Liechtensteiner Volksblatt
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Montag, 15. Mai 2000 7
Sieger der 15- Liechtensteiner Holzhauer-Wettkämpfe kommt aus Balzers
Bei fast perfekten äusseren Be
dingungen fanden vergangenen
Samstag beim St. Kathrinabrunna
in Balzers die 15. Liechtensteiner
Holzhauer*Wettkämpfe mit inter
nationaler Beteiligung statt. 11
Gäste aus Österreich und der
Schweiz, darunter auch die einzige
Holzhauerin der Schweiz, traten
in einer Spezialkategorie gegen
einander an, während sich in der
anderen Kategorie 22 Liechten
steiner Holzhauer im sportlichen
Wettstreit massen. Nach fünf Dis
ziplinen war es schliesslich der
Balzner Sigmund Gstöhl, der den
Sieg für sich beanspruchen durfte.
Kevin Lutz
Aufgrund des verhältnismässig grossen
Teilnehmerfeldes und der Dauer der
einzelnen Disziplinen begann man be
reits morgens um 7.30 Uhr mit dem
Wettstreit. So vermischte sich bereits zu
früher Stunde der Gestank von verpuff
tem Motorsägen-Benzin mit dem Duft
frisch geschlagenen Holzes, während
das Dröhnen der Motorsägen die Luft
im Balzner Naturschutzgebiet zur Gän
ze zu erfüllen vermochte.
Hart umkämpfter Sieg
Der wiederum vom Liechtensteiner
Forstverein organisierte Wettstreit wur
de in fünf unterschiedlichen Diszipli
nen ausgetragen: begonnen wurde mit
der schnellstmöglichen Vorbereitungs
zeit der jeweiligen Motorsägen, mit de
nen darauf alle weiteren Bewerbe aus-
gefochten wurden. Favorit Sigi Gstöhl
ging nach dieser Disziplin mit einer her
vorragenden Zeit von 17,5 Sekunden in
Führung, und bereits zeichnete sich ab,
was für den Rest des Turniers Geltung
behalten sollte: Gstöhl lieferte sich den
gesamten Wettkampf über ein Kopf-an
Kopf-Rennen mit Sven Frommelt, der
nach der ersten Disziplin punktgleich
mit lediglich drei Zehntelsekunden
Rückstand auf dem zweiten Zwi
schenrang gelandet war, und im
Schlussklassement um knappe 42 Punk
te von der Spitze ferngehalten wurde.
So lieferten sich der zweifache WM-
Medaillengewinner ('96 Bronze, '98
den. Dritter wurde mit 43 Punkte Rück
stand Josef Bitschnau.
Erwähnung finden soll hier auch die
als Fünfte plazierte Yvonne Felder, die
einzige Frau am Start und auch die ein
zige Frau, die in der Schweiz den Holzer
-Sport ausübt. Sie bewies, dass zum
Holzen nicht nur blosse Muskelkraft,
sondern auch sehr viel Geschick von
Nöten ist. Am besten demonstrierte sie
dies beim Entasten, als sie mit nur vier
Punkten Rückstand auf den späteren
Gesamtzweiten Balz Recher den zwei
ten Rang belegte.
Eine der Disziplinen hiess «Kombinierter Schnitt»,
Silber) aus Balzers und sein junger Kon
trahent einen spannenden Zweikampf, in
dem sich Sigi Gstöhl in den Disziplinen
«Kombinierter Schnitt», «Präzisions
schnitt» und «Fallkerbe sägen» einen
genügend grossen Vorsprung erarbeiten,
so dass Sven Frommelt in seiner stärksten
. Disziplin, dem «Entasten», nicht mehr an
Gstöhl herankam und ihm den Sieg über
lassen musste. Dritter wurde Martin Eg-
genberger, der sich mit unterschiedlichen
Ergebnissen vor allem durch den Sieg im
«Entasten» behaupten konnte.
Hohes Niveau
In der zweiten Kategorie, die den
Gästen aus Österreich und der Schweiz
vorbehalten war, wurde das anspre
chende Niveau der Liechtensteiner gar
noch übertroffen, ebenso die Spannung
um den Sieg: der Weltmeister von 1995
und letztjährige Schweizermeister im
«Entasten», Karl Henggeier, bot den
Zuschauern zusammen mit seinem
Schweizer Nationalmannschaftskolle
gen Balz Recher einen Zweikampf ers
ter Güte: mehr als einmal waren sie
praktisch gleich auf, so dass am Schluss
lediglich fünf Punkte den Wettstreit zu
gunsten von Karl Henggeier entschie
Die strahlenden Gewinner: Den ersten Platz in der Liechtensteiner-Kategorie belegt Sigmund Gstöhl (Mitte) und den zweiten
Sven Frommelt ((.). Erster in der Gästekategorie ist Karl Henggeier aus dem Schweizer Kanton Zug.
Unimogtreffen in Schaan
1 £V
Liebhaber von Unimogs und historischen Trakto
ren trafen sich am Wochenende mit ihren Ge
fährten in Schaan. Ein besonderes Stück stellte
der legendäre «Raimündle-Traktor» dar. Das
Bergefahrzeug von Raimund Matt aus Schaän-
wald ist heute im Besitz der Gemeinde Mauren.
Dieses besondere Fahrzeug erlangte Berühmtheit
mit der Bergung eines Panzers der Schweizer Ar
mee. Besonders interessant waren die Vorführun
gen der Kraxler im Gelände, der Holzspalter und
die Seilwindendemonstration. Genossen haben
die Besucher auch die Ausfahrten auf den diver
sen Maschinen.
Für die Unterhaltung im Festzelt war das Coui -
try-Duo «Tom und Uschi» besorgt.
Die kleinen Traktor- und Unimog-Fans freuten
sich besonders, wenn sie sich ans Steuer der Fahr
zeuge setzen durften. Doch auch auf dem Spiel
platz oder am Schleckwarenstand fanden sie Ge
fallen.
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