Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

14 Freitag, 12. Mai 2000 
Land und Leute 
Liechtensteiner Volksblatt 
Erinnerung an viel Arbeit und 
zahlreiche Reparaturen 
«Brunhart-Haus» Reberastrasse 10 in Schaan: Aus dem von Dr. Alfons Brunhart erbauten «Doktorhaus» wurde ein Haus für die Kultur 
Mit dem Elternhaus von Dr. Nor 
bert Brunhart sind vor allem Erin 
nerungen an viele Reparaturar 
beiten verbunden. Den Erhalt die 
ses grossen Hauses hätte er sich 
längerfristig kaum leisten können 
und auch nicht wollen. So sei der 
Verkauf an die Gemeinde letztlich 
für beide Seiten ein positives Ge 
schäft gewesen. 
Adi Lippuner 
Grundsätzlich habe er an sein Eltern 
haus gute Erinnerungen. Auch wenn 
letztlich nur wenige, ausgewählte Stücke 
den Weg in das an der Feldkircherstras- 
se 16 gelegene Haus mit Arztpraxis ge 
funden haben. Die am stärksten vor 
handenen Erinnerungen seien aber viel 
Arbeit und die Investition von Zeit und 
Geld. So habe er die ganzen Elektrolei- 
tungen unter Putz verlegen lassen. Ein 
hartes Stück Arbeit sei auch das Ab 
schleifen der Parkettböden und das an 
schliessende Neuversiegeln gewesen. 
Die vielen Fenster, selbstverständlich 
alle mit Vor- und Hauptfenstern habe 
man ablaugen und anschliessend neu 
streichen müssen. 
Erfahrung als Handwerker 
Obwohl Norbert Brunhart während 
seiner Studienzeit in den Ferien ver 
schiedene handwerkliche Tätigkeiten 
ausgeübt hatte, konnte er sich für solche 
«Spezialeinsätze» wenig begeistern. Be 
reits 1975 hatte er sich, nach einer Zwi 
schenstation in einem Mietobjekt, an 
der Feldkircherstrasse ein eigenes Arzt 
haus mit integrierter Praxis gebaut. 
«Das Haus steht am Platz der ehemali 
gen Molkerei. Diese musste der Stras- 
senverbreiterung weichen und da lag es 
auf der Hand, hier einen Neubau zu er 
stellen.» Mit der alten Molkerei ist noch 
die Erinnerung verbunden, dass sich die 
Bestrahlungsräumlichkeiten fUr die 
Arztpraxis im «Brunhart-Haus» dort 
befunden hatten. Im «Brunhart-Haus» 
sei die Arztpraxis des Grossvaters und 
später dann des Vaters gewesen. Wo 
welche Räumlichkeiten waren, ist Nor 
bert Brunhart noch bekannt. Allerdings 
gebe es kaum Bilder oder Pläne vom 
damaligen Zustand. So befand sich das 
Wartezimmer im Erdgeschoss. Das Be 
handlungszimmer war mit einer gepol 
sterten Türe vom Warteraum abge 
trennt. «Im Behandlungsraum gab es 
zwei Ifeile, vorne erfolgte die Behand 
lung der Patienten, im hinteren Ibil, 
durch einen Vorhang abgetrennt, waren 
die Medikamente.» 
Medikamente noch selbst 
gemischt 
Sein Grossvater, der Arzt Alfons 
Brunhart, habe die Medikamente noch 
selbst gemischt. Ursprünglich hatte der 
Bereich der Arzneien noch so ausge 
schaut, wie man sich eine alte Apotheke 
mit verschieden grossen Flaschen und 
Gläsern, vorstellt. Erhalten geblieben 
ist von den alten Utensilien nichts. Of 
fenbar habe niemand besonderen Wert 
darauf gelegt. 
Neben dem Behandlungsraum war 
die Bibliothek und von dort führte eine 
Wendeltreppe in den Wohntrakt. Diese 
Wendeltreppe habe allerdings nur der 
Grossvater benutzt. «Ich selbst erinne 
re mich nur noch daran, dass die Öff 
nung im Boden überdeckt war.» 
Hohe Räume 
Im «Brunhart-Haus» waren die Räu 
me hoch und für damalige Verhältnisse 
auch sehr grosszügig. So gab es im 
Dachgeschoss zwar nur zwei ausgebau 
te Zimmer, dafür konnte der Kamin 
zum Räuchern von Fleisch genutzt wer 
den. «Der Grossvater war Jäger und hat 
sicher ab und zu ein Wildbret mit nach 
Hause gebracht.» 
Erinnerungen gibt es auch, so die fröh 
lichen Feste der Mäuse, welche sich gerne 
zwischen den Decken aufhielten. «Da 
waren Balkenlagen, als Isolation gab es 
Stroh und Gipsplatten und darüber Par 
kettböden. Und in diesen Zwischenräu 
men, da hielten sich oft Mäuse auf, die 
entsprechend Lärm verursachten.» 
Der imposante Eingangsbereich mit Säulen. 
Aussenansicht des «Brunhart-Hauses» in Schaan nach der umfassenden Renovation. 
(Bilder: bak) 
Das «Brunhart»-Haus bietet nach dem Umbau viel Platz für die Musik. 
Die alte Standuhr erinnert lin die glänz- Zusammen mit der Standuhr haben auch zwei Büffets aus Massivholz einen neuen 
volle Zeit des «Brunhart-Hauses». Platz im Arzthaus an der Feldkircherstrasse gefunden.
	        

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