Liechtensteiner Volksblatt
Wirtschaft
Donnerstag, 11. Mai 2000 15
Nachrichten
UBS-Aktien ab 16. Mal
an New Yorker Börse
ZÜRICH: Die Namenaktien der UBS werden
ab dem 16. Mai an der Börse in New York (NY-
SE) gehandelt. Wie die Grossbank am Mittwoch
bekannt gab, wird sie das erste nicht-amerikani
sche Finanzinstitut mit direkt an der NYSE ko
tierten Aktien sein. Dank diesem Schritt habe
die UBS einen einfacheren Zugang zu US- In
vestoren. Zudem biete die neue Situation mehr
Flexibilität bei der Wahrnehmung möglicher
Expansionschancen in den USA, hiess es weiter.
Das bisherige American-Depositary-Receipt-
Programm (ADR) wird beendet und die Inha
ber erhalten eine UBS-Namenaktie anstelle
von 10 ADR. Die globale UBS-Namenaktie
wird künftig sowohl an der Schweizer Börse
(SWX) als auch in Tokio und New York kotiert
sein. Nach den Worten von UBS-Konzernchef
Marcel Ospel unterstreicht der weltweite Han
del mit der Aktie den globalen Charakter des
Unternehmens.
Infineon übernimmt
freien Platz im DAX
FRANKFURT Die Siemens-Tochter Infineon
wird den nächsten freien Platz im Börsenbaro
meter DAX Übernehmen. Dies beschloss die
Deutsche Börse AG am späten Dienstagabend
in Frankfurt. Der Infineon-Aufstieg in die Liga
der 30 wichtigsten deutschen Titel ist davon ab
hängig, dass die Fusion von VEBA und VIAG
wie geplant über die Bühne geht. Sollte die EU-
Kommission am 7. Juni der Fusion zustimmen,
wird VIAG nach dem nächsten Verkettungster
min am 16. Juni aus dem Index herausgenom
men und VEBA mit dem Gewicht des zukünfti
gen Gemeinschaftsunternehmens im Index
berücksichtigt.
BNP Paribas steigert
Quartalsergebnis
PARIS: Die französische Grossbank BNP Pari
bas hat ihre Ergebnis im ersten Quartal 2000 um
22,4 Prozent auf 1,348 Mrd. Euro (2,1 Mrd. Fr.)
verbessert. Die grösste Bank des Landes, die
1999 aus der Fusion der Banque Nationale de
Paris (BNP) mit der Paribas hervor gegangen
war, teilte am Mittwoch in Paris in einer Er
klärung mit, alle Segmente hätten ihre Vor
steuerergebnisse ausbauen können. Die deut
lichsten Zugewinne hätten dabei das Privatkun
dengeschäft und das Asset Management erzielt.
«Das erste Quartal 2000 habe von einer Kombi
nation positiver Faktoren, besonders die Stärke
der europäischen Wirtschaft und die ausseror
dentliche Entwicklung der Finanzmärkte in der
ganzen Welt, profitiert», heisst es weiter in einer
Medienmitteilung.
Graubünden: Niemand
will WLL-Konzession
CHUR: Nach den Regionen Wallis und Tessin
hat am Mittwoch auch Graubünden bei den
Kommunikationsfirmen kein grosses Interesse
ausgelöst. Die erste und teuerste von fünf WLL-
Konzessionen, die im Internet zur Versteige
rung angeboten wurde, fand keinen Abnehmer.
Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom)
hatte die Lizenz für mindestens 2,534 Millionen
Franken angeboten. Bis zum 16. Mai werden
weitere vier Konzessionen versteigert. Die Re
gion 9 umfasst praktisch die Fläche des Kantons
Graubünden sowie kleinere Teile der Kantone
St. Gallen und Tessin. Im 7200 Quadratkilome-.
ter grossen Gebiet leben rund 199000 Perso
nen. Beim Wireless Local Loop (WLL) handelt
es sich um die drahtlose Verbindung von Tele
fonzentralen in die einzelnen Haushalte, die so
genannte «letzte Meile». Mit der Versteigerung
von 48 Lizenzen will das Bakom das noch be
stehende Swisscom-Monopol brechen.
Panne bei Deutschem
Xetra-Börsenhandel
FRANKFURT: Der deutsche Börsenhandel
über das elektronische System Xetra ist am
Mittwoch wegen einer technischen Panne rund
50 Minuten unterbrochen worden. Wie eine
Sprecherin der Deutschen Börse AG in Frank
furt am Main sagte, stoppten die Verantwortli
chen wegen des zunächst nicht identifizierten
Problems den Xetra-Handel zwischen 10.00
Uhr und 10.50 Uhr. Damit konnten vorüberge
hend keine Geschäfte über das System abge
wickelt werden, das künftig auch bei der ge
meinsam mit London geplanten Europabörse
iX eingesetzt werden soll. In London hatte eine
Panne Anfang April das dortige Computersys
tem fast acht Stunden lang blockiert.
BMW bleibt engagiert
Phoenix auf Partnersuche - Honda winkt ab
MÜNCHEN/TOKIO: Der
bayerische Autobauer BMW
bleibt auch nach dem Verkauf
seiner verlustreichen Tochter
Rftver in Grossbritannien ein
grosser Arbeitgeber und wird
einer der grössten Zulieferer
für den Rover-Käufer Phoe
nix.
In Longbridge, Harns Hall, Oxford
und Swindon werde BMW noch
rund 9000 Arbeitskräfte beschäfti
gen, sagte ein BMW-Sprecher am
Mittwoch in München. Während
dessen sucht der neue Eigentümer
von Rover, das Phoenix-Konsorti-
um, um den früheren Rover-Chef
John Towers, einen Kooperations
partner.
Honda nicht interessiert
Am Mittwoch hat sich Towers ei
ne erste Absage eingehandelt. Der
japanische Autokonzern Honda
Motor hat kein Interesse an einer
Neuauflage seiner Verbindung mit
dem englischen Autobauer.
John Towers, der dem Phoenix-
Konsortium vorsteht, hatte am
Dienstag den japanischen Autoher-
steller Honda als möglichen Partner
ins Gespräch gebracht. Rover kön
ne sich mit dem Partner die Kosten
Die Übernahme durch Phoenix wurde von den Rover-Beschäftigten begeistert aufgenommen. (Bild: Keystone)
für die Entwicklung neuer Modelle
teilen, die in zwei oder drei Jahren
auf den Markt kommen sollen.
Honda-Chef Hiroyuki Yoshino
sagte dazu am Mittwoch in Tokio:
«Phoenix will möglicherweise mit
uns sprechen, und wir würden ihnen
zuhören. Aber wir sind nicht inte
ressiert.» Honda hatte vor dem Ein
stieg von BMW 1994 20 Prozent der
Anteile an dem Fahrzeughersteller
gehalten und mit Rover unter der
Ägide von Towers eng in der Pro
duktion zusammengearbeitet.
Ältere Rover-Baureihen waren
bis vor kurzem auf Honda- Plattfor
men produziert worden. Rover baut
auch Dieselmotoren für die Honda-
Modelle Accord und Civic.
Phoenix will in Longbridge
zunächst 7000 Arbeitskräfte be
schäftigen, von denen nach Anga
ben von Towers aber bis zu 1000
Stellen abgebaut werden sollen.
Swissquote geht an den SWX New Market
Ihr Wert liegt zwischen 400 und 600 Millionen Franken
ZÜRICH: Die im Online-Börsen
handel und im Internet-Design täti
ge Swissquote will am 29. Mai 2000
an das Wachstumssegment der
Schweizer Börse. Zeichnungsfrist
sei vom 22. bis zum 26. Mai, hiess es
an einer Pressekonferenz am Mitt
woch in Zürich.
Rund 30 Prozent des Aktienkapitals
sollen im Publikum platziert wer
den. Gemäss ersten groben Schät
zungen dürfte Swissquote 400 bis
600 Mio. Fr. wert sein, erklärte Phi
lippe Dubois von der federführen
den Bank Julius Bär. Neben Bär be
stehe das Bankensyndikat aus Lom-
bard-Odier, Sal. Oppenheim und
Rüd Blass.
Swissquote erzielte 1999 ein Um
satzwachstum von 181 Prozent auf
5,9 (Vorjahr 2,1) Mio. Franken. Der
Reinverlust sei wegen Investitionen
in die Onlinie-Handelsplattform
auf 0,8 (0,2) Mio. Fr. gestiegen.
Im laufenden Geschäftsjahr dürf
te die FirWa insgesamt einen Um
satz von 20,5 Mio. Fr. und einen Ver
lust von 6,5 Mio. Fr. erwirtschaften.
Für das Jahr 2001 sehe der Business
Plan einen Umsatz von 83,8 Mio. Fr.
und einen Reingewinn von 1,4 Mio.
Fr. vor.
Die Intfcrnet-Adresse www.swis-
squote.com ist nach eigenen Anga
ben mit 120000 Benutzern das
wichtigste Finanzportal der
Schweiz. Die im November 1999
lancierte Online-Handelsplattform
habe bei einem im Branchenver
gleich geringen Marketingaufwand
von 600000 Franken rund 4500
Kunden gewonnen.
Die durchschnittliche Auftrags-
grösse belaufe sich auf 7 700 Fran
ken. Der durchschnittliche Wert der
Konten belaufe sich auf 41 000
Franken. Auf jedes Konto entfielen
jährlich 63 Aufträge. Bis ins Jahr
2002 sollen es 45 000 Konten ent
sprechend einem Marktanteil von
15 Prozent werden.
Im März 2000 habe die Firma un
ter dem Namen Frenchquote ein Fi
nanzportal für Frankreich geschaf
fen. Vor Jahresende solle auch hier
ein Online-Handel möglich sein.
Frenchquote strebe einen Marktan
teil von fünf Prozent an. Swissquote
habe vor kurzem bei der Eidgenös
sischen Bankenkommission eine
Banklizenz beantragt. Die Bank
dürfte das Geschäft mit Anlage
fonds und Dienstleistungen für un
abhängige Vermögenverwalter ab
2001 anbieten. Rund 30 Mio. Fr. aus
dem Börsengang sollen in den Auf
bau der Bank fliessen. Die Koope
ration von Swissquote mit der Pri
vatbank Rüd Blass werde durch die
Bank nicht gefährdet.
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 10. Mai 2000
Kategorie A (thesaurierend)
Ausgabepreis: € 61.00
Rücknahmepreis: € 59.71
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: € 60.40
Rücknahmepreis: € 59.16
REKLAME
3,0 statt 2,3 Prozent Wachstum
Schweiz: Privatkonsum bleibt eine Hauptstütze des Aufschwungs
BASEL: Das Wachstum in der
Schweiz legt einen weiteren Gang
zu: Die Ökonomen der Konjunktur
forschung Basel (BÄK) erhöhen ih
re BIP-Prognose für 2000 von 2,3
auf 3,0 Prozent. Der Aussenhandel
profitiert dabei vom «erfreulichen
Zustand» der Weltwirtschaft.
Für die Jahre 2001 und 2002 ist
gemäss BÄK mit einer Abflachung
und einem realen Zuwachs des
Bruttoinlandprodukts (BIP) von je
weils 2,1 Prozent zu rechnen. Die
Arbeitslosenquote werde im Jah
resdurchschnitt 2,1 Prozent errei
chen.
Damit sei aber ein Sockel er
reicht; in den kommenden Jahren
werde die Zahl der Arbeitslosen
nicht weiter sinken, wie die BÄK
am Mittwoch in ihrer FrUhjahrspro-
gnose bekannt gab. Die Teuerung
schätzt sie für 2000 auf 1,6 Prozent
und auch für 2001/2002 nur margi
nal höher bei 1,7 Prozent.
Die BAK-Erwartungen Hegen
über der Frühjahrsprognose der
ETH-Konjunkturforschungsstelle
KOF von 2,4 Prozent. Wirtschafts
minister Pascal Couchepin hatte
hingegen Anfang Woche an einem
Vortrag ebenfalls ein BlP-Wachs-
tum von 3,1 Prozent für das laufen
de Jahr in Aussicht gestellt.
Einer der wichtigsten Gründe für
die andauernde, starke Expansion
der Schweizer Wirtschaft ist gemäss
BÄK das anhaltende Wachstum des
Privatkonsums. Anders als bisher
angenommen, sei der Höhepunkt
des Konsumszyklus nicht bereits
überschritten. Daher werde sich das
Wachstum der Konsumausgaben
erst im Laufe dieses Jahres ver
langsamen. Im Jahr 2000 wird der
Privatkonsum - der rund 58 Prozent
zum BIP beiträgt - voraussichtlich
um 2,1 und in den nächsten beiden
Jahren um 1,8 Prozent zulegen.
jrm
Fortuna
IKOH Investment AG Vaduz
Inventarwert vom 10. Mai 2000
FORTUNA
Europe Balanced Fund Euro
EUR 108.35*
FORTUNA
Europe Balanced Fund
Schweizer Franken
CHF 101.29*
*+Ausgabekommission
Q
CENTKUM BANK
REKLAME
LGT Anlagefonds
aktuelle Kurse
Inventarwert vom 09.05,2000
LGT Strategy 1 Year
LGTStrategy 2 Years
LGT Strategy 3 Years
LGT Strategy 4 Years
993.00'
984.00*
992.90*
1021.50*
Einer der wichtigsten Gründe für die andauernde Expansion der Schweizer
Wirtschaft ist das anhaltende Wachstum des Privatkonsums. (Archivbild)
LGT Strategy 1 Year 993.05*
LGT Strategy 2 Years 1 '004.30*
LGT Strategy 3 Years 1 033.30*
LGT Strategy 4 Years 1 '065.20*
*+ Ausgabekommission
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