Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Inland 
Donnerstag, 11. Mai 2000 3 
Überschuss von 116,9 Mio. Franken 
AHV-IV-FAK-Anstalten veröffentlichten Jahresbericht 1999 - Erwerbseinkommen um 16,5 Prozent angestiegen 
Die liechtensteinischen AHV-IV- 
FAK-Anstalten verzeichneten im 
letzten Jahr Gesamteinnahmen in 
Höhe von 303,3 Mio. Franken. Ih 
re Leistungen machten 186,4 Mio. 
Franken aus,-sodass in der Ge 
samtrechnung aller drei Anstalten 
ein Überschuss von 116,9 Mio. 
Franken resultierte. Davon wer 
den 111,1 Mio. dem AHV-Fonds 
und 5,8 Mio. tranken dem FAK- 
Fonds zugewiesen. 
Wie die AHV-IV-FAK-Anstalten in 
ihrem gestern vorgestellten Jahresbe 
richt 1999 festhalten, war das Berichts 
jahr durch eine anhaltend gute Wirt- 
schafts- und Beschäftigungslage ge 
kennzeichnet. Dadurch stieg das AHV- 
pflichtige Einkommen um rund 260 
Mio.auf über 1,8 Mrd. Franken an, was 
sich auch entsprechend auf die Ergeb 
nisse auswirkte. 
Alters- Und Hinterlassenen- 
versicherung (AHV) 
Die Betriebsrechnung 1999 der AHV 
weist Gesamteinnahmen von 224,28 
Mio. Franken (Vorjahr: 218,22 Mio.) 
aus, was einer Zunahme von 2,8 % ent 
spricht. Die Einnahmen setzen sich zu 
sammen aus Beiträgen der Versicherten 
(139,14 Mio.), aus dem Staatsbeitrag 
(20,41 Mio.) und aus Kapitalerträgnis 
sen (64,73 Mio.). Die Ausgaben betru 
gen 113,17 Mio. Franken (Vorjahr: 
107,56 Mio.), was einer Zunahme von 
5,2 % entspricht. 
Das Betriebsergebnis der AHV (Dif 
ferenz zwischen den Beiträgen und 
Leistungen) beträgt 46,38 Mio. Franken 
(Vorjahr: 31,30 Mio.). Dies entspricht 
einer Zunahme von 48,2 %. Das Ergeb 
nis der Kapitalanlagen beläuft sich auf 
84,73 Mio. Franken (Voijahr: 79,36 
Mio.) und liegt somit um 6,8 % über 
dem Vorjahresergebnis. Ausgewiesen 
werden jedoch lediglich 64,73 Mio. 
Franken, da erstmals eine Rückstellung 
für Kursschwankungen in Höhe von 20 
Mio. Franken gebildet wurde. Das Ge 
samtergebnis der AHV beträgt 111,11 
Mio. Franken (Vorjahr: 110,66 Mio.); 
gegenüber dem Vorjahr ist es um 0,4 % 
besser ausgefallen. 
Das AHV-pflichtige Erwerbsein 
kommen steigerte sich 1999 um rund 
259,9 Mio. auf 1,832 Mrd. Franken, was 
im Vergleich zum Vorjahr einer Zunah 
me von 16,5 % entspricht. Vom gesam 
ten Erwerbseinkommen entfallen 82,7 
Mio. Franken oder 4,5 % auf selbststän 
AHV(inMlo.Frtnktn) 
IV (In Wo. Franken) 
FAK (kl Mio. Franken) 
> Einnahmen 
' Leistungen 
Die Entwicklung der AHV, IV und FAK im Mehrjahresvergleich. (Grafik: AHV) 
dige Tätigkeit und 1749,7 Mio. Franken 
oder 95,5 % auf unselbstständige Tätig 
keit. Die Beiträge der Versicherten be 
trugen im Berichtsjahr 139,14 Mio. 
Franken (Vorjahr: 119,42 Mio.). Damit 
haben die Beitragseinnahmen um 16,5 
% (Voijahr: 7,1 %) zugenommen. 
Am Ende des Berichtsjahres.wies der 
AHV-Fonds einen Stand von rund 
1583,21 Mio. Franken aus (Vorjahr: 
1472,10 Mio.). Dies entspricht einer 
Steigerung von 7,5 %. Einschliesslich 
der Rückstellung für Kursschwankun 
gen beläuft sich der AHV-Fonds auf 
1603,21 Mio. Franken. 
Im Jahre 1999 wurden 9527 Renten 
(Vorjahr: 8908) ausgerichtet. Dies ent 
spricht einem Zuwachs von 6,9 Prozent. 
229 Personen (Vorjahr: 110) haben von 
der Möglichkeit des Rentenvorbezugs 
Gebrauch gemacht. 
Invalidenversicherung (IV) 
Die Finanzierung der IV erfolgt 
durch Beiträge der Abrechnungspflich 
tigen, durch Zinserträge und durch den 
Beitrag des Staates. Die Einnahmen aus 
Versicherungsbeiträgen betrugen letz 
tes Jahr 22 Mio. Franken, die Zinserträ 
ge 0,06 Mio. Franken, was ein Total von 
22,06 Mio. Franken ergibt. Dies ent 
spricht einer Zunahme von 16,6 Pro 
zent. Die Ausgaben der IV sind um 8,6 
% auf 35,17 Mio. Franken angestiegen. 
Die Leistungen der IV betrugen 35,17 
Mio. Franken und setzten sich aus Geld 
leistungen (26,59 Mio.) und Sachleis 
tungen (8,58 Mjo.) zusammen. Die Be 
triebsrechnung schliesst infolge Defizit 
deckung durch den Staat ausgeglichen 
ab. Der Beitrag des Staates zur 
Deckung des Defizits betrug 13,11 Mio. 
Franken oder 37,3 % der IV-Ausgaben. 
Im Berichtsjahr wurden 26,1 Mio. 
Franken an Renten ausbezahlt, was ei 
nem Zuwachs von 4,9 % entspricht. Im 
Jahre 1999 wurden 2219 (Voijahr: 2105) 
Renten ausgerichtet. Damit hat die 
Zahl der Renten um 5,4 % zugenom 
men. Die IV-Kommission, das Präsidi 
um und das Sekretariat haben letztes 
Jahr insgesamt 1490 Anträge auf Leis 
tungen der Invalidenversicherung be 
handelt (Voijahr: 1566), was einer Ab 
nahme von 4,9 % entspricht. 
Familienausgleichskasse (FAK) 
Die Betriebsrechnung 1999 der FAK 
weist Einnahmen aus Beiträgen der Ar 
beitgeber und Selbstständigerwerben 
den von 40,29 Mio. Franken aus. Im 
Voijahresvergleich entspricht dies ei 
ner Zunahme von 16,6 Prozent. An Lei 
stungen (Kinder- und Geburtszulagen) 
wurden 38,08 Mio. Franken ausgerich 
tet. Die Zunahme betrug 4,6 Prozent. 
Das Betriebsergebnis (Differenz zwi 
schen Beiträgen und Leistungen) fiel 
mit 2,21 Mio. Franken positiv aus. Die 
Erträge der Kapitalanlagen haben 3.58 
Mio. Franken ergeben, was gegenüber 
dem Voijahr einem Rückgang von 40,9 
% entspricht 
Aufgrund der ausserordentlichen 
Steigerung der Beitragseinnahmen ist 
das Gesamtergebnis der FAK mit 5,79 
Mio. Franken (Voijahr: 4,18 Mio.) posi 
tiv ausgefallen. Das Kapital der FAK 
stieg auf 94,05 Mio. Franken an, was ei 
ner Zunahme von 6,6 % entspricht. 
Im Berichtsjahr haben pro Monat 
durchschnittlich 5760 Bezüger (Vor 
jahr: 5666) für 10 676 Kinder (10 423) 
Familienzulagen erhalten. Ende 1999 
bezogen ausserdem 395 Personen Al- 
leinerziehendenzulagen für 610 Kinder. 
Höhere Verwaltungskosten 
Die Verwaltungskosten tler AHV-IV- 
FAK-Anstalten für das Jahr 1999 waren 
um 16,2 % höher als im Voijahr und 
beliefen sich auf insgesamt 7,1 Mio. 
Franken. Der Anstieg ist vor allem auf 
höhere Informatik-Kosten zurückzu 
führen. So verursachten die Einführung 
der Alleinerziehendenzulage sowie 
eines automatischen Rentenberech- 
nungs-systems zusätzlichen Program 
mieraufwand, Im Rahmen der Öffent 
lichkeitsarbeit wurde zudem eine eige 
ne Homepage realisiert, die unter der 
Internetadresse www.ahv.li aufgerufen 
werden kann. Hier ist auch eine Zu 
sammenfassung des Jahresergebnisses 
1999 zu finden. 
Direktor Gerhard Biedermann, VR-Präsident Dr. Peter Hemmerle und Vizepräsident Horst Büchel (von rechts) bei der Prä 
sentation des Jahresberichtes 1999 der AHV-IV-FAK-Anstalten. (Bild: bak) 
J 
AHV-Fonds auf 1,6 Mrd. Franken angewachsen 
Langfristige und sichere Anlage des Vermögens als Hauptaufgabe der zuständigen Organe 
Die liechtensteinische AHV erzielte 
1999 einen Überschuss von 111,1 Mio. 
Franken in der Betriebsrechnung. Da 
von stammen 46,4 Mio. aus dem ei 
gentlichen Versicherungsbetrieb und 
64,7 Mio. Franken aus Anlageerträgen. 
Der AHV-Fonds wuchs damit auf rund 
1,6 Mrd. Franken an. 
Fast die Hälfte dieses AHV-Vermögens 
ist in festverzinslichen Werten angelegt. 
Aktien (31 %), Immobilien (4 %), liqui 
de Mittel (15 %) und Darlehen 
(2 %) bilden die restlichen Anlagen. Im 
Raum Liechtenstein-Schweiz sind 59 % 
des Vermögens (954 Mio.) und im Drit 
tausland 41 % (665 Mio.) investiert, wie 
Verwaltungsratspräsident Dr. Peter 
Hemmerle gestern an der Pressekonfe 
renz mitteilte. «Es muss immer wieder 
klar festgehalten werden», bemerkt*» er, 
«dass die AHV nicht mit Volksvermö 
gen spekuliert, sondern das Vermögen 
im Rahmen von Gesetz und Verordnung 
konservativ verwaltet. Eine Hauptauf 
gabe und Verantwortung des Verwal 
tungsrates unserer AHV-Anstalt bildet 
die langfristige und sichere Anlage des 
Vermögens.» Die für den AHV-Fonds 
massgebenden Anlagekategorien ver 
zeichneten 1999 gemäss Jahresbericht 
unterschiedliche Indexwerte: liechten 
steinische Obligationen -1,0 Prozent, 
ausländische Obligationen in Franken 
0,4 Prozent, Fremdwährungsobligatio 
nen 12,9 Prozent; die Schweizeraktien 
erzielten mit 11,7 Prozent ein gutes Re 
sultat, vor allem aber erreichten die Aus 
landaktien mit 47,1 Prozent die beste 
Performance.'Diese guten Vergleichsin 
dizes schlugen sich in den Resultaten 
der AHV nieder. Im Rahmen eines kla 
ren Anlagekonzeptes wird der grösste 
Teil des Fonds durch sechs Banken be 
wirtschaftet, welche mit diversifizierten 
Festverzinsliche Werte 
742,17 Mio. Franken 
(48%) 
Darlehen 
30 Mio. Franken 
(2%) 
469,11 Mio. Franken 
(31%) 
Uqufo Mittel 
227,91 Mio. prpnken 
I (.15%) 
Immobilien 
66,63 Mk>. Franken 
(4%) 
Die Verteilung der AHV-Anlagen nach Anlagearten im Geschäftsjahr 1999. 
(Grafik: AHV) 
und spezialisierten Portefeuilles eine 
durchschnittliche Performance (Erträge 
plus nicht realisierte Wertsteigerungen 
abzüglich Wertschriftenverwaltungskos- 
ten) von 9 Prozent erreichten.- Der ge 
samte Anlageerfolg der AHV (Zinsen, 
Dividenden, realisierte Kapitalgewinne 
sowie Immobilienerträge) machte 94,5 
Mio. Franken aus. Die Kosten für die 
Vermögensverwaltung, Buchführung 
und Überprüfung der Vermögensanla 
gen beliefen sich auf 7,9 Mio. Franken, 
so dass ein Nettoertrag von 86,6 Mio. 
Franken erzielt werden konnte. 
In der Betriebsrechnung werden 64,7 
Mio. Franken als Kapitalertrag ausge 
wiesen; dies unter Berücksichtigung 
von 1,9 Mio. Franken für Abschreibun 
gen auf Immobilien und der erstmali 
gen Bildung von offenen Kursschwan 
kungsrückstellungen im Betrage von 20 
Mio. Franken. Die gesamten stillen und 
offenen Bewertungsreserven im Wert- 
schriftenbereich betragen zum Bilanz 
stichtag 162,2 Mio. Franken. 
Der Bilanzwert der Immobilien in 
Höhe von 66,6 Mio. Franken setzt sich 
aus unbebauten Grundstücken (6,4 
Mio.) und Immobilien (60,2 Mio. Fran 
ken) zusammen.
	        

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