ILO Dienstag, 18. Januar 2000
Wirtschaft
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Kartellamt will Fusion
VEBA-VIAG prüfen
BONN: Das deutsche Kartellamt will an Stelle
der EU- Kommission die geplante Fusion der
beiden Energieversorgungsunternehmen VE-
BA und VIAG prüfen. Im Einvernehmen mit
dem deutschen Wirtschaftsministerium stellte
das Kartellamt einen Antrag auf RUckweisung
des Fusionsvorhabens bei der Europäische
Kommission in BrUssel, wie die Behörde am
Montag in Bonn mitteilte. Es liege nunmehr bei
der EU-Kommission, diesem Antrag zu ent
sprechen. Das Kartellamt begründete seinen
Schritt damit,dass der Zusammenschluss vor al
lem die deutschen Energiemärkte betreffe. Das
Amt sei auch für die Prüfung des geplanten Zu
sammenschlusses der Energieversorger RWE
und VEW zuständig. Beiden Fällen komme ei
ne SchlUsselfunktion im Konzentrationsprozess
auf dem Energiesektor zu. Angesichts des inne
ren Zusammenhangs biete es sich an, beide Fäl
le vom Kartellamt einheitlich zu prüfen, erläu
terte der neue Präsident Ulf Böge. Dadurch
würde sich auch der bürokratische Aufwand für
die anmeldenden Unternehmen verringern. In
jedem Fall würde die Prüfung aber in enger Ab
stimmung mit der EU-Kommission erfolgen.
Von Seiten des Kartellamts waren bereits Ende
vergangenen Jahres erhebliche Vorbehalte ge
gen die geplanten Fusionen geäussert worden.
Trotz zunehmender Liberalisierung des Strom
markts und der damit verbundenen Erhöhung
der Wettbewerbsintensität sei eine Genehmi
gung nur denkbar, wenn es zu einer weit rei
chenden Neuordnung der Marktstrukturen in
Deutschland komme.
Halbleiterkonzerne
schmieden Allianz
SEOUL: Sechs weltweit führende Halbleiter
hersteller haben eine technische Allianz an
gekündigt. Damit wollen sie Entwicklungsko
sten senken und einheitliche Standards für die
nächste Mikrochip-Generation schaffen. Der
Allianz gehören die Siemens-Tochter Infineon,
die US-Konzerne Micron Technology und Intel,
NEC aus Japan sowie Samsung Electronics und
Hyundai Electronics aus Südkorea an. In einer
am Montag in Seoul verbreiteten gemeinsamen
Erklärung hiess es, die Firmen stünden für rund
80 Prozent der weltweiten Mikrochip-Produkti-
on. Sie luden weitere Unternehmen ein, sich
dem Verbund anzuschliessen. Einzelheiten über
Form und finanzielle Ausstattung des Gemein
schaftsprojekts wurden nicht mitgeteilt, es soll
sich jedoch vorerst auf Forschung und Entwick
lung von neuen Speicherbausteinen im so ge
nannten DRAM-Format beschränken. Analy
sten in Asien begrüssten den Schritt nahezu
einhellig: Mit der Allianz Hessen sich Kosten
senken, die Halbleiterpreise nach dem dramati
schen Preisverfall der vergangenen Jahre stabi
lisieren und das Geschäftsrisiko für die Herstel
ler minimieren. Auf eine Kartellbildung laufe
die Allianz nicht hinaus.
Joint Venture von FNAC
und Coin in Italien
PARIS: Die Europäische Kommission hat am
Montag die Gründung eines Joint Venture zwi
schen der italienischen Kaufhauskette Coin und
der französischen Buchhandelskette FNAC ge
nehmigt. Durch das Abkommen sollen in «na
her Zukunft» zahlreiche FNAC-Verkaufsstel-
len in Italien eröffnet werden. Die Brüsseler
Behörden sehen in der strategischen Allianz
keine Konkurrenzgefährdung, zumal sich die
Geschäftsbereiche von FNAC und Coin in Itali
en nicht überschneiden. Die seit vergangenem
September in Mailand börsenkotierte Kette
Coin, führendes Unternehmen fUr Bekleidung
und Accessoires, hat 1998 vom italienischen Me
dienzar Silvio Berlusconi die Supermarkt-Kette
Standa übernommen. Auf Grund des hohen
Verschuldungsstandes kündigte die in Padua
angesiedelte Gesellschaft im vergangenen
Herbst einen Abbau von 2000 Stellen an.
Bundesbank plant
goldene D-Mark
FRANKFURT Den Abschied von der D-Mark
will die deutsche Notenbank mit einer Münze aus
reinem Gold feiern. Wie die Bundesbank mitteil
te, soll die Gedenkmünze genauso gross sein wie
die derzeitigen Eine-Mark-Stücke. Der Euro löst
die nationalen Währungen zu Beginn des Jahres
2002 auch als Bargeld ab. Mit der Gedenkmünze
will die Notenbank eigenen Angaben zufolge
«der interessierten Bevölkerung die Möglichkeit
geben, ein einmaliges, dauerhaftes Erinnerungs
stück an die Deutsche Mark zu erwerben».
In einer Viertelstunde erledigt
Help Point - eine Neue Dienstleistung der «Zürich» in Buchs
Kunden der Zürich-Versiche
rungen wird in Buchs eine
neue Dienstleistung angebo
ten. Der neue Help Point hilft
umfassend bei der Erledigung
von Schäden am Auto. «In ei
ner Viertelstunde ist alles orga
nisiert», wurde am Montag bei
der offiziellen Eröffnung in
Buchs erklärt.
Leo Coray
Der neue Help Point befindet sich
am Sitz der «Zürich»-Generalagen-
tur an der Grünaustrasse 15 im Zen
trum von Buchs. Es handelt sich da
bei um eines von bisher 20 Service-
Centern in der Schweiz, die den
Kunden bei einem Schaden am Per
sonenwagen alle Probleme abneh
men. Die vier Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in Buchs helfen beim
Ausfüllen der Schadenanzeige, las
sen den Schaden sofort von einem
Fahrzeugexperten schätzen, organi
sieren die Reparatur und allenfalls
einen Mietwagen.
Nah fiir Liechtensteiner
Kunden
An den «Zürich»-Help Point in
Buchs können sich Kunden der Re
gion Werdenberg, Liechtenstein,
Sarganserland, Obertoggenburg
und Rheintal wenden. Geöffnet ist
er von Montag bis Freitag von 8 bis
12 und von 13.30 bis 17.30 Uhr. Von
den Vorteilen profitieren können
Kunden der Versicherungsgesell
schaften Zürich Schweiz, Alpina,
Genfer und Züritel sowie in einem
Haftpflichtfall auch Autolenker an
derer Versicherungsgesellschaften.
Die Gratis-Telefonnummer 0800 80
80 80 gibt Auskunft über den
nächstliegenden Help Point.
Wie Reto Fussenegger, Leiter
Help Point der «Zürich», am Mon
tag vor den Medien in Buchs sagte,
Der Fahrzeugexperte Martin Linder bei der Schadenaufnahme.
(Bild: bak)
wird die Reparatur von A bis Z bei
einer Partnergarage organisiert.
Ferner wird dem Kunden auf
Wunsch innert weniger Minuten ein
Avis-Mietwagen organisiert, der
ihm für die Dauer der Reparatur
gratis zur Verfügung steht. Wenn ge
wünscht, wird aber auch ein Abon
nement für den öffentlichen Ver
kehr oder ein Taxigutschein abgege
ben. «Der Kunde soll eine Rundum
betreuung erhalten», betonte Fusse
negger,
Verschiedene Möglichkeiten
Wer seinen Wagen in einem
«Zürich»-Partnerbetrieb reparieren
lässt, erhält auf die ausgeführten
Arbeiten eine von 12 auf 36 Mona
te erweiterte Garantie. In Buchs ist
die Garage Sulser der «Zürich»-
Partner. Selbstverständlich kann
der Kunde sein beschädigtes Auto
aber auch in seiner Stammgarage
reparieren oder sich den Schaden
betrag überweisen lassen.
Laut Albin Bühlmann, Leiter Pri
vatkunden der Region Ostschweiz,
gibt es «Zürich»-Help Points in der
Schweiz seit knapp zwei Jahren.
«Wir wollen für unsere Kunden um
fassende Problemloser sein», beton
te er. Schon der kleinste Blechscha
den verursache grosse Umtriebe.
Deshalb habe sich die «Zürich» ent
schlossen, diese Dienstleistung ein
zuführen. «Wir wollen nicht nur den
Schaden zahlen», sagte er. Vielmehr
ständen Zufriedenheit und Wohlbe
finden der Kunden im Zentrum der
Fortsetzung der «Erfolgsstory»
Couchepin vor Volkswirtschaftlicher Gesellschaft des Kantons Bern
BERN: Bundesrat Pascal Cou
chepin hat am Montag in einem
Vortrag vor der Volkswirtschaftli
chen Gesellschaft des Kantons Bern
aufgezeigt, auf welchem Weg die
Schweiz ihre wirtschaftliche und ge
sellschaftliche «Erfolgsstory» fort
setzen könne.
Couchepin stellte die Bedeutung
des Wirtschaftswachstums, die Glo
balisierung der Wirtschaft und die
sozialpolitischen Herausforderun
gen des neuen Jahrhunderts ins
Zentrum seines Vortrags.
Die Stimmen, die vor 20 Jahren
ein Nullwachstum gefordert hätten,
seien verstummt, sagte Couchepin.
Es sei klar geworden, dass ein funk
tionierender Sozialstaat eng ans
Wirtschaftswachstum gebunden sei.
Dabei gebe es keinen grundsätzli
chen Gegensatz zwischen Wirt
schaftswachstum, Wohlstand und
Umweltschutz.
Die Globalisierung der Märkte
zeitige sowohl negative als auch po-
stive Folgen, so Couchepin. Ängste
von Gegnern der Globalisierung
müssten ernst genommen werden.
Tatsache sei jedoch, dass eine ganze
Anzahl von Problemen nur noch
auf grenzüberschreitender Ebene
gelöst werden könnten. Im Zuge
der Globalisierung würden zwar
weltweit Arbeitsstellen gestrichen,
gleichzeitig aber auch neue geschaf
fen, sagte Couchepin. Die Schweiz
sei dabei gut beraten, sich an einer
liberalen Wirtschaftsordnung zu
Bon appetit: Umsatzwachstum
5,1 Prozent: Usego und Pic^c Pay legen um rund zehn Prozent zu
MOOSSEEDORF BE: Die im Le
bensmittelhandel tätige Bon appltit
Group hat 1999 ihren konsolidier
ten Bruttoumsatz um 5,1 Prozent
auf 3,36 (Voijahn 3,20) Mrd. Fr. ge
steigert. Usego erhöhte den Umsatz
um 10,6 Prozent auf 1,75 Mrd. Fran
ken.
Die Umsatzzunahme bei Usego re
sultiere weitgehend aus der nun
vollständigen Belieferung der Pick-
Pay-Geschäfte durch Usego, teilte
die Bon appltit Group am Montag
mit. Auch die Pick Pay Betriebs AG
habe Marktanteile gewonnen. Sie
weist für 1999 eine Umsatzzunahme
von 9,8 Prozent auf 591,0 (538,1)
Mio. Fr. aus. Die Umsatzentwick
lung war bei der Frimago mit einem
Minus von 1,7 Prozent auf 686,8
(698,8) Mio. Fr. rückläufig, obwohl
weitere Unrentable Filialen ge
schlossen Worden seien.
Frimago Ubernimmt vorwiegend
Marketingaufgaben und zum Teil
die Belieferung für Detailhändler
wie primo und vis ä vis, sagte Spre
cherin Christina Klocker auf Anfra
ge. Lekkeirland (Schweiz) AG ver
zeichnete im Tankstellen- und
Shopgeschäft eine Umsatzzunahme
von 15,3 Prozent auf 195,0 (169,2)
Mio. Franken.
Der Gastronomiegrosshandel in
der Schweiz habe seine Stellung
Bemühungen.
orientieren. Als Beispiel nannte
Couchepin die USA.
Die Schweiz werde angesichts der
demografischen Entwicklung nicht
darum herumkommen, den Spiel
raum bei der langfristigen Siche
rung der Sozialversicherungen zu
diskutieren. Ohne massive Steuer
erhöhungen könne eine Festigung
des sozialen Netzes dabei nur über
Anpassungen im Leistungsbereich
erfolgen. Konzentriere sich die So
zialpolitik zielgerichtet auf effektiv
Bedürftige, könnten die National
staaten auch in Zukunft Solidarität
mit ihren schwächsten Mitgliedern
pflegen, sagte Couchepin. Auf diese
Weise werde die Schweiz ihre «wirt
schaftliche und gesellschaftliche Er
folgsstory» fortsetzen können.
Kosten werden günstiger
Die Kunden hätten das neue An
gebot bisher gut angenommen, er
klärte BUhlmann. Wie er weiter sag
te, hat das Help-Point-System zu
Kosteneinsparungen geführt.
Grund dafür seien günstige Kondi
tionen mit den Reparaturpartnern
und die vereinfachte Administrati
on,, Zudem werde in einem Scha
denfall vermehrt, die kostengünstig
ste Variante gewählt: Teile würden
nicht einfach ersetzt, sondern oft
auch repariert. Geplant sind in der
Schweiz in nächster Zeit weitere
Help Points. In der Region liegen
die nächsten in Chur, St. Gallen und
Pfäffikon SZ.
Orangezähl ""
Benutze
;.Jak„n^ch dem opeffativenJJtah:::;
st, weist: Orange*: übei£'30Q00ff,Be*ij
nutzerinnenv und^enut^j^ufy
Das übertreffe dieXrWa^getn
> bei,weitem;teiIte;die,jR;Lausani!j
mehr als behauptet, hiess es weiter.
Der Umsatz im Geschäftsbereich
gastrolog.ch sei um 5,6 Prozent auf
947,1 (Vöijahr: 896,5) Mio. Fr. ange
stiegen. Der Geschäftsbereich Re-
staurants&Catering hat den Um
satz um 27.9 Prozent auf 251,7
(196,8) Mio. Fr. gesteigert, was zu ei
nem grossen Teil auf die Integration
der Merkur-Betriebe und der Hal-
ler's Unternehmungen AG zurück
zuführen sei.
Die Bon appötit Group ist 1999
aus dem Zusammenschluss der Bon
app&it Holding und der Usego Ho-
fer Curti UHC (Gross- und Detail
handel) entstanden. Die Gruppe be
schäftigt rund 6000 Mitarbeiter.