Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Land und Leute 
Samstag, 6. Mai 2000 7 
Nachrichten 
Das Rote Kreuz lädt ein 
VADUZ: Zur diesjährigen Mitgliederversamm 
lung des Liechtensteinischen Roten Kreuzes 
lädt die Präsidentin, Fürstin Marie von und zu 
Liechtenstein, auf den Weltrotkreuztag - Mon 
tag, den 8. Mai - um 19 Uhr in den Rathaussaal 
Vaduz ein. Gastreferent des Abends ist Angelo 
Gnädinger, Generaldelegierter des Internatio 
nalen Komitees vom Roten Kreuz für Europa, 
Mittlerer Osten und Nordamerika. Themen sei 
nes Referats sind der Kosovo-Krieg und IKRK- 
Schutz- und Hilfsaktionen. Sein Vortrag wird 
untermauert durch eindrückliche Filmdoku 
mente von Einsätzen des IKRK auf dem Bal 
kan-Krisengebiet. Die Auszeichnung von Blut 
spenderinnen und Blutspendern, derTätigkeits- 
und Jahresbericht über das vergangene Ge 
schäftsjahr bestimmen ferner den Ablauf des 
Abends, der dann mit einem von der Gemeinde 
Vaduz offerierten Aperitif endet. Das Liechten 
steinische Rote Kreuz lädt zu diesem Anlass 
alle Mitglieder, Freunde und Gönner recht 
herzlich ein. Liechtensteinisches Rotes Kreuz 
Projektanträge des 
LED genehmigt 
VADUZ: Die Regierung hat für Entwicklungs 
projekte des Liechtensteinischen Entwick- 
lungsdienstes (LED) Beiträge von insgesamt 
1562 213 Franken genehmigt. Es werden dabei 
folgende Projekte unterstützt: 
• Für ein integrales Gesundheitsprojekt, basie 
rend auf den malawischen Strukturen in Chi- 
tekwele, Malawi, wurden 400 000 Franken ge 
nehmigt. 
• Das Programm für die zweisprachige Primar- 
lehrerausbildung für die Huito-Bora Indios im 
peruanischen Amazonasgebiet in Iquitos, Peru, 
wird mit 137 940 Franken gefördert. 
• per Chiüre District Health Support im Nor 
den von Mocambique erhält zur Unterstützung 
beim Aufbau des Gesundheitswesens 220000 
Franken. 
• Für das Proyecto Institutional, TAREA, in 
Lima, Peru, wurden 400 000 Franken bewilligt. 
• 104 373 Franken wurden dem Green Belt 
Movement 2000 in Kenya für die Stärkung des 
Movements durch Organisationsentwicklung 
zugesprochen. 
• Für Projektbeiträge bis 25 000 Franken, Ver 
doppelungen, Mitarbeiter im Einsatz, Öffent 
lichkeitsarbeit und laufende Kosten wurden 
300 000 Franken genehmigt. (pafl) 
Ausserhäusliche Pflege 
und Erziehung 
VADUZ: Die Regierung hat einen Verord 
nungsentwurf über die Meldepflicht von ausser- 
häuslichen privaten Pflegeverhältnissen und 
von Einrichtungen der ausserhäuslichen Pflege 
und Erziehung für Kinder zur Kenntnis genom 
men und an die Vernehmlassungsteilnehmer 
weitergeleitet. Es werden zwei Formen von 
Pflegeverhältnissen unterschieden: Einerseits 
fallen sogenannte private Pflegeverhältnisse 
unter diese Verordnung. Um derartige handelt 
es sich, wenn sich eine Person (Tagesmutter) an 
bietet, gegen Entgelt regelmässig Kinder in 
ihrem Haushalt zu betreuen. Die freie Wahl der 
Betreuungsperson wird nicht eingeschränkt. 
Die Tagesmutter hat das Betreuungsverhältnis 
zu melden. Andererseits bezieht sich die Ver 
ordnung auf Einrichtungen, die Kinder profes 
sionell betreuen, beispielsweise Kinderhorte, 
Kindertagesstätten etc. Derartige Institutionen 
sind meldepflichtig und unterstehen der 
behördlichen Aufsicht. 
Gute Pflegeverhältnisse sind für die kindliche 
Entwicklung sehr wichtig. Die Verantwortung 
für die Auswahl eines für ihr Kind geeigneten 
Pflegeplatzes liegt bei den Eltern. Aufgabe des 
Staates ist es, einen guten Qualitätsstandard bei 
den Institutionen zu sichern und bei Mängeln 
oder bei einer Gefährdung des Kindeswohls zu 
intervenieren. Die Meldepflicht für private 
Pflegeverhältnisse und für Institutionen sind 
dafür notwendige Voraussetzungen. Für die 
Umsetzung der Verordnung ist die Meldestelle, 
der Kinder- und Jugenddienst des Amtes für So 
ziale Dienste, zuständig. Über den Verord 
nungsentwurf wird bis zum 15. August 2000 eine 
Vernehmlassung durchgeführt. (pafl) 
Über Mauren von 
Nendeln nach Eschen 
VADUZ: Wegen Sanierungsarbeiten am 
Bahnübergang Nendeln muss die Rheinstrasse 
ab Montag, 8. Mai 2000,19.00 Uhr, bis Diens 
tagabend gesperrt werden. Die erforderliche 
Umleitung erfolgt mit entsprechender Signali- 
sation über den Ortsteil Mauren. (pafl) 
Ein klares NEIN zur 
geplanten Schulreform 
Forum Schulstruktur: Eltern wehren sich gegen die Vorschläge der Regierung 
Der Landtag wird in seiner Sit 
zung vom Mai über den Be 
richt der Regierung betreffend 
die Reform der Sekundarstufe 
beraten. Damit hat er über die 
Einfuhrung einer Reform zu 
entscheiden, die seit vielen 
Jahren in Fachgremien vorbe 
reitet wurde und die bereits im 
Rahmen der Vernehmlassung 
zu heftigen Auseinanderset 
zungen und Diskussionen ge 
führt hat. 
Im FORUM SCHULSTRUKTUR 
haben sich Eltern zusammengefun 
den, um gemeinsam gegen die Ein 
führung dieser Reform anzukämp 
fen, da sie davon Uberzeugt sind, 
dass damit die Schulbildung unserer 
Kinder massiv verschlechtert wer 
den wird und dass stattdessen das 
heutige Schulsystem verbessert 
werden sollte. 
In grosser Sorge 
Im FORUM SCHULSTRUK 
TUR haben sich Eltern aus ver 
schiedenen Gemeinden unseres 
Landes zusammengeschlossen, die 
sich um die Schulbildung der Kin 
der im Falle einer Einführung der 
von der Regierung geplanten Re 
form grosse Sorgen machen. Die El 
ternschaft wurde bis zur Vernehm 
lassung dieser Reform kaum einbe 
zogen, und die vielen Gegenargu 
mente und Verbesserungsvorschlä 
ge im Rahmen des Vernehmlas- 
sungsverfahrens wurden nun im von 
der Regierung verabschiedeten Be 
richt kaum berücksichtigt. Das FO 
RUM SCHULSTRUKTUR hat es 
sich zum Ziel gesetzt, sich gegen die 
Khp - 
JS - : ' 
jSg&l ^ % 
iMflfl SCKULZeNTRÜN/ 
mb bw • mühleholz 
• > ' 
', t 
73' 
, f 
Die Schulreform der Regierung hätte auch sehr einschneidende Konsequen 
zen ßr das Liechtensteinische Gymnasium. (Archivbild) 
geplante Reform zu stellen und 
stattdessen für eine Verbesserung 
des heutigen Schulsystems einzutre 
ten. 
Die wichtigste Ressource 
Die Zukunft unserer Kinder liegt 
uns sehr am Herzen. Neben der Er 
ziehungist eine bestmögliche Schul- 
bildu4g( 4 c(je wichtigste Grundlage, 
die Jtiyiraraien.mit auf ihren Lebens- 
weJ geberi'Können. Auch der deut 
sche Alt-Bundespräsident Roman 
Herzog hat in einem Grundsatzbei 
trag in der ZEIT zum Thema Bil 
dungspolitik das Wissen als die 
wichtigste Ressource im rohstoffar 
men Deutschland bezeichnet. Wie 
viel mehr trifft dieser Satz dann für 
unser kleines Land zu. Herzog hält 
in seinem Beitrag fest, dass Men 
schen Individuen mit unterschiedli 
chen Begabungen sind und setzt 
sich daher für profilorientierte 
Schulen ein, die von den Schülerin 
nen und Schülern wieder Leistung 
fordern. Für ihn kann dem heutigen 
Bildungsauftrag nur nachgekom 
men werden, wenn bei den Bil 
dungsangeboten eine grösstmögli- 
che Differenzierung möglich ist. 
NEIN zur Schulreform 
Selbstverständlich ist unser heuti 
ges Schulsystem verbesserungs 
fähig. Wir anerkennen gewisse 
Probleme wie die nicht ausreichend 
gewährleistete Durchlässigkeit zwi 
schen den verschiedenen Schulty 
pen oder die Probleme im Bereich 
der Oberschule. Wir sind jedoch da 
von Uberzeugt, dass diese Probleme 
nicht durch eine totale Abkehr vom 
heutigen Schulsystem gelöst wer 
den. Wir alle müssen uns bemühen, 
diese Verbesserungen punktuell 
dort anzusetzen, wo sie notwendig 
und zielführend sind. 
In verschiedenen Beiträgen wer 
den wir unsere Gegenargumente 
zur vorgeschlagenen Schulreform 
präsentieren. Durch diese Öffent 
lichkeitsarbeit soll klar werden, dass 
diese Reform auf keinen Fall umge 
setzt werden darf, damit wir unsere 
Kinder vor bildungspolitischem 
Schaden bewahren können. Daher 
fordern wir: 
Ein klares NEIN zur geplanten 
Schulreform! 
Forum Schulstruktur: Beck Jür 
gen, Vaduz, Bieberschulte Werner, 
Eschen, Elmer Waltraud, Ruggell, 
Gassner Cornelia, Mauren, Hoop 
Rosi, Ruggell, Miller Hans-Rainer, 
Vaduz, Nigg Angelika, Schaan, Pich 
ler Eva, Eschen, Schädler Robert, 
Balzers, Schöpf Peter, Schaanwald, 
Sele Leo, Ruggell. 
Postfach 145,9490 Vaduz, 
www.forumschulstruktur.li 
Erster GSM-1800-Standort bewilligt 
Bei der «Graströckni» in Schaan wird Antenne errichtet 
Ende April hat mobilkom (Hechten* 
stein) AG die erste Baubewilligung 
für einen GSM-1800-Standort in 
Liechtenstein erhalten. Es handelt 
sich dabei um den Standort Schaan 
Nord «Graströckni». Dieser Stand 
ort wird von mobilkom (Hechten- 
stein) AG und VIAG EuroPlatt- 
form AG gemeinsam genutzt. Die 
beiden GSM1800-Lizenzinhaberin- 
nen in Liechtenstein, mobilkom 
(liechtenstein) AG und VIAG Eu- 
roPlattform AG, sind erfreut, den 
ersten GSM-1800-Standort in 
Liechtenstein realisieren zu kön 
nen, nachdem dieser im ordentli 
chen Verfahren bewilligt worden ist. 
Beim bewilligten Standort handelt 
es sich um die «Graströckni» im 
Schaaner Industriegebiet. Der 
Standort «Graströckni» wird die 
Gemeinde Planken, das Schaaner 
Riet mit den beiden Verkehrsach 
sen Richtung Unterland sowie Teile 
von Schaan mit erstklassiger GSM- 
1800-Qualität versorgen. 
Die technischen Anlagen werden 
jetzt bei der «Graströckni» reali 
siert. Eingeschaltet werden die An 
lagen erst bei Betriebsaufnahme 
der beiden GSM-1800-Netze. Diese 
Termine stehen noch nicht fest. Zu 
den technischen Einrichtungen, die 
installiert werden, gehören GSM- 
Sende- und Empfangsantennen so 
wie Richtfunkanlagen, welche Ge 
spräche, die über den Standort 
«Graströckni» geführt werden, Uber 
weitere Relaisstationen zu den 
technischen Zentralen der Betrei 
ber in Mauren respektive Balzers 
weiterleiten. 
Einsprache zurückgezogen 
Der Bewilligung «Graströckni» 
vorausgegangen war eine Einspra 
che eines Fachmanns aus der Elek- 
trobranche. Dieser befürchtete, dass 
die in der NIS-Verordnung festge 
schriebenen tiefen Grenzwerte 
nicht eingehalten werden könnten. 
In Gesprächen mit den Betreibern 
und dem Amt für Kommunikation 
Uberzeugte sich der Fachmann da 
von, dass die Betreiber alles unter 
nommen haben, um die von der Re 
gierung erlassenen tiefen Grenz 
werte zu unterschreiten. Daraufhin 
zog er seine Einsprache zurück. 
mobilkom (liechtenstein) AG 
und VIAG EuroPlattform AG sind 
zuversichtlich, dass bestehende Ein 
sprachen ebenfalls im gemeinsamen 
Gespräch bereinigt werden können 
und dass weitere Baubewilligungen 
in den kommenden Wochen erteilt 
werden. 
INFOLINES für die 
Bevölkerung 
Im Rahmen der Informations- 
Initiative «Mobilkommunikation ist 
eine Chance» von mobilkom (liech 
tenstein) AG und VIAG EuroPlatt 
form AG können interessierte Bür 
gerinnen und Bürger an die nach 
folgenden Adressen ihre Fragen 
rund um den Aufbau der GSM- 
1800-Standorte in Liechtenstein so 
wie Fragen zur mobilen Kommuni 
kation richten. Per E-Mail: info@eu- 
roplattform.com; per Pbst: «Info-Ini- 
tiative» mobilkom (liechtenstein) 
AG, Postfach 1514,9490 Vaduz. 
Was die Standortwahl 
beeinflusst 
Um eine möglichst lückenlose 
Versorgung mit GSM 1800 in Liech 
tenstein zu erreichen, haben die 
Netzbetreiber im Vorfeld detailliert 
abgeklärt, welches die optimalen 
Standorte für sie sind. Danach ha 
ben die verschiedenen Betreiber ih 
re Standorte zusätzlich koordiniert, 
so dass statt ursprünglich über 60, 
jetzt noch 22 Standorte für einen 
guten Empfang in Liechtenstein 
sorgen werden. 
Die Standorte sind so ausgewählt 
worden, dass etwa hohe Gebäude 
oder Hügel und Berge möglichst 
keine Funkschatten verursachen in 
Versorgungsrichtung. 
Ebenfalls entscheidend für die 
Wahl der Standorte in Liechten 
stein ist, dass Sichtkontakt von ei 
nem Standort zum anderen besteht. 
Dies darum, weil die Gespräche, die 
Uber einen Standort geführt wer 
den, per Richtfunk von Standort zu 
Standort weitergereicht werden in 
die Zentrale des Netzbetreibers 
(und umgekehrt). 
Wenn ein Standort verschoben 
werden muss, kann es bedeuten, 
dass auch weitere Standorte neu ge 
wählt werden müssen, weil keine 
Richtfunkverbindung mehr vorhan 
den ist oder fUr den Nutzer ärger 
liche Funklöcher entstanden sind. 
Bei der «Graströckni»in Schaan wird Antenne errichtet. 
(Archivbild) 
\) 

1i' J iirtiiifinn i'- ifnaiilnirrirTiiiTin- ■- 
t| . .V.-,
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.