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6 Dienstag, 18. Januar 2000
inland
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Bücher sind wie Wasser
in der Wüste
ESCHEN: 26 Buchstaben genügen, um vom ge
wohnten Ufer abzustossen und sich auf eine un
bekannte Fahrt hinaus zu fremden Gestaden zu
wagen. Wer nie mit Büchern Freundschaft ge
schlossen hat, wird nie erfahren, wie spannend
diese Entdeckungsreisen sind. Doch als Leser
wird kaum jemand geboren. Untersuchungen zei
gen, dass unser Leseverhalten nicht zufällig ist.
Wird die Freude am Lesen schon in der Kindheit
geweckt, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass das
Kind eine lebenslange Freundschaft mit Büchern
entwickelt. Dass dies im magischen Schein unserer
allgegenwärtigen Bildschirme kein einfaches Un
ternehmen ist, wissen viele von uns aus eigener Er
fahrung. Wie finden unsere Kinder Gefallen an
Büchern? Was können wir tun? Offene Ge
sprächsrunde mit lic. phil. I Franz-Xaver Goop am
Donnerstag, den 20.1.2000 um 20 Uhr in der Bib
liothek des Schulzentrums Unterland, Eschen.
Franz-Xaver Goop ist Vater von vier Kindern und
Lehrer am Liechtensteinischen Gymnasium. Seit
mehreren Jahren leitet er das Maurer Literatur-
cafö. Veranstalter ist die Arbeitsgruppe für Er
wachsenenbildung Eschen. (Eing.)
Informationsabend
SCHAAN: Morgen Mittwoch, 19. Januar 20.15
Uhr findet ein Informationsabend zur Assisi-
Reise (Kursnummer 744) statt, die von der Er
wachsenenbildung Stein-Egerta organisiert
wird. Diese Bildungs- und Pilgerreise findet vom
Ostermontag 24.April bis Sonntag 30. April 2000
statt und steht unter der Leitung von Werner Jo-
chum. Wenn Sie sich dafür interessieren, so
schauen Sie morgen vorbei. Anmeldesschluss
für die Reise selber ist am kommenden Montag.
Brieffreunpschaft
Wang Yongjian, ein Philatelist aus China, inte
ressiert sich sehr für Briefkontakte mit Brief
markenfreunden aus Liechtenstein, mit denen
er philatelistische Sammlerstücke austauschen
möchte. Interessiert an chinesischer Philatelie?
Dann schreiben Sie an Wang Yongjian, Giefang-
Strasse, 1-23, Chengdu, Volksrepublik China.
Wissenstransfer fördern!
Business Forum der Fachhochschule Liechtenstein: erfolgreicher Auftakt
Die Fachhochschule Liechten
stein hob gestern Abend ge
meinsam mit der Firma NeuE-
lektrik das «Business Forum»
aus der Taufe. An diesem ers
ten Business Forum referierte
Dr. Michael Ackermann
zum Thema «Wissensmanage
ment» in der sehr gut besuch
ten Aula des Gymnasiums Va
duz.
Iris Frick-Ott
Fachhochschulrektor Klaus Nä-
scher begrüsste die zählreich er
schienenen Gäste, darunter
Führungskräfte und Unternehmer
aus Industrie, Gewerbe und den
Dienstleistungsbereichen. «Das Bu
siness Forum ist eine Initiative aus
der Wirtschaft für die Wirtschaft. Sie
entspringt einem Bedürfnis von un
ternehmerisch geforderten
Führungskräften. In zeitlich kom
pakter Form können Sie hier neues
Wissen und neueste Trends kennen
lernen, Erfahrungen austauschen
und Kontakte vertiefen oder neue
knüpfen», erklärte Klaus Näscher
und bedankte sich abschliessend bei
Dr. Urs Sprenger (NeuElektrik) für
dessen engagierte ideelle wie auch
materielle Unterstützung.
Was ist Wissen?
Dr. Michael Ackermann zeichne
te in seinem rund 45-minütigen Re
ferat auf, weshalb Wissenmanage
ment innerhalb unternehmerischer
Abläufe wichtig ist. Häufig würden
Wissensstände von Mitarbeitern zu
wenig genutzt, diese Ressourcen zu
wenig erkannt und gezielt gefördert
und gefordert, so der Referent. Der
Vortrag war sehr kompakt ausge-
Business Forum: Dr. Michael Ackermann, Managementberater, zum Thema Wissentransfer. (Bild: I. Delacher)
baut. Michael Ackermann zeigte an
hand von Beispielen auf, wie Wissen
zu optimaleren Abläufen führen
kann. Bei der Begriffserklärung
hielt sich der Redner an ein Zitat
von Lord Curzon: «Ich kann einen
Elefanten nicht definieren, aber ich
erkenne ihn, wenn er vor mir steht».
Er erklärte den Begriff Wissen an
hand einerTabelle mit entsprechen
den Hintergrund-Informationen.
Zum Staunen waren vermutlich
für viele Anwesende, die Aufzeich
nungen Michael Ackermanns über
die «Halbwertzeit des Wissens»: er
halten wir uns nach zwanzig Jahren
zwariurid 50 Prozent unserer Schul
bildung, nimmt der Verlust nach
dem Hochschulstudium,der berufli
chen Ausbildung immer schneller
zu. Technisches Fachwissen, sofern
keine Auffrischungs- oder Vertie
fungskurse besucht werden, sei ge
rade mal etwa zwei Jahre verfügbar.
Definitionsvorschlag
Doch was ist Wissensmanagement
Uberhaupt? Michael Ackermanns
Definitionsvorschlag heisst: «Wis
sensmanagement ist die bewusste
Steuerung der Ressource Wissen
mit dem Ziel, es in Aktionen umzu
setzen». Dazu führt der Redner sei
ne These in vier Ansätzen zum Wis
sensmanagement aus. Und verweist
darauf, dass der Begriff Wissensma
nagement heute zwar üblich sei, von
ihm selbst aber das Wort Wissens
transfer verwendet werde: «Wis
senstransfer (Angebot und Nach
frage) kann bewusst gefördert, aber
nur teilweise gesteuert und damit
gemanagt werden.» Im Anschluss
an das Referat stellte sich der
Managementberater den Fragen
der Zuhörerschaft. Dabei ging es
um Fragen wie «Wissenskultur»,
Praxiserfahrung mit dem vorgestell
ten Modeil, «Alten Wein in neuen
Schläuchen» und vom Arbeitgeber
geschaffene Freiräume ect.
Das nächste «Business Forum»
findet am 14. Februar 2000 zum
Thema Kommunikation statt.
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