Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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14 Freitag, 5. Mai 2000 
Wirtschaft 
Liechtensteiner Volksblatt 
Schillernde Finanz-Figur tot 
Nachrichten 
«Protestpause» bei der 
Swisscom 
OSTERMUNDIGEN: Die Aktion «Protest 
pause» der Gewerkschaft Kommunikation von 
letzter Woche in der Romandie hat diesen Don 
nerstag ihre Fortsetzung im Tessin gefunden. 
Gegen 150 Personen versammelten sich vor 
dem Swisscom-Gebäude in Lugano. Wie die 
Gewerkschaft am Donnerstag mitteilte, hat sich 
damit nahezu das gesamte Personal des Swiss- 
com-Zentrums Lugano Cinque Vie an der Akti 
on beteiligt. Der Grossaufmarsch mache deut 
lich, dass das Swisscom-Personal die «unnach 
giebige und entschlossene» Haltung der Ge 
werkschaft mitträgt. Die Aktion «Protestpause» 
steht im Zusammenhang mit dem geplanten 
Abbau von zusätzlich 3000 Arbeitsstellen sowie 
der Auslagerung von weiteren 3000 Stellen bei 
der Swisscom. Die Gewerkschaft erwartet, dass 
die Konzernleitung das Ausmass dieses «Hor 
rorszenarios» sofort minimiert. . 
Swissmetal litt unter 
Marktschwankungen 
ZÜRICH: Der Buntmetallhersteller Swissme 
tal blickt nach dem Umsatz- und Gewinnrtick- 
gang 1999 wieder optimistischer in die Zukunft. 
Eine Reorganisation und die Erschliessung 
neuer Märkte in den USA und Fernost sollen 
den Umsatz wieder ankurbeln. Im vergangenen 
Jahr musste die Swissmetal, wie bereits berich 
tet, einen UmsatzrUckgang von annähernd 10 
Prozent auf 304 Mio. Fr. hinnehmen. Diese Zahl 
müsse allerdings relativiert werden, betonte 
Laurent Gremaud, Leiter des Direktionsaus 
schusses, am Donnerstag vor den Medien. Die 
Ostasienkrise und die Stagnation in der Bau 
branche habe den weltweiten Buntmetall- 
Markt gedrückt. Während Swissmetal bei den 
Standardprodukten einen Rückgang hinneh 
men musste, konnten die margenkräftigeren, 
aber volumenmässig noch kleineren Spezialitä 
ten hingegen ausgebaut werden. Mit der zuneh 
menden Konzentration der Swissmetal auf Spe 
zialitäten für die Elektronik oder Uhrenindu 
strie könne das Unternehmen die konjunkturel 
len Schwankungen mehr und mehr ausgleichen. 

Bankier Ernst Müller-Möhl mit Kleinflugzeug am Gotthard abgestürzt 
ST. GOTTHARD/BERN: Mit 
dem 42-jährigen Privatbankier 
Ernst Müller-Möhl ist eine 
schillernde Figur der Schwei 
zer Finanzwelt gestorben. Mül 
ler-Möhl hatte am Mittwoch 
beim Absturz seines Kleinflug 
zeuges im Gotthardmassiv den 
Tod gefunden. 
Müller-Möhl, der eine Frau und ei 
nen zweijährigen Sohn hinterlässt, 
war am Mittwochmorgen am Steuer 
einer Cessna um 8.50 Uhr von Fehr- 
altorf ZH Richtung Locarno-Ma- 
gadino abgeflogen. Er war allein an 
Bord. Der Absturz hatte sich auf 
Tessiner Kantonsgebiet nördlich 
der Gotthard-Passhöhe im Gebiet 
«Brüggloch» ereignet. Die Gründe 
des Absturzes sind noch nicht be 
kannt. Müller-Möhl, Nachkomme 
einer Ostschweizer Mostereidyna 
stie, trat 1985 als Doktor der Öko 
nomie und lizenzierter Jurist in die 
damals noch junge BZ Bank ein, wo 
er es rasch zum Partner brachte und 
zur Nummer Zwei hinter Martin 
Ebner aufrückte. «Ich war mehr der 
Ideenkreateur und Researcher, er 
der brillante Verkäufer», sagte Mül 
ler-Möhl in einem Interview mit der 
«Bilanz». 
Nach Meinungsverschiedenhei 
ten mit Ebner stieg Müller-Möhl 
1992 mit einer «Wegzehrung» im 
zweistelligen Millionenbereich und 
einigen Prozenten am BZ-Aktien 
kapital aus der Finanzgruppe Eb- 
ners aus. Heute steht jedes BZ-Pro 
zent für gut und gerne 100 Mio. 
Franken. 
Mitte 1993 gründete er die Bank 
am Bellevue BaB, an welcher er an 
fänglich eine Mehrheitsbeteiligung 
hielt. Ende 1997 - inzwischen war 
Privatbankier Ernst Müller-Möhl fand am Mittwoch beim Absturz seines Kleinflugzeuges im Gotthardmassiv den 
Tod. (Bild: Keystone) 
sein Anteil wegen laufenden Abga 
ben an Mitarbeiter auf 18,5 Prozent 
gesunken - stieg er aus der BaB aus, 
um nur einige Monate später die 
marode japanische Yamaichi Bank 
Schweiz zu kaufen und daraus die 
A&A Actienbank zu machen. Er 
blieb aber Verwaltungsrat der BaB. 
Immer wieder für Schlagzeilen 
sorgte Müller-Möhl mit seinen Be 
teiligungen wie zum Beispiel an Sib- 
nerHegner, Arbonia Forster, PBS 
Privat Bank Schweiz, Pendlerzei 
tung «20 Minuten» und vor allem 
am Berner Telekomkonzern As- 
com. Für Aufsehen hatte auch seine 
Idee •für ^dje Gründung einer 
Schwej^rffStromnetzgesellschaft 
sowie der versuchte und gescheiter 
te Kauf von Cablecom gesorgt. 
Vor einem Jahr in den Verwal 
tungsrat der Ascom gewählt, wollte 
der Zürcher Financier den Berner 
Konzern in zügigem Tempo umbau 
en und zu einem hochprofitablen 
Unternehmen machen, während die 
Ascom- Spitze Schritt für Schritt 
vorwärts gehen wollte. 
Auf erbitterten Widerstand der 
Hasler-Stiftung, zusammen mit 
Müller-Möhl grösste Ascom-Ak- 
tionärin, stiess er mit seiner Forde 
rung nach Einführung der Einheit 
saktie. Der Generalversammlung 
vom kommenden 17. Mai 2000 soll 
te ein entsprechender Antrag Mül- 
ler-Möhls unterbreitet werden. 
Ob der Antrag nach dem Ableben 
Müller-Möhls aufrechterhalten 
wird oder nicht, steht noch nicht 
fest. «Wir klären gegenwärtig die 
Sachlage ab, ebenso wie die Frage 
nach der Neubesetzung des vakan 
ten Sitzes im Verwaltungsrat», sagte 
Ascom-Sprecher Andr6 Simmen 
am Donnerstag auf Anfrage. 
Müller-Möhl kontrollierte knapp 
20 Prozent des Kapitals von Ascom, 
durfte aber nur mit etwa der Hälfte 
seiner Aktien stimmen. Die vom 
Firmengründer Gustav Hasler ein 
gesetzte Stiftung Hasler- Werke da 
gegen hält mit 22 Prozent des Kapi 
tals 54,4 Prozent der Stimmen. 
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Montag, 
10. April 2000/Fr. 1.- 

Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 83 
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