Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

12 Freitag, S. Mai 2000 
Land und Leute 
Liechtensteiner Volksblatt 
Leserbriefe 
Ein Highlight der neuen 
Telecom-FL-Tarife: bis 
620% Preisabschlag! 
Gestern habe ich beim Wegräumen der Post die 
neuen Telefongebühren kurz studiert. Mit Freu 
de habe ich die Highlights gelesen: bis 50% Ra 
batt für Verbindungen in die Schweiz, einfachere 
Tarifzeiten, transparentere Preise usw. Als ich 
aber zwei Seiten weiter blätterte, staunte ich nicht 
schlecht. Für Verbindungen ins Schweizer Rhein 
tal (innerhalb 10 km) bezahlten wir beispielswei 
se vorher einen bis vier Franken und neu werk 
tags immer 7.20 Franken pro Stunde. Dies ent 
spricht einem Preisaufschlag, je nach Tageszeit, 
von 80% bis 620%! Bei derart drastischen Prei 
serhöhungen kann mich auch Highlight Nr.6 
nicht aufmuntern: 2% Rabatt für Rechnungsbe 
träge zwischen 150 Franken und 1000 Franken. 
Da kann ich nur noch hoffen, dass in der näch 
sten Rechnung nicht wieder nur die Gespräche 
unter anderen Rubriken aufgelistet sind, sondern 
zur Abwechslung nur jedes 6. Gespräch taxiert 
wurde! Paul Koch, Gamprin 
So nicht! 
Oder: doch so? 
Wie wäre es, wenn Verkehrsminister und Vorste 
her in Zukunft ihre Kontroversen nicht mehr mit 
Druckerschwärze austragen würden, sondern 
zum Beispiel mit einem öffentlichen «Hosalupf» 
im Unterländer Riet oder beim Zollamt Schaan 
wald? Das könnte dann im Landeskanal live 
übertragen werden, als Ersatz für die abgeblase 
ne Video-Sendung. 
Allerdings könnte auch hierbei eine «unglei 
che Gewichtung» geltend gemacht werden, denn 
aufgrund unterschiedlicher Körpergrösse würde 
vielleicht der eine oder andere ungerechterweise 
an den Haaren vorzeitig vom Boden abgehoben 
werden... Martin Sommerlad, Triesen 
Chauffeure 
kontrollieren LBA! 
Drehen wir den Spiess einmal um. Wie würde der 
Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der 
LBA reagieren, wenn die Chauffeure die Arbeit 
der LBA laufend unvorangemeldet und anonym 
beurteilen würden? Wie lange würden diese wohl, 
noch an den Positionen sitzen? Und wieviel 
Zahltag würden die gutbezahlten Funktionäre 
noch haben? 
Richtig! 
Nach den bisher geleisteten Arbeiten der LBA 
würden die Verantwortlichen wohl keine Minute 
länger mehr an den entsprechenden Positionen 
sein. 
Und wäre das Bonus-Malus-System zur An 
wendung zu bringen, so müssten die Angespro 
chenen wahrscheinlich jeden Monat noch Geld 
bringen. So sähe das aus. 
Denn wie es so ist, werden nur die negativen 
Eindrücke festgehalten und bewertet. Dieser 
Leserbrief bestätigt es. Bisher ist mir keine 
einzige positive Aktion der LBA-Verantwort- 
lichen aufgefallen. Dreiviertel Jahre im Amt und 
soviele Missstände, wie vorher in allen siebzig 
Jahren nicht! Das muss doch auch dem Landtag 
und der Regierung zu denken geben! 
Alle Rückschläge■ und Rückzüge (Telefonie, 
Krankenkassen, öffentlicher Verkehr) sind doch 
nur zum Wohle der Einwohner Liechtensteins. 
Und mit denen kann man eh machen, was man 
will. Hauptsache es kostet genug. Und die Regie 
rung hat doch etwas getan. 
Wir danken im Namen aller Betroffenen für 
die Veränderungen in unserem Land, die alle 
samt als Profilierungsdrang einiger grössen- 
wahnsinniger Politiker umschrieben werden 
können. Mit betroffenen Grössen 
Stefan Vils, Schaan 
F. Bucheram Gupfenbiihel 
Jakob Dütschler, Fontnas 
Oskar Beck, Schaan 
Heinz Rüdisühli, Triesen 
Nachrichten 
Heute Rettung»- 
schwimm-WK der SLRG 
MELS: Im Hallenbad Feldacker in Mels findet 
heute Abend der Wiederholungskurs fUr breve- 
tierte Rettungsschwimmer statt. 
Wir treffen uns um 18.45 Uhr im Hallenbad. 
Benutzen Sie doch die Gelegenheit, sich auf 
die kommende Badezeit gut vorzubereiten. 
Die Rettungsschwimm-Sektion Sarganserland 
der SLRG freut sich auf Ihre Teilnahme. 
Das SLRG Kursleiterteam 
Professionalität mit Herz 
Familienhilfe Balzers: Reichbefrachtete Vollkommissionssitzung 
Der Vorstand der Fantilienhilfe 
Balzers informierte am 27. April 
die 16-köpfige Vollkommission 
über die Aktivitäten im Vereins 
jahr 1999 und legte Rechen 
schaft über die Finanzen ab. 
Präsidentin Bernadette Brunhart 
begrüsst alle Anwesenden und be 
richtet, zusammen mit den jeweils 
zuständigen Vermittlerinnen der 
einzelnen Sparten, über das Ge 
schehen in der Famiiienhilfe Bal 
zers. Hervorzuheben sind vor allem 
Neueinstellungen, Einführung der 
42-Stundenwoche für die Familien 
hilfe, verstärkte Zusammenarbeit 
mit der LAK, Aktivitäten anlässlich 
des «Internationalen Jahres der äl 
teren Menschen» und vieles mehr. 
Mit Roswitha Vogt konnte eine 
Stellvertreterin für die Vermittlerin 
der Familienhilfe gefunden werden; 
sie nimmt auch als Beisitzerin an 
den Sitzungen des Vorstandes teil. 
Finanzen 
Der Kassier, Heribert Vogt, legt 
die Bilanz samt Gewinn- und Ver 
lustrechnung vor und gibt einige Er 
läuterungen ab. Nicht ohne Stolz 
kann der Verein wieder auf einen 
guten Jahresabschluss blicken, dies 
jedoch nur dank der vielen Beiträ 
ge, Spenden und der grosszügigen 
Unterstützung von Land und Ge 
meinde. Dafür möchte die Familien 
hilfe einen grossen Dank ausspre 
chen und versichern, dass die Gel 
der jederzeit sinnvoll (im Sinne der 
Spender) eingesetzt werden. Die 
korrekte und vorbildlich geführte 
Buchhaltung wird anschliessend 
von den Rechnungsrevisoren be 
stätigt und dem Kassier einstimmig 
Entlastung erteilt. 
Der Vorstand der Familienhilfe Balzers: stehend von links Roswitha Vogt, Karin Negele, Berti Ritter und Nina 
Büchel, sitzend von links Heribert Vogt und Bernadette Brunhart. 
Wandel der Zeit 
Die Dienste aller Sparten der Fa 
milienhilfe wurden auch im vergan 
genen Jahr wieder rege in Anspruch 
genommen. Dank der guten Zusam 
menarbeit innerhalb der Abteilun 
gen sowie mit anderen Familienhil 
fen des Landes und über dem Rhein 
konnte mancher Engpass gemeis 
tert werden. Die Aufgaben der Fa 
milienhilfe haben einen grossen 
Wandel durchgemacht, und dies 
verlangt viel von den Mitarbeiterin 
nen, sowohl im Vorstand als auch in 
den Abteilungen. Es wird grosser 
Wert gelegt auf Aus- und Weiterbil 
dung, Qualitätssicherung, Optimie 
rung der Arbeitsabläufe und Profes 
sionalität. Mit einer Belegschaft von 
derzeit 28 Personen und einer Bi 
lanzsumme von rund 488 000 Fran 
ken hat der Verein schon längst die 
Grösse eines mittelständigen Be 
triebes erreicht. Dem Vorstand wird 
im Anschluss an die Berichte ein 
stimmig Entlastung erteilt. 
Faltprospekt der Familienhilfe 
Balzers 
Der Vorstand stellt der Vollkom 
mission den neu erarbeiteten Falt 
prospekt der Familienhilfe Balzers 
vor, welcher einen Überblick über 
alle Dienste und die entsprechend 
wichtigen Informationen enthält. 
Dieser Prospekt wird demnächst 
zusammen mit dem Jahresbericht 
an die 685 Mitglieder des Vereins 
gesandt. 
Jubiläum im Vorstand 
Zum Schluss kann Bernadette 
Brunhart auch für heuer wieder ein 
erfreuliches Dienstjubiläum be 
kannt geben: Berti Ritter ist seit 20 
Jahren für die Familienhilfe Balzers 
als Vermittlerin Haushilfedienst 
und Vizepräsidentin tätig. Mit dem 
Dank an sie für ihren ausserordent 
lichen Einsatz und die langjährige 
Treue schliesst die Präsidentin die 
Sitzung und lädt alle zu einem 
gemütlichen Umtrunk ein. 
Karin Negele 
Nachruf 
Rita Beck- 
Quaderer, Triesen t 
Nach schwerer 
Krankheit ver 
schied am 6. 
März in TViesen 
Rita Beck-Qua 
derer vor der 
Vollendung ih 
res 62. Lebens 
jahres. 
Eine grosse Trauerfamilie beglei 
tete Rita bei der Verabschiedung 
am 9. März auf dem Friedhof in Va 
duz. Es war ihr Wunsch, am selben 
Ort wie ihr Bruder Hans ihre letzte 
Ruhestätte zu finden. 
Rita wurde am 20. Juni 1938 als 
zweitältestes von fünf Kindern in 
Marbach geboren. Schon in jungen 
Jahren verlor sie durch einen Unfall 
ihren Vater. In späteren Jahren 
ebenso nacheinander ihre Mutter 
und drei ihrer Geschwister. Da ihr 
der innige Wunsch eine Lehre zu ab 
solvieren nicht erfüllt wurde, arbei 
tete sie als Haushaltsangestellte in 
Vaduz. Dort lernte sie ihren späte 
ren Gatten Gilbert Beck kennen. 
Am 21. August 1958 heirateten sie 
in der Pfarrkirche Vaduz. Dem Ehe 
paar wurden drei Töchter und ein 
Sohn geschenkt. Das Leben forder 
te viel von ihr. Ihr Sohn starb kurz 
nach der Geburt. Dieser Schicksals 
schlag hat Rita schwer getroffen. 
Rita war eine liebe und umsichtige 
Mutter und Gattin. 
Im Geschäft ihres Mannes arbei 
tete sie tüchtig und gerne mit und 
war beliebt bei dessen Mitarbeitern. 
Die Kameradschaft im Singkreis 
Triesen und das gemeinsame Singen 
waren für sie Entspannung und Er 
holung; ebenso das Tennis spielen, 
die Wanderungen mit der Familie in 
der liechtensteinischen Bergwelt, 
das Lesen und gute Musik hören. 
Wie das Leben so spielt, verbrachte 
sie einige Zeit am ZUrichsee, um 
dann wieder nach Liechtenstein, 
nach Schaan zurückzukommen. 
Dort arbeitete sie bei den LKW in 
der Abteilung Kundenbetreuung der 
Stromverrechnung. Bei der Kund 
schaft, der Firmenleitung, den Vorge 
setzten und Arbeitskolleginnen wur 
de ihre berufliche Tüchtigkeit sehr 
geschätzt. Während dieser Zeit kam 
ihr erstes Enkelkind zur Welt. Es war 
für sie eine überaus grosse Freude, 
Zeit mit ihrer Enkeltochter zu ver 
bringen und das Heranwachsen die 
ses jungen Lebens zu erleben. 
Kurze Zeit später kehrte Rita 
nach Triesen zurück. Dort fand sie 
nebst ihrer Arbeit genügend Zeit, 
ein offenes und fröhliches Haus zu 
führen, in dem Freunde der Familie 
gerne ein- und ausgingen. 
Beeindruckend war für die Fami 
lie und ihren Freundeskreis der 
Umgang mit ihrer Krankheit, die 
sich jetzt das erste Mal bemerkbar 
machte. Stets behielt sie die Hoff 
nung, wieder gesund zu werden. Wie 
bisher nahm sie sich Zeit für die Sor 
gen und Nöte der Mitmenschen und 
war wie eh und je eine überaus gute 
Zuhörerin. Ihre Grösse und ihren 
Glauben zeigte sie nochmals bei der 
Mitteilung, nicht mehr gesund zu 
werden. Sie nahm diese Mitteilung 
auf, ohne zu hadern oder zu klagen, 
dass das irdische Leben nun zu En 
de gehe. Sie wusste um die Kraft und 
die Hilfe der Engel, die sie aufneh 
men und empfangen würden. 
Ich bin es! 
Ich bin der Engel der Vollendung, 
der Dich empfängt. 
Sei gepriesen am Ziele Deines licht 
vollen Weges, 
wir bereiten Dir ein ßrstliches Fest! 
In unseren Herzen wird Rita weiter 
leben. 
DANKSAGUNG 
Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die wir beim Ab 
schied unserer lieben Mutter, Schwester, Gross- und Urgrossmutter 
und Freundin 
Hildegard Benz-Forrer 
geb. 13. September 1923 - gest. 8. April 2000 
entgegennehmen durften, bedanken wir uns herzlichst. 
Einen herzlichen Dank auch für die Kranz-, Blumen- und Geld 
spenden, die heiligen Messen sowie allen, die ihr in schweren Zeiten 
beigestanden, sie unterstützt und auf ihrem letzten Weg begleitet 
haben. 
Wir bitten, der lieben Verstorbenen ein liebevolles Andenken zu 
bewahren. 
Vaduz, im Mai 2000 
DieTVauerfamilien
	        

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