Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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Liechtensteiner Volksblatt 
Land und Leute 
Freitag, 5. Mai 2000 9 
Platz für «Miteinander» der Generationen 
Specki 142 in Schaan: Renate und Peter Nipp mit den Kindern Rahel und Peter leben im gekonnt umgebauten Haus 
Beim Gebäude wurde alt und mo 
dern kombiniert. Im Haus und der 
daran angebauten Wohnung fin 
den die Eltern, die Kinder und die 
Grossmutter genügend Platz zum 
Leben. Das «Miteinander» der 
Generationen, aber auch die ge 
konnte Paarung von alter und 
neuer Bausubstanz machen den 
ganz besonderen Charme dieses 
Hauses aus. 
Adi Lippuner 
Von der vielbefahrenen Strasse aus ist 
der eigentliche Charme des Wohnhau 
ses mit angebautem «Altershöckli» und 
Stall nicht zu sehen. Erst bei einem 
Gang rund ums Haus und vor allem, bei 
einem Rundgang durch das Haus wird 
sichtbar, welche Leistung hinter der Re 
novation steckt. 
Angepackt wurde die Renovation von 
Peter und Renate Nipp in den Jahren 
1995/96. Obwohl im Ortsbildinventar der 
Fürstlichen Regierung das Haus als wert 
voll eingestuft wird, flössen für die Reno 
vation keine Beiträge. Die Ideen zum 
Umbau lieferte der Architekt Florian 
Frick, als fachkundiger Begleiter durch 
die aufwendige Bauzeit stand Walter 
Kranz den Hausbesitzern zur Seite. 
Das Haus Specki 8 (neue Nummerie- 
rung), über dem Eingang ist aber die al 
te Hausnummer angebracht, steht als 
eigentliche Insel in einer sich stark ver 
ändernden Umwelt. Moderne Gebäude 
entstehen in unmittelbarer Nähe, die 
vielbefahrene Bendererstrasse ist auch 
nur einen Steinwurf entfernt und trotz 
dem geniesst die Familie ihre Oase der 
Ruhe. 
Spannendes Experiment 
Schon der Eingangsbereich verrät, 
dass in diesem Haus ein ganz besonders 
spannendes Experiment gewagt wurde. 
Ein altes Bauernhaus, dazu ein vergla 
ster Eingang und wahlweise die Mög 
lichkeit, sich in den modernen Koch- 
und Essbereich oder in den im alten Stil 
belassenen Wohn- und Schlafbereich zu 
begeben, vermittelt eine ganz eigenwil 
lige Spannung. 
Doch auch der moderne Teil ist aus 
bestehenden Gebäulichkeiten entstan 
den. Es sei die alte Waschküche und 
Schnapsbrennerei gewesen, die zur 
Küche umgebaut wurde. Der bestehen 
de, überdachte Durchgang zwischen 


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Das Wohnhaus mit angebautem Stall vor der Renovation. 
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Seit der Renovation bt das Haus wieder mit Schindeln verkleidet. (Bilder: adi) 
dem Waschhaus und dem Wohnhaus 
wurde verglast und zu einem ganz be 
sonderen Essplatz umfunktioniert. Wer 
kann schon bei jedem Wetter an der ur 
sprünglichen Aussenfassade des Wohn 
hauses sitzen, sich über mollige Wärme 
freuen, den Blick ins Grüne geniessen 
und sich mit Kochkünsten von Renate 
Nipp verwöhnen lassen? 
Alte Küche existiert noch 
Im Wohnhaus selbst ist die alte 
Küche noch sichtbar. Auf engstem 
Raum musste damals für die Familie 
gekocht werden, Komfort war noch ein 
Fremdwort. «In dieser Küche wird kei 
ne junge Frau das Zepter überneh 
men», musste sich Peter Nipp sagen las 
sen. So habe er sich mit Umbauplänen 
befasst und das Resultat freue nicht nur 
ihn selbst, sondern auch seine Frau Re 
nate. 
Grossmutter in der Nähe 
Während dem Rundgang durch das 
Haus tauchen die Tochter Rahel und 
der Sohn Peter ab und zu auf. Sie halten 
sich aber lieber auf dem Platz vor dem 
neugebauten Teil aus. «Mit der Gross 
mutter Fussball spielen, das macht viel 
mehr Spass», so die fröhliche Aussage 
der Kinder. 
Auch die Grossmutter Luzi geniesst 
das Zusammensein mit den Enkeln. 
Dank dem Um- respektive Neubau eines 
Stallteils verfügt sie über ihr eigenes 
Reich, ist aber in der Nähe der Familie. 
«Beisammen sein, die Nähe geniessen 
und trotzdem über ein eigenes Reich ver 
fügen, das ist das Erfolgsrezept fUr das 
Zusammenleben der drei Generationen. 
142 
Eigentlich hat das Haus die Nummer 90, 
doch über der Türe ist immer noch die 
alte Nummer 142 befestigt.' 
Wo immer möglich, wurde beim Um 
bau die alte Substanz erhalten. So sind 
das Wohnzimmer und die Nebenkam 
mer im ursprünglichen Zustand erhal 
ten geblieben. Die Stube verfügt über 
eine Besonderheit, die sonst kaum an 
zutreffen ist. Anstelle von massiven 
Balken wurden Eiserbahnschienen 
verwendet. Dank dem weissen Decken- 
und Balken, oder wie es korrekt heissen 
muss, Schienenanstrich fällt diese Be 
sonderheit erst auf den zweiten Blick 
auf. Im oberen Geschoss sind heute die 
alten Riemenholzböden wieder sicht 
bar. Die Holzbretter wurden früher un 
ter Teppichbelägen versteckt, heute 
kann ihre Schönheit wieder bewundert 
werden. 
Aus einem ehemaligen Stallteil ist ein 
Wohnbereich mit separatem Eingang 
für die Grossmutter entstanden. Dank 
einer Verbindungstüre zum Wohnhaus 
kann die bereits festgelegte Devise, 
Nähe und trotzdem Distanz,gelebt wer 
den. Ein ganz besonderes Schmuck 
stück ist die Zwischenwand. Handbe- 
hauene Holzbalken grenzen den alten 
und den neuen Wohnteil ab. Auch die 
Aussenfront wurde so gestaltet, dass alt 
und neu optisch getrennt sind. 
Ans Haus angebaut und vorschrifts- 
gemäss mit einer Brandmauer gesi 
chert, ist der Stall. 
Peter und Renate Nipp betreuen die 
Landwirtschaft im Nebenerwerb als 
zeitaufwendiges Hobby. Der Grossteil 
des Familieneinkommens stammt aller 
dings aus der beruflichen Tätigkeit als 
kaufmännischer Angestellter. 


■ Urgrossvater im Haus geböjr^a ^ 
«'Im Jahre J837 wurde Jöhäiin Quäde- 

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Alfred > Nipp :aus^Sc!iaan^ 
^.re^der Grossvater der heutigen Be- Dann habe sich dar>Blatj^eWendet," 
t sitzer in d6r SpecJü44^etoren. i jEr^sUt^|4äijchen } kainen^n^ubeD 
war derSohn 
> .Ursula und,Waldburga. Maria Qua- 7 bleibt v»%.') 
derer heiratete, Kaspar Heeb -von"/: Der jüngste Sohn, Peter, hat Vor et-' 
>Ruggell und,bliebynit:»ihier;Familien ? nigen iJahreni,d^|ptenih^|^Ob^,<| 
im . elterlichen Haus. Ihre Schwester nommen. Er le^zusammenimtr sei-: 
Waldburga, heiratete: den ^Metzger nerEhefrauRen|tej}|d denXindern 
vier Määcfien:Die TfcchterLuzi blieb ^nach^deor«.Uinba£hifit) 
im Elternhaus wohnen und hat 1948 '' kleines Reich. 
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XäSrai&itel 
Die Grosstante Burgl Seger-Heeb, Grossmutter Luzi, die Enkeltochter Rahel, die Eltern Peter (Senior) und Renate Nipp und 
ganz zuoberst der Sohn (Junior) Peter (von links). 
Ein Esszimmer mit ganz besonderem Charme. Der ehemalige Durchgang zwischen 
Haus und Waschküche wurde modern verglast.
	        

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