Liechtensteiner Volksblatt
Land und Leute
Samstag, 29. April 2000 15
Zum Gedenken
Hanna Radicke-
Lehmann, Balzers t
Tiefe Erschütterung lös
te der unerwartete Tod
der Frau Hanna Ra-
dicke-Lehtnann am 26.
März 2000 in Balzers
aus. Infolge eines plötz
lichen Herzversagens
hat sie diese Welt verlas
sen müssen, wurde von
Gott heimgeholt in die
Ewigkeit.
Die Wege der teuren Verstorbenen stand in
Berlin, wo sie am 9. Dezember 1914 als zweites
von fünf Kindern geboren wurde. Leider war ih
re Mutter oft krank, so dass sie als ältestes
Mädchen in der Geschwisterschar schon früh
Verantwortung übernehmen musste. TVotz gros
ser wirtschaftlicher Schwierigkeiten, die damals
i den Alltag der Familie erschwerten, ermöglichte
; die Mutter ihr eine solide Schulausbildung, wie
isie oft in Dankbarkeit erzählte. Der Hochzeitstag
der fürsorglichen Tochter und Schwester fiel ins
Jahr 1939. Im Lauf der Jahre 1941,42,44 und 46
wurden dem glücklichen Ehepaar vier Kinder
geschenkt, Gisela, Klaus, Dagmar und Rolf. Die
, Kriegs- und Nachkriegsjahre machten mehrere
: Orts- und Wohnungswechsel nötig. Ende 1956
zog die ganze Familie nach Liechtenstein, doch
als ihr Ehemann sich 1962 abermals beruflich
veränderte, blieb Hanna Radicke mit den Kin
dern in Liechtenstein zurück. Stets war es ihr ein
grosses Anliegen, dass ihre Kinder gute Schulen
besuchen, denn sie war überzeugt davon, dass
sich mit einer soliden Allgemeinbildung die Pro
bleme, die das Leben stellt, lösen lassen.
So leben in der Erinnerung ihrer Kinder viele
Begebenheiten weiter, von denen sie in frühester
Jugend bereits geprägt wurden. Die Mutter sei
auch in hektischen Zeiten immer für sie dagewe
sen, hat die anstrengenden Sturm- und Drangjah
re der vier Kinder durchgestanden. Als die Kinder
( noch kleiner waren, hatte sie auf die Unterstüt
zung durch ihren jüngeren Bruder zählen können
und fühlte sich ihm deshalb bis zuletzt dankbar
verbunden. Es war ihr während des vergangenen
halben Jahres sehr schmerzvoll zu wissen und zu
erleben, dass dieser so aktive Bruder infolge eines
Schlaganfalls nun auf Hilfe angewiesen ist. Seit ih
rer Schulzeit war Hanna Radicke-Lehmann von
ungeheurem Wissensdrang erfüllt, von einem
grossen Lernbedürfnis und einer Leidenschaft für
Bücher. So hat sie ihren heranwachsenden Kin
dern viele stimmungsvolle und gemütliche Aben
de rund um den grossenTisch bereiten können,an
denen sie ihnen mit ausdrucksvoller und warmer
Stimme vorlas, und dies über viele Jahre. Ihre
Töchter, heute Lehrerinnen, und ihre beiden Söh
ne, Väter Heranwachsender, erinnern sich dank
bar daran. Der grösste Wunsch der Heimgegan
genen, die stets ein offenes Ohr für die Anliegen
der anderen hatte, es schätzte, wenn auch Jünge
re sie ins Vertrauen zogen oder um Rat fragten,
aber war es, bis ins hohe Alter geistig gesund zu
bleiben. Dies war ihr auch vergönnt. Sie las wei
terhin viel und verbesserte laufend ihre Fremd
sprachenkenntnisse, auch um sich mit den Ehe
frauen und Kindern ihrer in den USA lebenden
Söhne unterhalten zu können. Stets hatte sie sich
viel Mühe gegeben, niemandem zur Last zu fal
len, deshalb war ihre Befriedigung auch gross,
dass ihr der berufliche Wiedereinstieg geglückt war
und Vorgesetzte und Mitarbeiterinnen sie schätz
ten. Diese Anerkennung tat ihr wohl und es be
reitete ihr eine stille Genugtuung, auch nach der
Pensionierung finanziell unabhängig zu sein. Be
scheidenheit und Zurückhaltung bestimmten das
Denken und Handeln der teuren Verstorbenen.
Heftige Auseinandersetzungen waren ihr zuwi
der, lieber schwieg sie, sie baute bei Konflikten
und Problemen immer auch auf den guten Willen
der anderen. Sie trug es dann nicht leicht, wenn
sich manches so ganz anders entwickelte, als sie es
sich vorgestellt hatte. Ihr Bedürfnis nach Harmo
nie und Uebereinstimmung war gross. Sie freute
sich über Begegnungen mit Seelenverwandten.
Liechtenstein und vor allem Balzers waren Han
na Radicke zur Heimat geworden. In der Gross
stadt Berlin aufgewachsen, lobte sie umsomehr
die Überschaubarkeit des Landes. Es war ihr Ein
druck, dass allfällige Probleme hier im Miteinan
der gelöst werden, dass die Menschen noch ver
mehrt im Einklang mit der Natur leben und sich
den Sinn für Ursprüngliches und Wesentliches
bewahrt haben. Sie schätzte es sehr, nach den vie
len Umzügen nun in Balzers zuhause zu sein. Sie
fühlte sich häufig ruhebedürftig, auch wenn sie
diesem Verlangen oft nicht nachgeben konnte,
wie die Kinder sich erinnern. In Balzers hat sie
jetzt zur Ruhe gefunden. Hanna Radicke-Leh
mann möge ruhen im Frieden, ihren trauernden
Angehörigen sprechen wir unser herzliches Bei
leid aus.
Leserbriefe
(K)eine Losung
für die Schaaner
Vereine?
Der Schaaner Reschsaal steht be
kanntlich infolge Sanierung wäh
rend der nächsten drei Jahre nicht
zur Verfügung. Betroffen davon
sind diverse Vereine, welche dort
seit vielen Jahren ihre Veranstaltun
gen durchführten. Solche Anlässe
sind auch dazu da, einen wesentli
chen Teil der Vereinskosten selbst
aufzubringen.
CHF 1500.- Kostenbeteiligung
erhält ein Schaaner Verein von der
Gemeinde, wenn er seine bisher im
Reschsaal durchgeführte Veranstal
tung in eine andere Lokalität verle
gen muss. CHF 20 000.- dagegen
kostet beispielsweise dem Turnver
ein Schaan äie Verlegung seiner 75-
Jahr-Jubiläums-Feier in die Tennis
halle. Veranstaltungen anderer Ver
eine, insbesondere in der Fasnacht,
werden wohl von der Bild fläche
verschwinden. Eine kostendecken
de Verlegung an einen anderen Ort
ist oftmals gar nicht möglich. Ob
diese Anlässe hernach wieder
durchgeführt werden, ist dahinge
stellt.
Jetzt soll, wie man hört, auch
noch die Turnhalle infolge Sanie
rung für etliche Monate nicht mehr
zur Verfügung stehen. Auch hier
werden sich Verdienstausfälle für
verschiedene Vereine einstellen.
Noch viel schwerer wiegt m. E. die
Tatsache, dass, falls kein valabler
Ersatz zur Verfügung gestellt wer
den kann, viele sportbegeisterte
Gruppen (Muki/Vaki-Turnen bis
hin zum Seniorenturnen des TV
Schaans z. B.) dadurch auseinan
derzufallen drohen.
Die Sprüche von wegen schön
ster und grösster Gemeinde hallen
mir noch in den Ohren, dabei wird
nicht zur Kenntnis genommen,
dass schon seit vielen Jahren die
Resch-Turnhalle überbelegt und zu
klein für eine so grosse Gemeinde
ist.
Natürlich erhalten die Schaaner
Vereine (angefangen von den
sportlichen bis hin zu den politi
schen), ihre Räumlichkeiten
meines Wissens gratis zur Verfü
gung gestellt, aber auch alle diese
«Gratisbenützer» sind Schaaner
Steuerzahler und tragen zum kultu
rellen und gemeinschaftlichen We
sen bei.
Werner Niedhart, Postplatz,
Schaan
Ostergeschenk
oder faules Ei für
den Landtag?
Nachdem die Ober- und Unterlän
der Chauffeure am Donnerstagvor
mittag unter Protest die LBA-lnfor-
mation verlassen hatten, wurde die
LBA-Geschäftsleitung auf seltsame
Weise aktiv:
Sich als reuige Silnder präsentie
rend (passend zum Karfreitag),
machten Verwaltungsrat Sele und
Geschäftsführer Feisst den Unterlän
der Chauffeuren die Aufwartung.
Mit fix versprochenen CHF500000.-,
zusätzlich zum in der Ausschreibung
festgelegten Lohn wollte die LBA
die Unterländer Chauffeure mit
einem verfrühten Ostergeschenk
hinhalten. Mit einem Nachtrags
kredit wäre dies überhaupt kein
Problem. Wird den Verantwortlichen
im Landtag und in der Regierung
jetzt eigentlich bewusst, woher der
Wind weht? Wer und wie die Gelder
verteilt werden?
Wie das?
Ist die Ausschreibung der LBA
doch nicht so kompetent wie immer
behauptet? Wie können in der euro
paweiten Ausschreibung fixierte
und damit entscheidende Faktoren
in einer österlichen Sitzung umge-
stossen werden? Ist das, wie immer
von der LBA-Geschäftsleitung und
den Verwaltungsräten betont, im
mer noch EWR-konform? Wie wir,
die Chauffeure des Oberlandes fin
den, ist die sofortige Absetzung der
Geschäftsleitung und des teilneh
menden Verwaltungsrates unum
gänglich. In anderen Ländern ha
ben Politiker, Verwaltungsräte und
Geschäftsführer schon wegen weni
ger den Hut nehmen müssen! Aber
dort herrscht auch noch Charakter
und Integrität!
Mit freundlichen Griissen
Gert Kranz, Nendeln
Helmut Nigg, Balzers
Toni Peter, Sargans
Stefan Vils, Schaan
Alois Frank, Triesenberg
Stasimethoden in
Liechtenstein?!
Protokoll eines Bus-Chauffeurs,
der bisher eine neutrale Linie ge
genüber dem Arbeitgeber, der Otto
Frommelt Anstalt und der LBA
vertreten hat:
Donnerstag, 20. 4. 2000, 10.10
Uhr
Anruf von Feisst, LBA:
«Wissen Sie, dass Sie ab 1. Juni
WIR DANKEN HERZLICHST
für die tröstenden Worte und all die anderen Zeichen der Anteil
nahme. Sie gaben uns in den schweren Stunden des allzu frühen
Heimgangs von unserem lieben Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Christoph Hasler
l.Juni 1972-11. März 2000 .
Trost und Zuversicht.
Ein herzliches Vergelts Gott gilt besonders:
- Herrn Pfarrer Josef Jopek für den geistlichen Beistand und seine
trostreichen Worte beim Abschiedsgottesdienst
- der Freiwilligen Feuerwehr Gamprin, dem Liechtensteinischen
Feuerwehrverband, den Jahrgängern sowie der Funkenzunft Gam
prin, die Christoph das ehrende Geleit erwiesen haben
- all jenen, die an den Fürbittgebeten und am Abdankungsgottes
dienst ihr Mitgefühl gezeigt haben sowie für die vielen gestifteten
heiligen Messen, Messverbundkarten, Kranz- und Blumenspenden,
Spenden zugunsten wohltätiger Institutionen und späteren Grab
schmuck
- allen, die unserem geliebten Christoph auf seinem Lebensweg mit
Liebe und treuer Freundschaft begegnet sind.
Wir bitten, des lieben Verstorbenen im Gebete zu gedenken und
ihm ein ehrendes Andenken zu bewahren.
Gamprin, im April 2000
Die TYauerfamilien
2001 kein Arbeitsverhältnis mehr
haben? Und ist Ihnen klar, dass Sie
einen privaten Vertrag mit der Otto
Frommelt haben? Und dass Sie bis
her, mit ca. sechs anderen Chauf
feuren von der Otto Frommelt An
stalt nicht für die LBA freigegeben
wurden?»
Freitag, 21. 4. 2000, 10.38 Uhr,
Anruf von Feisst, LBA:
«Wissen Sie, Sie könnten trotz
dem für die LBA weiterfahren,
wenn Sie der LBA eine Türe zu den
Oberländer Chauffeuren öffnen.»
Donnerstag, 27. 4. 2000,
10.20 Uhr, Anruf von Feisst, LBA:
«Was verdienen Sie jetzt? Bei der
LBA erhalten Sie auf jeden Fall
mehr Lohn als zum jetzigen Zeit
punkt! Vielleicht innert drei Jah
ren!»
Erstens frage ich mich, ist es
nicht Sache des Subunterneh-
mens, die Chauffeure anzustel
len? Ist es Sache der Geschäftslei
tung der LBA, die Chauffeure ge
gen den momentanen Arbeitgeber
aufzuwiegeln? Ist es der Sache
dienlich, Spitzelarbeiten im eige
nen Betrieb für die LBA zu ver
richten? Ist eine Erpressung (ich
sehe dies so!) für die Beibehal
tung des Jobs eine gute Ausgangs
basis für mich?
Leider habe ich hierzu andere
Ansichten.
Jetzt bin ich vollauf bestätigt, was
vorher nur vage Vermutung war.
Die LBA steht mit dem Rücken zur
Wand und muss mit allen Mitteln
die Chauffeure für sich gewinnen.
Aber bitte nicht auf diesem Weg!
Ich jedenfalls werde mich hüten,
die LBA unter diesen Umständen
als kompetenten und souveränen
Arbeitgeber anzusehen. So kann
man auch neutrale Arbeitnehmer
vergrämen.
Mit bespitzelten Grüssen
Sepp Bamert, Buchs,
Wagenführer
Oberland
DANKSAGUNG
Ein herzliches Vergelts Gott für die grosse Anteilnahme und die Be
weise des Mitgefühls, die wir beim Abschied von meinem lieben
Mann, unserem lieben Papa, Opa, Sohn, Bruder, Schwiegersohn,
Schwager und Onkel
Bruno Bischof
erfahren durften.
Besonders danken wir:
- den Gemeindekrankenschwestern und all den guten Helfe
rinnen für die liebevolle Unterstützung in der Pflege
- für die ärztliche Betreuung durch Dr. Mangeng und Dr. Flatz
- all denen, die Bruno während seiner schweren Krankheit be
suchten und ihm und uns beistanden
- für alle Zeichen der Liebe, Freundschaft und Wertschätzung
- Herrn Pfarrer Josef Jopek für die Begleitung während der
Krankheit und die schöne Gestaltung des Trauergottesdiens
tes
-der freiwilligen Feuerwehr Ruggell, den Delegationen und
dem Feuerwehrverband für das letzte Geleit
- für die Kränze und Blumen; die Gaben für heilige Messen,
späteren Grabschmuck und wohltätige Institutionen.
Wir bitten, dem lieben Bruno ein ehrendes Andenken zu bewahren
und seiner im Gebete zu gedenken.
Ruggell, Grub AR, im April 2000 Die Trauerfamilie
DANKSAGUNG
Für die grosse Anteilnahme beim Heimgang meines geliebten Mannes,
unseres herzensguten Vaters, Schwiegervaters, unseres unvergesslichen
Nenis, Bruders, Schwagers, Göttis und Onkels
Emil Büchel
1. Oktober 1925 - 30. März 2000
danken wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten von ganzem
Herzen - sie hat uns tief bewegt.
Er wurde sehr unerwartet aus unserer Mitte genommen und hinterlässt
eine schmerzende Lücke.
Wir sind tief gerührt über das aufrichtige Mitgefühl, das uns durch viele
persönliche Gespräche, Briefe, Karten, gestiftete heilige Messen, Kranz-
und Blumenspenden bekundet wurde. Dafür herzlichsten Dank.
Besonders danken mächten wir Herrn Pfarrer Jopek und Pater Bruno
für den geistlichen Beistand, dem Kirchenchor Ruggell für die musika
lische Gestaltung des Trauergottesdienstes und insbesondere Herrn
Jürg Bokstaller für sein Abschiedslied, welches unser Herz berührt hat.
Herzlich danken wir allen, die unserem «Mille» während seines Lebens
in Freundschaft und Zuneigung begegnet sind und allen, die ihn auf sei
nem letzten Weg begleitet haben.
Wir bitten, ihm ein ehrendes Andenken zu bewahren und seiner im Ge
bete zu gedenken.
Ruggell, im April 2000
Die TYauerfamilien
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