Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

14 Samstag, 29. April 2000 
Land und Leute 
Liechtensteiner Volksblatt 
Gymnasiasten gestalten ein Spassfahrrad 
Die Kreativität der Lerneifrigen wird durch die neue Lehrplanumsetzung gefördert 
Die Heranwachsenden werden in 
der heutigen Zeit vermehrt vom 
Materialismus geprägt. Deshalb 
wurde am Liechtensteinischen 
Gymnasium und an der Realschu 
le St. Elisabeth in den 2. Klassen 
ein Projekt durchgeführt, welches 
den jungen Leuten aufzeigen soll 
te, dass auch die Möglichkeit be 
steht, aus einfachen Mitteln funk 
tionstüchtige Räder herzustellen. 
Beatrice Herzog 
Die Projektdurchführung erfolgte unter 
der Leitung von Christine Frömmelt, 
wobei durchaus hohe Anforderungen 
an die Schüler gestellt wurden. Es wur 
de erwartet, dass diese ein Fahrrad aus 
Papier und Klebstoff herstellen. Dabei 
musste einerseits das Fahrrad lenkbar 
und die Räder, Kette und Pedale dreh 
bar sein. Um dieser Aufgabenstellung 
gerecht zu werden, musste ein jeder ver 
suchen, durch das Ausprobieren von 
verschiedenen Möglichkeiten unter 
schiedliche Lösungen zu finden. Dabei 
wollte man jedoch nicht nur die hand 
werklichen Begabungen der Heran 
wachsenden ausschöpfen, sondern 
durch pädagogische Mittel ihr Zurecht-: 
finden mit der eigenen Persönlichkeit 
und innerhalb der Gesellschaft fördern. 
Konflikte positiv bewältigen 
Unter anderem musste erkannt wer 
den, dass Konflikte nicht nur zwischen 
Menschen entstehen, sondern auch in 
Sachen, Aufgaben und Problemstellun 
gen stecken. Aber auch die Tatsache, 
dass problematische Situationen unser 
Leben begleiten, wurde den Sprösslin- 
gen nahegelegt. Man versuchte aller 
dings ihnen den Umstand zu vermitteln, 
dass ein solcher Konflikt nicht immer 
negativ auf uns wirken muss, sondern 
durchaus auch einen anspornenden An 
trieb aufweisen kann, welcher sich als 
kreative Chance bemerkbar macht. 
Aber auch die Erkenntnis, dass die Er 
eignisse der Vergangenheit die Gegen 
wart beeinflussen und in die Zukunft 
weiterwirken, wurde hervorgehoben. 
Darüber hinaus sollte den Lerneifrigen 
nahegelegt werden, dass die Zukunft 
gestaltbar ist, und dass heutige Ent 
scheidungen Auswirkungen auf spätere 
Zeiten haben. Aber auch das logische 
penkvermögen versuchten die Pädago 
gen durch diese Problemstellung aufzu 
frischen. Denn der Schlüssel zum Erfolg 
bestand darin, Zusammenhänge zu se 
hen und das Gelernte in anderen Situa 
tionen anzuwenden. 
An eigene Fähigkeiten glauben! 
Ein weiteres Ziel stellte die Motivati 
on dar, dass der Schüler vermehrt an 
seine eigenen Fähigkeiten zu glauben 
vermag. Es wurde ihm die Seite des Le 
bens präsentiert, in welcher nicht nur 
das rationelle Denken den Menschen 
ausmacht, sondern in der das Individu 
um sich durch seine Kreativität von den 
anderen abhebt. Dennoch wurde nicht 
die Isolation gegenüber den Mit 
schülern angestrebt. Denn die Team 
fähigkeit wurde dadurch miteinbezo 
gen, in dem auch Partnerarbeiten 
getätigt wurden. Für solche, die sich für 
die von den Schülern eigenhändig an 
gefertigten Kunstwerke interessieren, 
besteht die Möglichkeit, diese beim 
Radsport-Zenter Hermann in Schaan 
innerhalb der nächsten beiden Monate 
zu bewundern. 
Für zwei Monate werden die Papier-Fahrräder der Schülerinnen beim Radsport-Zenter Hermann in Schaan ausgestellt. 
Mario Willi, Montalin-Garage AG, Kasernenstrasse 25, Chur, 081 2521416« Auto Nart AG, Fabrikstrasse 3, Ennenda, 055 640 29 40 • Zollgarage Bischofberger GmbH, Oberdorf, 
Kriessern, 071 755 44 30 • Garage Beck Handels-Anstalt, Im Rösle 8, FL-Schaan, 075 237 50 50 • Hirsch AG, Zürcherstrasse 202, St. Gallen, 071 274 22 22
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.