Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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f. 17. Januar 2000/Fr. 1.- 
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Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 12 
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Famiuen-Extha 
Mit Guar gegen 
Herzinfarkt 
Durch eine gesunde und bal 
laststoffreiche Ernährung lässt 
sich der .Cholesterinspiegel 
weitgehend steuern. Seite 10 
Montag 
Regierung gegen ein 
Langzeitgymnasium 
VADUZ: Im Rahmen der von der Regierung 
geplanten Reform des liechtensteinischen Bil 
dungswesens soll auch das Gymnasium eine 
neue innere und äussere Gestalt erhalten. Es 
würde inskünftig Schüler der neuen Sekundär 
schule nach der 7. bis 9. Schulstufe Ubernehmen 
und sie innert maximal fünf Jahren ziir Matu- 
rität führen. Forderungen nach Beibehaltung 
eines Langzeitgymnasiums, wie sie in der Ver 
nehmlassung deutlich erhoben wurden, lehnt 
die Regierung ab. Eine Weiterführung der gym 
nasialen Langform würde die Ziele der beab 
sichtigten Reform unterlaufen, heisst es. Seite 3 
Kleine Ursache - 
grosse Wirkung 
RUGGELL: Der traditionelle Unterhaltungs- 
abend der Ruggeller Feuerwehr am vergange 
nen Samstagabend verwies wieder einmal auf 
die Beliebtheit des Volkstheaters. «De Güggel-, 
Chrieg», ein Schwank in drei Akten, wurde von 
zehn Laien-Spielern, unter Regie von Roman 
Biedermann, hervorragend dargestellt. Seite 4 
Neue Antworten finden 
NENDELN: «Körperwelten» heisst die Aus 
stellung in Werner Gampers Galerie Altesse in 
Nendeln, in der Alexandra Marion Schädler bis 
zum 6. Februar ihre Bilder zeigt. Ihr Thema, in 
immer neuen und farbintensiven Variationen 
vorgestellt, ist der Mensch, der weibliche 
Mensch, die nackten weiblichen Menschen, die 
sich in enger Berührung stets schlank nach oben 
wenden. Seite 7 
Jungmusikanten spie 
len wie die «Grossen» 
MAUREN: Am Sonntagnachmittag zeigten die 
Jungmusikanten der Konkordia Mauren im* 
Restaurant Freihof in einem einstündigen Kon 
zert, was sie während ihres Lagers von Ende 
Dezember im Jugendhaus Malbun gelernt hat 
ten. Seite 9 
Berüchtigter Milizchef 
erschossen 
BELGRAD: Der als brutaler serbischer Miliz 
chef berüchtigte Zeljko Raznatovic, genannt 
«Arkan», ist am Samstag in einem Belgrader 
Hotel erschossen worden. Die Täter blieben un 
erkannt, über das Motiv wird unterschiedlich 
spekuliert. Seite 18 
Erdbeben in China 
PEKING: Nach den beiden schweren Erdbeben 
im Südwesten Chinas haben tausende von Men 
schen in der Region eine eisige Nacht im Freien 
verbracht. Die Behörden riefen die Bevölke 
rung am Sonntag auf, «auf die eigenen Kräfte zu 
zählen». Angaben zum Ausmass der Schäden 
machten sie nicht. Bei den Erdstössen der Stär 
ke 5,9 und 6,5 waren am Samstag mindestens 
vier Menschen ums Leben gekommen und rund 
400 verletzt worden. Letzte Seite 
äussert 
Kritik 
Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» veröffentlicht heute ein Interview mit Hans-Adam IL 
Fürst Hans-Adam II. kritisiert 
in einem Interview im Magazin 
«Der Spiegel» das Vorgehen 
der Behörden. Der Landes 
fürst wirft den Behörden vor, 
ihm bewusst die anonymen 
Schreiben vorenthalten zu ha 
ben. Die Untersuchungen hät 
ten sich nur darauf beschränkt, 
ob Fürst Hans-Adam II. die 
Berichte kenne oder nicht. Als 
festgestanden sei, dass der 
Landesfürst keine Kenntnis 
habe, hätte man die Berichte 
abgelegt. Zudem äussert unser 
Staatsoberhaupt, dass er einen 
Verdacht habe, wer der Autor 
der Schreiben sein könnte. 
Alexander Batliner . 
Das Nachrichtenmagazin «Der 
Spiegel» veröffentlicht heute ein 
Interview mit Landesfürst Hans- 
Adam II., in welchem unser Staats 
oberhaupt erneut heftige Kritik am 
Vorgehen in Sachen BND-Dossier - 
bzw. anonyme Papiere übt. Hans- 
Adam II. betont in diesem Inter 
view: «Sie haben Recht, es war ge 
wiss kein normales anonymes 
Schreiben. Trotzdem haben sich die 
Untersuchungen der liechtensteini 
schen Behörden offensichtlich nur 
auf die Frage beschränkt, ob ich den 
Bericht kenne oder nicht. Als fest 
gestellt .wurde, ich kenne ihn nicht, 
wurden die Ermittlungen einge 
stellt und der anonyme Bericht ab 
gelegt, so wie ein zweiter Bericht, 
der später auftauchte.» Des Weite 
ren führt der Landesfürst aus, dass 
man sich viel Ärger ersparen hätte 
können, wenn das anonyme Papier 
1997 schon sorgfältig untersucht 
worden wäre. Zudem bestätigt das 
Fürst Hans-Adam II.:«Die Untersuchungen der liechtensteinischen Behör 
den haben sich offensichtlich nur auf die Frage beschränkt, ob ich den Be 
richt kenne oder nicht.» (A rchivbild) 
Staatsoberhaupt im Interview, dass 
genaü jenen Personen das anonyme 
Schreiben 1997 gegeben wurde, die 
im Bericht tyeschuldigt werden, mit 
der kolumbianischen Drogenmafia 
zu kooperieren. 
Werschrieb Berichte? 
Häns-Adam II. betont im Inter 
view^ dajs et" einen Verdacht hege, 
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wer der Autor der anonymen Schrei 
ben sein könnte. Der Landesfürst 
unterstreicht gegenüber dem Maga 
zin «Der Spiegel»: «Ich habe einen 
Verdacht, den Namen will ich aber 
nicht nennen. Nur so viel: Es könnte 
ein Liechtensteiner sein, der mit 
dem Bericht damals einen gewissen 
privaten Zweck verfolgt hat.» Des 
Weiteren äussert das Staatsober 
haupt, dass er immer davon ausge 
gangen sei, dass der Bericht des Ma 
gazins «Der Spiegel» vom 8. Novem 
ber 1999, der die ganze Angelegen 
heit an die Öffentlichkeit brachte, 
frei erfunden gewesen sei. Hans- 
Adam II. führt aus: Allerdings ging 
ich zu keinem Zeitpunkt davon aus, 
- dass die Vorwürfe allein eine Spie- 
gel-Erfindung sind. So gut kenne ich 
den Spiegel, dass ich weiss, der denkt 
sich so etwas nicht aus.» Landesfürst 
Hans-Adam II. unterstreicht im In 
terview nochmals, dass das Verhält 
nis zur Regierung angespannt sei. Er 
betont: «Das Verhältnis ist nicht 
ganz entspannt. Wir streiten seit ei 
niger Zeit um eine Verfassungsre 
form, mit der das Volk mehr Rechte 
bekommen und der demokratische 
Rechtsstaat gestärkt werden soll. 
Das gefällt einigen Politikern nicht.» 
Vertrauen in 
Sonderstaatsanwalt 
Der Landesfürst drückt im Inter 
view sein Vertrauen in Sonder 
staatsanwalt Spitzer aus. Hans- 
Adam II. betont auf die Frage, ob er 
dem Sonderstaatsanwalt zutraue, 
sich gegen die Macht der Oligarchie 
durchzusetzen: «Da bin ich ziemlich 
sicher. Der Mann hat Erfahrung mit 
dem organisierten Verbrechen. Für 
den ist das also nicht neu. Ich habe 
ihm auch gesagt, er werde daran ge 
messen, ob er wirklich ohne Rück 
sicht auf Verluste vorgeht.» Des 
Weiteren bestätigt der Landesfürst, 
dass in unserem Land oligarchische 
Strukturen, also Herrschaften von 
kleinen Gruppen, vorherrschen. 
Hans-Adam II. führt auf die Frage, 
ob .bei uns eine kriminelle Krake 
herangewachsen sei, aus: «Natürlich 
fördern oligarchische Strukturen 
derartige Entwicklungen. Die sind 
halt korruptionsanfällig.» 
Entsetzen in der CDU 
Opposition fordert in Hessen Neuwahlen 
BERLIN: Der Finanzskandal bei 
den hessischen Christdemokraten 
(CDU) hat in der gesamten Partei 
Entsetzen ausgelöst. Die Führungs 
spitze der CDU lehnte am Wochen 
ende trotz des neuen Desasters per 
sonelle Konsequenzen ab. 
Die Opposition im hessischen Re 
gionalparlament, die der CDU vor 
wirft, die Landtagswahl 1999 mit 
«schmutzigem Geld» gewonnen zu 
haben, appellierte an Ministerpräsi 
dent Roland Koch, mit einem Rück 
tritt den Weg für Neuwahlen freizu 
machen. Das lehnte dieser jedoch 
ab. 
. CDU-Generalsekretärin Angela 
Merkel sagte der deutschen Zeitung 
«B.Z. am Sonntag» als Reaktion auf 
den neusten Skandal: «Ich bin trau 
rig und fassungslos. Die derzeitigen 
Enthüllungen treffen die CDU in 
ihren Grundfesten, und die meisten 
Parteimitglieder sind stark verunsi 
chert.» 
Auch CDU-Chef Wolfgang 
Schäuble, .der zuvor erneut einen 
Rücktritt abgelehnt hatte, räumte 
zum Wahlkampfauftakt der schles 
wig-holsteinischen CDU in Kiel tie 
fe Verunsicherung bei der Basis ein. 
Er versicherte, vom ersten Moment 
an aufgeklärt zu haben. Diese Aus 
sage wurde umgehend mit Buh-Ru- 
fen quittiert; Eine Personaldebatte 
löse die,y -^Probleme nicht, so 
Schäubl^eiter. 
Die CDU chatte am Freitagabend 
überraschend eingestanden, jahre 
lang Millionenbeträge von einem 
schwarzen Konto im Ausland erhal 
ten zu haben. Die Geschichte, sie 
habe 13 lpjjjiönen Mark als anony 
me Verrattcjitnisse 'aus Liechten 
stein erhalten, war gelogen. 
Der langjährige hessische CDU- 
Chef Manfred Kanther, der früher 
als deutscher Innenminister stets 
hartnäckig aiif Recht und Ordnung 
gepocht; hatte, gestand den Millio- 
nen-Tfcuisfeij in die Schweiz als 
«Fehler» ein. <? 
Markus Ganahl top 
Mit Rang 20 das beste Weltcup-Ergebnis erreicht 
Markus Ganahl (Bild) konnte gestern beim Weltcup-Slalom in Wengen voll 
überzeugen. Dem LSV-Läufer gelang mit Rang 20 sein bestes Weltcup-Er 
gebnis. Der Sieg ging an den Norweger Kjetil Andri Aamodt, der damit ein 
Stück Skigeschichte schrieb. Seile 13 


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