Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
REO ion 
Samstag, 22. April 2000 13 
Nachrichten 
Zweitägiger Maimarkt 
BLUDENZ: Der Maimarkt in ßludenz findet 
am Samstag, den 6. Mai und am Sonntag, den 7. 
Mai 2000 statt. Die Marktzeiten sind am Sams 
tag von 8 bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 
17 Uhr. Gleichzeitig wird am Sonntag, den 7. 
Mai der schon zurlVadition gewordene Kinder- 
flohmarkt von 13 bis 17 Uhr in der Rathausgas 
se abgehalten. Ebenso findet Samstag und 
Sonntag eine Renault-Autoschau im Bereich 
Nepomukbrunnen statt. Als besondere Attrak 
tion wird das Rennauto CLIO Renault Sport 
«Trophy» beim Nepomukbrunnen ausgestellt. 
Neu am Markt gibt es auch Handarbeiten und 
Bastelarbeiten von Hausfrauen aus dem Bezirk 
Bludenz in der Mühlgasse. Es wird empfohlen, 
für den Durchzugsverkehr die Umfahrungs- 
strasse Bludenz zu benutzen. 
Expertinnen beraten 
über «Gender 
Mainstreaming» 
KONSTANZ: «vernetzen - verbinden - verbün 
den» heisst das Motto der vom 4. bis zum 6. Mai 
in Konstanz (D) stattfindenden Vierländer-Bo- 
densee-Frauenkonferenz. Die Konferenz will 
sich dieses Jahr dem «Gender Mainstreaming» 
widmen. Expertinnen aus der Schweiz, Öster 
reich, Liechtenstein und Deutschland treffen 
sich zum zweiten Mal nach 1997 zur Frauenkon 
ferenz am Bodensee. Zentrales Thema soll nach 
Angaben der organisierenden Konstanzer Frau 
enbeauftragten dieses Jahr das «Gender Main 
streaming» sein. 
Normales Geschäftsziel für alle 
Beim «Gender Mainstreaming» geht es vor al 
lem darum, die Frage der Förderung und Gleich 
behandlung der Frauen nicht als isoliertes Pro 
blem anzugehen. Die Gleichstellung der Ge 
schlechter soll für alle Verantwortlichen in Staat 
und Gesellschaft zum normalen Geschäftsziel 
werden, das in allen Bereichen zu berücksichti 
gen ist. In der Schweiz hat eine Arbeitsgruppe 
des Bundes beispielsweise 1999 einen Aktions 
plan erstellt, der für die Gebiete Bildung, Ge 
sundheit, Erwerbsarbeit, Gewalt usw. konkrete 
Massnahmen verlangt. Die EU hat Gender Ma 
instreaming im Amsterdamer Vertrag als Hand 
lungsprinzip fest geschrieben. Es soll die her 
kömmliche Gleichstellungspolitik ergänzen. 
Referate und Workshops 
Bei der Vierländer-Bodensee-Frauenkonfe- 
renz werden die Basler Historikerin Regina 
Wecker, die Wiener Politologin Sieglinde Ro 
senberger und die Kölner Publizistin Mechtild 
Jansen zum Thema referieren. Anschliessend 
werden Expertinnen aus Politik, Wirtschaft, 
Verwaltung, Gewerkschaft und Kirchen in 
Workshops Strategien zur Umsetzung des Gen 
der Mainstreaming entwickeln. Die Konferenz 
wird im Rahmen der Interreg 11-Projekte von 
der EU unterstützt. Veranstaltet wird sie ge 
meinsam von der Konstanzer Frauenbeauftrag 
ten, den Frauenreferaten der Vorarlberger und 
der Tiroler Landesregierungen, der Fachstelle 
für Gleichstellungsfragen im Kanton St. Gallen, 
der Stabsstelle für Gleichstellungsfragen des 
Kantons Graubünden und dem Gleichstel 
lungsbüro des Fürstentums Liechtenstein. 
Brigantium - Römer in 
Vorarlberg 
BREGENZ: Am Sonntag, den 30. April um 11 
Uhr bietet sich allen Interessierten die Gele 
genheit, im Vorarlberger Landesmuseum an ei 
ner Führung durch die Schausammlung zur rö 
mischen Besiedlung in Vorarlberg teilzuneh 
men. Der Archäologe des Landesmuseums, 
Mag. Gerhard Grabher, erläutert anhand der 
Exponate die antiken Wurzeln des Landes. Die 
Bereiche «Tod und Begräbnis» (römisches Grä 
berfeld), «Römische Götter» (Epona, «Goldene 
Hand») sowie Alltagskultur in Brigantium wer 
den angesprochen. Einige Exponate werden be 
sonders herausgegriffen, ihre jeweilige Bedeu 
tung wird den Teilnehmern der Veranstaltung 
nähergebracht. 
Das Vorarlberger Landesmuseum verfügt 
über einen bedeutenden Bestand an Objekten 
zur römischen Geschichte: die ersten Ausgra 
bungen erfolgten bereits in der Mitte des 19. 
Jahrhunderts. Besonders der Härder Industriel 
le Dr. Samuel Jenny hat sich dem römischen 
Brigantium forschend gewidmet und war aus 
serdem einer der führenden Direktoren des 
Museums. So steht die Geschichte des Landes- 
museums in direktem Zusammenhang mit der 
Erforschung von Brigantium. Die Themen 
führung dauert ca. eine Stunde. (Eing.) 
Osterhasen-Parcours 
Erlebnisnachmittag für die kleinen Gäste auf dem Karren 
Heute Samstag kommen vor 
allem die kleinen «Karrengäs 
te» auf ihre Rechnung. Von 
13 bis 16 Uhr gilt: «Osterhasen 
suchen». 
Rund um die Bergstation sind drei 
Osternester versteckt. Hier müssen 
die Stempel für den «Osterhasen- 
pass» gefunden werden - wer alle 
Stationen gefunden hat, erhält 
einen der zahlreichen Sofort 
preise. 
Der «Osterhasen-Parcours» ist 
der ideale Familien-Ausflugstipp 
für den Karsamstag. 
Den Kleinsten fällt das Warten 
auf den Osterhasen immer beson 
ders schwer. 
Der Karren bietet für den Sams 
tagnachmittag die richtige Ab 
wechslung. Mit jeder Kinder- oder 
Familienkarte wird ein «Osterha- 
senpass» ausgegeben. Darauf 
kommen die drei Stempel, die an 
drei verschiedenen Stellen rund 
um die Bergstation verteilt sind. 
Bei jedem Osternest erhalten die 
Kleinen eine zusätzliche Überra 
schung. 
Wer den «Osterhasenpass» bei 
der Bergstation abgibt, erhält ei 
nen Sofortpreis. Den Osterhasen 
pass erhält man auch ohne Fahr 
karte - für alle, die den Karren zu 
Fuss erklimmen. 
Das Panoramarestaurant ist für 
die Feiertage vorbereitet. Am 
Osterwochenende stehen Kitz, 
Lamm und Fisch auf der Tages 
karte. 
Vor allem fiir Kinder wird am 
Ostersamstag auf dem Karren bei 
Dornbirn einiges geboten. 
Brummer-Lawine befürchtet 
Bilaterale Verträge Schweiz-EU werden unterschiedlich aufgenommen 
BREGENZ: Die bilateralen Verträ 
ge werden in Vorarlberg, Bayern 
und Baden Württemberg begrüsst. 
In den Grenzregionen wird aller 
dings befürchtet, die Erhöhung der 
Gewichtslimite auf 40 Tonnen wer 
de zu einer Zunahme des Güter 
transits führen. 
Die Wirtschaft im Bodenseeraum, 
vor allem Tourismus, Handel, Gast 
ronomie, Transportgewerbe, aber 
auch Kulturschaffende, Einkaufs- 
toüristen und Naturschützer-sie al 
le haben ganz unterschiedliche Be 
ziehungen zur Schweiz. Ebenso viel 
fältig sind die Erwartungen und Be 
fürchtungen. 
Insgesamt werden die bilateralen 
Verträge als Erleichterung der 
nachbarschaftlichen Beziehungen 
gesehen. Es gibt keine Bedenken - 
nicht einmal bei den Gewerkschaf 
ten - dass qualifizierte «Gastarbei 
ter» aus der Schweiz den Arbeits 
markt beeinflussen könnten. 
Zentrale Frage: Verkehr 
Zentrale Frage bei den Nachbarn 
in Baden Württemberg, Bayern und 
Vorarlberg ist die Auswirkung auf 
die Verkehrsentwicklung im Boden 
seeraum. «Vorarlberg wird die Ent 
wicklung beim Transitverkehr sehr 
aufmerksam beobachten,» sagt der 
Vorarlberger Landeshauptmann 
Herbert Sausgruber, der die bilate 
ralen Verträge sonst «prinzipiell 
sehr po^itiWbfetirteilt. 
Für SaiikgHrtfer gibt es keine 
Zweifel, dass die Verträge Auswir 
kungen auf den'Transitverkehr ha 
ben wenden, in welchem Ausmass, 
könne man heute aber noch nicht 
genau sagen. 
Verkehrsinitiätiven beschäftigen 
sich seit längerem mit den Auswir 
kungen, die'eine Erhöhung der Ton 
nage-Beschränkung von 28 auf 40 
Tonnen in der Schweiz für die Zu- 
fahrtsroüten in Vorarlberg und 
Deutschland haben werden. 
Bereits vor Jahren haben sich Ver 
kehrsinitiativen aus dem Allgäu, 
dem Raum Lindau, Vorarlberg, dem 
Kanton St. Gallen und Liechtenstein 
zur gemeinsamen Plattform «Trans 
Form» zusammengeschlossen. 
Grosser Schritt 
Trans-Form-Sprecher Andreas 
Postner begrüsst die bilateralen 
Verkehrsabkommen der Schweiz 
mit der EU: «Im Vergleich zu Öster 
reich verfolgt die Schweiz eine zu 
kunftsweisende Strategie.» 
Die leistungsabhängige Schwer 
verkehrsabgabe (LSVA) sei ein 
grosser Schritt zu.mehr Kostenwahr 
heit im Güterverkehr und ein wich 
tiger Aspekt für den Schutz der Al 
pen. «Österreich wäre gut beraten, 
nach Ablauf der Transitverträge 
2003 das Schweizer LSVA-Modell 
zu übernehmen,» meint Postner. 
Die österreichischen Transitver 
träge beruhen auf einem Öko- 
Punkte-System. Für Gütertranspor 
te auf der Strasse müssen Öko 
Punkte erworben werden; ihre Zahl 
ist beschränkt. 
Derzeit wird in Österreich die 
Einführung von Road-Pricing für 
Lastwagen erwogen. Es soll aller 
dings nur für Autobahnen gelten. 
Die Einnahmen sollen für den 
Strassenbau eingesetzt werden. 
Bernardino-Schreck 
Die Verkehrsinitiativen prognos 
tizieren bis 2010 eine Verdoppelung 
des Lastwagenaufkommens in 
Vorarlberg, wenn die San Bernardi- 
no-Route für 40-Tönner freigege 
ben werde. Begründet wird diese 
Prognose auch damit, dass das Tirol 
erwarte, ein Teil des Nord-Süd- 
TVansitverkehrs werde künftig statt 
über die Brenner-Route über die 
Schweiz nach Italien fahren. Die 
Vorarlberger Regierung hat ähnli 
che Befürchtungen und bereits eine 
Studie zur Verkehrsentwicklung im 
Rheintal in Auftrag gegeben. 
Zum ersten Mal eine offizielle 
Lehrbriefverteilung 
Hauptversammlung des Metzgermeisterverbandes St.Gallen-Liechtenstein in Gossau 
GOSSAU: Das vergangene Ge 
schäftsjahr war für den Regionalen 
Metzgermeisterverband St.Gallen- 
Liechtenstein ein äusserst erfolgrei 
ches Jahr. Zum ersten Mal waren 
zur Hauptversammlung auch die 
Meisterfrauen eingeladen. In Zu 
kunft werden die Fähigkeitszeug 
nisse an einer offiziellen Lehrbrief 
verteilung übergeben. 
Zum ersten Mal wurde in Gossau 
die Hauptversammlung des Regio 
nalen Metzgermeisterverbandes 
St.Gallen-Liechtenstein nicht am 
Nachmittag, ^sondern als Abend 
veranstaltung durchgeführt. Grund 
für diese Änderung war laut Präsi 
dent Lothar Ziegler die Absicht, 
auch den Frauen die Gelegenheit 
zu bieten, ihre Männer zur Haupt 
versammlung zu begleiten. Die 
Meistersfrauen wurden deshalb 
von Lothar Ziegler herzlich will 
kommen geheissen, wobei dieser 
gleich auch die wichtige Funktion 
der Meistersfrauen für das erfolg 
reiche Betreiben einer Metzgerei 
betonte. 
Durch die erstmalige Teilnahme 
stand deshalb neben dem geschäftli 
chen vor allem der gesellschaftliche 
Aspekt klar im Vordergrund. 
Gelungene Präsentationen 
In seinem Jahresbericht blickte 
Präsiderit Lothar Ziegler mit einer 
grossen Genugtuung zurück ins ver 
gangene Geschäftsjahr. Hervorra 
gende Arbeit sei während des 
ganzen Jahres geleistet worden und 
der Verband habe sich sehr gut prä 
sentieren können. Im Zentrum 
stand dabei der Auftritt an der Ol- 
ma in St.Gallen,wobei der Metzger 
meisterverband zum ersten Mal in 
einer neuen Halle unter der Über 
schrift «Landwirtschaft und 
Ernährung» vertreten gewesen war. 
Das Fleisch als Nahrungsmittel, als 
Genussmittel und als Vitaminspen 
der hätte in einer gelungenen Prä 
sentation einem breiten Publikum 
näher gebracht werden können. 
Ebenfalls als gelungen bezeichnete 
Ziegler auch den Auftritt des Re 
gionalen Metzgerverbandes am 
Eidgenössischen Wurstfest in Bern, 
wo diverse St.Galler Wurstspezia 
litäten präsentiert werden konnten. 
Lobend erwähnte der Präsident 
ebenfalls das Lehrlingswesen im 
Verband. So werden für die neuen 
Lehrabschlussprüfungen die Exper 
te neu geschult, so dass die kom 
menden Prüfungen auf dem neues 
ten Stand abgenommen werden 
können. Als unerfreulich bezeich 
nete Ziegler jedoch, dass zwei Lehr 
linge die Anforderungen an einen 
angehenden Metzger nicht erfüllten 
und deshalb ihre LAP nicht been 
den konnten. 
Erfreuliche Finanzen 
Ganz erfreulich präsentierte sich 
die Jahresrechnung des Verbandes. 
Das vergangene Geschäftsjahr 
konnte nämlich mit einem Gewinn 
von rund 5300 Franken abgeschlos 
sen werden, wobei das Verbands 
vermögen auf neu knapp 46000 
Franken anstieg. 
Ebenfalls mit einem Überschuss 
schloss die Familienausgleichskasse 
ab. Grund dafür war der konstant ge 
bliebene Mitgliederbestand, sowie 
vor allem die bei der letzten Haupt 
versammlung beschlossene Er 
höhung der Beiträge von 2,3 auf 2,4 
Lohnprozent. Einstimmig wurde be 
schlossen, die Beiträge in der Höhe 
von 2,4 Lohnprozent beizubehalten. 
Offizielle Lehrbriefverteilung 
Ganz neue Wege möchte der Re 
gionale Metzgermeisterverband 
St.Gallen-Liechtenstein in Zukunft 
bei der Überreichung der Fähig 
keitszeugnisse an die jungen Metz 
ger gehen. Während bis jetzt diese 
Zeugnisse durch die Lehrmeister 
ihren Lehrlingen individuell abge 
geben wurden, schlug der Verband 
der Versammlung vor, ab diesem 
Jahr die Übergabe der Fähigkeits 
zeugnisse gemeinsam an alle Lehr 
linge im Rahmen einer offiziellen 
Lehrbriefverteilung zu feiern. Da 
bei sollten ausser den Lehrmeistern 
auch die Familienangehörigen und 
Partner der Lehrlinge zu diesem 
festlichen Anlass eingeladen wer 
den. Zudem sollte der Abend laut 
Lothar Zieglerganz auf die Bedürf 
nisse der Jugendlichen abgestimmt 
werden, weshalb der Vorstand als 
Austragungsort die Disco Arena in 
Thal vorschlug, wo nach dem 
Abendessen auch die Disco benützt 
werden könnte. 
Der Vorschlag des Vorstandes zur 
Durchführung einer offiziellen 
Lehrbriefverteilung wurde von der 
Versammlung einstimmig ange 
nommen. So wird der Metzgerver 
band am 5. Juli erstmals eine offizi 
elle Lehrbriefverteilung in der 
Arena durchführen. Mit dabei wer 
den auch die Lehrlinge aus dem 
Fürstentum Liechtenstein sein, wie 
Lothar Ziegler mit Nachdruck be 
stätigte. (R.A.)
	        

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