8 Dienstag, 4. Januar 2000
Wirtschaft
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Zürich: Sprunghafter
Teuerungsanstieg
ZÜRICH: Die Teuerung im Grossraum Zürich
hat im Dezember deutlich angezogen. Vor allem
der Anstieg beim Heizöl liess die Teuerung ge
genüber November von 1,2 auf 1,6 Prozent an
steigen. Gegenüber dem Vormonat stieg der
Zürcher Städteindex der Konsumentenpreise
im Dezember um 0,3 auf 103,3 Prozentpunkte.
Fast ein Viertel des Monatsanstiegs war die Fol
ge einer erneuten Verteuerung der Erdölpro
dukte, wie die Statistischen Ämter von Stadt
und Kanton Zürich am Montag mitteilten. So
stieg beispielsweise der Heizölpreis im Dezem
ber um 15,1 Prozent. Dämpfend wirkten sich
Preissenkungen beim Telefonieren aus. Der
Aufwärtstrend im Dezember führte zur höch
sten Jahresteuerung seit Dezember 1995; diese
betrug damals 1,9 Prozent. Die Erdölprodukte
waren 1999 insgesamt für die Hälfte der gesam
ten Teuerung verantwortlich. Dazu kam der
Einfluss durch die Anhebung der Mehrwert
steuer.
Zusammenschluss von
Schweizer Baufirmen
ALTDORF: Die Schweizer Firmen der öster
reichischen Baugruppe Porr schliessen sich zur
Porr Suisse AG zusammen. Es sind dies die CST
Impresa Costruzioni SA in Biasca, die Walker-
Porr AG in Altdorf, die CST Luzern AG und die
CST-Porr SA in La Chaux-de- Fonds. Das
Stammhaus der Porr Suisse Gruppe steht in Alt
dorf, wie die Walker-Porr AG am Montag mit
teilte. Niederlassungen sind die Porr Suisse Uri
und die Porr Suisse Zürich. Die Porr Suisse SA
Ticino in Biasca, die Porr Suisse AG Luzern in
Luzern und die Porr Suisse SA in La Chaux-de-
Fonds werden als Tochterfirmen mit eigenem
Grundkapital weiter bestehen. Der Wiener
Baukonzern Porr ist vor allem in Österreich,
Deutschland, Zentralosteuropa und in der
Schweiz tätig und erzielt einen Jahresumsatz
von rund zwei Mrd. Franken.
Schweizer Börse ohne
Probleme
ZÜRICH: Die Schweizer Börse SWX hat die
bisherigen Testläufe bestanden und dürfte wie
geplant am Dienstag den Betrieb aufnehmen.
Ein Börsensprecher sagte am Sonntag in Zürich
auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters,
das Handelssystem sei auf mögliche Probleme
wegen des Datumwechsels geprüft worden. «Es
gab keine Überraschungen, alles funktioniert»,
erklärte der Sprecher. Die Schweizer Börse
stellt seit der Lancierung eines vollelektroni
schen Handelssystems 1996 die Jahre auf vier
Stellen dar. Damit sollte verhindert werden,
dass das System beim Jahreswechsel von 1999
zu 2000 das neue Jahr als 1900 identifiziert.
The Body Shop mit
erneutem Umsatzplus
WANGEN: Das in der Kosmetik- und Körper
pflegebranche aktive Unternehmen The Body
Shop hat 1999 in der Schweiz im Vergleich zum
Vorjahr den Umsatz um J6,3 Prozent auf 33,9
(1998:29,3) Mio. Fr. gesteigert. Im vergangenen
Jahr seien in der Schweiz fünf neue Läden eröff
net worden, teilte The Body Shop am Montag
mit. Für das kommende Jahr seien mindestens
drei Neueröffnungen vorgesehen. Derzeit ver
fügt das Unternehmen, das bereits 1998 um 15,8
Prozent gewachsen war, in der Schweiz über 37
Läden. Mittelfristig strebe das Unternehmen ei
nen Bestand von landesweit 50 Shops an, hiess
es weiter.
Übernahme durch
Lafarge
PARIS: Der französische Baustoff-Konzern La
farge SA hat seine Anteile an der Lafarge Braas
GmbH von bisher 56,5 auf 100 Prozent aufge
stockt. Das teilte Lafarge am Montag in Paris
mit. In der Lafarge Braas GmbH sind die ge
samten europäischen Aktivitäten des Geschäfts
bereichs Dachbaustoffe der Gruppe zusammen
gefasst. Die Lafarge Braas GmbH hatte 1998 ei
nen Umsatz von 10,3 Mrd. Franc (2,6 Mrd. Fr.) |
und 12 000 Beschäftigte. Die Muttergesellschaft
hatte nach dem Kauf der britischen Redland-
Gruppe Ende 1997 bereits eine Mehrheitsbetei
ligung. Die restlichen 43,5 Prozent waren im Be
sitz von Minderheitsgesellschaftern. Deren Be
zahlung erfolgt grösstenteils durch Lafarge-Ak-
tien (5,7 Mio. Aktien und 81 Mio. Euro in bar).
Von den 5,7 Mio. zugeteilten Aktien waren 2,5
Mio. bereits in Lafarge-Besitz; für die restlichen
ist eine Kapitalerhöhung vorgesehen.
Wechsel an der Sulzer-Spitze
Borgeaud tritt als VR-Präsident und -Delegierter zurück - Ueli Roost zum Nachfolger bestimmt
Pierre Borgeaud soll an der Generalversammlung vom 13. April als Verwal
tungsratspräsident von Sulzer abgelöst werden.
Ueli Roost soll zum neuen Sulzer-Verwaltungsratspräsidenten und Delegier
ten des Verwaltungsrats gewählt werden. (Bilder: Keys tone)
W1NTERTHUR: Pierre Bor-
geaud gibt die Zügel beim Win-
terthurer Technologiekonzern
Sulzer endgültig aus der Hand.
Ueli Roost, ehemaliger Kon
zernchef von Keramik Laufen,
soll als Verwaltungsratspräsi
dent und -delegierter Bor-
geauds Nachfolger werden.
Bei Sulzer ist damit die Führungs
spitze wieder gesetzt. Nach dem
spektakulären Abgang von Kon
zernchef Fritz Fahrni im vergange
nen März hatte der langjährige Ver
waltungsratspräsident Borgeaud,
der eigentlich schon damals von die
sem Amt zurücktreten wollte, das
Steuer wieder selber in die Hand ge
nommen. Der heute 65-jährige Bor
geaud hatte, nachdem er zusätzlich
die Rolle des Verwaltungsratsdele
gierten übernommen hatte, eine
Nachfolgeregelung innerhalb von
zwei Jahren in Aussicht gestellt.
Dies sei nun «sehr früh erfolgt», sag
te Sulzer-Sprecher Hans-Caspar
Ryser gegenüber der Nachrichten
agentur SDA.
Bleibt im Verwaltungsrat
Ganz trennen von Sulzer mag sich
Borgeaud, der 1959 bei Sulzer ein
getreten war und seit 1988 Verwal
tungsratspräsident ist, nicht. Er
bleibt bis auf weiteres Mitglied im
Verwaltungsrat und nimmt seine
Aufgaben als Verwaltungsratspräsi
dent von Sulzer Medica weiterhin
wahr, i
Ueli Roost wird der Generalver
sammlung vom 13. April zur Wahl in
den Verwaltungsrat des Sulzer-Kon
zerns vorgeschlagen. Erfolgt diese
Wahl, wird er zum Präsidenten und
Delegierten ernannt. Roost wird al
so die von Borgeaud ausgeübte
•Doppelrolle weiterführen.
Die Leiter der beiden Unterneh
mensbereiche Sulzer Medica und
Sulzer Industries werden ihm direkt
unterstellt sein. Der 52- jährige Bas
ler soll auch in den Verwaltungsrat
der Sulzer Medica eintreten.
(Jnternehmensstrategie wird
später festgelegt
Sulzer habe bei der Suche für
Borgeauds Nachfolge verschiedene
Kontakte im In- und Ausland ge
pflegt, sagte Ryser. Über die Zusage
von Roost sei man «sehr froh».
Es sei aber noch zu früh, über
Auswirkungen auf die Unterneh
mensstrategie zu sprechen. Der
neue Mann bei Sulzer wird sich ab
Februar auf seine Aufgaben vorbe
reiten. Dann werde die Strategie
festgelegt, führte Ryser aus.
Roost war zuletzt Vorsitzender
der Konzernleitung von Keramik
Laufen. Nach der Übernahme des
Konzerns durch die spanische Com-
pania Roca Radiadores trat Roost
im vergangenen November zurück.
Der HSG-Absolvent war zuvor
von 1981 bis 1992 in verschiedenen
Funktionen beim Prattler Chemie
unternehmen Rohner tätig, ab 1988
als VR-Delegierter und Vorsitzender
der Geschäftsleitung. In den Jahren
1992 bis 1998 führte Roost verschie
dene Teile des deutschen Industrie-
Konzerns Dynamit Nobel und war
dort seit 1996 auch Vorstandsmit
glied. 1998 übernahm er den Kon
zernvorsitz der Keramik Laufen.
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Grund zur Freude bei den Banken scSmr
Hoher Liquiditätspegel: Girobestand von 9,8 Mrd. Franken
ZÜRICH: Die Schweizer Banken
haben über den Jahreswechsel ihre
Liquiditätsreserven kräftig erhöht.
Der Girobestand der Banken bei
der Schweizerischen Nationalbank
(SNB) betrug zum Jahresende 9,8
Mrd. Franken. In normalen Jahren
sind es 4 bis 6 Mrd. Franken.
Die Banken hätten über den Jahres
wechsel bewusst viel Liquidität
löwenfonds
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nachgefragt, um für alle Eventua
litäten gewappnet zu sein, sagte
SNB-Sprecher Werner Abegg auf
Anfrage. Eine anziehende Nachfra
ge nach Liquidität sei seit Mitte No
vember verzeichnet worden.
Die Liquidität werde nun rasch
wieder abgebaut. Ein Teil des Ab
baus erfolge automatisch. Eventuell
werde die Nationalbank auch aktiv
Mittel abschöpfen. Im übrigen, so
Abegg weiter, liefen die Computer-
Systeme der SNB am ersten Ar
beitstag 2000 normal. Der Jahres
wechsel hat auch den Notenumlauf
anschwellen lassen. In der Regel
steigt der Notenumlauf jeweils am
Jahresende um 4 Mrd. bis 5 Mrd. Fr.
an und erreicht 34 bis 35 Mrd. Fran
ken. Per 30. Dezember 1999 lag der
Notenumlauf nunmehr bei 37,2
Mrd. Franken.
Etwa 2,0 bis 2,5 Mrd. Fr. gehen auf
die zusätzliche Nachfrage der Ban
ken nach Noten zum Jahrtausend
wechsel zurück.
Fusion
AARAU: Die Schweizer Kos
metikverbände haben mit dem
Jahrtausendwechsel ein neues
Kapitel aufgeschlagen: Die bei
den Fachverbände FSK und
SVK haben sich zusammenge
schlossen und den Schweizer
Verband für Kosmetik SFK mit
Sitz in Aarau gegründet.
p* ^ ' j'
Schweiz als Joker
Hilfe bei bei EU-Steuerharmonisierung
REKLAME
JIM
Fortuna
Investment AG Vaduz
Inventarwert vom 30. Dezember 1999
! FORTUNA
Europe Balanced Fund Euro
EUR 105.74*
FORTUNA
Europe Balanced Fund
Schweizer Franken
CHF 101.60*
*+Ausgabekommission
o
CENTRUM BANK
LISSABON: Eine Annahme der
Pläne zur EU-Steuerharmonisie
rung durch die Schweiz dürfte den
Widerstand Grossbritanniens gegen
die geplante Steuerangleichung in
nerhalb der Europäischen Union
(EU) brechen.
Diese Ansicht vertrat das portugie
sische Kommissionsmitglied Pedro
Solbes in einem am Montag veröf
fentlichten Interview mit der portu
giesischen Zeitung «Diario Econo-
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 3. Januar 2000
Kategorie A (thesaurierend)
Ausgabepreis: € 66.90
Rücknahmepreis: < 65.47
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: € 66.20
Rücknahmepreis: € 64.87
mico». «In diesem Sinne würde eine
Kooperation mit der Schweiz oder
anderen Ländern mit vorteilhaften
Steuerbedingungen die gegenwärti
ge Diskussion erleichtern», erklärte
der EU-Währungskommissar wei
ter.
Länder wie Grossbritannien und
Luxemburg haben sich bislang ge
weigert, bei einer EU-weiten Steu
erharmonisierung mitzumachen. In
der Schweiz werden die Pläne gene
rell zwar begrüsst.
Bestätigt
BERN: Der Wirtschaftsindika
tor PMI (Purchasing Managers
Index) verharrt auf hohem Ni
veau. Dies bestätigt gemäss CS'
und S VME den robusten Wachs
tumstrend der Schweizer In
dustrie.