24 Mittwoch, 19. April 2000
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Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Ein Lawlnentoter in
Saas-Fee
SAAS-FEE: Ein 45-jähriger Deutscher ist ge
stern in einer Lawine im Skigebiet von Saas-Fee
VS ums Leben gekommen. Ein ebenfalls ver
schüttetes Kind konnte rechtzeitig leicht ver
letzt geborgen werden. Die Lawine ging gegen
13 Uhr im Skigebiet Plattjen beim Steinigen Bo
den nieder. Die 80 Meter lange Lawine deckte
die Piste auf einer Breite von 300 Metern zu.
Sicherheitsmängei in
Disco entdeckt
LISSABON: DieTYagödie um den Anschlag auf
die Disco «Luanda» in Lissabon geht mögli
cherweise auch auf Sicherheitsmängel zurück.
Das Lokal war für 360 Personen zugelassen, zur
Tatzeit befanden sich dort aber etwa 1000 Gäs
te. Dies erklärten die portugiesischen Behörden
gestern. Zudem hätten Metallabsperrungen, die
wegen Warteschlangen am Eingang angebracht
waren, die Evakuierung noch behindert. Aus
serdem hatten Überlebende berichtet, dass
einer der Notausgänge abgesperrt war. Bei dem
Attentat auf das Lokal starben in der Nacht
zum Sonntag sechs junge Einwanderer aus Afri
ka - zwei Frauen und vier Männer - und eine
spanische Touristin. Die Zahl der Verletzten
korrigierte die Polizei von 65 auf 35 nach unten.
21-Jähriger gestand
Brandstiftung
GÖTEBORG: In Schweden hat ein 21-Jähriger
seine Mitwirkung bei der Brandstiftung in einer
Göteborger Discothek zugegeben. Bei dem
Brand waren im vergangenen Oktober 63 Men
schen ums Leben gekommen. Der Anwalt des
Mannes aus einer Einwandererfamilie bestätig
te Angaben der Zeitung «Expressen», wonach
der Mann seine Mitwirkung eingestanden habe.
Rumänien: Grösstes
Goldvorkommen
BUKAREST: In Rumänien ist Europas bislang
grösstes Goldvorkommen entdeckt worden. In
der Ader bei Rosia-Montana in Mittelrumänien
lagerten 250 Tonnen des Edelmetalls, heisst es
in einer Studie der US-Gesellschaft Pincock Al
len and Holt, die gestern in Bukarest veröffent
licht wurde Zudem seien in dem 20 Quadrat
kilometer grossen Areal 1370 Tonnen Silber zu
finden.
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Schweiz
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Zug prallte gegen Betonblock
Ein Toter und 15 Verletzte bei Zugunglück in Belgien - Zugführer in der Lokomotive eingeklemmt
BRÜSSEL: Bei einem Zugunglück
im belgischen Aiseau-Presles bei
Charleroi sind gestern 15 Menschen
verletzt worden, einige von ihnen
schwer. Ein Zugführer wurde in sei
ner Lok eingeklemmt, er erlag spä
ter seinen schweren Verletzungen.
Ein Personenzug war gegen einen
auf den Gleisen liegenden Beton
block gefahren und entgleist. Die
umstürzenden Wagons prallten auf
einen auf dem Parallelgleis entgegen
kommenden Personenzug. Die Poli
zei geht nach ersten Ermittlungen
davon aus, dass der Betonblock ab
sichtlich auf die Gleise gelegt wurde.
Um die Verletzten zu bergen, wur
den die Strassen und Autobahnen in
der Nähe der Unglilcksstelle ge
sperrt. Die Zugverbindung zwi
schen Charleroi und Namur wurde
unterbrochen. Die Aufnahme zeigt
Bahnbedienstete bei den Aufräum
arbeiten, nachdem die Passagiere
geborgen wurden.
Aktive Polizei
BERGAMO: In Italien ist in ei
ner internationalen Polizeiakti
on ein Ecstasy-Händlerring ge
sprengt worden. Bei der Aktion
«Dolfjin drei» wurden in der
Schweiz und Belgien die Köpfe
der Bande verhaftet, wie die Fi
nanzpolizei in Bergamo gestern
mitteilte.
Colesterinbomben» begehrt
Eierverkauf vor Ostern boomt - Eierproduzenten arbeiten gratis
«
BERN: Immer mehr Schweizer Ei
er werden gekauft, die Inlandpro
duktion ist am Steigen.
Von «frohen Ostern» können die
einheimischen Produzenten den
noch nicht sprechen. Sie erhalten
seit der Liberalisierung des Eier
marktes 1996 immer weniger für ih
re Eier. Schon seit Wochen leuchten
sie in allen Farben von den Ver
kaufsregalen. Die Kunden stehen
vor einer grossen Auswahl: Vom
Vierer- bis zum Zehnerpack, von
knalligem Pink bis zum dezenten
Dunkelgrün sind Eier in allen Vari
anten zu haben. Und die Kunden
sprechen auf das Angebot an.
«Göttliche» bleibt geheimnisvoll
Greta Garbos Briefe an Mercedes de Acosta gesichtet
NEW YORK: Greta Garbos Leben
bleibt geheimnisvoll. Die Sichtung
von 55 Briefen, 17 Karten und 15
Telegrammen, die die legendäre Di
va zwischen 1931 und 1959 an die
Drehbuchautorin Mercedes de
Acosta geschickt hatte, ergab am
Montag keinerlei Hinweis auf eine
lesbische Beziehung der beiden
Frauen.
Die Briefe seien ein Zeugnis für de
ren «intensive Freundschaft», sagte
Gray Horan, die Grossnichte des
schwedischen Stars. Die Spanierin
de Acosta hatte 1960 in einer Auto-
biografie behauptet, sie sei nicht nur
mit Marlene Dietrich und der da
mals berühmten Tänzerin Isadora
Duncan im Bett gewesen.
Sie behauptete, sie habe auch mit
der «göttlichen» Garbo eine Affäre
gehabt. Der Hollywood-Star hatte
nach der Veröffentlichung des Bu
ches die Kontakte zu de Acosta abge
brochen. «Ich war überrascht, dass
die Briefe nicht persönlicher sind,
sagte Horan in Philadelphia bei ei
ner Pressekonferenz im Rosenbach-
Museum, das die Briefe seit 1960
verwahrt. Inhalt seien vorwiegend
alltägliche Themen wie Reisen, Ge
sundheit und Ernährung - «absolut
nichts Überraschendes.»
De Acosta habe in der Familie
Garbos den Spitznamen «Die
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Die Briefe und Fotos, welche Greta Garbo an Mercedes de Acosta geschickt
hatte, wurden genau untersucht. (Bild: Keystone)
Krähe» gehabt, weil sie stets
schwarz gekleidet und alles in allem
eine seltsame Frau gewesen sei. Sie
habe die Garbo mit ihrer ergebenen
Leidenschaft geradezu verfolgt.
Die Drehbuchautorin hatte ver
fügt, dass die Dokumente erst zehn
Jahre nach ihrem, beziehungsweise
dem Tod der Garbo an die Öffent
lichkeit gelangen dürften. De
Acosta starb 1968, die Garbo am 15.
April 1990.
Keinen Bären-
Nachwuchs
BERN: Mit dem Nachwuchs im
Berner Bärengraben will es nicht
so recht klappen. Der letzte
Osterspaziergang der Jungbären
liegt bereits sieben Jahre zurück.
Die Meister Petze wollen sich
zwar fortpflanzen, nur biologisch
klappt die Reproduktion nicht.
Schon von vornherein keine
Chance auf Nachwuchs besteht
beim Bärenpaar Urs und Selma,
Bewohner des hinteren Bären
grabens: Bärenmann Urs kann
seine Partnerin nicht beglücken,
weil er seit mehreren Jahren
kastriert ist, wie Tierparkdirektor
Bernd Schildger sagte. Theore
tisch möglich ist Nachwuchs im
vorderen, grossen Graben: Ihn
bewohnen die drei Pyrenäen
bären Pedro, Tana und Delia.
Auch bei ihnen stellt sich aber
seit Jahren kein Nachwuchs ein.
Zwar begattet Pedro laut Schild-
ger seine beiden Bärendamen -
jedoch ohne Erfolg. Eine Er
klärung für die Unfruchtbarkeit
der Pyrenäenbären hat Schildger
nicht. Nachwuchs ist für den
Tierparkdirektor ohnehin nicht
erwünscht: Zum einen sind Ped
ro, Tana und Delia Geschwister,
was die Gefahr eines geneti
schen Defekts erhöht. Zum an
deren sei es heute kaum möglich,
Bärennachwuchs in anderen
Zoos vernünftig zu platzieren.
Wetter
Wieder feuchte Luft
Nach einer kurzen Beruhigung in der Nacht
nähert sich bereits eine weitere Staffel feuchter
Luftmassen von Frankreich der Schweiz und
Liechtenstein.
Einige Regenschauer
In der ganzen Schweiz und dem Fürstentum
Liechtenstein: Heute bei wechselnder Bewöl
kung wieder einige Schauer, vor allem auf der
Alpensüdseite. Die Schneefallgrenze liegt bei
1400 Meter. Am Nachmittag von Westen her
wieder zunehmend Aufhellungen. Temperatu
ren in der Nacht um 5 Grad, tagsüber um 14
Grad. In den Bergen schwacher bis mässiger
Wind aus West.
Die Aussichten
Am Donnerstag trotz hoher Wolkenfelder meist
sonnig, am Karfreitag wahrscheinlich etwas
mehr Wolken. Mild.,Tendenz für das Osterwo-
chenende: am Samstag im Westen und Nordwes
ten, am Sonntag wahrscheinlich auch im Süden
zunehmend bewölkt und Niederschlag möglich.
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