pp/Journal
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Mittwoch,
19. April 2000/ Fr. 1.-
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Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 91
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Mittwoch
Lust auf Neues - Mode
für Seniorinnen
BALZERS: Nicht nur Jugendliche, auch Senio
rinnen wollen sich im Frühling etwas Neues zum
Anziehen leisten. Mit einer besonders auf die
Bedürfnisse der älteren Generation zugeschnit
tenen Modeschau wurden gestern Nachmittag
aktuelle Kleider vorgestellt. Seite 2
Das Natel als
universelles Werkzeug
CHUR: Die Kunden
der Telecom FL hat
ten gestern Gelegen
heit, anlässlich einer
Präsentation das um
fassende Mobilfunk-
Angebot kennenzu
lernen. Für Kunden
service auf höchstem
Niveau garantiert die
Hotline von Swisscom
Mobile. Mobiltelefon
kunden müssen beim
Wechsel von Swiss
com Mobile zu Tele
com FL keine Einbus-
sen in Kauf nehmen.
Der Grund dafür: sie
bleiben auch mit der
neuen (+423) 777 xx xx Nummer auf dem Netz
von Swisscom Mobile. Seite 7
Coop legte markant zu
MUTTENZ: Die Nummer Zwei im Schweizer
Detailhandel legt zu: Coop hat 1999 mehr um
gesetzt und verdient als im Vorjahr; auch der
Marktanteil wuchs. Das Plus verdankt die
Gruppe mit Sitz in Basel seinen «Profilierungs-
marken» für fairen Handel. Seite 11
Gress neuer FCZ-Trainer
FUSSBALL: Liech
tensteins National
spieler Mario Frick
und Martin Stocklasa
(Bild) tanzen in Zu
kunft nach der Pfeife
von Gilbert Gress, der
ab sofort neuer Trai
ner des FC Zürich ist.
Gress ersetzt dort
Raimondo Ponte, der
am Montag entlassen
worden war. Der frühere. Schweizer National
coach unterzeichnete beim abstiegsgefährdeten
FCZ einen Vertrag bis im Sommer 2002 und lei
tete gestern Nachmittag bereits das erste Trai
ning mit dem Auf-/Abstiegsrunden-Teilnehmer.
Der Vertrag soll seine Gültigkeit auch bei einem
Abstieg in die NLB behalten. Seite 13
Robert Mugabe nicht
zum Einlenken bereit
HARARE: Auch
nach der Ermordung
eines zweiten weissen
Farmers ist der Präsi
dent von Simbabwe,
Robert Mugabe, nicht
zum Einlenken bereit.
Die Unabhängigkeits
feiern waren wegen
der Überschwem
mungen der vergange
nen Wochen abgesagt
worden. Das eingesparte Geld soll nach Muga-
bes Worten den Opfern des Wirbelsturm «Eli-
ne» zur Verfügung gestellt werden. In einer Re
de bedauerte Mugabe, dass zwei weisse Grund
besitzer getötet wurden. Seite 23
vammusüooasanm
Das Wetter bei uns
Aufhellungen
und einzelne
Regenschauer
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Ziemlich
sonnig
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Weitere Wetterinfos - Letzte Seite
Juqenp-Extra
Superstar im
Dauerurlaub
In Celine Dions neuem Leben
gibt es keine jubelnden Fans
mehr. Der Babywunsch steht
im Mittelpunkt. Seite 17
Frühpensionierung soll
erleichtert werden
Ab 1. Januar 2001 soll man sich mit 60 Jahren zur Ruhe setzen können
«Es herrscht ein ausgewiesenes
Bedürfnis zur Flexibilisierung
des Rentenalters», erklärte
Regierungschef-Stellvertreter
Michael Ritter am gestrigen
Mediengespräch. So wird die
Regierung dem Landtag einen
Bericht und Antrag zur Abän
derung des AHV-Gesetzes
vorlegen. Ab dem 1.1.2001 soll
es für Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer möglich sein,
sich bereits mit 60 Jahren zur
Ruhe zu setzen.
Peter Kindle
Dem Landtag steht voraussichtlich
in der Mai-Session eine wichtige
Grundsatzentscheidung bevor. Die
Regierung plant eine Teilrevision
des AHV-Gesetzes. Diese Geset
zesänderung soll den Arbeitnehme
rinnen und Arbeitnehmern die
Möglichkeit bieten, sich früher pen
sionieren lassen zu können. Micha
el Ritter sprach am Medienge
spräch von der wichtigsten Geset
zesvorlage für Arbeitnehmer und
Wirtschaft dieser Mandatsperiode.
Der Antrag Uber eine erleichterte
Frühpensionierung wurde bereits
im Jahre 1999 anlässlich der Land
tagseröffnung vom FBPL-Abge-
ordneten Klaus Wanger angeregt.
Als Alterspräsident des Landtages
stellte er damals in seiner Rede fest,
dass er aus seiner beruflichen Tätig
keit wisse, dass es für viele Beschäf
tigte ein grosses Anliegen sei, die
Möglichkeit einer individuellen
Frühpensionierung ab dem 60. Le
bensjahr zu nutzen.
Positive Reaktionen in der
Vernehmlassung
«Das Rentenalter soll flexibel be
stimmbar sein», betonte «Michael
Ritter. Er sprach von einem Pensio
nierungsspektrum zwischen 60 und
70 Jahren. «Wichtig ist jedoch, dass
sich Leistung rentiert», so der
Regierungschef-Stellvertreter. «Je
doch sollen die finanziellen Kürzun
gen bei einer angestrebten Früh
pensionierung nicht mehr so massiv
sein, dass es sich Kleinverdiener
nicht leisten können.»
Weniger Kürzungen
Im geltenden Recht ist ein Vorbe
zug nur um 2 Jahre möglich. Dabei
wird die Rente pro Vorbezugsjahr
um 6,8 % gekürzt (Kürzung von 6,8
% bei Vorbezug um 1 Jahr, Kürzung
von 13,6 % bei Vorbezug um 2 Jah
re). Nun soll der Rentenvorbezug
neu ab 60 Jahren ermöglicht werden
und die Kürzung auf zwischen 3 %
und 5 % pro Vorbezugsjahr gesenkt
werden: Kürzung von 3 % bei Vor
bezug um eine Jahr, Kürzung von 7
% bei Vorbezug um zwei Jahre, Kür
zung von 11,5 % bei Vorbezug um 3
Jahre, Kürzung um 16,5 % bei Vor
bezug um 4 Jahre.
«Die Möglichkeit zur Frühpen
sionierung soll kein Geschenk des
Staates sein», erklärte Michael Rit
ter. «Es wäre ein falscher Weg in der
Sozialpolitik, wenn der Staat die Fi
nanzierung übernehmen würde». So
werden die Arbeitnehmer- und Ar
beitgeberbeiträge für die AHV an
gehoben, um das geplante Modell
finanzierbar zu machen. Ein Drittel
der Kosten soll aber durch Steuer
gelder gedeckt sein.
Die Regierung schlägt ausserdem
noch weitere Flexibilisierungen vor.
Es kann auch eine halbe Rente vor
bezogen werden, um eine gleitende
Pensionierung zu ermöglichen. Zu
dem kann die Rente nicht nur auf
einen bestimmten Geburtstag hin
abgerufen werden, sondern auf je
den beliebigen Monat im Rahmen
zeitraum zwischen 60 und 70 Jahren.
Abstimmung
am 16./18. Juni
Das Volk wird an der Urne entschei
den müssen, ob alteingesessene Aus
länder in Zukunft einfacher zum
Liechtensteiner Pass kommen wer
den. Am gestrigen Mediengespräch
teilte Regierungschef-Stellvertreter
Michael Ritter mit, dass die Volks
abstimmung zur Abänderung des
Bürgerrechtsgesetzes (Erleichterte
Einbürgerung alteingesessener Aus
länder) von der Regierung auf das
Wochenende vom 16. und 18. Juni
2000 angesetzt wurde. Der Landtag
befasste sich mit dieser Vorlage in
der Aprilsession. Bereits damals
sprachen sich die Volksvertreter
aller politischen Parteien für die
geplante Gesetzesänderung aus. Sie
vertraten jedoch die Ansicht, dass .
das Stimmvolk an der Urne die Ent
scheidung über die erleichterte Ein
bürgerung alteingesessener Auslän
der treffen soll.
Nachbar auf Sparkurs
Österreichs Regierung streicht Zivildienst-Stellen
WIEN: Die österreichische Regie
rung hat drastische Einschnitte bei
den Zivildienstleistenden bekannt
gegeben. Die Zahl der Zivildienst-
Stellen werde aus Kostengründen
ab Juni um gut ein Drittel reduziert.
Das sagte der zuständige Innenminis
ter Ernst Strasser (ÖVP) am Diens
tag in Wien. Nur noch etwa 1100 Zi
vildienstleistende würden neu zuge
teilt. Im Juni des Vorjahres waren
noch etwa 1700 Stellen genehmigt
worden. In Österreich können sich
Wehrpflichtige statt für den Dienst
mit der Waffe für den Zivildienst
entscheiden. Dieser dauert jedoch
ipit zwölf Monaten deutlich länger
als der achtmonatige Militärdienst.
Am stärksten von den Kürzungen
betroffen ist die Bundeshauptstadt
Wien, der mehr als die Hälfte der Zi
vildienst-Stellen gestrichen wurden.
Künftig würden ausschliesslich Non
Profit-Organisationen sowie Sozial-
und Rettungsdienste Zivildienstleis
tende zugeteilt bekommen, kündigte
der Innenminister an.
In der öffentlichen Verwaltung
sollten künftig keine Zivildienstleis
tenden mehr eingesetzt werden. Zu
dem soll diej Bezahlung auf monat
lich 3600 Schilling (422 Franken)
halbiert werden. Strasser räumte
ein, dass künftig Zivildienstleisten
de noch länger als bisher auf eine
Stelle warten müssten. Derzeit be
finden sich nach offiziellen Anga
ben mehr als 17 000 Männer auf den
Wartelisten.
Rufe nach Rücktritt
Nach Regionalwahlen: D'Alemas soll gehen
ROM: Nach der Wahlniederlage der
Linken haben sich die Rufe im ita
lienischen Regierungslager nach ei
nem Rücktritt von Ministerpräsident
Massüno D'Alema verstärkt D'Ale-
ma will am Mittwoch seine Position
vor dem Parlament erläutern.
Es gilt als möglich, dass er bereits
nach der Debatte das Händtuch
wirft. Als mögliche Nachfolger wer
den der jetzige Schatzminister Giu-
liano Amato und Senatspräsident
Nicola Mancino gehandelt. In Brüs
sel sagte ein EU-Sprecher, Kommis-
sions-Präsident Romani Prodi und
EU-Kommissar Mario Monti stün
den für ein Regierungsamt in Rom
nicht zur Verfügung.
Die Mitte-Links-Parteien konn
ten sich bei ihren Krisensitzungen
am Dienstag nicht auf ein eindeuti
ges Vorgehen einigen. Der Ex
Kommunist D'Alema, der seit Ok
tober 1998 regiert, hatte nach der
Niederlage bei den Regionalwahlen
am Montagabend seinen Rücktritt
angeboten. Staatschef Cario Azeg-
lio Ciampi hatte das Gesuch aber
abgelehnt. Er forderte D'Alema
auf, im Parlament die Vertrauens
frage zu stellen. Ein Rücktritt des
seit 1998 regierenden Ministerpräsi
denten muss nicht unbedingt zu vor
gezogenen Wahlen oder zur Bildung
eines neuen Kabinetts der Mitte-
Links-Koalition führen. Präsident
Ciampi muss nach einem Rücktritt
des Regierungschefs mit den
Parteiführern die Lage sondieren.