Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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Liechtensteiner Volksblatt 
Ausland 
Dienstag, 18. April 2000 29 
Nachrichten 
UNO: Tschetschenien- 
Abstlmmung verschoben 
GENF: Die UNO-Menschenrechtskommission 
bat ihre Abstimmung Uber eine Resolution zu 
Menschenrechtsverletzungen in Tschetscheni 
en auf Dienstag kommender Woche verscho 
ben. Das teilte die UNO am Montag in Genf 
mit. Die Abstimmung war ursprünglich für den 
(heutigen) Dienstag terminiert. Die EU und 
Russland hatten gemeinsam um die Verschie 
bung gebeten, nachdem sich die russische Dele 
gation bereit erklärt hat, zusammen mit den Eu 
ropäern einen Text für eine so genannte «Er 
klärung des Kommissionsvorsitzenden» zu erar 
beiten. Russland hofft, dadurch einer Verurtei 
lung durch die Kommission zu entgehen. Die 
EU hatte in einem Resolutionsentwurf vergan 
gene Woche von Russland eine sofortige Waf 
fenruhe und die Einrichtung einer unabhängi 
gen nationale Kommission gefordert, welche 
die Berichte über schwere Menschenrechtsver 
letzungen prüfen soll. Die Resolution wurde ne 
ben den EU-Staaten auch von der Schweiz, Ka 
nada und einigen Staaten Osteuropas unter 
zeichnet. 
Russland bildet eigene 
Kommission 
MOSKAU: In Russland wird als Reaktion auf 
den Druck Europas eine Kommission zur Unter 
suchung der Lage in Tschetschenien gebildet. 
Dies gab der Leiter des Rechtsausschusses der 
Duma, der frühere Justizminister Pawel Kra- 
scheninnikow, gestern bekannt. Die Kommission 
werde weder auf der Seite der russischen Thippen 
noch auf der Seite der Rebellen stehen. «Unsere 
Aufgabe ist die objektive öffentliche Einschät 
zung der Lage in Tschetschenien und der Ereig 
nisse, die sich dort in den 90er Jahren abspielten», 
zitierte ihn die Nachrichtenagentur ITAR-TASS. 
Aus den Angaben ging hervor, dass sich die Kom 
mission mit dem ersten Tschetschenien-Krieg 
(1994 bis 1996) und mit dem 1999 begonnenen 
zweiten russischen Feldzug in der abtrünnigen 
Kaukasus-Republik beschäftigen wird. 
Menschenrechtsgruppen: 
Proteste gegen Putin 
Russlands Präsident Vladimir Putin trifft britischen Premierminister Tony Blair in London 

LONDON: Der rassische Prä 
sident Wladimir Putin und 
der britische Premierminister 
Tony Blair bleiben uneins über 
die Tschetschenien-Politik 
Moskaus. Putins Besuch in 
London wurde von heftigen 
Protesten begleitet. 
«Wir haben jedes Recht, in Tschet 
schenien den islamischen Terroris 
mus zu bekämpfen», sagte Putin am 
Montag auf einer Pressekonferenz 
mit Blair zum Abschluss seines Be 
suchs. Es war der erste in einem 
westlichen Land nach seiner Wahl 
zum Präsidenten. 
Blair hatte zuvor nach Worten 
Putins gesagt, die Antwort auf Si 
cherheitsprobleme in Tschetscheni 
en müsse «angemessen» sein, und 
alle angeblichen Kriegsverbrechen 
müssten untersucht werden. Putin 
meinte: «Es gibt zweifellos viele 
Meinungsunterschiede in dieser 
Frage zwischen uns. Aber es waren 
sehr nützliche Gespräche.» 
Einbindung statt Isolation 
Der britische Regierungschef 
verteidigte die Einladung an Putin, 
gegen die vor dem Amtssitz Dow- 
ning Street 10 Vertreter von Men 
schenrechtsgruppen und des Rats 
der britischen Moslems protestier 
ten. «Es ist sinnvoll, Russland einzu 
binden und nicht zu isolieren», sag 
te Blair. Die Menschenrechtsorga 
nisation Human Rights Watch for 
dert Blair auf, er solle Putin mit 
Ein Demonstrant wird in Whitehall von der Polizei festgenommen. Menschenrechtler haben gegen den Besuch des 
russischen Präsidenten Vladimir Putin in London protestiert. (Bild: Keystone) 
rechtlichen Schritten beim Europäi 
schen Menschenrechtsgerichthof 
drohen. Amnesty International ver 
langte,. der Premierminister solle 
den Präsidenten unter Druck setzen, 
eine Untersuchung der Kriegsver 
brechen durch die UNO zuzulassen. 
Auch aus Blairs Labour Partei 
kam Kritik. Labour-Vertreter Je- 
remy Corbyn bezeichnete die Einla 
dung Putins als Fehler. Bereits das 
TVeffen mit Blair im vergangenen 
Monat in Sankt Petersburg habe 
Putin dafür genutzt, von einer «still 
schweigenden Zustimmung» zum 
Vorgehen in Tschetschenien auszu 
gehen. 
Kommission begrüsst 
Putin begrüsste die Bildung ei 
ner unabhängigen Kommission. 
Diese wurde am Montag aus ange 
sehenen russischen Politikern ge 
bildet und soll mögliche Verbre 
chen in Tschetschenien untersu 
chen. Die Kommission werde die 
volle Unterstützung Russlands ha 
ben, sagte Putin. 
Blair hatte sich dagegen für den 
ungehinderten Zugang internatio 
naler Beobachter und Ermittler 
zum Kriegsgebiet in Tschetschenien 
ausgesprochen. 
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Power Für 3 Länder vom Bodensee bis zum Walensee 
im Rheintal auf 106.1 FM über Kabel auf 92.6 FM 
GEMEINDE 
ESCHEN 
Vergabebekanntmachung 
Öffentliche Ausschreibung 
Gemäss Gesetz vom 19. Juni 1998 über die Vergabe öffentlicher Bau-, Uefer- und 
Dienstleistungsaufträge, LGBI. 1998/135, werden folgende Arbeiten unterhalb des 
Schwellenwertes ausgeschrieben: 
Auftraggeben 
Objekt: 
Auftrag: 
Verfahrensart: 
Offertbezug: 
Eingabe: 
Gemeinde Eschen / Land Liechtenstein 
Mehrzweckgebäude Eschen 
Trafostation-Bushaltestelle 
BKP 213 Montagebau In Stahl 
BKP 214 Montagebau in Holz 
BKP 222 Spenglerarbeiten 
Offenes Verfahren 
Montag, 17. April 2000 
bei der Gemeindebauverwaltung in Eschen 
Ort: Gemeindebauverwaltung Eschen 
Datum: Freitag, 28. April 2000,12.00 Uhr 
Die Offerten sind in einem verschlossenen Umschlag mit dem 
Vermerk «Mehrzweckgebäude + Arbeitsgattung» einzureichen. 
Ort / Datum: 
Eschen, 17. April 2000 
GEMEINDEVORSTEHUNQ ESCHEN 
Vorstehen Gregor Ott 
Samariter. 
Samariter helfen mit Herz, Kopf und Hand. 


	        

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