pp/Journal
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Dienstag,
18. April 2000/Fr. 1.-
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Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 90
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Weitere Wetterinfos - Letzte Seite
Mobil-Extra
Ein echter
Roadster
Der neue Toyota MR2:
Eine kompromisslose Fahr
maschine für Sportwagenlieb
haber. Seite 25
Dienstag
Neues Bett für den
Binnenkanal
RUGGELL: An der Mündung vom Binnenka
nal in den Rhein wird gegenwärtig eifrig gebaut.
Ziel der Tätigkeit ist es, das Gewässer wieder so
mit dem Alpenrhein zu verbinden, dass den
Fischen eine Auf- und Abwanderung problem
los möglich sein wird. Seite 2
Leute in Liechtenstein
und ihr (All)tag
SERIE: Heute fahren
wir mit unserer neuen
Serie «Tag für Tag»
fort. Menschen er
zählen ihren eigenen
Berufs- und Beru
fungsalltag; geben
Auskunft über Enga
gement und Gefühle,
Wünsche und Hoff
nungen. Allen ge
meinsam ist . der
Wohnort Liechten
stein, ansonsten ist jede(r) eine einzigartige Per
sönlichkeit für sich. Begeben Sie sich mit uns in
bekannte und weniger vertraute Situationen
und lesen Sie alle vierzehn Tage, jeweils am
Dienstag unsere spannenden TagesprotokolIe v
«mitten aus dem Leben!»... Seite 9
Ausschreibung gemäss
europäischen Stand
VADUZ: Die Kontroverse zwischen der LBA
(Liechtenstein Bus Anstalt) geht weiter. Bei ei
ner Medienorientierung haben die LBA-Ver-
antwortlichen die Aussagen der Otto Frommelt
Anstalt zurückgewiesen. Die Ausschreibung
entspreche formell und inhaltlich dem europäi
schen Standard. Seite 11
Börsencrash ist
ausgeblieben
ZÜRICH: Aufatmen für die «Börsianer». Der
befürchtete Börsencrash ist ausgeblieben. Das
schwere Kursgewitter an der Wall Street vom
Freitag hat zwar gestern auch Asien und Euro
pa erfasst. Während die asiatischen Börsen star
ke Einbrüche erlitten, kamen die Schweizer
Börse und die anderen europäischen Börsen re
lativ glimpflich davon. Seite 15
BC Schaan setzte sich
«Meisterkrone» auf
BILLARD: Der BC,
Schaan (im Bild Chri-
gel Beusch) konnte
sich in der letzten
Runde der 1. Landes
liga gegen die Pool
Stars Altach mit 5:3
durchsetzten und si
cherte sich den Meis
tertitel. Damit haben
sich die FL-Billarder
für die Aufstiegsspiele
zur 2. Bundesliga qua
lifiziert. Mit einem
7:1-Heimsieg beende
te der PBC Magic Nine Triesen eine verrückte
Saison und kam in der Tabelle auf den fünften
Schlussrang. Seite 19
Heftige Proteste gegen
Putin-Besuch
LONDON: Der russische Präsident Wladimir
Putin und der britische Premierminister Tony
Blair bleiben uneins über die Tschetschenien-
Politik Moskaus. Putins Besuch in London wur
de von heftigen Protesten begleitet. Seite 29
j Finanzplatz: Kräfte zur
Weiterentwicklung bündeln
FBPL-Veranstaltung «Finanzplatz Liechtenstein - Wir alle!» brachte viele Vorschläge
Die FBPL-Veranstaltung «Fi
nanzplatz Liechtenstein - Wir
alle!» brachte gestern einige
konstruktive Vorschläge zum
zukünftigen Umgang mit dem
für uns sehr wichtigen Dienst
leistungssektor Finanzplatz
hervor. So schlug beispielswei
se FBPL-Parteipräsident Ernst
Walch vor, ein beratendes Kri
senmanagement aus der Pri
vatwirtschaft - zur Weiterent
wicklung unseres Finanzplat
zes unter Einbezug aller Kräf
te des Landes einzurichten.
Die parteipolitisch motivierte
Ausgrenzung sei diesbezüglich
nur der zweitbeste Weg.
Alexander Batliner
•Die FBPL-Veranstaltung zum Fi-,
nanzplatz Liechtenstein von gestern
Abend war von einigen sehr inte
ressanten konstruktiven Vorschlä
gen aber auch einigen sehr interes
santen Fakten gekennzeichnet. Die
Bedeutung des Finanzplatzes für
unser Land belegte Hubert Büchel,
Leiter des Amtes für Volkswirt
schaft, anhand von Zahlen der letz
ten 25 Jahre. Er führte unter ande
rem aus, dass rund 50 Prozent der
Steuereinnahmen unseres Landes
aus dem Finanzplatz generiert wür
den. Des Weiteren legte Wirt
schaftsprüfer Bernhard Lampert
auf eindrUckliche Art und Weise
dar, welche Folgen ein Untergang
des Finanzplatzes haben würde.
Diesbezüglich betonte er, dass mas
sive Steuererhöhungen, ein Absturz
der Löhne der Angestellten und
ein Immobilien-Crash zu erwarten
wären. Alt-Regierungsrätin Corne
lia Gassner versuchte in ihrem Re
ferat die Faktoren, welche die Kun-
Rund 250 interessierte Besucherinnen und Besucher fanden sich gestern Abend im Gemeindesaal von Balzers zur
Veranstaltung « Finanzplatz Liechtenstein - Wir alle!» ein. (Bild: Dietmar Stiplovsek)
den dazu, bewegen würden, Liech
tenstein als Finanzplatz auszu
wählen,' darzulegen. Diesbezüglich
verwies sie auf das qualifizierte Per
sonal, welches ;mit ein Grund sei,
dass die Kunden nach Liechtenstein
kommep würden. In einem weiteren
Referat appellierte Alt-Parteipräsi
dent Hansjörg Marxer an die Soli
darität. Unser Splidaritätsdefizit sei,
so Hansjörg Marxer, die verwund
bare Stelle schlechthin. Die von den
Referenten dargelegten Argumente
und Fakten wurden anschliessend in
einer illustren^ Podiumsdiskussion
weiter vertieft.'Zu ihr gehörten un
ter anderem FBPL-Ehrenpräsident
Peter Marxer, Peter Frick als Ver
treter der Industrie, Arthur Büchel,
Stellvertretender Abgeordneter der
FBPL, als Vertreter des Gewerbes,
Siegbert Lampert, Geschäftsführer
der Treuhändervereinigung, Dr.
Alexander Ospelt, Mitglied des
FBPL-Präsidiums, und Roland Mül
ler, Leiter des Amtes für Finanz
dienstleistungen.
10 Vorschläge
FBPL-Parteipräsident Ernst
Walch machte in seinem Referat
zehn konstruktive Vorschläge zum
weiteren Umgang mit dem Finanz
platz Liechtenstein. So führte er un
ter anderem aus: «Und schliesslich
sollte unsere Regierung, auch wenn
oder gerade weil sie eine Alleinre
gierung ist, sowohl ein beratendes
Krisenmanagement als auch einen
Think Tank, einen Kopfzerbrecher
Tank, aus der Privatwirtschaft zur
Weiterentwicklung unseres Finanz
platzes unter Einbezug aller Kräfte
des Landes einrichten. Hier ist die
parteipolitisch motivierte Ausgren
zung nur der zweitbeste Weg.» Des
Weiteren rief Ernst Walch den Lan
desfürsten, die Regierung und den
Landtag zur Zurückhaltung bezüg
lich neuer Gesetz auf. Er unter
strich: «Regierung, Landtag und
FUrst sollen sich nicht von ausländi
schen Medien und ausländischen
populistischen Politikern verleiten
lassen, vorschnelle Gesetzesände
rungen zu beschliessen und Konzes
sionen ... eingehen.» Seiten 3 bis 7
Wieder Regierungskrise in Italien
Nachwahlschlappe: Massimo D'Alema zum Rücktritt bereit
ROM: Italiens Staatspräsident Car
lo Azeglio Ciampi hat den Rücktritt
von Ministerpräsident Massimo
D'Alema abgelehnt. Nun muss er
im Parlament die Vertrauensfrage
stellen. Silvio Berlusconi und Glan-
franco Fini haben gestern Neuwah
len gefordert.
Die Rechtsparteien haben am
Sonntag in acht von 15 Regionen ei
ne Mehrheit errungen. Die Wahlbe
teiligung lag bei 72,6 Prozent. Die
Linke, die bisher in elf Regionen
den Präsidenten stellte, verfehlte
klar ihr gestecktes Wahlziel. Nach
dem RUcktrittsangebot von Minis
terpräsident Massimo D'Alema
und deren Ablehnung durch Staats
präsident Carlo Azeglio Ciampi
muss D'Alema nun im Parlament
die Vertrauensfrage stellen.
Die Rechtsparteien und mit ih
nen Silvio Berlusconi konnten dank
der Unterstützung von Umberto
Bossi und der Lega-Nord zulegen.
Die Führung wurde vor allem im
reichen Norditalien markant ausge-
Minbterpräsident Massimo D'Ale
ma trat nach seinem Rücktrittsange
bot vor die Medien.
i
baut. Eher überraschend war, dass
sie der linken Regierungskoalition
auch noch die Vormachtsstellung in
Ligurien, im Nordwesten von Itali
en und rund um Rom abnehmen
konnten.
Der rechtsgerichtete Oppositi
onsführer Silvio Berlusconi hatte
wenige Stunden vor D'Alemas
Rücktrittsankündigung gesagt, nach
der Niederlage der Linken seien
vorgezogene Neuwahlen notwen
dig. Er sehe die «Legitimität» der
Regierung nicht mehr gewährleis
tet.
D'Alema, Parteichef der Links-
demqkraten (DS), hatte im Okto
ber 1998 sein Amt angetreten. Be
reits im Dezember 1999 hatte der
Ministerpräsident seinen Rücktritt
eingereicht, war aber umgehend
wieder mit der Regierungsbildung
beauftragt worden. Auch die Natio
nale Allianz von Gianfranco Fini
forderte gestern Neuwahlen.
Herkunft
deklarieren
LUXEMBURG: Die EU-
Agrarminister haben sich auf
eine gemeinsame Ausgestaltung
der Rindfleisch-Etikettierung
geeinigt. Die Entscheidung fiel
gestern Abend in Luxemburg.
Damit werden die Konsumenten
in den Ländern der Europäi
schen (EU) letztlich erkennen
können, wo das Tier geboren,
gemästet und geschlachtet wur
de. Dieser Entscheidung muss
nun noch das Europäische Par
lament zustimmen. Nach dem
Beschluss können die Kunden
bereits ab dem 1. September die
ses Jahres im Supermarkt auf
dem Etikett ablesen, in welchem
Land das betreffende Tier ge
schlachtet und zerlegt wurde.
Später, in einer zweiten Phase,
sollen die Konsumenten den
Weg des Fleisches von der Ge
burt des Schlachttieres bis zur
Ladentheke genau zurückver
folgen können.