10 Freitag, 14. April 2000
Land und Leute
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Tag der offenen Türe in
den Amtsstuben
SCHAAN: Am Samstag.den 15. April steht das
Post- und Verwaltungsgebäude in Schaan zwi
schen 9 und 12 Uhr für Besucher offen. Wäh
rend dieser Zeit können am Tag der offenen
Türe die um- und ausgebauten Räumlichkeiten
der verschiedenen Ämter besichtigt werden; für
Fragen und Auskünfte stehen die Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen der Ämter zur Verfü
gung.
Wegen der beschränkten Parkmöglichkeiten
werden die Besucher gebeten, die öffentlichen
Verkehrsmittel zu benützen. (pofl)
Helm-Kampagne anläss
lich der Velobörse
MAUREN: Anlässlich der Velobörse vom 15.
April in Mauren lanciert die Gesundheitskom
mission Mauren eine Helm-Kampagne, wobei
50 Franken pro Helm vergütet werden.
Der Velohelm ist ein wirksamer Schutz gegen
(tödliche) Kopfverletzungen bei Fahrradunfäl
len. Aus diesem Grund offeriert die Kommissi
on für Unfallverhütung im Strassenverkehr al
len Velofahrerinnen und -fahrern eine Vergüns
tigung von 30 Franken pro Fahrradhelm.
Wichtig: Alle Helme mit CE-Zeichen/bfu-Si-
cherheitszeichen berechtigen zur Rückvergü
tung. Ihre Heimatgemeinde bekennt sich zur
Gesundheitsförderung. Mauren unterstützt da
her in einer einmaligen Aktion aus Anlass der
Velobörse des Elternvereins Ihren Kauf eines
geprüften Velohelms zusätzlich mit 20 Franken
und wünscht viel Spass und unfallfreie Fahrt,
mitfinanziert durch die Gemeinde Mauren.
Gesundheitskommission Mauren
Seniorenferien 2000
SCHAAN: Bereits im 21. Jahr organisiert die
Erwachsenenbildung in Schaan in Zusammen
arbeit mit engagierten ehrenamtlichen Helfe
rinnen jährlich zwei Ferienwochen für Betagte
aus unserem Land. Im letzten Herbst konnte im
Rahmen einer kleinen Jubiläumsfahrt nach Ein
siedeln das 20-jährige Bestehen der Seniorenfe
rien Liechtenstein gefeiert werden.
Von Samstag, 20. bis Samstag, 27. Mai 2000
findet im Gasthof «Schiff» in Hittisau (Bregen
zerwald) eine erste Ferienwoche für Seniorin
nen und Senioren aus unserem Land statt. Eine
zweite Gruppe kann vom 16. bis 23. September
eine Ferienwoche im dann herbstlich ge
schmückten Bregenzerwald verbringen. Seit 14
Jahren sind die liechtensteinischen Gäste zur
vollsten Zufriedenheit im Gasthof «Schiff» un
tergebracht. Die Wirtefamilie Metzler und ihr
Personal lassen keine Wünsche offen.
Die Seniorinnen aus dem Ländle werden für
eine Woche verwöhnt und fühlen sich dort
schon lange zuhause. Alle Zimmer im «Schiff»
verfügen über Dusche/WC und sind mit einem
Personenlift gut erreichbar. Die Preise sind ge
genüber 1999 unverändert und betragen 630
Franken im Doppelzimmer. Im Preis inbegrif
fen sind Hin- und Rückreise (ab Wohnort) nach
Hittisau sowie sieben Tage Vollpension.
Anmeldungen: Die Ferienwoche im Mai wird
wiederum begleitet von ehrenamtlichen Helfe
rinnen, welche diese - nicht immer einfache -
Aufgabe seit 20 Jahren kostenlos verrichten.
Anmeldungen sind möglich ab Montag, 17.
April 2000, bei Bertile Brunhart, Lowal 44, Bal-
zers,Telefon 38416 76 (bitte jeweils vormittags).
Der Anmeldeschluss ist am 21. April. (Eing.)
«Baby-Massage»
SCHAAN: Am Freitag, den 12. Mai startet um
13.30 Uhr im Haus Stein-Egerta Schaan, ein
Kurs «Baby-Massage nach Dr. Leboyer:
Berührung ist die Wurzel des Lebens» unter der
Leitung von Christine Matt. Der Kurs dauert
insgesamt drei aufeinanderfolgende Freitag
nachmittage von jeweils 13.30 bis 15.30 Uhr. Für
das Erlernen der Technik sollte das Kind nicht
älter als drei Monate sein.
Berührung ist jene Kraft, die von innen her al
le im Kind schlummernden Fähigkeiten zur
Entfaltung bringt. Berührt, gestreichelt und
massiert zu werden ist Nahrung, ist Stimulanz,
die dem Körper und der Seele gleichermassen
wohltut und den Kontakt zwischen Mutter und
Kind intensiviert. Sie lernen in diesem Kurs zu
sammen mit Ihrem Kind die Technik der Baby-
Massage und können ab der 4. Lebenswoche be
ginnen. Christine Matt ist freipraktizierende
Hebamme und Therapeutin mit eigener Praxis
in Ludesch.
Auskünfte und Anmeldungen bei der Er
wachsenenbildung Stein-Egerta, Schaan, Tele
fon 232 48 22. (Eing.)
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Neue Gesichter
im Vorstand
Im Mittelpunkt der gestrigen Gene
ralversammlung der Familienhilfe
Triesen standen die Wahlen einiger
Mitglieder des Vorstandes. Die Prä
sidentin Ursula Spoerry wird im
laufenden Jahr die jetzige Vizepräsi
dentin Maria Madl einarbeiten, da
mit diese später das Präsidentenamt
übernehmen kann. Der Vorstand
des Vereins besteht weiter aus:
Sigrid Eggenberger (Aktuarin), Inge
Nägele (Kassierin und Vermittle
rin), Pfarrer JozefTamowka, Oskar
Sprenger, Hildegard Lampert, Olga
Anrig, Irene Bargetze, Margot Ban
zer, Angelika Korner (Beisitzer).
Ursula Spoerry durfte Hilda Korner
verabschieden. Im Jahresbericht er
wähnte sie, dass die Familienhelfe
rinnen insgesamt 3460,5 Stunden im
Einsatz gewesen sind. Auf dem Bild
heisst Ursula Spoerry (rechts) die
angehende Präsidentin Maria Madl
herzlich willkommen. (Bild: bak)
Veranstaltungen
Traditionelles
Palmbinden
SCHAAN: Das Palmbinden für die
Palmsonntags-Prozession zählt zum
alten religiösen Brauchtum in
Liechtenstein. Im Gemeinschafts
zentrum Resch in Schaan zählt das
Binden von Palmen zur Brauchtums
pflege. Für diesen Anlass am Sams
tag, den 15. April zwischen Hund 17
Uhr stehen verschiedene Zweige
und Äpfel zur Verfügung. Eine Vor
anmeldung ist nicht erforderlich,
Rebscheren müssen mitgebracht
werden. (Eing.)
Allgemeinbildung
für Erwachsene
SCHAAN: Die Kursreihe «Grund
wissen» beginnt auch in diesem Jahr
wieder und behandelt zehn ver
schiedene Themen der Allgemein
bildung an je fünf Kursabenden.
Grundwissen ist ein Kurs im Baukas
tensystem. Er vermittelt einen
Querschnitt durch folgende The
menbereiche: Psychologie, Politik,
Geschichte,Theologie, Recht, Philo
sophie, Biologie, Literatur, Kunst
und Musik. Der Kurs soll dazu bei
tragen, dass trotz Spezialisierung
und Wissenszuwachs eine gemein
same Basis unserer Bildung erhal
ten bleibt. Sicher kann Allgemein
bildung im vollen Sinne des Wortes
nicht mehr geleistet werden. Aber
die ursprüngliche Zielsetzung der
Allgemeinbildung - über persönli
che und fachliche Grenzen hinaus
den Überblick zu suchen - ist auch
oder gerade heute von grosser Be
deutung. Grundwissen ist ein Kurs
für alle. Für Menschen, die noch
Fragen haben, die Verantwortung
spüren, die ihren Horizont erwei
tern wollen.
Der Intensivkurs umfasst 50 Kurs
einheiten, die ab 29. August jeweils
um 18 Uhr am Dienstag im Haus
Stein-Egerta in Schaan stattfinden.
Veranstaltet von der Erwachsenen
bildung Stein-Egerta. Auskünfte er
halten Sie unter Tel. 232 48 22. An
meldeschluss ist der 30. April.
Tai Chi Chuan:
Ferienkurs
GAIS: In der Woche vom 8. bis 12.
Juli findet in Gais ein Tai Chi-Ein-
führungskurs (Wu-Stil) statt. Kurs
ort ist das sehr schön gelegene
«Ruehüsli» in Gais im Appenzeller-
land. Tai Chi ist eine über Jahrhun
derte alte meditative Atem- und Be
wegungsmethode. Sie soll dazu die
nen, das «Chi» (Lebensenergie) un
gehindert im Körper fliessen zu las
sen. Tai Chi Chuan wird mit Erfolg
auf Breitensportebene, vom Senio
ren* bis zum Leistungssport sowie
im therapeutischen Bereich ange
wandt und ist für alle Generationen
gleichermassen geeignet. Die Bewe
gungsform, die vermittelt wird, ist
die Kurzform aus dem Wu-Stil
(Quintessenzform). Die Übungs
einheiten werden ergänzt durch
Meditation, spezielle Körper- und
Atemübungen und Stretching. Be
währter Kursleiter ist Rüdiger
Breustedt, Diplom-Sozialpädagoge,
systemischer Familientherapeut,
Trainer für Tai Chi Chuan und Qi-
gong.
Veranstaltet von der Erwachsenen
bildung Stein-Egerta, genaue Unter
lagen sind dort erhältlich. (Eing.)
Leserbriefe
Die mit den
Wölfen heulen
Bei der zur Zeit stattfindenden Geld
wäschereidebatte scheint der Blick
für das Wesentliche verloren zu ge
hen. Für fundierte Überlegungen zu
den Strategien und den eiligen Ge
setzesverschärfungen bleibt keine
Zeit mehr, kritische Geister werden
in die Nähe der Drogenbarone und
Mafiosi gedrückt.
So befinden wir uns nun im Sinne
einer Rettungsaktion auf dem Weg zu
neuen Massnahmen, weil wir die be
stehenden nicht durchgesetzt haben.
Aber nicht nur das: Es wird die For
derung laut, polizeiliche, staatsan-
waltliche und behördliche Aktionen
nach aussen kund zu tun (Vaterland
11.4., Standpunkt) - die Regenbo
genpresse wirds danken. Der Filz,
der bisher einiges unter den Teppich
gekehrt hat, soll nun wohl eine Aus
wahl von präsentablen Fällen treffen
und für die Vorbereitung in den inter
nationalen Medien sorgen. Diese
Vorgangsweise ist eines Rechtsstaates
unwürdig. Zumindest soll die Flucht
nach vorn überlegt und unter Wah
rung der Selbstachtung erfolgen.
Dem vom Standpunkt-Verfasser
empfohlenen «Tu Gutes und sprich
davon» sei folgende Variante ge
genübergestellt: «Denke, tu Gutes
und sprich mit denen darüber, die es
zu interessieren hat.»
Markus Banzer, Triesen
In was für einer
Welt leben wir
Da mein Leserbrief vom 24. Februar
keine Wirkung zeigte, muss ich die
Bürger von Liechtenstein fragen,
wohin geht unser Steuergeld? Denn
eine gewisse Prozentzahl geht zu den
Ausländern. Sind die mehr wert als
wir?
So tönt es jedenfalls, wenn man Dr.
Marco Büchel zuhört, allerdings nur
durch die Blume.
Ein Teil unserer Steuern geht ja
ans Sozialamt, und da gibt es nichts
für uns Liechtensteiner.
Wieso zahlen wir dann über
haupt?
Damit die Ausländer unseren Le
bensraum bestimmen können?! Ist
das die Gerechtigkeit, die von unse
rem Staat propagiert wird?
Manfred Feger, Triesen
Geschmacklose
Einmischung
Offener Brief an den Karikaturisten
in den «St. Galler-Oberland/Nach
richten» (Nr. 14 - 6. 4. 2000) und an
deren Redaktion von E. Bucher,
Fiirstl. Geistl. Rat.
Trotz meinem hohen Alter bin ich
immer noch ein eifriger Leser der
Presse. So kam mir letzthin ein Arti
kel in die Hand, wo geschrieben
stand: «Der Widerstand gegen Erzbi-
schof Wolfgang Haas in Liechten
stein ist nachweisbar von der
Schweiz her nach Liechtenstein ge
tragen worden.» Warum denn immer
wieder diese unfreundliche Drein-
schwätzerei in innerkirchliche Ange
legenheiten in Liechtenstein? Ist dies
das freundnachbarliche Verhältnis
zwischen beiden Staaten?
Die Bestätigung obiger Aussage
gab uns am 6. April wiederum das
Blatt «St. Galler-Oberland Nach
richten» in einer Karikatur, mit dem
Text darunter «Zukunftsvision im
Erzbistum Vaduz.» Dazu ist nur zu
sagen, das war keine freudnachbarli
che Geste, im Gegenteil, was da wie
der geboten wurde, war sehr ge
schmacklos und beleidigend. Wer
dahintersteht ist leicht zu erraten. Ist
die Frage erlaubt: Was würden die
Schweizer sagen, wenn die Liechten
steiner sich so in innerkirchliche An
gelegenheiten einer anderen Schwei
zer Diözese einmischen würden?
Diese Frage stellt ein Urschweizer.
Was ist eine Karikatur?
Was eine Karikatur ist, das können
Sie im Duden nachlesen. Sie erschei
nen heute in allen möglichen Arten
von Zeitschriften und Tageszeitun
gen. Natürlich gibt es auch die guten
Karikaturisten, die eigentliche
Künstler sind, die sind hier ausge
nommen, leider aber gibt es auch die
bösartigen. Was da meistens lächer
lich gemacht wird, das sind bekannte
Persönlichkeiten, Politiker und auch
geistliche Würdenträger, die einem
unsympathisch, zuwider sind. Statt
mit ihnen persönlich zu sprechen,
wählen sie einen anderen Weg. Sie
wählen dafür eine hässliche, verspot
tende Karikatur.
Was sagt die Bibel dazu?
Bei Gen. 1,26 heisst es: «Dann
sprach Gott: lasst uns den Menschen
machen als unser Abbild, uns ähn
lich.» Im Vers 27 wiederholt sie diese
Auszeichnung des Menschen noch
ein zweitesmal: «Gott schuf den
Menschen als sein Abbild; als Abbild
Gottes schuf er ihn. Als Mann und
Frau schuf er sie.» Das heisst für uns
alle: Der Mensch an sich ist und
bleibt somit das Grösste und Erha
benste auf Erden. An uns liegt es, die
se Gottesebenbildlichkeit zu wahren,
aber auch Ehrfurcht zu haben dem
Mitmenschen gegenüber und ihn
nicht zu verhöhnen und zu verspot
ten, ihn nicht zum Feindbild herab
würdigen. Noblesse, Güte und Wür
de ist hier angesagt.
Und was sagt unser Historiker Pe
ter Kaiser dazu?
Er sagt: «Drei Dinge scheinen vor
allem als wesentliche Grundlagen ei
nes christlich zivilisierten Gemein
wesens der Betrachtung und Berück
sichtigung werth: die Heiligkeit der
Familie... die Heiligkeit des Besitzes
. . . und endlich die Anerkennung,
dass der Mensch ein Ebenbild Gott
es ist.. .» (Kraus Reprint 1974, S.
511).
Auf meine Ausführungen und hier
auf die dritte Grundlage speziell Be
zug nehmend heisst das: Wer leicht
fertig oder vielleicht sogar bösartig
mit Steinen um sich wirft, sollte wis
sen, ja sogar damit rechnen, dass da
mit auch Werte getroffen werden, die
leicht in die Brüche gehen und kaum
mehr oder nur mit grossem Aufwand
wieder repariert werden können. Wer
jeden Respekt vor einer Person oder
der Leistung der Mitmenschen ver
missen liisst, leistet einer Entwick
lung zur Untergrabung einer natürli
chen Menschenwürde (Gotteseben
bildlichkeit) Vorschub, die sich ein
mal auch gegen ihn selber richten
kann. Wo die Achtung vor der
menschlichen Würde verloren geht,
da braucht man sich nicht mehr zu
verwundern, wenn Gewalttaten,
Rücksichtslosigkeit, Morde, Kinds
schändungen, Überfälle, mutwillige
Sachbeschädigungen usw. zuneh
men. Wir ernten eben die Früchte, die
wir meistens selber gesät haben!
Schlusswort von Kan. Johannes
Tschuor:
Die Staaten haben ihre Geschich
te. Die röin.-kathol. Kirche hat ihre
Geschichte. Sogar eine Kirchenge
schichte von Liechtenstein gibt es.
Was mag doch da in fast zwei Jahr
tausenden sich alles zugetragen ha
ben! Das eine kann mit Bestimmtheit
gesagt werden, wo Streit war, da
brauchte es immer zwei. Auf solche
Geschehnisse in der Kirchenge
schichte nimmt Kan. Joluinnes Tschu
or Bezug und sagt dazu:« Wo der Re
formeifer nicht aus dem reinen
Schoss persönlicher Lauterkeit ge
boren wurde, sondern Ausdruck und
Ausbruch leidenschaftlicher An
wandlungen war, hat er verwirrt, statt
zu klären; niedergerissen, statt auf
zubauen; ist er nicht selten der Aus
gangspunkt für Irrwege gewesen, die
verhängnisvoller waren als die Schä
den, die man zu bessern beabsichtig
te oder vorgab.» («In Christo» Nr.
10/1939). Ein Kommentar dazu erü
brigt sich.
Meine Überzeugung ist nach wir
vor die: Was die Kirche und ein Volk
trägt, zusammenhält, zur Gemein
schaft macht, das ist die Achtung der
menschlichen Würde und die gegen
seitige Liebe, trotz allem Anderssein
und trotz aller Meinungsverschie
denheiten.
In diesem Sinne wünsche ich allen
Leserinnen und Lesern eine besinn
liche Karwoche und für Ostern recht
frohe und gnaden volle Festtage.
Engelbert Bucher, Fürstl. Geistl. Rat
) i