32 Donnerstag, 13. April 2000
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Liechtensteiner Volksblatt
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Raser erwischt
ALTDORF: Ein Aargauer ist am Dienstag mit
einem Tempo von 182 Stundenkilometern über
die Autobahn A2 in Altdorf gerast Erlaubt sind
indes nur 100 km/h. Neben dem Entzug des
Fahrausweises und einer saftigen Busse droht
dem Tempobolzer auch noch eine Gefängnis
strafe.
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mfo*
Uriella schuldig gesprochen
Sie muss 625 OOO Franken plus Zins vorzeitig zurückzahlen
TROGEN/HERISAU: Die
Geistheilerin und Sektenche
fin Uriella muss einem ehema
ligen Mitglied ihres Ordens
«Fiat Lux» 625 000 Franken
plus Zinsen zurückzahlen. Uri
ella zieht das Urteil des Aus-
serrhoder Kantonsgerichts
vom Mittwoch weiter.
Die 59-jährige Klägerin aus dem
Kanton Zürich hatte Uriella in den
Jahren 1994 bis 1996 sieben Bar
geld-Darlehen mit Laufzeiten von
durchschnittlich 15 Jahren gewährt.
Laut dem Urteil hat die Klägerin
«aus wichtigem Grund» das Recht
auf eine vorzeitige Rückzahlung der
625 000 Franken.
Wenn nötig vor Bundesgericht
Die Vertrauensbasis zwischen
den Parteien sei nach dem Austritt
der Klägerin aus Uriellas Sekte im
Jahr 1997 nicht mehr gegeben, be
gründete das Gericht seinen Ent
scheid. Uriella wird das Urteil an
das Ausserrhoder Obergericht wei
terziehen. «Wir gehen wenn nötig
bis vor Bundesgericht», erklärte ihr
Ehemann leordo auf Anfrage der
Nachrichtenagentur sda.
Unbeantwortet Hess das Gericht
die Frage, ob die Klägerin auf
Grund von Indoktrination durch
die Sekte, psychischem Druck und
Krankheit nicht urteilsfähig war, als
sie Uriella das Geld überliess. Ihre
Anwältin hatte in der Gerichtsver
handlung vom Montag unter ande-
Vor Gericht wurde Uriella, Chefin der Sekte «Fiat Lux», von Ehemann leordo vertreten.
(Bild: Keystone)
rem mit Urteilsunfähigkeit argu
mentiert.
«Regime der Angst»
Die Sekte «Fiat Lux», der rund
700 Personen in der Schweiz,
Deutschland und Österreich an
gehören, wurde von der Klägerseite
heftig kritisiert. Uriella führe
ein «Regime der Angst». Durch
Weltuntergangs-Ankündigungen
und Drohungen mit Krankheit,Tod
und Unglück mache sie ihre Anhän
gerschaft gefügig,so die Gegenseite.
So hatte Uriella bei der Klägerin
und deren Kindern Krebs und
Leukämie festgestellt - «Diagno
sen», die von der Schulmedizin
nicht bestätigt wurden. Die Kläge
rin habe unter dem Regime der Sek
tenchefin psychisch und körperlich
gelitten. «Sie tat alles, was Uriella
Vom Hungertod bedroht
Hilfe für Hungernde in Afrika läuft an
GENF/LONDON: Für die hun
gernden Menschen in Äthiopien
keimt Hoffnung auf. Ein Nothilfe-
programin des Roten Kreuzes fiir
188 000 vom Hunger bedrohte Men
schen lief am Mittwoch an.
Das Internationale Komitee vom
Roten Kreuz (IKRK) begann das
Hilfsprogramm mit dem Flug einer
Hercules-C-130-Maschine, die 15
Tonnen Hilfsgüter in die Stadt Go-
de brachte. Das IKRK hat insge
samt 4512Tonnen Hilfsgüter bereit
gestellt, die in den nächsten zwei
Monaten verteilt werden sollen.
Dabei handelt es sich um Speiseöl,
Mais, Soja und Zucker.
Nach Einschätzung von Hilfsor
ganisationen sind in Äthiopien und
den benachbarten Staaten zur Zeit
rund 16 Millionen Menschen vom
Hunger bedroht, die Hälfte davon
in Äthiopien.
Die Direktorin des UNO-Wel-
ternährungsprogramms (WFP), Ca
therine Bertini, begann am Mitt
woch eine Reise durch die betroffe
ne Region. Die Sondergesandte von
UNO-Generalsekretär Kofi Annan
wollte zunächst in Äthiopien das am
stärksten betroffene Gebiet im Sü
dosten des Landes besuchen. Berti
ni wollte dort sowie in Eritrea,
von ihr verlangte», betonte ihre Ver
treterin.
Uriellas Ehemann leordo, der die
71-jährige Beklagte vor Gericht
vertrat, wies die Vorwürfe zurück
und sprach von einer Hetzkampa
gne. «Fiat Lux» sei ein Orden und
keine Sekte, die Angehörigen seien
«frei in allen Lebensfragen». Uriel
la habe nie Weltuntergangsängste
geschürt.
Eisbrocken
zerschlugen
, WIEN: Nachdem in Spanten und
; Italien Anfang des Jahres Eis-
brocken vom Himmel gefallen
waren, ist das rätselhafte Phäno-
, men nun auch in Österreich
; aufgetreten. Dutzende, fussball-
l grosse Eisklumpeh' seien - am
Mittwochmorgen vom Himmel
gestürzt, berichtete ein Bewoh
ner der 100 Kilometer westlich
von' Wien j gelegenen Gemeinde
Kdnigswiesen. Einer der Eis
brocken habe sein Hausdach
; durchschlagen,und ein zwei Qua-
< dratmeter grosses Loch gerissen.
Rund 1N8000 Menschen sind in Äthiopien vom Hungertod bedroht.
Dschibuti und Kenia den Bedarf an
Hilfslieferungen ermitteln. Das
UNO-Kinderhilfswerk UNICEF
startete unterdessen ein Sofortpro
gramm für Not leidende Kinder in
Äthiopien. Nach UNICEF-Anga-
ben stehen jedem Menschen in der
Region nur fünf Liter Wasser pro
Tag zur Verfügung. Dieses sei zu
dem meist verseucht. Rund 25 Pro
zent der Kinder im Südosten des
Landes seien in einem «kritischen
Zustand», erklärte UNICEF
am Mittwoch in Köln. Die an
Hautkrankheiten, Durchfall und
Mangelernährung leidenden Kin
der seien zudem von einer Maser
nepidemie bedroht. Trotz der Hun
gersnot rüsten die Kriegsparteien
Äthiopien und Eritrea nach Ein
schätzung westlicher Militärexper
ten weiter auf.
«Fürchterlicher
Gestank»
AIROLO: Die Gotthardlinie der
SBB zwischen Göschenen UR
und Rodi-Fiesso TI hat am Mitt
wochvormittag für zweieinhalb
Stunden gesperrt werden müs
sen. Grund: Äus einem Güterzug
drang ein fürchterlicher Gestank,
worauf der Zug in Airolo inspi
ziert wurde. Teile des Bahnhofes
in Airolo wurden aus Sicherheits
gründen gesperrt.
I
• Alpensüdselte
Frische Meeresluft
Mit anhaltend starken westlichen Winden wird
weiterhin frische Meeresluft von der Biskaya in
den Alpenraum geführt. Somit bleibt uns das ty
pische Aprilwetter erhalten.
Einzelne Regenschauer
Wechselhaft, einige meist kurze Aufhellungen,
dann wieder stark bewölkt und einzelne Regen
schauer. Schneefallgrenze um 900 Meter, lokal
bei intensiverem Niederschlag bei 600 Metern.
Tageshöchsttemperaturen 8 bis 13 Grad, die
Tiefstwerte betragen am frühen Morgen 0 bis
5 Grad. Im Flachland zeitweise mässiger, in
den Bergen weht ein starker Südwestwind.
Alpensüdseite: Veränderlich, etwas Sonne.
Wetteraussichten
Im Westen und Süden unbeständig und zeitwei
se Regen, vor allem am Samstag. Schneefall
grenze 10(30-1500 Meter. Am Sonntag vorüber
gehend grössere Aufhellungen. Im Osten und
am Alpennordrand weiterhin veränderlich, zum
Teil föhnig aufgehellt.