Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

10 Dienstag, 11. April 2000 
Wirtschaft 
Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Gratulation an Unaxis 
TRÜBBACH: Der Gemeinderat Wartau gratu 
liert der Oerlikon-Bührle-Holding zum neuen 
Namen Unaxis. Unaxis umfasst die Aktivitäten 
der Balzers bzw. BPS und dokumentiert gleich 
zeitig die Neuausrichtung des Konzerns auf die 
Informationstechnologie. Der neue Auftritt ver 
körpert den Glauben an eine Zukunft mit neu 
en Chancen. Das Credo Making IT possiblc ist 
mehr als ein Schlagwort. Es schlicsst die Stake 
holder wie Personal, Kunden und Lieferanten in 
die Firmenphilosophie ein. 
Der Gemeinderat Wartau freut sich, mit dem 
Werk Trübbach über ein bedeutendes Stand 
bein des Technologiekonzerns Unaxis zu verfü 
gen. der sich weiter entwickeln wird. Insbeson 
dere werden mit der klaren Ausrichtung die 
Standorte Balzers/FL und Trübbach (Wartau) 
weiter gestärkt. Gleichzeitig beweist der Kon 
zern das Vertrauen, das er in die beiden Werk- 
püitze mit hoch qualifizierten Arbeitsstellen 
setzt. Das Precision Valley Werdenberg nimmt 
immer mehr Gestalt an! 
Gemeinderat Wartuu 
Preis für Opec-Öl weiter 
gefallen 
WIEN: Der Preis für Öl der Organisation Erdöl 
exportierender Länder (OPEC) ist weiter gefal 
len. Ein Barrel (159 Liter) habe in der vergange 
nen Woche durchschnittlich 23,56 Dollar nach 
24,54 Dollar eine Woche zuvor gekostet. Dies 
berichtete das OPEC- Sekretariat am Montag in 
Wien. Seit dem Beschluss der OPEC- Erdölmi 
nister zu Monatsbeginn, die Erdölförderung zu 
erhöhen, ist der OPEC-Ölpreis deutlich zurück 
gegangen. Zu Jahresbeginn hatte der OPEC- 
Barrelpreis zeitweise über 30 Dollar gelegen. Im 
Miirz hatte er im Schnitt 26,72 Dollar, im Febru 
ar 26.84 Dollar betragen. 1999 hatte OPEC-Öl 
im Jahresschnitt 17,47 Dollar gekostet. 
Uganda Airlines entlässt 
gesamtes Personal 
KAMPALA: Nach einem gescheiterten Privati 
sierungsversuch wird die staatliche Fluggesell 
schaft Ugandas, Uganda Airlines, ihre gesamte 
Belegschaft entlassen. Wie ein Sprecher von 
Uganda Airlines am Montag in Kampala sagte, 
wurde die Führung der Fluglinie von der ugan 
dischen Regierung aufgefordert, alle verbliebe 
nen 84 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 
die Strasse zu setzen. Die Privatisierung war vor 
kurzem gescheitert, weil sich keine Investoren 
für das hochverschuldete Staatsunternehmen 
gemeldet hatten. Der für die Privatisierung zu 
ständige Minister Manzi Tumubweinc soll nach 
Presseberichten aber nun zugesichert haben, 
dass die Fluggesellschaft zunächst nicht voll 
ständig abgewickelt werde. In Kürze soll eine 
«Notbelegschaft» ernannt werden, die das Un 
ternehmen bis auf Weiteres leiten soll. 
Drahtwerke AG: Aktien 
kapital reduzieren 
BIEL: Die zu einer Immobilienfirma umfunk 
tionierte Vereinigte Drahtwerke AG (VDW) in 
Biel hat 1999 einen Jahresgewinn von 7,657 
(Vorjahr 1,388) Mio. Fr. erzielt. Das Aktienka 
pital soll von gegenwärtig 5,5 Mio. Fr. auf 4,5 
Mio. Fr. reduziert werden. Wie dem am Montag 
veröffentlichten Geschäftsbericht weiter zu ent 
nehmen ist, wird die Generalversammlung vom 
2. Mai über die Vernichtung von 10 000 eigenen 
Aktien befinden. Ausserdem soll eine Dividen 
de von 20 Fr. je Aktie ausgeschüttet werden. Die 
VDW verfügt derzeit nach eigenen Angaben 
über eigene Mittel und über Liquiditäten von 
rund 18 Mio. Franken. 
KPMG ist auch 1999 
kräftig gewachsen 
ZÜRICH: Das Wirtschaftsprüfungs- und Bera- 
tungsunternehmen KPMG (Schweiz) ist auch 
1999 kräftig gewachsen. Bereinigt wuchs der 
Umsatz um 20 Prozent auf 265,9 Mio. Franken. 
Der Gewinn stieg um rund 15 Prozent auf 5 Mio. 
Franken. Nach einem bereits guten Ergebnis für 
1998 hat die KPMG (Schweiz) auch im vergan 
genen Jahr einen Wachstunisschub verzeichnet, 
wie KPMG am Montag bekanntgab. So wurden 
1999 insgesamt rund 150 neue Stellen geschaf 
fen, womit sich die Beschiiftigtenzahl auf 1198 
erhöhte. Man habe in allen vier Kerndienstleis- 
tungen ein überdurchschnittliches Wachstum er 
zielt, hält KPMG fest. Der grösste Bereich Wirt 
schaftsprüfung (Unisatzanteil 41 Prozent) 
wuchs um 11 Prozent, während die Honorare 
der Steuer- und Rechtsberatung (Umsatzanteil 
23 Prozent) um 19 Prozent stiegen. 
Erfolgreicher Rückkauf 
Fünf Prozent des Kapitals wurden durch dieVPBank zurückgekauft 
VADUZ: Die Verwaltmgs- und Pri- 
vat-Bank mit Hauptsitz in Vaduz 
hat am 3. April 2000 aufgrund der 
an alle Aktionäre und Partizipanten 
ausgegebenen Put-Option eigene 
Namenaktien von insgesamt 8500 
Franken Nennwert sowie eigene 
Inhaberaktien und Partizipations 
scheine von insgesamt 4 491500 
Franken Nennwert für insgesamt 
180 Millionen Franken zurückge 
kauft. Entsprechend wird der Ver 
waltungsrat der Generalversamm 
lung vom 28. April 2000 neben der 
Straffung der Kapitalstruktur (Uni 
wandlung der PS in Inhaberaktien) 
die Herabsetzung des ausgegebenen 
Kapitals um fünf Prozent beantra 
gen. Bei Genehmigung der Anträge 
des Verwaltungsrates durch die Ge 
neralversammlung wird sich das 
Aktienkapital der Bank in der Folge 
aus 11 171 500 Namenaktien von 
einem Franken Nennwert und 
7 432 850 an der SWX Swiss 
Exchange (Schweizer Börse) kotier 
ten Inhaberaktien von zehn Fran 
ken Nennwert zusammensetzen. 
E-Business - Chancen für Unternehmer? 
Das Business-Forum an der Fachhochschule Liechtenstein gab Antworten 
Die «Digitale Wirtschaft» mit Nut 
zung elektronischer Kommunikati 
ons- und Organisationsliilfcn ist 
längst zu einem Schliisselfaktor und 
Hoffnungsträger für die wirtschaft 
liche und gesellschaftliche Entwick 
lung geworden. Die Einführung von 
E-Business im Unternehmen erfor 
dert keinen Pioniergeist mehr. 
Rund 300 Teilnehmerinnen infor 
mierten sich im Rahmen des BU- 
SINESS-Forums der Fachhoch 
schule Liechtenstein. 
Die Sitzplätze der Aula der Fach 
hochschule Liechtenstein reichten 
nicht aus, als anlässlich des BUSI- 
NESS-Forums Guido Streit und 
Philipp Uhlmann (Pricewaterhous- 
eCoopers Schweiz) zum Thema «E- 
Commerce/E-Business» referier 
ten. 
E-Commerc'e und E-Business 
sind neue Begriffe. Ihre Bedeutung 
ist erklärungsbedürftig. Oft werden 
beide Begriff gleichgesetzt oder 
etwa das E-Business mit eigenen 
WEB-Seiten und E-Mail in Verbin 
dung gebracht. Bis heute nutzen nur 
wenige Unternehmen weitere Mög 
lichkeiten, Produkte und Dienstleis 
tungen direkt an Endkunden über 
Internet zu verkaufen. E-Commer 
ce ist nur ein Teilbereich von E-Bu 
siness und beschränkt sich im We 
sentlichen auf Marketing- und Ver 
kaufsprozesse. Gesamthaft ist je 
doch die Integration von Systemen, 
Prozessen, Organisationen, Wert- 
schüpfungskettcn und ganzen 
Märkten durch die Anwendung von 
internetbasierten und -verwandten 
Technologien und Konzepten zu be- 
l'hilipp Uhlmann, MBA (links) und Guido Streit, MBA - Experten für E- 
Business bei PricewaterhouseCoopers Schweiz - anlässlich des BUSINESS- 
Forums. 
trachten. Lieferanten und Zwi 
schenhändler sind ebenso einzubin 
den. Derzeit ist noch Zurückhaltung 
bei Unternehmen bei der Ein 
führung von E-Business zu beob 
achten. Es fehlt an mutigen Versu 
chen, sich in kleinen Schritten dem 
Thema zu nähern. Handeln wiire 
wichtiger als langfristige Planungen. 
Unternehmen die erst in einigen 
Jahren den Schritt wagen, müssen 
mit Wettbewerbsnachteilen rech 
nen. E-Business wird in Zukunft 
zum «täglichen Geschäft» zählen. 
Neue Märkte werden erschlossen 
und Kunden werden künftig nicht 
mehr mit Standardangeboten zu 
frieden sein. Individuell gestaltbare 
Leistungspakte und variable Preise 
werden die Norm sein. Komplettan- 
gebote lösen Einzelprodukte oder 
isolierte Dienstleistungen ab. Der 
Autovermieter wird gebrauchte 
Wagen und andere Mobilitätsdien 
ste anbieten sowie Angebote für die 
Finanzierung durch die eigene In 
ternetbank dem Kunden vorlegen 
können. Unternehmen mit E-Bu 
siness zeichnen sich durch eine 
enorm hohe Flexibilität aus. Hin 
sichtlich der rechtlichen Grundla 
gen und Aspekte der Sicherheit im 
E-Business sind brauchbare Lösun 
gen vorhanden, obgleich auf man 
che Fragen noch tiefer eingegangen 
werden muss. 
An Beispielen zeigten die Refe 
renten auf, dass es beim E-Business 
um mehr als nur um die Elektroni- 
sierung eines neuen Absatzkanals 
gellt. Beziehungen zu Kunden, Part 
nern und Mitarbeitern werden 
grundlegend verändert. Werte, Hal 
tungen und somit die Kultur von 
Unternehmen, die im E-Business 
bestehen wollen, müssen sich wan 
deln. Die Einführung von E-Busin 
ess im Unternehmen bedeutet, sich 
auf harte Arbeit einstellen. E-Bu 
siness ist weder IT noch Marketing, 
noch Vertrieb. E-Business ist ein ei 
gener Bereich und das Gesamtun 
ternehmen muss sich dafür öffnen. 
Guido Streit und Philipp Uhlmann 
konnten überzeugend den Besu 
chern des BUSINESS-Forums den 
Einblick in die «Digitale Wirt 
schaft» geben. 
Experten des Fachbereichs Wirt 
schaftswissenschaften an der Fach 
hochschule Liechtenstein stehen für 
weitere Fragen gerne zur Verfügung 
(Telefon 237 62 62; info@fh-liech- 
tenstein.li; www.fh-liechtenstein.li). 
Die nächste Veranstaltung des BU 
SINESS-Forums findet am Montag, 
den 17. April (18 Uhr) statt und wid 
met sich der Frage «Integriertes 
Management - Eine Fiktion?» 
EU bekräftigt Forderungen 
Offener Verhandlungsplan für Zugeständnisse bei WTO-Verhandlungen 

LUXEMBURG: Die EU fordert 
weiterhin Zugeständnisse von Chi 
na bei den Verhandlungen über den 
Beitritt zur Welthandelsorganisati- 
on (WTO). Strittig sind Fragen rund 
um Telekommunikation, Versiche 
rungen und den Zöllen auf Autos. 
Wenn China sich flexibel zeige, wer 
de das auch die EU tun, sagte EU- 
Handelskomniissar und Chefunter- 
händler Pascal Lamy am Montag in 
Luxemburg. Die dort versammelten 
EU-Aussenminister hätten seine 
Position voll unterstützt. Ein Zeitli 
mit für seine Verhandlungen mit Pe 
king gebe es nicht, sagte Lamy, al 
lerdings solle ein Abkommen «so 
früh wie möglich» geschlossen wer 
den. 
EU: Eigene Agenda 
Einen Zusammenhang mit der an 
stehenden Ratifizierung des Ab 
kommens zwischen den USA und 
China über den WTO-Beitritt durch 
den IJS-Kongress schloss er aus. 
«Die EU hat ihre eigene Agenda», 
sagte er. Die USA und China hatten 
sich bereits vor einigen Monaten auf 
ein Handelsabkommen geeinigt. 
Zu den Einzelheiten der zwischen 
der EU und China strittigen Punkte 
wollte Lamy nicht Stellung nehmen. 
Nach Diplomatenangaben weigert 
sich China aber bislang,seine Märk 
te für Telekommunikationsfirmen 
und Versicherungen aus der EU zu 
öffnen. Auch die Höhe der Im 
portzölle für Autos aus der EU sind 
umstritten. 
China den Weg in die WTO 
offnen 
Die Europäische Union ist der 
grösste Handelspartner Chinas, der 
noch kein bilaterales Handelsab 
kommen mit Peking geschlossen 
hat. Eine solche Einigung soll China 
den seit rund 14 Jahren angestreb 
ten Weg in die WTO öffnen. 
VW: Produk 
tion in China 
MÜNCHEN: Der Volkswagen- 
Konzern will gemeinsam mit 
Scania eine Lkw-Produktion in 
China aufbauen. Das Land sei als 
Absatzmarkt für die geplanten 
mittelschweren Lastwagen be 
sonders interessant, sagte Kon 
zernchef Ferdinand Piech dem 
Nachrichtenmagazin «Focus». 
China werde seine gewaltigen 
Warenströme künftig vor allem 
auf der Strasse transportieren. 
Zudem stelle Asien die Hälfte 
des Weltmarktes für mitlelgrosse 
Lkw. Im Segment zwischen 6 und 
16 Tonnen seien bislang weder 
VW noch Scania tätig.
	        

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