Liechtensteiner Volksblatt
Land und Leute
Montag, 10. April 2000 5
Nachrichten
Preisverteilung des Kin-
der-Ballon-Wettbewerbs
TRIESEN: Die Malbuner Bahnen veranstalte
ten diesen Winter einen grossen Kinder-Ballon-
Wettbewerb, bei dem tolle Preise zu gewinnen
waren. Mehr als 1200 Kinder haben sich daran
beteiligt und warten schon seit Januar darauf,
dass ihre Karte, die sie am Ballon befestigt hat
ten, wieder den Weg zurück nach Liechtenstein
finden möge. Inzwischen sind viele Karten an
gekommen, einige sogar von sehr weit weg. der
Siegerballon beispielsweise flog mehr als 780
Kilometer weit. Die kleinen Gewinnerinnen
und Gewinner sind nun ermittelt. Sie können
am Mittwoch, den 12. April um 16.30 Uhr bei
McDonald's in Triesen die Früchte ihrer «Ar
beit» ernten und die tollen Preise entgegenneh
men. Die Namen der Kinder entnehmen Sie
dem entsprechenden Inserat in der heutigen
Ausgabe. (£»'&'•)
Büffelmilch und
Fladenbrot
RUGGELL: Gritli Schmied aus Buchs hat vor
Jahren ein privates Hilfswerk in Indien aufge
baut, das die Ärmsten unterstützt. Jedes Jahr
verbringt sie einige Monate in Indien, um sich
vor Ort selbst um ihre sozialen Einrichtungen
zu kümmern. Im vergangenen Februar wurde
sie von Monica Kind, Krankenschwester aus
Ruggell, begleitet.
Gritli Schmied und Monica Kind berichten
heute Montag,den 10. April um 19.30 Uhr in der
Aula der Primarschule Ruggell, über ihre Er
lebnisse und Erfahrungen in Indien. Für uns in
einem wohlhabenden Land ist es unvorstellbar,
wie die Lebensbedingungen auf unserer ge
meinsamen Erde zum Teil aussehen. Das Werk
von Gritli Schmied zeigt, wie eine einzelne Per
son ihren Beitrag zu mehr Gerechtigkeit leisten
kann. Es findet eine freiwillige Kollekte zugun
sten dieses Hilfswerks statt, deren Ertrag vom
Liechtensteiner Entwicklungsdienst verdoppelt
wird. Die Erwachsenenbildung Ruggell liidt zu
dieser Veranstaltung herzlich ein. (Eing.)
«Protokolle schreiben»
SCHAAN: Am Freitag, den 14. April (14 bis 17
Uhr) und am Samstag, den 15. April (9 bis 17
Uhr) veranstaltet die Erwachsenenbildung
Stcin-Egerta ein Seminar unter dem Titel «Pro
tokoll und Aktennotiz - zielgerichtet vorberei
ten, kompetent schreiben» im Haus Stcin-
Egerta in Schaan. Seminarleiterin ist Dr. Doris
Vogel.
Wer schreibt schon gern Protokolle? Wenn
die Arbeit für die anderen nach der Sitzung vor
bei ist. fängt sie für uns erst an. Doch wenn wir
uns gut vorbereiten und richtig planen, ist alles
halb so schlimm. Ausserdem wird oft verkannt,
wie wichtig die Tätigkeit des Protokollschrei-
bens ist. Da ist Kompetenz gefragt. Und wir
können Einfluss nehmen. Eingeladen sind Da
men und Herren, welche Protokolle und Akten
notizen selber schreiben, in Auftrag geben oder
erhalten - im Geschäft/am Arbeitsplatz, in Ver
einen oder Kommissionen etc.
Die Seminarleiterin, Dr. Doris Vogel, führt
ein eigenes Büro für Kommunikation und Se
minarleitung in Küsnacht.
Weitere Informationen und Anmeldungen
bei der Erwachsenenbildung Stein-Egerta in
Schaan,Tel. 232 48 22. (Eing.)
FBPL-Ortsgruppe Vaduz
Metmacha!
Driireda!
Vadoz gschtalta!
FBPL
Fortschrittliche Bürgerpartei
In Liechtenstein
ORTSGRUPPE
VADUZ
Wir Gemeinderäte von der FBPL-Fraktion
sowie das Vaduzer Präsidium laden Jung und
Alt in eine gemütliche und ungezwungene
Runde zum Gespräch ein.
Datuni: Heute Montag, 10. April 2000
Wo: Restaurant Brau-Stube, Vaduz
Wann: ab 20 Uhr
Das Bewahren der
harmonischen Geometrie
Das 13. Liechtensteiner Jahres-Ei von Hugo Marxer bei Keramik-Schaedler
Philipp Eigenmann begrüsste
gestern in der Keramik Werk
statt Schaedler AG in Nendeln
die Gäste, die Vertreter des
Landtages und der Gemeinden
zur Präsentation des 13. Liech
tensteiner Jahres-Eies, gestal
tet vom Bildhauer Hugo Mar
xer.
Gerolf Hauser
Liechtensteiner Jahres-Eier gibt es
seit 1988. Die bisherigen Gestalter
waren Louis Jäger. Elisabeth Kauf
mann-Büchel, Josef Schädlcr, Mari
anne Hilti, Ewald Frick, Evelyne
Bermann, Walter Oehry, Bruno
Kaufmann. Georg Malin, Evi Kun
kel und Cornelia Eberle. Es treffe
sich schön, sagte Fürstlicher Rat
Robert Allgäuer, dass das 13. Jah
res-Ei im ominösen Jahr 2000 er
scheine. 13 Jahres-Eier in steter Fol
ge sei beachtlich, verdiene Kompli
mente und Respekt, zeige Durch-
haltevermögen. Inzwischen sei das
Jahres-Ei zum Brauchtum gedie
hen.
13 gescheite Leute
Robert Allgäuer: «Wenn die Ke
ramik Werkstatt Schaedler AG zur
Präsentation des Liechtensteiner
Jahres-Eies einlädt, liegt Frühlings
duft in der Luft. Ostern steht vor der
Tür... Ostereier liegen, Jahreseier
stehen.» Das erinnere an Kolumbus.
Er soll einmal ein Ei genommen
und gefragt haben, wer es auf einem
seiner beiden Enden zum Stehen
bringen könne. Er drückte durch
Aufschlagen die Spitze ein - und es
stand. «Vielleicht wäre das auch für
die Verfassungskommission ein
Tipp - das Ei des Kolumbus. Die
Schaedler-Leute haben eine andere
Technik gewählt.» Das Jahres-Ei sei
nicht nur ein Osterei, sondern ein Ei
für Sammler, und was seit dem ers
ten Jahres-Ei geschrieben wurde,
sei lesenswert: «Man könnte ein
Büchlein machen, was 13 gescheite
Leute über Eier zu erzählen wis
sen.»
«Die Marxerei»
Eigentlich hätte er, so sagte
Robert Allgäuer, ein ganz andere
Einleitung halten wollen, die etwa
so gegangen wäre: «Sie würden
sich zu Recht ärgern, wenn ich
über die Landesnöte jammern
Philipp Eigenmann (rechts) und Hugo Marxer (Mille) lauschen den Worten von Fürstlicher Rat Robert Allgäuer,
der das 13. Liechtensteiner Jahres-Ei gestern in Nendeln vorstellte. (Bilder: Ingrid Delacher)
Hugo XIII., zum Marxer-Ei, fast
hätte ich gesagt zur Marxerei.»
Alle Künstler und Gestalter seien
fasziniert von der vollendeten,
ästhetischen Form des Natureies,
hätten eingegriffen, verändert, ver
deutlicht, vereinzelte Aspekte be
tont, unsere Wahrnehmungen ver
stärkt und zur Reflexion eingela
den. Hugo Marxer habe sich dem
Jahres-Ei als Plastiker genähert, mit
der Farbe jene mit Wasserglas ge
füllte Steingutkrüge aus der Vergan
genheit zitiert, in denen Eier, aber
auch Schmalz aufbewahrt wurden.
Chaotischer Wirbel
In seinem Begleittext hat er dazu
geschrieben: «Das Ei ist wie die Ku
gel, in sich ein chaotischer Wirbel.
Männlich und weiblich zugleich.
Öffne oder unterbreche ich die ab
solute Aussenform an einer beliebi
gen Stelle, zwingt mich dieser Ent
scheid in die Enge der Gestaltungs
möglichkeit. Aus diesem Dilemma
hilft mir dann nur noch die Kreati
vität wieder ans Licht. Das Bewah
ren der harmonischen Geometrie
des ganzen Gebildes ist, wie ein
rechtschaffenes Leben führen: sehr
schwer und nur durch Kompromiss-
losigkeit zu erreichen.»
Gemeindevorsteher Gregor Ott (rechts) im Gespräch mit Robert Allgäuer.
würde. Nicht über die traditionel
len, über Rhein, Rüfen, Föhn.
Über die aktuellen. In den Leser
briefen kann man die «Schlag-
Wörter» und «Stich-Wörter», also
zum Schlagen und Ste.chen, lesen:
Verfassung, Fürst, Landvogt, Steu
eroase, Geldwäscher, Schwarzkon
ten, Zaunkönig, Spiegel, ZDF. Da
sind mir aber Bedenken gekom
men. Hat das einen Zusammen
hang mit dem Jahres-Ei? Letzetun
nel, Gorbach, Haider, Land, Kran
kenkassen, Erzbistum, Antennen,
Telefonie. Wenn Sie meinen, dass
es mir nicht gelingt, von den Lan
desnöten auf das Thema Ei zu
kommen, muss ich Sie auf Sprach
spiele hinweisen: Landvogtei,
Geldwäscherei, Haiderei usw. Das
ist die Einleitung, die ich nicht ge
halten habe. Ich komme zurück zu
Zirkusnostalgie und Romantik
Zirkus Liliput kommt vom 12. bis 17. April nach Vaduz
Vom 12. bis 17. April kommt der Rose und Daniel Gasser-Belli,
Zirkus Liliput nach Vaduz (Spiel- beides echte Zirkuskinder, freuen
gelünde Letlstrasse). Vaduz ist die sich sehr, mit ihrem nostalgischen
einzige Station im Fürstentum Zirkus in Vaduz gastieren zu
Liechtenstein. dürfen.
Neben einem internationalen
Programm mit Artisten, Mitarbei
tern und Musikern aus neun Natio
nen haben sie sehr viel Wert auf die
Atmosphäre in ihrem neuen Zirkus
Der Zirkus Liliput gastiert vom 12. bis 17. April in Vaduz.
(Bilder: Zirkus Liliput)
Liliput gelegt. Über 100 Jahre alte,
restaurierte Zirkuswagen sind zu
sehen.
In dem gemütlichen Zirkusbistro
haben die Besucher die Möglich
keit, vor und nach den Vorstellun
gen mit den Artisten ein gemütli
ches Gespräch zu führen und die in
ternationale Kommunikation zu
pflegen. Statt Hektik und Stress -
Nostalgie und Romantik. Vorver
kauf an der Zirkuskasse oder über
Telefon 079/508 31 49.
Vorstellungen in Vaduz
Die Vorstellungen im gut geheiz
ten Zelt beim Stadion in Vaduz fin
den wie folgt statt:
• Mittwoch, 12. April 2000: 14.30
Uhr und 20 Uhr
• Donnerstag, 13. April 2000: 14
Uhr und 20 Uhr
• Freitag. 14. April 2000:14.30 Uhr
und 20 Uhr
• Samstag, 15. April 2000:14.30 Uhr
und 20 Uhr
• Sonntag, 16. April 2000:14.30 Uhr
• Montag, 17. April 2000:14 Uhr