6 Freitag, 7. April 2000
Land und Leute
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
«Zeitungstexte
schreiben»
SCHAAN: Arn Donnerstag. 11. Mai. beginnt
um 20.15 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan
das dreiteilige Seminar «Zeitungstexte schrei
ben: Journalismus in Theorie und Praxis». Kurs
leiter ist Heini Schwendener, seit 1998 Stellv.
Chefredaktor vom W+O in Buchs.
Dieses Seminar ist geeignet für Menschen, die
gerne nebenberuflich für (Print)-Medien arbei
ten möchten (aus Interesse und/oder um etwas
Geld zu verdienen), die später eine vollzeitliche
journalistische Tätigkeit anstreben oder die in
Vereinen. Verbänden. Parteien, Genieinden
oder kleineren Unternehmen für die Medien
arbeit zuständig sind. Vorkenntnisse werden
nicht verlangt (Freude im Umgang mit der
Sprache).
Kursziel: Die Teilnehmenden sollen aufgrund
des vermittelten theoretischen Wissens über
Medien - und der praktischen Arbeit - eigene
Texte verfassen können, die den wichtigsten
journalistischen und redaktionellen Anforde
rungen genügen. Damit wird die Abdruckquote
erhöht. Redaktorinnen werden solche Texte
viel weniger verändern (müssen).
Weitere Auskünfte sowie Anmeldungen bei
der Erwachsenenbildung Stein-Egcrta in
Schaan.Tel. 232 48 22. (Eing.)
Leserbrief
Telefonie in Liechtenstein
- Das Fass ist voll...
O ffener Brief an die Regierimg
Bis jetzt waren wir ein sehr geduldiger und
auch verständnisvoller Kunde der Telecom FL
und haben uns mit Kritik in der Öffentlichkeit
sehr zurückgehalten. Nun reicht es aber, denn das
Fass ist voll.
Seit einem Jahr haben wir mit der Telefonie
nichts als Probleme. Es vergeht praktisch kein
Tag, an welchem wir nicht daran erinnert werden,
dass der Weg in die Selbständigkeit offensichtlich
ein riesengrosser Fehler war. Am 4. 4. haben wir
einmal mehr erlebt, was ein Ausfall des Netzes al
les bewirkt. Es funktionierten nicht einmal mehr
die Notfallnummern, was mitunter katastropha
le Auswirkungen Itaben könnte, Handys waren
zum Teil nutzlos, da das Mobilnetz komplett
überlastet war. Aber niemand spricht davon, dass
sehr viele Alarmanlagen (unter anderein auch
unsere) nach dem Ausfall nur mit Hilfe von Spe
zialisten wieder aufgestartet werden konnten,
dass in EDV-Systemen integrierte Fax-Ware den
Geist aufgaben. All dies verursacht dem Abon
nenten Kosten und Zeitaufwand. Wer bezahlt
denn das? Darf ich die Rechnungen unserer Re
gierung zur Zahlung übergeben?
Wir sind ein international tätiger Handelsbe
trieb und sehr auf Telefon und Fax angewiesen.
Oft bekommen wir keine Verbindung ins Aus
land, was aber noch viel schlimmer ist, wir sind
für unsere Partner manchmal tagelang nicht er
reichbar. Unsere Nummer ist immer besetzt oder
es heisst «diese Verbindung ist nicht möglich».
Es ist dann mehr als peinlich, wenn Kunden aus
Amerika oder Asien auf das Private Handy an
rufen, welches Gott sei Dank unter Swisscom
funktioniert, um mitzuteilen, dass man mit uns
keine Geschäfte mehr machen kann, da wir ja
doch die halbe Zeit nicht erreichbar sind. Ist es
nicht eine Blamage für Liechtenstein, wenn un
sere Partner im Ausland uns in Punkto Tele
kommunikation als Entwicklungsland bezeich
nen?
Schon zweimal haben wir nur per Zufall er
fahren, dass Kunden per Fax bestellt haben, die
se Bestellungen aber nie bei uns eingegangen
sind. Wie viel effektiv unterging und immer noch
geht, wissen wir nicht. Wer kommt denn dafür
auf?
Wir haben schon viele Stunden damit ver
bracht, unseren Kummer der FL Telecom mitzu
teilen, wurden auch meist freundlich angehört,
aber geändert hat sich bis jetzt leider überhaupt
nichts.
Es ist jetzt endlich an der Zeit, dass etwas un
ternommen wird. Ich glaube, dass wir nicht in der
Lage sind, diese immensen Probleme in den
Griff zu bekommen, und schlage daher vor, so
schnell wie möglich mit der Swisscom Verhand
lungen aufzunehmen und diese zu bitten, uns
wiederaufzunehmen. So hätten wir Gewähr, dass
die Telefonie in Liechtenstein wieder funktioniert
und dies erst noch zu Preisen, von welchen wir
immer noch meilenweit entfernt sind.
Gerne erwarte ich von den zuständigen Da
men und Herren eine Antwort.
C'oin luvest Trust,
Hangarien 22,9490 Vaduz
Michael Vogt
Kritische Menschen werden diffamiert
Mobilfunk: Stellungnahme der Freien Liste zur Informationspolitik
Anlässlich der Informationsveran
staltung der Gemeinde Vaduz am 5.
4. 2000 legte der FL-Gemeinderat
Helmuth Marxer dar, warum er ei
ner Baubewilligung von Antennen
anlagen durch die Gemeinde Vaduz
nicht zugestimmt hat und zu wel
chen Reaktionen diese Ablehnung
führte. Er erläuterte auch, wie er die
vorbehaltlose Zustimmung der VU
bewertet.
Panikmachen, Hysterie, Engstir
nigkeit, Parteipolitik und andere
Bewertungen werden Kritikerin
nen der Mobilerfolgsstory an den
Kopf geworfen. Es wird unterstellt,
dass auch die LGU aus purem Eigen-
interesse dieser Entwicklung kri
tisch gegenüber steht. Nur die Be
fürworter, die Macher stehen über
der Sache, haben alles im Griff und
beurteilen mit traumhafter Sicher
heit die Ungefährlichkeit dieses
mobilen Wildwuchscs. Informatio
nen aus ihren Reihen aber werden
an die Lobby delegiert, die am meis
ten daran verdient. Dementspre
chend «beruhigend» wirken sie auf
die Bevölkerung. Den Verantwortli
chen dieser Konimunikationspolitik
ist offensichtlich immer noch nicht
klar, dass es primäre Aufgabe der
Politik ist, dort lenkend einzugrei
fen, wo die Interessen der Bevölke
rung vehement tangiert, wenn nicht
gar bedroht werden.
Die Schlussfolgerung, dass die
Regierung die Ängste und Beden
ken der Bevölkerung und jene der
Mahner nicht ernst nimmt und um
jeden Preis eine Erfolgsstory haben
will, ist leider zwingend. Denn an
ders ist die immer konfuser werden
de Informationspolitik der Regie
rung nicht zu verstehen. Zu mehr
Klarheit haben weder Broschüren
noch seitenweise Abhandlungen
der Betreiber bisher geführt. Das ist
das eindeutige Ergebnis, wenn sich
die Politik vor den Wirtschaftskar
ren spannen lässt.
Wer übernimmt die
Verantwortung?
Allein die Tatsache, dass WHO,
CH, Österreich und Italien ver
schiedene Grenzwerte eingeführt
haben, zeigt wie willkürlich diese
von den einzelnen Ländern festge
legt worden sind. Diese Willkürlich
keit kommt nicht von ungefähr: sie
belegt die grosse Unsicherheit, die
in diesem Bereich besteht. Wir ha
ben eine lange Tradition im Herun
terspielen von Gefahren. Stoffe, die
zum Einführungszeitpunkt als
harmlos verkauft wurden, sind heu
te bewiesenermassen schwer ge
sundheitsgefährdend (Formalde
hyd oder Asbest). Wer bitte soll
denn die Verantwortung überneh
men, wenn sich nach Jahren Ge-
sundheitsschäden herausstellen, die
nachweisbar auf den zu hohen
Strahlenwert zurückzuführen sind?
Wenn sich Versicherungen bereits
heute dagegen wehren, eventuelle
Strahlenlangzcitschäden in ihrer
Schadensliste aufzunehmen, dann
wird das seine Gründe haben. Und
seien es nur jene der grossen Unsi
cherheit.
Die Erfolgsstory
Es ist mittlerweile eine Binsen
wahrheit, dass sich Firmen in Liech
tenstein nicht wegen der guten Luft
niederlassen. Massive Steuervortei
le bieten diesen Unternehmen jene
Rahmenbedingungen, von denen
sie bis heute nur träumen konnten.
Und der Staat kassiert via Mehr
wertsteuern kräftig mit. Das sind
die Wurzeln dieses mobilen Enga
gements. Denn eines ist mittlerwei
le selbst von der Regierung festge
stellt worden: Für 30 000 Einwohne
rinnen brauchen wir diese mobile
Aufrüstung sicher nicht. Man will
Standort für andere Geschäftema
cher sein und absahnen, wo es nur
geht. Denn Erfolg beginnt im Kopf,
und dort wird offensichtlich nur
mehr in Schweizer Franken ge
dacht.
Die Reduktion auf 16 Standorte
als Erfolgsstory zu verkaufen, ist Au-
genauswischerei. Nach wie vor ist es
so, dass jeder Standort mit Antennen
in beliebigem Ausmass bestückt wer
den kann. Es darf damit gerechnet
werden, dass die Kontrolle ähnlich
der Information jenen überlassen
bleiben wird, die daran verdienen.
Diffamierungen statt
Nachdenken
Die Freie Liste unterstützt die Pe
tition der LGU, weil auch die Freie
Liste nichts Gesichertes über die ge
sundheitlichen Folgen solcher
Strahlungsbelastung weiss. Wenn je
doch bereits Bügeleisen «gefähr
lich» sein sollen, dann kann uns
kaum ein Betreiber weis machen,
dass an die 50 Antennen landesweit
weit unter der Gefährlichkeit von
Bügeleisen liegen sollen.
Die Freie Liste fordert alle Politi
kerinnen auf, ihre Verantwortung
als Volksvertreterlnncn wahrzu
nehmen und nicht dem Rausch die
ser fragwürdigen Erfolgsstory zu
verfallen. Denn wie kurz solche
Storys sein können, wissen wir alle
nur zu gut. Freie Liste
Forum
Unter der Rubrik «Forum» veröf
fentlichen wir Zuschriften und
Beiträge von Verbänden, Verei
nen, Aktionen und Institutionen. ;
Das «Forum» drückt aus, dass die
in den Beiträgen geäusserten Mei
nungen nicht mit der Haltung der
Zeitung übereinstimmen müssen.
Marxer gegen Schmid - die Menschen als Verlierer?
Forum: Stellungnahme des Verkehrsclubs Liechtenstein zur Verkehrspolitik
Unser Regierungsrat Dr. Norbert
IVlarxer hat am 29. März an der Ver
anstaltung in Schaanwald mit Über
zeugung gesagt, dass der Letzetun-
nel nicht gebaut werde. Der öster
reichische Infrastrukturininister
Michael Schmid hingegen steht -
gemäss Interview mit Radio L am
31. März - dem Letzetunnel positiv
gegenüber, will das Projekt mit
Dringlichkeit behandeln und hofTt
auf die Kooperation unserer Regie
rung. Protest aus Liechtenstein stö
re ihn nicht.
Zusammen mit der Bevölkerung,
speziell des Unterlandes, hofft der
Verkehrs-Club, dass Regierungsrat
Marxer Recht behält und der Letze
tunnel nicht gebaut wird. Der VCL
wird weiter gegen einen Transitkor
ridor durch das Unterland kämpfen,
gegen mehr giftige Abgase, gegen
mehr lungenschädigenden Fein
staub, gegen mehr Lärm - gegen
mehr motorisierten Verkehr.
Wenn Regierungsrat Marxer sei
ne Überzeugung verwirklichen will,
muss er in der Regierung die richti
ge Strategie durchsetzen und sicher
stellen, dass die Regierung die rich
tigen Signale sendet. Es sind dies:
• Liechtenstein bietet keine Hand
zu einem LKW-Abstellplatz am
Zoll inTisis.
• Liechtenstein spricht sich mit ei
nem klaren NEIN gegen den Letze-
tunnel aus.
• Liechtenstein verzichtet offiziell
auf den Bau von Umfahrungsstras-
sen und wird insbesondere durch
den Letzetunnel verursachten
Mehrverkehr nicht übernehmen.
• Liechtenstein leitet Massnahmen
zur Reduktion des motorisierten In-
dividualverkehrs ein wie Parkplatz
bewirtschaftung, Förderung des Zu-
fussgehens und Radfahrens, Ausbau
und Bevorzugung des öffentlichen
Verkehrs. Eine Reduktion des mo
torisierten Individualverkehrs um
30% ist so realistisch.
• Liechtenstein setzt sich für eine
Verlagerung des Güterfernverkehrs
von der Strasse auf die Schiene ein
und fördert entsprechende regiona
le Projekte. Die Regierung stellt
endlich das nötige Personal an, um
am Zoll in Schaanwald eine umfas
sende Kontrolle der Lenk- und Ru
hezeiten der LKW-Fahrer sowie ei
ne Gewichts- und Sicherheitskon
trolle durchzuführen. Dies zum
Schutz der Fahrer vor unmenschli
chen Arbeitsbedingungen und zur
Verbesserung der Verkehrssicher
heit auf unseren Strassen.
VCL Verkehrs-Club
Liechtenstein, Vorstand
., iikii'&Ü
TODESANZEIGE
Traurig nehmen wir Abschied von meinem lieben Ehemann, unse
rem geliebten Vater, Bruder, Schwagcr, Onkel und Schwiegersohn
Ing. Hellmut Gutmann
22.7.1937-5.4.2000
Unterdorfstrasse 228
FL-9491 Ruggell
Angela Guunann
Ivo Kurt Gutmann
Dr. Katharina Gutmann
Sebastian F. Gutmann
Hans Gutmann und Familie
Margot Zoelzer
und Anverwandte
Die Urnenbeisetzung erfolgt im engsten Familienkreis am 17. April 2000 um
II Uhr auf dem Friedhof Maria Trost bei GraWStmk.
Anstelle von Blumen erbitten wir eine Spende für dielinterliinder Fami-
lienhilfe, Lieclit. Landesbank PC 90-3253-1, Konto No. 201.503.10
II
H
TODESANZEIGE
Traurig nehmen wir Abschied von unserer lieben Tante und Patin
Ottilia Ospelt
9. September 1907 - 5. April 2000
Sie ist heute unerwartet, wohlversehen mit den heiligen Sterbe
sakramenten, friedlich entschlafen.
Wir trauern um sie in Dankbarkeit für all ihre Liebe und Sorge.
Vaduz, Balzers, Basel den 5. April 2000
Marlis Moser-Ospelt
itn Namen aller Verwandten
Die liebe Verstorbene ist in der Friedliofkapelle aufgebahrt.
Wir gedenken der Verstorbenen am Freitag, 7. April 2(XH) um 19.30 Uhr in
der Abendmesse.
Die Verabschiedung mit anschliessendem Trauergottesdienst findet am
Samstag, 8. April 2(XX) um 9.00 Uhr in Vaduz statt.
Anstelle von Blumenspenden gedenke man der Stiftung für das Alter,
Betagten-Wohnlieim, St. Florinsgasse 16, Vaduz PC Konto 90-7055-0.