Liechtensteiner Volksblatt
Inland
Donnerstag, 6. April 5
Nachrichten
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ALPENVEREIN
LAV-Skitour auf den
Rauhen Kopf (3100 m)
Am kommenden
Sonntag 9. April stat
ten wir unserem
Nachbarn Vorarlberg
einen Besuch ab und
fahren ins Montafon.
Ab Partencn bringt
uns die Vermuntbahn
(Kosten 250 Schilling) in 1730 m Höhe. Von der
Bergstation werden wir von einem Bus zur Bie-
Icrhöhc gebracht, welche Ausgangspunkt unse
rer bevorstehenden Skitour zum Rauhen Kopf
ist. Für den Aufstieg benötigen wir ca. vier Stun
den. Normale Skitourenausrüstung genügt.
Abfahrt beim Treffpunkt Schwimmbad Müh
leholz ist um 7 Uhr. beim Parkplatz beim Alten
Zoll in Schaanwald um 7.15 Uhr.
Telefonische Auskunft über die Durch
führung erteilt Skitourenleiter Noldi Wanger
am Samstagabend zwischen 18 und 19 Uhr un
ter derTel.-Nr. 232 48 21.
Achtung! Heute erster LAV-Stamm im
Stüble vom Restaurant Dux in Schaan. Schaut
doch vorbei ab 19.30 Uhr! (LAV)
Weitere Finanzierung
des «FirstUnk»
VADUZ: Die Internetaktivitäten des Landes
auf der Basis des Projektes «FirstLink» entspre
chen einem Bedürfnis von staatlichen und
staatsnahen Institutionen und haben sich be
währt. Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom
4. April 2000 beschlossen, das Projekt «First
Link» bis auf Weiteres fortzuführen.
Im Dezember 1997 wurde vom Landtag für
die Jahre 1998 bis und mit 2000 ein Verpflich
tungskredit für die Durchführung der Internet
aktivitäten des Landes durch die Fachhochschu
le Liechtenstein von gesamthaft 628 000 Fran
ken genehmigt. Da der Finanzbeschluss befristet
wurde, muss frühzeitig über die Weiterführung
des Projektes ein Beschluss gefasst werden.
Die Durchführung der Internetaktivitäten
des Landes auf der Plattform «FirstLink» hat
sich bewährt. Sie entsprach einem klaren Be
dürfnis und ist bei den staatlichen und staatsna-:
hen Institutionen sowie bei den Usern der Home
page des Landes auf reges Interesse gestossen.
In den letzten drei Jahren konnte eine Vielzahl
von Internetapplikationen für verschiedene
Ämter und staatsnahe Institutionen (öffentlich
rechtliche Stiftungen etc.) verwirklicht werden.
Die Regierung sieht vor. für die nächsten drei
Jahre die Internetaktivitäten im bisherigen
Rahmen weiterzuführen, wobei für die laufende
Betreuung ein Betrag von jährlich 110 000 Fran
ken und für die Durchführung von einzelnen
Projekten ein Dreijahreskredit in der Höhe von
450 000 Franken (150 000 Franken pro Jahr) zur
Verfügung gestellt werden soll.
Weiters hat die Regierung den Jahresbericht
des Bereichs Internet und Kommunikation der
Fachhochschule Liechtenstein über die im Rah
men von «FirstLink» durchgeführten Projekte
des Jahres 1999 zur Kenntnis genommen. Für
wiederkehrende Kosten im Rahmen der Be
treuung des Internetauftritts des Landes durch
das «FirstLink» wurden 74 000 Franken und für
verschiedene neue Internetprojekte 130 400
Franken für das Jahr 2000 genehmigt. (pafl)
Verletzter bei
Auf fahr unfall
ESCHEN: Verletzungen unbestimmten Grades
erlitt am Dienstagnachmittag ein Pw-Lenker,
der auf der Essanestrasse in Eschen in einen
Auffahrunfall verwickelt wurde. Der Pw-Len
ker fuhr von Eschen Richtung Bendern und
hielt vor dem Fussgängerstreifen Höhe Denner-
Satellit an, um einen Fussgänger die Fahrbahn
überqueren zu lassen. Ein nachfolgendes Auto
konnte ebenfalls anhalten, während ein drittes
Fahrzeug mit Wucht auf die vorderen auffuhr.
Der Lenker des ersten Fahrzeuges wurde ver
letzt und musste mit der Rettung ins Spital
überführt werden. An den drei Fahrzeugen ent
stand beträchtlicher Sachschaden. (Ipfl)
Tag der offenen Patenttür
TRIESENBERG: Das Patentbüro Paul Rose
nich AG öffnet am Donnerstag, den 20. April ab
17 Uhr unter dem Motto «Plausch bei Party
stimmung mit Bier und Wurscht» seine «Patent
türen». Die Büroräumlichkeiten befinden sich
im Büro- und Gewerbezentrum im Dorfzen
trum vis-ä-vis Gasthaus Guflina in Triesenberg.
Anmeldungen sind erbeten, jedoch nicht obli
gatorisch. Interessierte sind recht herzlich ein
geladen. (Eing.)
«Nächste Woche starten wir»
FBPL-Präsident Ernst Walch: «Parteiübergreifende Zusammenarbeit leider nicht zustande gekommen»
Ende nächster Woche beginnt
die am Bürgcrpartci-Parteitag
vom 20. März angekündigte In
formation*- und Diskussions-
offensive zur Verfassungsfrage
in den einzelnen Gemeinden.
Trotz mehrerer Gespräche auf
Präsidenten- und Geschäfts-
fiihrungsebene kommt die an
gestrebte parteiübergreifende
organisatorische Zusammen
arbeit allerdings bedauerli
cherweise nicht zustande.
Wie VU-Präsident Oswald Kranz
uns gestern informierte, möchte die
VU nicht auf die von der Bürger
partei angebotene organisatorische
Zusammenarbeit eingehen. Das
Volk sei in der Frage der Verfassung
irritiert und deshalb müsse man ihm
eine Meinung vorgeben und es sei
einfach besser, wenn jede Partei in
ihre eigenen Ortsgruppen gehe, so
die Begründung des VU-Präsiden-
ten.
Ich bin sehr überrascht über diese
Absage, geht es uns in dieser die
ganze Bevölkerung betreffenden
Frage doch darum, den Meinungs-
bildungs-Prozess zu fördern, anstatt
Meinungen vorzugeben. Die Bür
gerpartei hat den Start der Informa
tions-Offensive sogar um eine Wo
che verschoben, um der FL und VU
genügend Zeit zu geben, die organi
satorische Zusammenarbeit zu be
sprechen.
Umso mehr bedauere ich es, dass
diese in der jüngeren liechtenstei
nischen Parteiengeschichte einma
lige Chance für ein parteiübergrei
fendes Miteinander nicht genützt
wird.
Die VU möchte (in der von der FBPL angebotenen organisatorischen Zusammenarbeit im Bereich der Verfas-
sungsdiskussionen nicht eingehen. Parteipräsident Ernst Walch:«Ich bin sehr überrascht Uber diese Absage, geht es
uns in dieser die ganze Bevölkerung betreffenden Frage doch darum, den Meinungsbildungs-Prozess zu fördern, an
statt Meinungen vorzugeben».
Plattform bleibt
weiterhin offen
Es ist schon ernüchternd, dass wir
drei Parteien uns nicht einmal orga
nisatorisch treffen können. Umso
mehr hält die Bürgerpartei die Ein
ladung an die anderen Parteien und
Gruppierungen weiter offen, sich
aktiv an den Informations- und Dis
kussionsrunden in den Gemeinden
zu beteiligen. In diesem Sinne laden
wir alle Parteien und Gruppierun
gen ein, an den Informations-Ver
anstaltungen teilzunehmen und die
se gemeinsame Plattform im Sinne
der Sache und insbesondere im Sin
ne einer möglichst breiten Informa
tion und Diskussion der Bevölke
rung zu nützen.
Erste Informationsabende
am 14. April
Am Freitag, 14. April, finden je
weils ab 18 Uhr die ersten beiden
Veranstaltungen im Restaurant
«Falknis» Vaduz und im «Deut
schen Rhein» in Bendern statt.
(Archivbild)
Schon jetzt möchte ich alle herzlich
einladen, diese Informations-Mög
lichkeit zu der für uns so wichtigen
Verfassungs-Frage zu nützen.
Die Bürgerpartei wird den Mei
nungsbildungs-Prozess in den nächs
ten Wochen aufmerksam mitverfol
gen und mitgestalten und die im
Rahmen dieser Diskussions-Offen-
sive geäusserten Meinungen auf
nehmen. um - wie in den Partei-Sta
tuten vorgesehen - darüber schliess
lich im FBPL-Landesvorstand zu
diskutieren und Beschluss zu fassen.
Einbürgerung-eine sensible Angelegenheit»
Broschüre der FBPL-Landtagsfraktion - 13 Teil: Christian Brunhart über das Bürgerrecht
«
Am Parteitag vom 20. März
stellte die FBPL-Landtags
fraktion eine Broschüre vor, in
welcher sich die Landtagsabge
ordneten mit Aktualitäten der
Landespolitik auseinanderset
zen. Nachfolgend veröffentli
chen wir die Stellungnahme
von Christian Brunhart zur
Einbürgerung von Alteinge
sessenen.
Während Jahrzehnten hat sich in
Sachen Einbürgerung in Liechten
stein nicht viel getan, bis im Jahre
1986 die erleichterte Einbürgerung
für ausländische Kinder einer
liechtensteinischen Mutter ge
schaffen wurde. Zehn Jahre später,
im Jahre 1996, wurden die Gesetze
Uber das Landesbürgerrecht in Be
zug auf die Gleichberechtigung
von Mann und Frau überarbeitet.
Dabei wurde auch die Problematik
von Liechtensteinerinnen und
Liechtensteinern, die nicht in ihrer
Heimatgemeinde wohnen, gere
gelt.
Nachdem die verschiedenen obig
erwähnten Einbürgerungsarten ge
regelt wurden, ist noch ein weiterer
Punkt offen, der seit Jahrzehnten
vor sich hergeschoben wird. Es ist
nämlich die Einbürgerung von alt
eingesessenen Ausländerinnen und
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Christian Brunhart: «Ich glaube, wir stehen in der moralischen Verpflichtung, diesen Leuten die Einbürgerung zu er
leichtern». (Archivbild)
Ausländern. Es sind Leute, die seit
Jahrzehnten oder sogar seit Geburt
bei uns wohnen, liechtensteinisch
denken und mit grossem Interesse
am gesellschaftlichen und kulturel
len Leben teilnehmen. Wenn man
mit diesen Leuten spricht und sich
in ihre Lage versetzt, so kann die
bisherige Art der Einbürgerung
mittels Abstimmung nicht befriedi
gen; sie stellt eine grosse Hürde dar.
Es ist nicht jedermanns Sache sich
einer Gemeindeabstimmung zu
stellen. Ich bin der Auffassung, dass
es. ein Akt der Menschlichkeit ist,
diesen Mitbürgerinnen und Mitbür
gern eine Möglichkeit zu bieten sich
vereinlacht einbürgern zu lassen.
Der Landtag hat dieses Thema im
Dezember 1999 in erster Lesung be
handelt. Es ist sicherlich richtig,dass
diese Einbürgerungsart an be
stimmte Bedingungen geknüpft
wird. In einem Kleinstaat wie Liech
tenstein ist die Einbürgerung eine
sensible Angelegenheit und es ist
überlegt vorzugehen. Der Gesetz
geber sollte sich genau überlegen
wie weit er die Schranken öffnen
will. In den letzten Jahren wurden
sehr viele Personen, die im In- und
Ausland leben, eingebürgert. Vor al
lem waren dies Kinder liechtenstei
nischer Mütter. Das Besondere da
bei ist, dass viel mehr im Ausland le
bende Personen eingebürgert wer
den. Es darf davon ausgegangen
werden, dass nicht alle Eingebür
gerten einen grossen Bezug zu
Liechtenstein haben. Ist es wirklich
sinnvoll, dass wir Personen in der
ganzen Welt einbürgern und dieje?
nigen, die bei uns ansässig sind und
ihren Lebensmittelpunkt in Liech
tenstein haben, es so schwierig ha
ben den liechtensteinischen Pass zu
bekommen?
Ein anderer Punkt ist die Einbür
gerung von Staatenlosen. Ich denke
an die Ungarn im Jahre 1956 und in
jüngerer Zeit an die Vietnamesen -
die sogenannten Boat-People - im
Jahre 1979. Liechtenstein hat sich
damals aktiv um die Aufnahme von
staatenlosen Vietnamesen, die be
reits Aufnahme in der Schweiz ge
funden hatten, bemüht und sie nach
Liechtenstein geholt. Ich glaube, wir
stehen in der moralischen Verpflich
tung. diesen Leuten die Einbürge
rung zu erleichtern. Wären sie in der
Schweiz geblieben, so wären sie mit
grosser Wahrscheinlichkeit bereits
Schweizer Bürger.