20 Montag, 3. April 2000
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Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Zwölf Menschen von
Jacht gerettet
SYDNEY: Rettungshubschrauber haben vor
der südaustralischen Küste zwölf Menschen von
einer gekenterten Jacht gerettet. Wie die austra
lische Marinebehörde am Samstag in Sydney
mitteilte, war die 17 Meter lange «Doctel Ran
ger» in rauer See zehn Kilometer vor Adelaide
gekentert. Der Besatzung gelang es, ein Notsig
nal zu aktivieren, wodurch Rettungshubschrau
ber trotz des ungünstigen Wetters ihren Stand
ort feststellen konnten. An Bord der sinkenden
Jacht waren auch Frauen und Kinder. «Sie ver
danken ihr Leben dem Notsignal und den
Fähigkeiten der Hubschrauberbesatzung», er
klärte die Rettungsorganisation AusSar. Warum
die «Doctel Ranger», eine der besten australi
schen Rennjachten, kentertö, war nicht be
kannt.
Vier Tote bei
Gasexplosion
BRESCIA: Bei einer Gasexplosion in einem
Wohnhaus in Bovezzo in der Nähe der nordita
lienischen Stadt Brescia sind am Sonntag min
destens vier Menschen ums Leben gekommen.
Elf Bewohner des dreistöckigen Hauses wurden
verletzt. Stunden nach dem Unglück konnte die
Feuerwehr zunächst lediglich einen Toten ber
gen, meldete das italienische Fernsehen.
DJ Bobo begeisterte
15 000 in Sarajevo
SARAJEVO: Rund 15 000 Personen haben sich
nach Angaben der Veranstalter am Samstag
abend in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo
vom neuen Programm «Mystasia» des Schwei
zer Showstars DJ Bobo begeistern lassen. Das
über dreistündige Konzert in der neuen Olym
piahalle Zetra habe in einer grossartigen Stim
mung stattgefunden, sagte Sidney Weill, Leiter
des Vereins «Open Hearts», der den Anlass or
ganisiert hatte. Weill sprach von einem «sensa
tionellen Erfolg».
Strenge Kontrollen auf
dem Petersplatz
ROM: Wer auf den Petersplatz in Rom will,
muss künftig bei Grossereignissen Kontrollen
wie auf einem Flughafen überwinden. Dies be
richtete das staatliche italienische Fernsehen
am Sonntag. Offenbar aus Furcht vor Anschlä
gen auf den Papst hätten die italienischen
Behörden ihre Sicherheitsmassnahmen erheb
lich verschärft, hiess es. So müssen Touristen
und Pilger Metalldetektoren passieren. Allein
im April werden jeden Tag im Durchschnitt
57 (KX)Touristen erwartet. Papst Johannes Paul 11.
war im Mai 1981 bei einem Attentat auf dem Pe
tersplatz durch Schüsse schwer verletzt worden.
Raubüberfall auf SBB-
Station Salez
SALEZ: Ein Unbekannter hat am Sonntagmor
gen die SBB-Station Salez überfallen. Mit vor
gehaltener Faustfeuerwaffc erbeutete der Räu
ber einige hundert Franken. Anschliessend er
griff er die Flucht. Der Täter betrat gegen 07.00
Uhr das Bahnhofgebäude, wie die Kantonspoli
zei mitteilte. Er bedrohte den Schalterangestell
ten mit der Waffe und forderte Geld. Die Beute
verstaute der Räuber in einer Stofftasche. Er
flüchtete zu Fuss in unbekannte Richtung.
Schmuggel hochradio-
aktiver Stoffe gestoppt
MOSKAU: Der Zoll in Usbekistan hat eine
Schmuggelladung mit zehn Bleicontainern voll
hoch radioaktiver Stoffe entdeckt. Um welchen
radioaktiven Stoff es sich handelte, war
zunächst unklar. Die zehn Kisten befanden sich
an Bord eines iranischen Lastwagens, der aus
Kasachstan kam und in die pakistanische Stadt
Ouetta unterwegs war, meldeten die russischen
Agenturen am Sonntag. Messungen ergaben,
dass die Strahlung 100 Mal höher als zulässig
war.
Usu spuckt Asche und Gestein
Japanischer Vulkan hält Bevölkerung in Atem
TOKIO: Ein erneuter heftiger
Ausbruch des nordjapanischen
Vulkans Usu hat am Sonntag
die Bevölkerung weiter in
Atem gehalten. Der 732 Meter
hohe Berg schleuderte Asche,
Dampf und heisse Gesteins
brocken in die Luft.
Dunkle Rauchwolken stiegen bis zu
zwei Kilometer in den Himmel, wie
das Meteorologische Zentrum mit
teilte. Die Häufigkeit der spürbaren
vulkanischen Erdbeben habe dage
gen weiter abgenommen.
Experten hatten zuvor Verschie
bungen der Erdkruste ausgemacht.
Seit dem ersten Ausbruch am Frei
tag hätten sich an zwei Stellen zehn
neue Krater gebildet. Lava sei aber
nicht ausgetreten.
Die Experten wollten anhand der
bisherigen Eruptionen versuchen,
eine mittel- bis langfristige Vorher
sage über die weitere Entwicklung
des Vulkans zu treffen. Zunächst
wurden keine grösseren Verände
rungen ausgemacht. Der Vulkan
bleibe weiterhin aktiv, hiess es.
Die Behörden warnten ange
sichts von Schneefällen davor, dass
Erdbeben in
der Türkei
ISTANBUL: Ein Erdbeben im
| Nordwesten der Türkei hat am
Sonntagabend Panik bei der Be-
völkerung ausgelöst. Die Behör-
den riefen die Menschen auf, Ru
he zu bewahren, berichtete die
türkische Nachrichtenagentür
Anadolu. Über Schäden oder
Verletzte war zunächst nichts be
kannt. Das Beben hatte eine
Stärke von 4,5 auf der Richter-
i skala. Das Epizentrum lag in
Adapazari. Die Erschütterungen
waren noch in Istanbul zu
spüren. Die Region war bei ei-
; nem Erdbeben im vergangenen
Jahr schwer zerstört worden, i
Erst am Nachmittag war die
Südtürkei von einem Beben der
Stärke 4,7 erschüttert worden.
Das Epizentrum lag 400 Kilome
ter südöstlich von Ankara.
Gedenken an
Sektenopfer
KANUNGU: Mit einer ökumeni
schen Gedenkfeier in Kanungu hat
Uganda der Opfer des Sektendra
mas gedacht. Die vorläufige offizi
elle Bilanz der Regierung liegt hei
1000 Toten. «Ich rechne damit,
dass es noch weitere Todesopfer
gibt», sagte Ugandas Vize-Präsi
dentin Specioza Kazibwe am
Sonntag. Einige Kirchenvertreter
räumten ihr Versagen ein. Sie hät
ten die Gefahren der Sekte «Wie
derherstellung der zehn Gebote
Gottes» nicht rechtzeitig erkannt.
Nach Angaben Kazibwes gibt es
weitere mutmassliche Massengrä
ber auf Grundstücken von Sekten-
mitgliedern. (Bild: Keystone)
Der nordjapanischen Vulkan Usu schleudert Asche und Gesteinsbrocken in die Luft.
(Bild: Keystone)
die Explosionen Schlammlawinen
lostreten könnten. Seit Mitte der
vergangenen Woche waren rund
17 000 Menschen aus der Gefahren
zone gebracht worden. Bisher gab
es weder Berichte über Verletzte
noch über grössere Schäden. Die
Behörden erlaubten am Sonntag
2200 Bewohnern eines Stadtteils in
Date, wieder nach Hause zu gehen.
Viele andere verbrachten dagegen
bereits die sechste Nacht in Notun-
Ruhiges Wochenende
Wenig Verkehr - Unfall im Baregg-Tunnel
terkünften. Den 51 000 in der Um
gebung lebenden Menschen könnte
eine längere Zeit der Unsicherheit be
vorstehen. Die Behörden schickten
Ärzte und Krankenschwestern zur
Betreuung in die Notunterkünfte.
Klage gegen
tabakfirmen
BERN: Der April hat ani Wochen
ende seinem Namen alle Ehre ge
macht: Am Samstag waren April
scherze Trumpf und das Wetter
zeigte sich wechselhaft. Mehr Sonne
gab es am Sonntag. Der Verkehr
verlief ruhig, dennoch starben bei
Unfällen mindestens zwei Men
schen, und im Baregg-Tunnel ereig
nete sich eine Masscnkarambolagc.
Wechselhaft, wie Aprilwetter eben
zu sein hat, war es am Samstag. Vie
le Wolken und vereinzelte Schauer
registrierte die SMA Me-
teoSchweiz,erst gegen Abend hellte
es auf. Die Temperaturen kamen in
der Deutschschweiz nicht über 10
Grad hinaus, am Genfersee waren
es 11 und imTessin mit Nordföhn 15
Grad.
In einer klaren Nacht gab es dann
Frost, auf der Alpennordseite sank
das Thermometer bis minus 2 Grad.
Der Sonntag präsentierte sich dann
freundlicher, bei Temperaturen zwi-
schen 12 und 14 Grad. Am Nach
mittag kam in den Alpentälern
Föhn auf. In Altdorf oder Vaduz
wurden 15 Grad gemessen.
Trotz des Ausflugswetters blieb es
auf den Schweizer Strassen im
Grossen und Ganzen ruhig. Im Ba
regg-Tunnel auf der Autobahn AI
auf der Fahrspur Richtung Zürich
kam es am Sonntagabend jedoch zu
Kilometer langen Staus nach einer
Massenkarambolage. In die Kollisi
on verwickelt waren laut Angaben
der Polizei rund zehn Fahrzeuge.
Der Unfall ereignete sich kurz nach
18 Uhr.
1
MADRID; Der spanischen Ta- |
bakindustrie steht erstmals eine }
Sammelklage von Rauchern be-1
vor, die an Krebs erkrankt sind. <
Rund 2000 Betroffene wollen* i
nach : Presseberichten vom ;
Sonntag gemeinsam gegen die \
Zigarettenhersteller vorgehen, i
Allen Klägern musste wegen ei- !
nes Krebsleidens der Kehlkopf
entfernt werden. Sie wollen, er- j
reichen, dass.-,die* Tabakfirmen
ihre Sprach-ReHabilitation be- '
zahlen, die nicht vom staatli
chen Gesundheitswesen finan
ziert wird. Die Klage soll am 31. -
Mai, dem Welt-Nichtrauchertag, :
- eingereicht .werden« sehrieb die, j
Zeitung«ElPais».DerVerband J
; der lfabakindustrie (AET) woil- >
te sich dazu zunächst nicht äus- >
sern.
Autobiographie
der Beatles
LONDON: Dreissig Jahre nach
dem Bruch der Beatles wollen die
drei überlebenden Band-Mitglieder
Paul McCartney (57), George Har-
rison (57) und Ringo Starr (59) eine
Autobiographie der legendären
Pilzköpfe veröffentlichen. Für die
Zusammenstellung ihrer Geschich
te brauchten die drei nach Informa
tionen der Zeitung «Sunday Tele
graph» insgesamt sechs Jahre und
360 Seiten. Im Herbst soll die Ge
schichte, wie die Beatles in den 60er
Jahren die Popmusikwelt be
herrschten, für 50 Pfund (130 Fran
ken) auf den Markt kommen; später
dann soll sie in rund ein Dutzend
weitere Sprachen übersetzt werden.
Wetter
Alpensädselt$
Föhnlage
Die allgemeine Lage: Ein kräftiges Tief liegt im
Raum Nordspanien-Biskaya. Es verursacht
über den Alpen eine milde Südströmung, die
am Nordhang Föhn bewirkt und im Süden zu
Stauniederschlag führt. Sie hält bis morgen
Abend an.
Zeitweise sonnig
Die Prognosen bis heute Montagabend: bei
wechselnder Bewölkung zeitweise sonnig und
bis am Abend trocken. Temperatur am Nach
mittag um 16, in den Föhngebieten bis 20 Grad.
Nullgradgrenze auf 2700 Meter steigend. In den
Bergen starker Südwind, in den Alpentälern
Föhn.
Es bleibt veränderlich
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1•> (i ■ nurmdn ; manmn
Dienstag MlttwochDonnerstei
Die Wetteraussichten bis nächsten Freitag: Im
Norden veränderlich bewölkt und gelegentlich
Regen, Schneefallgrenze 1000 bis 1500 Meter.
Im Süden am Dienstag und Mittwoch zeitweise
Niederschlag, danach wahrscheinlich teilweise
sonnig.