Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

24 Samstag, 1. April 2000 
Region 
Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Parkgebühren beim 
Krankenhaus Grabs 
GRABS: Im Zusammenhang mit dem Mass- 
nahmepaket 1997 zur dauerhaften Entlastung 
des St. Galler Staatshaushaltes wurde auch das 
Spital Grabs aufgefordert, die Bewirtschaftung 
seiner Parkplätze zu überprüfen. Nachdem die 
dortigen Parkplätze zeitweise stark überlastet 
sind und auch Langzcitparkicrer festgestellt 
wurden, entschloss sich die Spitalleitung zur 
Einführung einer Parkplatzbewirtschaftung ab 
dem 3. April. Die Parktarife für Kurzzeitparkie- 
rer sind sehr niedrig. Die erste halbe Stunde ist 
gratis, danach kostet jede halbe Stunde 50 Rap 
pen bis zur Maximalparkzeit von 12 Stunden zu 
einer Parkgebühr von 6 Franken. 
Blues- & Rock-Night im 
Hirschen Weite 
WEITE: Heute Samstag, 1. April - kein April- 
Scherz! organisieren die regionalen Bands «Bad 
To The Bone», «Lemon Hals» und «donky Bi 
ters» die 1. Blues- & Rock-Night im Hirschen in 
Weite. Ein Erinnerungskonzert an «Winna 
Wildhaber» lange Jahre Gitarrist von «Bad To 
The Bone». der vor fast zwei Jahren durch einen 
Motorradunfall ums Leben kam. Spontan hat 
sich auch der auf Tournee befindende US-Sin- 
ger-Songwriter «Blue Jackson» bereit erklärt, 
für diesen Anlass mit zum guten Gelingen bei 
zutragen. Eröffnen wird den Abend ab 20 Uhr 
die Buchser Formation «Lemon Hats». Eine 
Cover-Band, die 1997 aus den «Öonky Biters» 
entstanden ist. Songs von Clapton, Dylan, Sto- 
nes. CCR etc. gehören mit zum umfangreichen 
Repertoire. «Lemon Hats» sind Jürg Schäpper 
(voc, git), Charly Lenherr (voc, dr), Christoph 
Helbling (voc. bass) und Denis Bonotto (voc. 
git). Keyboarder Ruedi Schmuki ist leider un 
abkömmlich. Musikalisch ein bisschen härter 
wird der Rock-Part von «Bad To The Bone» 
sein. Die Formation rund um Bruno Rissi spielt 
Covers von Uriah Heep, Deep Purple und v.a.m. 
Bruno Rissi (voc, bass), Berno Nescher (keys), 
Röbi Frick (voc), Mike Weilenmann (dr) und 
Dennis Mungo (voc. git). Den Abschluss spielen 
«Donky Biters» eine regionale Band die den 
Blues und R&B traditionell interpretiert. Als 
star-guest dabei sein wird «Blue Jackson», Sin- 
ger-Songuriter aus Ost-Tennessee, der zur Zeit 
auf Europatournee ist. So haben u. a. renom 
mierte Leute wie «Earl Gaines» oder auch 
«Johnny Winter» und «Sam Lay» die Qualität 
seiner Songs erkannt und verschiedene davon 
auf ihren aktuellen Alben aufgenommen. Ein 
Muss für jeden Musikliebhaber der Blues, R&B 
und die Covers aus den Siebzigern und Achtzi 
gern zu seinen Favoriten zählt. Türöffnung ist 
um 19.30 Uhr. Eintritt 15 Franken. (Eing.) 
Kaffeesatzlesen 
SCHAAN: Am 1. und 2. April finden in Sargans 
die Kurse Kaffeesatzlesen (Sonntag, 10 bis 17 
Uhr) und Kartenlegen (Samstag und Sonntag 10 
bis 17 Uhr) statt. Anmeldung: Margarita Candri- 
an,Tel. 081/936 04 80, Fax 936 04 81; Ort: Hotel 
Post in Sargans. «Wahrsagen» war einst auf Jahr 
märkten sehr beliebt, es war ein Privileg der Zi 
geuner und Hexen. Heute kommen immer mehr 
solche alten Bräuche wieder zum Vorschein, und 
sie haben auch schon eine gewisse Beliebtheit 
erreicht. Beim Kaffeesatz- sowie beim Kartenle 
sen geht es um die Arbeit mit den eigenen Intui 
tionen. Es ist eine Kommunikation mit der Bil 
derwelt respektive mit der Symbolwelt. Es ist er 
staunlich, wie wir die Bilder der Lenormand- 
Karten auf unsere Lebenssituation passend vor 
finden oder am Rand des getrockneten Kaffee 
satzes Symbole vorfinden, die absolut passend 
sind und ein Aha-Erlebnis vermitteln. Die insge 
samt 36 Karten werden mit den Symbolen ein 
zeln erlernt und in Kombinationen gedeutet. 
Diese Art des Wahr-Sagens ist kein Aberglaube, 
sondern eine Schulung der Präkoontition und 
der Intuition. (Eing.) 
Kr.Ki.AMi-: 
~7~"j j *1 


Vorarlberg: erstmals direkte 
Bürgermeisterwahlen 
Spannung bei Kommunalwahlen von morgen Sonntag 
In allen 96 Vorarlbcrger Städ 
ten und Gemeinden wird mor 
gen Sonntag gewählt. Ein neu 
es Wahlrecht macht die Aus 
einandersetzung spannend wie 
nie zuvor: Erstmals können die 
Bürgermeister direkt gewählt 
werden. 
Wolfgang Pendl 
230 000 Vorarlberger müssen mor 
gen Sonntag ihre politische Vertre 
tung auf Gemeindeebene bestim 
men - schliesslich herrscht Wahl 
pflicht. Auf dem Programm stehen 
erstmals gleich zwei rechtlich unab 
hängige Wahlgänge: Einerseits wird 
das Gemeindeparlament gewählt, 
andererseits gibt es in 66 der 96 
Kommunen eine Bürgermeister-Di 
rektwahl. In den anderen 30, meist 
kleineren Kommunen fand sich 
kein Kandidat für die Persönlich 
keitswahl des Bürgermeisters. Dort 
bestimmt, wie bisher, das Gemein- 
deparlament den Bürgermeister. 
Das neue System macht die Wahl 
spannender als je zuvor, denn ein 
Vergleich mit früheren Urnengän 
gen ist natürlich nur mehr schwer 
möglich. Allerdings zeigen die Er 
fahrungen anderer österreichischer 
Bundesländer, die die Bürgermei 
ster-Direktwahl bereits eingeführt 
haben, einen eindeutigen Trend: Die 
Bürgermeister werden durchwegs in 
ihrem Amt bestätigt, ihre Parteien 
aber verlieren. Auch die nur für die 
fünf Vorarlberger Städte vorliegen 
den Umfragen bestätigen denTrend: 
Laut Umfragen liegen die amtieren 
den Bürgermeister (alle ÖVP), die 
sich alle um eine Wiederwahl bewer 
ben, zwischen 53 Prozent und 70 
Prozent. Eine Stichwahl in zwei Wo 
chen wäre demnach in keiner der 
Städte erforderlich, obwohl sich je 
weils mindestens drei Kandidaten 
um das Amt des Bürgermeisters be 
werben. In Hohenems kandidieren 
sogar sieben Personen bei der Bür- 
germeister-Direktwahl. 
In Vorarlberg läuft der Wahlkampf um die Bürgermeister- und Gcmeindevertretiingssitze auf Hochtouren. 
(Bild: Wolfgang Pendl) 
Ganz anders ist die Situation bei 
den Wahlen zur Gemeindevertre 
tung, wie das Gemeindeparlament 
in Vorarlberg heisst. In vier der fünf 
Städte würde die regierende ÖVP 
deutlich verlieren, die absolute 
Mehrheit ginge in allen fünf Städten 
verloren. 
Am deutlichsten wird diese Dis 
krepanz in Bregenz: Bürgermeister 
Markus Unhart kann laut Umfrage 
mit.70.Prqzcnt der Stimmen rech 
nen, seine ÖVP würde gleichzeitig 
aber von 47,3 auf 36 Prozent fallen. 
Allerdings macht der Bregenzer 
ÖVP eine Splittergruppe um den 
bisherigen ÖVP-Stadtrat Karl- 
Heinz Marent schwer zu schaffen. 
In Feldkirch dürfte Bürgermeis 
ter Wilfried Berchtold die Direkt 
wahl ebenfalls locker schon im ers 
ten Wahlgang schaffen: Laut Um 
frage liegt er bei 58 Prozent der 
Stimmen. Seine drei Gegenkandi 
daten Karlheinz Albrecht (SPÖ. 16 
Prozent). Manfred Rädler (FPÖ, 12 
Prozent) und Sabine Mandak (Grü 
ne, 14 Prozent) bleiben chancenlos. 
Ganz anders bei der Wahl zur 
Stadtvertretung: Die ÖVP muss 
noch um die absolute Mehrheit zit 
tern. Sie liegt laut Umfrage bei 47 
Prozent, ein Minus von sechs Pro 
zent. Die FPÖ würde um 5.5 Pro 
zent zulegen und 22 Prozent der 
Stimmen erreichen. Die SPÖ käme 
auf 17 Prozent (plus zwei Prozent), 
die Grüne Liste «Feldkirch blüht» 
auf zwölf Prozent (ein Prozent 
plus). Die fünfte Liste, Herbert 
Thalhammcrs «Naturgesetzpartei» 
rnüsste sich mit zwei Prozent begnü 
gen. 
Inhaltlich drehte sich im Feldkir- 
cher Wahlkampf (fast) alles ums 
Thema Verkehr: Die FPÖ möchte 
die Autos «näher zu den Geschäf 
ten» im Zentrum bringen, was alle 
anderen Parteien ablehnen. Ausge 
wogener sind die Stimmen pro und 
kontra Letzetunncl verteilt: SPÖ 
und Grüne sind dagegen, ÖVP und 
FPÖ dafür. Die Argumente sind be 
kannt: Bürgermeister Berchtold will 
«jenen Menschen eine Perspektive 
geben, die entlang der Strasse woh 
nen, leben und arbeiten». Die Grü 
ne Sabine Mandak meint: «Wer der 
Bevölkerung weismachen will, dass 
der Letzetunnel eine Umfahrung 
ist, der belügt die Menschen.» 
Heissestes Wahlkampfthema war 
der Letzetunnel natürlich auch in 
Frastanz. ÖVP und SPÖ sind dort 
gegen den Tunnel, die FPÖ ist dafür. 
Die Spitzenkandidaten der drei 
kandidierenden Parteien treten je 
weils auch bei der Bürgermeister- 
Direktwahl an. Sorgen macht sich 
Bürgermeister Harald Ludescher 
(ÖVP) deshalb aber keine: Er hatte 
bei der Wahl vor fünf Jahren im 
merhin 60 Prozent der Stimmen er 
reicht und glaubt, diese Mehrheit 
halten zu können. 
Das Geschäft mit der Sucht 
7. Sarganserländer Suchtfachtagung am 6. April in Bad Ragaz 
*> : 1 VI P 
Bereits zum siebten Mal findet am 
Donnerstag, den 6. April im Kursaal 
Bad Ragaz die Sarganserländer 
Suchtfachtagung statt. Dieses Jahr 
ist der Anlass dem «Geschäft mit 
der Sucht» und dessen verschieden 
sten, teilweise sehr problematischen 
Facetten gewidmet. Ökonomische 
und politische, aber auch therapeu 
tische Aspekte werden zur Sprache 
kommen und diskutiert werden. 
Und schliesslich soll auch die Frage 
gestellt werden, wer denn eigentlich 
vom offenen oder heinilichen Ge 
schäft mit der Sucht profitiert. 
Wenn vom «Geschäft mit der 
Sucht» gesprochen wird, liegt der 
Schluss zum illegalen Suchtmittel 
markt nahe. Daneben will die dies 
jährige Tagung aber auch den Ge 
winn auf der legalen, institutionel 
len und politischen Ebene beleuch 
ten. Nicht zuletzt soll aber auch der 
Gewinn der im Suchtbereich tätigen 
Menschen und der Süchtigen selber 
zur Sprache kommen. Dass dieser 
Themenbcreich nichts von seiner 
Aktualität eingebüsst hat, zeigt der 
gegenwärtige Umbruch in der 
Suchttherapie, während dem wichti 
ge Weichen für die Zukunft gestellt 
werden. So soll das neue Finanzie- 
rungsmodcll für Suchttherapien (Fi- 
Su) auf den 1. Januar 2001 in Kraft 
treten. Es erstaunt nicht, dass Qua 
litätsmanagement auch in diesem 
Bereich zu einem zentralen Thema 
geworden ist. Ein weiterer Bereich, 
der momentan im Zentrum der öf 
fentlichen Aufmerksamkeit steht, 
ist der Kampf um die Entkriminali- 
sierung von Betäubungsmitteln, ins 
besondere von Cannabisprodukten. 
Obwohl die angeführten Beispiele 
nicht unmittelbar im Zentrum der 
Veranstaltung stehen, tangieren sie 
diese zumindest thematisch doch 
wesentlich. 
In der Vergangenheit konnten die 
Teilnehmerinnen und Teilnehmer 
immer wieder von hochstehenden 
Referaten und teilweise kontrover 
sen Diskussionen profitieren; damit 
sich diese Tradition fortsetzen kam 
hat das Organisationskomitee unter 
der Regie der Sozialen Dienste Sar 
ganserland und der Psychiatrischen 
Dienste Sektor Süd des Kantons St. 
Gallen auch dieses Jahr kompetente 
Referentinnen und Referenten ver 
pflichtet. Den Tagungsvorsitz über 
nimmt dabei Werner Fuchs, Chef 
arzt des Psychiatrischen Zentrums 
in Wetzikon. 
Beleuchtung von 
verschiedenen Seiten 
Als erster Referent wird Dominik 
Egli vom Volkswissenschaftlichen 
Institut der Universität Bern aus 
seiner Sicht als Ökonom das Dun 
kel des Suchtmittel-Marktes aus 
leuchten: Welchen Gesetzmässig 
keiten folgt dieser spezielle Markt? 
Thematisch und zeitlich unmittel 
bar daran anschliessend bringt 
Christina Bucher-Brini, Grossrätin 
im Kanton Graubünden und Ge 
sundheitsschwester im Fachbereich 
Mütter-/Väterberatung, den politi 
schen Aspekt zur Sprache: Wer re 
guliert das Geschäft und wo liegen 
die Verknüpfungen von Politik und 
Sucht? Mit Oernulf Arneberg, Lei 
tender Arzt an der Südhang Klinik 
für Suchttherapien im bernischen 
Kirchlindach, wird sich ein kompe 
tenter Psychiater und Psychothera 
peut mit der Suchttherapie und dem 
Gewinn der Helfenden befassen. 
Schliesslich stellt der für seine Refe 
rate bekannte deutsche Drogenex 
perte und Buchautor Günter 
Amendt die berechtigte Frage: Wer 
nascht am Kuchen? Sein Referat 
befasst sich mit den offenen und 
heimlichen Gewinnern im Suchtge- 
schäft. Anschliessend an Amendts 
Ausführungen besteht Platz für eine 
Diskussionsrunde. 
Der Nachmittag ist schliesslich ge 
prägt von Parallel-Seminaren; ne 
ben der weiteren Diskussion mit den 
Referentinnen und Referenten be 
steht dabei die Möglichkeit, sich in 
einem der folgenden 'Iiiemen zu ver 
tiefen: das Geschäft mit der Sehn- 
Sucht; Verständnis, Prävention und 
Intervention bei Machtmissbrauch 
in Suchtinstitutionen; Drogen- 
schnellentzug; Qualitätssicherung 
im Suchtbereich; Pharmawerbung 
und Sponsoring - Gewinn für alle? 
Mittlerweile ist die Sarganserlän 
der Suchtfachtagung, die jeweils im 
Frühling von den Sozialen Diensten 
Sarganserland und den Psychiatri 
schen Diensten Sektor Süd des 
Kantons St. Gallen mit viel Einsatz 
organisiert wird, zum festen Be 
standteil im Jahresprogramm vieler 
Fachkräfte, aber auch interessierter 
Laien, geworden. War die Tagung 
bei ihrer ersten Durchführung von 
ihrem Urheber Sebastian Pfaund 
ler, Stellenarzt bei den Sozialen 
Diensten Sarganserland, noch auf 
einen kleinen Kreis von Berufskol 
legen aus der Region ausgerichtet, 
so hat sie sich heute zu einem Sym 
posium mit internationaler Beteili 
gung gemausert. Sie wird über die 
Landesgrenzen hinaus von sozial- 
ausgcrichteten privaten und staatli 
chen Organisationen unterstützt 
und empfohlen. In den vorangegan 
genen Jahren wurden Themen wie 
die Möglichkeiten und Grenzen des 
Methadonprogramms, der ambu 
lante Drogenentzug, neue Drogen 
und neue Jugendkulturen, Alkohol 
als Jugenddroge Nummer eins und 
die medikamentöse Therapie ins 
Zentrum der Veranstaltung gestellt. 
Letztes Jahr nahmen rund 250 Per 
sonen an der Sarganserländer 
Suchtfachtagung teil; für dieses Jahr 
wird eine ähnlich hohe Beteiligung 
erwartet, musste aufgrund der vie 
len Voranmeldungen doch bereits 
eine Warteliste eingeführt werden.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.