Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Inland 
Samstag, 1. April 2000 3 
Nachrichten 
Öffentliche Zivilschutz- 
Ausbildung 
VADUZ: Die Schutzräume in den Gemeinden 
können in Krisensituationen nur dann Unterkunft 
und Schutz bieten, wenn gut ausgebildete Schutz 
raumbetreuerinnen und Schutzraumbetreuer das 
Funktionieren der Räume sicherstellen. Die vier 
tägige Ausbildung, aufgeteilt in einen allgemeinen 
Teil und in einen Grundkurs, werden vom Amt für 
Zivilschutz und Landesversorgung am 12. und 13. 
Mai und am 26. und 27. Mai 2000 durchgeführt. 
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen im 
allgemeinen Teil die Organisation des Zivil 
schutzes in der Schweiz und in Liechtenstein ken 
nen und üben lebensrettende Sofortmassnahmen. 
Sie werden orientiert über die Wirkung und das 
Verhalten bei einem Chemieunfall und bei einer 
Verstrahlung und lernen das Alarmierungssystem 
in Liechtenstein kennen. Der zweite Teil, «Grund 
kurs für Schutzraumbetreuer», findet im Schutz 
raum statt. Zu dieser Ausbildung gehört das Pla 
nen und das Einrichten des Schutzraumes sowie 
die Führung von Personen. Der administrative 
Teil beinhaltet das Organisieren der Wache, das 
Einteilen des Küchenpersonals und das Kontrol 
lieren des Wassertankes sowie das Verhalten bei 
besonderen Ereignissen im Schutzraum. Teilneh 
men können alle Einwohnerinnen und Einwoh 
ner des Fürstentums Liechtenstein im Alter von 
16 bis 60 Jahren. Kursanmeldungen nimmt das 
Amt für Zivilschutz und Landesversorgung, Mes 
sinastasse 5,9495 Triesen, unter Tel. Nr. 236 69 16 
entgegen. Bitte die AHV-Nummer, Name, Vorna 
me und Geburtstag angeben. (pafl) 
FL-Sorgfaltspflicht- 
gesetz ist effizient 
VADUZ: Die in Deutschland erhobenen Vor 
würfe, die liechtensteinische Gesetzgebung sei für 
die Verfolgung von Geldwäscheredelikten zu we 
nig griffig, erweisen sich aus rechtswissenschaftli 
cher Sicht als unbegründet. Ein Gutachten des re 
nommierten deutschen Strafrechtlers Prof. Dr. 
Erich Samson von der Universität Kiel zeigt viel 
mehr auf, dass die entsprechenden liechtensteini 
schen Gesetze durchaus mit Regelungen in ande 
ren Ländern vergleichbar sind und effizient ein 
gesetzt werden können. Das Gutachten unterzog 
die deutsche und liechtensteinische Rechtslage ei 
ner rechtsvergleichenden Überprüfung. Dabei lag 
der Schwerpunkt auf dem Vergleich der Strafvor 
schriften über Geldwäsche einerseits und der 
flankierenden Massnahmen durch das deutsche 
Geldwäschegesetz sowie das liechtensteinische 
Sorgfaltspflichtgesetz anderseits. Das Gutachten 
hält fest, dass zwischen dem deutschen Geldwä 
schegesetz und dem Sorgfaltspflichtgesetz in 
Liechtenstein keine nennenswerten Unterschie 
de existieren. Soweit Unterschiede vorhanden 
seien, beträfen sie vor allem die Verwertbarkeit 
der von den Banken gesammelten Unterlagen. 
Das Gutachten kommt u. a. zum Schluss, dass der 
Straftatbestand gegen Geldwäsche in Deutsch 
land weiter gefasst ist und auch solche Verhal 
tensweisen einschliesst, deren Strafwürdigkeit 
fraglich sind. Die liechtensteinische Regelung hin 
gegen, die im übrigen der österreichischen Rege 
lung entspricht, vermeidet diese Probleme durch 
eine engere Tatbestandsfassung. VP Bank AG 
Für offene Meinungsbildung 
in der Verfassungsfrage 
Offener Brief von Parteipräsident Ernst Walch zu der von der FBPL initiierten Informations-Offensive 
Am FBPL-Parteitag verkün 
dete Parteipräsident Ernst 
Walch, dass die Bürgerpartei 
eine überparteiliche Informa- 
tions-Offensive zur Verfas 
sungsfrage organisieren möch 
te. Hierbei lud Ernst Walch 
die VU und die FL ein, an 
dieser Informations-Offensive 
mitzuwirken. Nachfolgend 
publizieren wir einen offenen 
Brief von Parteipräsident 
Ernst Walch zu dieser Ankün 
digung und zu den Reaktionen 
der VU und FL. 
In wenigen Tagen erfolgt der Start 
zu der am Bürgerpartei-Parteitag 
vom 20. März angekündigten um 
fassenden überparteilichen Infor 
mations-Offensive zu der für Liech 
tenstein grundlegenden Verfas- 
sungs-Frage. Ich freue mich, dass so 
wohl die VU wie auch die Freie Lis 
te grundsätzlich positiv auf die von 
der FBPL angebotene Einladung 
zur Mitwirkung an diesen Informa 
tionsrunden reagiert haben. Forde 
rungen nach einer inhaltlich ein 
heitlichen Meinung der FBPL mit 
der VU und der FL zu dieser Frage 
oder Kritik an meiner Position zur 
Verfassungsfrage halte ich jedoch 
für nicht zweckmässig. 
Die parteiungebundene Diskus 
sions- und Informationsoffensive in 
sämtlichen Gemeinden unseres 
Landes wird anfangs April starten. 
VU und FL möchten allerdings vor 
Inangriffnahme dieser Diskussions 
runden eine Positionserklärung sei 
tens der FBPL und meiner Person. 
Wenigstens solle man sich, so wird 
gefordert, auf den kleinsten gemein 
samen Nenner einigen, in dem man 
sich gegen einen Rückfall in die Zei 
ten vor der Verfassung von 1921 
ausspricht. Ich halte diese Forde 
rung in Hinblick auf eine offene 
Dialogbereitschaft für nicht zweck 
dienlich, denn bei unserem Angebot 
geht es um eine organisatorische 
Zusammenarbeit und nicht um eine 
inhaltliche Gleichschaltung. 
Offene Meinungsbildung, 
nicht Bevormundung 
Die ganze Bevölkerung, auch un 
sere ausländischen Miteinwohne 
rinnen und -einwohner, ist zu den 
Informationsrunden im ganzen 
Land eingeladen. Es sollen Pro und 
Contra in die Diskussion einflies 
Parteipräsident Ernst Walch: «Die ganze Bevölkerung, auch unsere ausländischen Miteinwohnerinnen und -ein- 
wohner, ist zu den Informationsrunden im ganzen Land eingeladen. Essollen Pro und Contra in die Diskussion ein- 
ßiessen.» (Archivbild) 
sen. Wenn wir jedoch - wie gefordert 
- mit einer vorgefassten Meinung in 
diese Diskussions-Offensive gehen, 
dann verfehlt sie ihren Zweck, denn 
für eine politische Kraft ist es - wie 
ich bereits am Bürgerparteitag aus 
geführt habe - die vornehmste 
Pflicht Utid 'ureigenste Aufgabe, den 
Meinun&sbildurigs-Prozess zu er 
möglichen und zu fördern. Es geht 
nicht um gemachte Meinungen, son 
dern uni Meinungen machen. Die 
Leute sollen nicht bevormundet 
werden, sondern sich selbst eine 
Meinung bilden können, denn wir 
stehen ein für eine offene und ehrli 
che Information und Diskussion der 
Bevölkerung. Wir wollen nicht pola 
risieren, sondern informieren. Dia 
logbereitschaft cjarf keine Einbahn- 
strasse sein! 
Zur persönlichen Position des 
FBPL-Priisid^nten 
Gerne äussere ich mich auch zu 
der kürzlich im VU-Organ auf der 
Titelseite (Vaterland, 22.3.2000) ge 
stellten Frage: «Wie steht Ernst 
Walch zur Verfassungsfrage?» 
Dazu derzeit soviel: Der Vor 
schlag des Fürstenhauses ist erst seit 
gut einem Monat öffentlich bekannt 
und die Landtagskommission hat 
ihre Vorschläge gerade eben veröf 
fentlicht. Somit hat die Bevölkerung 
erst jetzt die Möglichkeit, die beiden 
Vorschläge zu vergleichen. Mit Ver 
laub: Ich bin bekanntlich weder Re 
gierungsmitglied noch Landtagsab 
geordneter. Ich spreche also weder 
für die Regierung noch die Fraktion. 
Ich werde diese Vorschläge daher 
wie andere Bürger nun auch studie 
ren, mit den Vorschlägen des Fürs 
tenhauses vergleichen und mir in 
den angekündigten Diskussionsrun 
den mit der Bevölkerung, auf die ich 
mich übrigens sehr freue, meine 
Meinung bilden. Dies hat nichts mit 
«Aktivismus» oder «die eigene Mei 
nung nicht bekannt geben» zu tun, 
wie das Regierungschef Mario Frick 
kürzlich am Pressegespräch der Re 
gierung erklärt hatte. 
Ich werde mir - getreu meinem 
demokratischen Grundverständnis 
- die Freiheit nehmen, mich in die 
ser für unsere Heimat so elementa 
ren Frage umfassend zu informieren 
und mir die jeweiligen Argumente 
Pro und Contra anzuhören. Ich wer 
de mir meine Meinung bilden und 
mich dann auch öffentlich dazu äus 
sern. Dies ungeachtet davon, ob 
auch andere Parteipräsidenten ein 
mal zu dieser Thematik Stellung be 
ziehen. 
Verfassungsvorschlag an alle 
Haushalte schicken! 
Schliesslich noch zur Veröffentli 
chung der Verfassungs-Vorschläge 
der Landtagskommission: Das Fürs 
tenhaus hat seinen Verfassungsvor 
schlag allen Haushalten zuge 
schickt. Den Vorschlag der Kom 
mission muss sich aber jeder Inte 
ressierte in Vaduz beim Landtags 
sekretariat oder der Regierungs 
kanzlei selbst besorgen. Ich erachte 
es als Ausdruck des Selbstverständ 
nisses unseres Landtages und als 
Dienst an den Bürgerinnen und 
Bürgern, diese Vorschläge mit den 
entsprechenden Kommentaren an 
alle Haushalte zu verschicken. Es ist 
dies das Mindeste, was der Landtag 
angesichts der Bedeutung der Sache 
und des Ansehens unserer Volks 
vertretung zu tun hat. Ich ersuche 
deshalb den Landtag beziehungs 
weise den Landtagspräsidenten, 
dies umgehend zu veranlassen. 
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