Liechtensteiner Volksblatt
Wirtschaft
Donnerstag, 30. März 2000 17
Nachrichten
Mehr Werbung in den
Medien
HERGISWIL: Die Ausgaben für Werbung in
den Schweizer Medien sind im Januar deutlich
gewachsen. Insgesamt flössen 248,01 Mio. Fr. in
die Reklame. Dies ist ein Plus von 13,3 Prozent
im Vergleich zum Vorjahr, wie die Firma Media
Focus gestern mitteilte. Fast die Hälfte der Wer
beausgaben floss in die Tageszeitungen, die ei
nen Zuwachs von 15 Prozent auf 113,55 Mio. Fr.
aufwiesen. Damit legten sie deutlicher zu als die
Publikumszeitschriften, die Mehreinnahmen
von 6,3 Prozent auf 38,66 Mio. Fr. verbuchen
konnten. Während den Radiosendern mit ei
nem Plus von 33,4 auf 8,86 Mio. Fr. einen guten
Start ins neue Jahr gelang, fiel das Wachstum bei
den Fernsehstationen mit einem Plus von 4,3
Prozent auf 35,26 Mio. Fr. moderater aus. Der
Teletext wies Mehreinnahmen von 20,1 Prozent
auf 3,03 Mio. Fr. aus.
Verkauf von Cablecom
abgeschlossen
ZÜRICH: Der Verkauf der Cablecom-Gruppe
an die britische Telekommunikationsgesell
schaft NTL ist abgeschlossen. Mit der Bewilli
gung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden
seien alle Bedingungen für den Abschluss der
Transaktion erfüllt, teilten die beteiligten Ge
sellschaften gestern mit. Der Verkaufspreis von
5,8 Mrd. Franken für die grösste Schweizer Ka-
bel-Fernsehnetzbetreiberin geht zu gleichen
Teilen an die bisherigen Cablecom-Aktionäre
Swisscom, Siemens und Veba.
Japanische Industrie
produktion gewachsen
TOKIO: Die japanische Industrie kommt aus
dem Konjunkturtal. Die Industrieproduktion
stieg im Februar saisonbereinigt um 3,0 Pro
zent. Sie lag damit 8,4 Prozent höher als ein Jahr
zuvor. Das berichtete das Handelsministerium
in Tokio am Mittwoch. Besonders deutlich stieg
die Fertigung von Autos, Mobiltelefonen und
Halbleitern. Die guten Konjunkturdaten ver
halfen dem Aktienindex Nikkei zu einem An
stieg um 1,6 Prozent auf 20 706,65 Punkte. Das
ist der höchste Schlusswert seit dem 10. Dezem
ber 1996.
Geberit mit Rekord
ergebnis
ZÜRICH: Die Geberit-Gruppe hat das Jahr ih
res Börsenganges mit einem Rekordresultat ab
geschlossen. Der in der Sanitärtechnik tätige
Konzern hat 1999 den Nettogewinn um 45,2
Prozent auf 54,3 Mio. Fr. verbessert. Für das lau
fende Jahr wird erneut ein markanter Zuwachs
erwartet. 1999 war ein wichtiger Meilenstein für
die in Jona SG ansässige Geberit: «Mit dem
Börsengang im Juni haben wir den Wandel zur
Publikumsgesellschaft vollzogen und zugleich
das erfolgreichste aller bisherigen Geschäfts
jahre erlebt», erklärte Konzernchef Günter F.
Keim gestern vor den Medien in Zürich. Das
Unternehmen hat 1999 den Umsatz um 15,4
Prozent auf 1,19 Mrd. Fr. erhöht und damit die
Wachstumsrate von 9,6 Prozent in den vergan
genen 10 Jahren deutlich übertroffen. Die im
Februar 1999 gekaufte britische Caradon Ter
rain war für 6,6 Prozent der Mehrverkäufe ver
antwortlich.
Noch stärker als der Umsatz stiegen die Ge
winne: Finanzchef Rudolf Huber führte die Ver
besserung des Betriebsergebnisses um 25,6 Pro
zent auf 176,4 Mio. Fr. auf tiefere Materialprei
se und vermehrte Eigenfertigung zurück. Die
Steigerung des Nettoergebnisses um 45,2 Pro
zent auf 54,3 Mio. Fr. begründete er mit einem
sinkenden Finanzaufwand. Der Generalver
sammlung wird vorgeschlagen, die Dividende
von 5 auf 8 Fr. zu erhöhen. Zwei Drittel des Ge
schäftsumsatzes erzielte die in den Bereichen
Installationsysteme, Wasserversorgung, Abwas
sersysteme, Spülsysteme und Dusche/WC akti
ve Geberit im Sektor Renovation und Moder
nisierung.
Feldschlösschen: Rückzug
aus Getränkegeschäft
Der Konzern will bis Ende 2000 reine Immobiliengesellschaft sein
RHEINFELDEN: Der grösste
Schweizer Bierbrauer Feld
schlösschen zieht sich aus dem
Getränkegeschäft zurück und
wird künftig zur reinen Immo
biliengesellschaft. Mit einem
internationalen Auktionsver
fahren soll ein Käufer gefun
den werden.
Die Gespräche kämen gut voran,
und er hoffe, dass die ganze Tren
nung innerhalb von sechs bis neun
Monaten abgeschlossen sein werde,
sagte Verwaltungsratspräsident
Robert A. Jeker am Mittwoch an
der Bilanzmedienkonferenz in
Rheinfelden AG. Er erklärte den
Entscheid mit der unbefriedigen
den Entwicklung des Bier- und Mi
neralwassergeschäfts.
Die Aktie der Feldschlösschen-
Hürlimann Holding (FHH) soll
nach der Ausgliederung als reine
Immobilienfirma an der Schweizer
Börse kotiert bleiben. Über die
Neuausrichtung wird noch die Ge
neralversammlung von 22. Mai zu
entscheiden haben. Die wichtigen
Aktionäre hätten bei seinen Son
dierungsgesprächen positiv rea
giert, sagte Jeker.
Zu klein und auch zu gross
«Auf dem europäischen Bier
markt sind wir zu gross als Ni
schenanbieter und zu klein und zu
spät für die Rolle als Global Play
er», gesteht der VR-Präsident ein.
Auch mit 46 Prozent Marktanteil in
Feldschlösschen ist auf der Suche nach einem Käufer für das Bier- und Mi-
nerahvassergeschiift.
der Schweiz sei Feldschlösschen in
ternational unbedeutend.
Diese Ausgangslage habe den
Anlass zu einer umfassenden Lage
beurteilung gegeben. Es habe sich
dabei gezeigt, dass sich die Proble
me, die aus der verpassten Interna-
tionalisierung und den vorhande
nen Überkapazitäten entstanden
sind, nicht rechtzeitig lösen Hessen.
Die Schweizer Bierproduzenten
hätten die Trends zu neuen Trinkge
wohnheiten verschlafen, sagte Je
ker.
Zwar sei das Biergeschäft bei
Feldschlösschen durchaus profita
bel. Aber der Bereich werfe nicht
genug Gewinn ab, um langfristig im
Kampf gegen die internationale
Konkurrenz Marktanteile zurück
gewinnen zu können. Zudem fehl
ten der Gruppe die nötigen starken
Marken (Premium Brands). Die soll
der neue internationale Partner -
spekuliert wird über Konzerne wie
Carlsberg - beisteuern.
Die Wahl des neuen Besitzers soll
durch ein internationales Auktions
verfahren erfolgen: Die Credit Suis-
se First Boston (CSFB) ist mit ei
nem entsprechenden Auftrag auf
der Suche nach einem Käufer. «Es
geht uns nicht nur um den Preis,
sondern auch um die Qualität des
OPEC erhöht
Ölproduktion
Benzin bleibt dennoch teuer
WIEN: Die Verbraucher müssen
weiter mit hohen Öl- und Benzin
preisen rechnen. Die Organisation
Erdöl exportierender Länder
(OPEC) beschloss in der Nacht zum
Mittwoch zwar eine Erhöhung der
Fördermenge um sechs Prozent.
Die Mineralölbranche wertete dies
jedoch als unzureichend, um das
Preisniveau nachhaltig zu drücken.
Neun der elf OPEC-Staaten hatten
in Wien beschlossen, vom 1. April an
die Produktion um 1,4 Millionen
Barrel (159 Liter) auf 24,4 Millio
nen Barrel am Tag hochzufahren.
Bei den zähen zweitägigen Ver
handlungen weigerten sich Iran und
der Irak, das Abkommen des Kar
tells mitzutragen.
Am Londoner Ölmarkt gaben die
Notierungen nur wenig nach. Den
noch hofft die EU-Kommission,
dass eine höhere OPEC- Förderung
die inflationstreibenden Kosten für
Öl und Benzin drücken kann.
In ersten Kommentaren sprachen
Energieexperten von einem «Sieg
der USA». Der US-Encrgieminister
Bill Richardson hatte vor der Kon
ferenz alle wichtigen Ölproduzen-
ten besucht. US-Präsident Bill Clin
ton kritisierte wiederholt die hohen
Preise als eine Gefahr für die Wirt
schaftsentwicklung.
Autofahrer und Besitzer von
Heizöltanks werden nach Einschät
zung des Deutschen Verbandes der
Mineralölwirtschaft und grosser Öl-
konzerne kaum profitieren. In den
kommenden Tagen sei mit Preissen
kungen von höchstens «ein bis zwei
Pfennigen pro Liter» zu rechnen,
sagte Verbandssprecherin Claudia
Layes im Saarländischen Rund
funk. Die OPEC-Entscheidung hät
ten die Märkte schon vorwegge
nommen. «Wir hatten Mitte März
Preise von 31,5 Dollar pro Barrel.
Im Moment liegen die Preise bei 25
bis 26 Dollar pro Barrel.»
Nach der OPEC-Sitzung gaben
die Rohölpreise am Londoner
Markt leicht nach. Der Barrel Cru-
de Brent, der am Dienstag mit 25,51
Dollar notiert worden war, wurde in
den ersten Minuten nach Öffnung
des International Petroleum
Exchange teilweise mit 25,10 Dollar
gehandelt. Etwas später lag er bei
25,25 Dollar. Händler nannten das
Geschäft «sehr lebhaft».
Durch die höhere Förderung soll
nach dem Willen der meisten
OPEC- Staaten ein dauerhafter
Barrelpreis von rund 25 Dollar er
zielt werden, wie Delegierte nach
der turnusmässigen Halbjahreskon
ferenz berichteten. Die nicht zu
dem Kartell gehörenden Ölprodu-
zenten Russland, Mexiko, Angola
und Oman hatten hochrangige Be
obachter nach Wien geschickt.
Iran begründete die Ablehnung
damit, dass eine so massive Auf
stockung einen rapiden Preisverfall
einleiten werde. Der Preis für
OPEC-Öl war binnen Jahresfrist
von unter zehn auf mehr als 30
Dollar in die Höhe geschossen. Der
Irak, der seit dem Golfkrieg nicht
mehr am OPEC-Quotensystem teil
nimmt, lehnt die Entscheidung
ebenfalls ab. Unklar blieb, wie sich
Iran weiter verhalten wird. «Unsere
Meinungsverschiedenheiten bezie
hen sich auf die Prinzipien, nicht nur
auf ein paar Barrels», schilderte der
iranische Erdölminister Bijan Nam-
dar Zangeneh Mittwoch die Lage.
Er spielte damit auf den Druck der
USA an.der auf Missfallen bei Iran,
Libyen, Irak und Algerien gestossen
war.
Kräftige Euro-
Konjunktur
BERLIN: Die Wirtschaft in der Eu
ro-Region wird nach Einschätzung
des Deutschen Instituts für Wirt
schaftsforschung (DIW) in Berlin
auch im ersten Halbjahr 2000 kräf
tig expandieren. Die gute konjunk
turelle Entwicklung werde sich
zunächst mit ähnlichem Tempo fort
setzen, schreibt das DIW in seinem
jüngsten Wochenbericht.
Das Institut begründete seine
Prognose damit, dass die jüngsten
Zinsschritte der Europäischen Zen
tralbank (EZB) erst mit zeitlicher
Verzögerung wirkten. Zudem blei
be die starke Wettbewerbsfähigkeit
auf Grund des niedrigen Euro-Kur
ses vorerst erhalten. Auch das welt
wirtschaftliche Klima bleibe güns
tig. Weitere Zinsschritte der Eu
ropäischen Zentralbank hingen
auch von der Lohnentwicklung ab.
1999 legte die Wirtschaft in der
Europäischen Währungsunion nach
Berechnungen des DIW im Jahres
durchschnitt um 2,3 Prozent zu. Im
Zuge der kräftigen Expansion habe
sich die Lage am Arbeitsmarkt im
Euro- Raum weiter entspannt. Im 4.
Quartal 1999 sei die Arbeitslosen
quote erstmals seit 1992 wieder un
ter zehn Prozent gesunken. Die
Zahl der Erwerbstätigen habe wei
ter zugenommen.
Vor allem die Exporte aus dem
Euro-Raum dürften weiter kräftig
expandieren, schreibt das DIW. Da
bei Importen auf Grund der relati
ven Verteuerung nicht mit einem so
starken Anstieg zu rechnen sei, wer
de sich die Leistungsbilanz verbes
sern. Der private Konsum dürfte
wegen der zuletzt etwas schwäche
ren Beschäftigungsdynamik nicht
ganz so stark zunehmen wie im
zweiten Halbjahr 1999. Für den wei
teren geldpolitischen Kurs der EZB
werde entscheidend sein, inwieweit
die drastische Ölpreiserhöhung der
letzten Monate zu weiteren infla
tionären Tendenzen führe.
Käufers», sagte Jeker. Man wähle
nicht einfach den Meistbietenden
aus, versicherte er vor den Medien.
Parallel werde auch geprüft, ob
das Mineralwassergeschäft allen
falls separat veräussert werden
kann. Analysten erwarten, dass da
ran weniger internationale Bier
konzerne, sondern eher die Nah-
rungsmittelmultis Nestld oder Da-
none interessiert sein könnten.
Frage nach der Zukunft
«Dieser Entscheid von Feld
schlösschen ist keine Heldentat, war
aber mittelfristig unumgänglich»,
sagte Analyst Patrick Hasenböhler
von der Zürcher Kantonalbank
(ZKB) auf Anfrage. Wenn der Preis
stimme, dann mache der Verkauf
aus Sicht der Aktionäre Sinn. Eine
schnelle Lösung für die Probleme
im Biergeschäft sei aber nicht zu er
warten. «Ein ausländischer Partner
wird wahrscheinlich ungehemmter
Produktionsstätten wie Freiburg
oder Biermarken wie Hürlimann
oder Löwenbräu streichen kön
nen», erwartet Hasenböhler. Da
durch sei - mindestens am Anfang -
mit einem rückläufigen Marktanteil
zu rechnen.
Portfolio von über einer
Milliarde
Das aktuelle Immobilien-Portfolio
der Gruppe umfasst 213 Liegen
schaften mit einem geschätzten
Wert von 1,04 Mrd. Franken. Er soll
in den nächsten fünf Jahren auf 1,4
Mrd. Fr. gesteigert werden.
REKLAME
H Fortuna
■BUB Investment AG Vaduz
Inventarwert vom 29. März 2000
FORTUNA
Europe Balanced Fund Euro
EUR 109.91*
FORTUNA
Europe Balanced Fund
Schweizer Franken
CHF 103.46*
*+Ausgabekommission
o
CENTRUM BANK
—AJ
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 29. März 2000
Kategorie A (thesaurierend)
Ausgabepreis: € 67.80
Rücknahmepreis: € 66.41
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: € 67.20
Rücknahmepreis:. € 65.79
REKLAME
LGT Anlagefonds
aktuelle Kurse
Inventarwert vom 28.03.2000
LGT Strategy 1 Year
LGT Strategy 2 Years
LGT Strategy 3 Years.
LGT Strategy 4 Years
993.10*
991.90*
1 003.40*
1031.60*
LGT Strategy 1 Year 995.65'
LGT Strategy 2 Years 999.75'
LGT Strategy 3 Years 1'044.05'
LGT Strategy 4 Years 1 '076.95'
*+ Ausgabekommission
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