Liechtensteiner Volksblatt
Land und Leute
Mittwoch, 29. März 2000 9
Nachrichten
Posfimpressionismus
und Kubismus
SCHAAN: Am Dienstag, den 4. April beginnt
um 20.15 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan
ein Seminar, das sich mit der Malerei des ausge
henden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts
beschäftigt (Insgesamt drei Dienstagabende).
Postimpressionismus ist eine begriffliche Hilfs
konstruktion, um eine Gruppe von unterschied
lichen Malern der letzten zwei Jahrzehnte des 19.
Jahrhunderts zusammenzufassen, deren gemein
samer Ausgangspunkt der Impressionismus war
(Paul Cezanne, Paul Gauguin, Vincent van Gogh,
Pierre Bonnard,Toulouse-Lautrec, Georges Seu-
rat, Edvard Münch). Die Malerei zu Beginn des
20. Jahrhunderts wurde vor allem durch zwei
Männer geprägt: Henri Matisse und Pablo Picas
so, der mit seinem Bild der «Demoiselles d'Avig-
non» von 1907 das erste Bild des Kubismus und
zugleich ein Schlüsselbild der Moderne malte.
Die Referentin, lic.phil. I Dagmar Strecke!, ist
Kunsthistorikerin und lebt in Liechtenstein. Ver
anstaltet von der Erwachsenenbildung, Stein-
Egerta, mit Voranmeldung. (Eing.)
Inline-Skate für Kinder
von 7 bis 12 Jahren
ESCHEN: Der Kurs 193 unter der Leitung von
Patrick Haslcr beginnt am Samstag, den 8. April
um 15 Uhr und dauert 1 Stunde. Dieser Kurs ist
für Kinder gedacht, die diese Sportart ausprobie
renwollen. Patrick Hasler zeigt Bremstcchniken,
leichtes Kurvenfahren sowie das Geradeausfah-
ren auf einfachem Gelände. Wer keine Ausrüs
tung hat, kann diese zu einem Unkostenbeitrag
von 10 Franken bei Pädy's Sportartikel in Eschen
ausleihen. Bei Regenwetter wird der Kurs ver
schoben. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Ge
fahr. Der Durchführungsort wird vom Kursleiter
kurzfristig schriftlich mitgeteilt. Anmeldung und
Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein-
Egerta in Schaan,Telefon 232 48 22. (Eing.)
Inline-Skate Kurs:
Sicheres Fahren
RUGGELL: Sie erlernen sicheres und ab
wechslungsreiches Inlinen. Einführung - theo
retisch und praktisch; Hinweise zu Gefahren;
richtiges Bremsen (verschiedene Arten); ver
schiedenes Beschleunigen;Trickfahren und Sla
lomfahren. Der Kurs 201 unter der Leitung von
Daniel Wickli beginnt am Samstag, den 8. April
um 9.00 Uhr. Treffpunkt Rheindamm Rhein
brücke Salez-Ruggell. Anmeldung und Aus
kunft bei der Erwachsenenbildung Stein-Eger
ta in Schaan, Telefon 232 48 22. (Eing.)
Gesprächskurs für
junge Paare
BALZERS: Am Anfang einer Beziehung scheint
das Miteinander der Partner selbstverständlich
zu funktionieren. Damit aber das positive Gefühl
und die Liebe füreinander erhalten bleiben, ist es
äusserst wichtig, gut miteinander reden zu kön
nen, sich klar und eindeutig mitzuteilen und kon
struktiv zuzuhören. Der Schwerpunkt des Kurses
liegt in den Gesprächen, die ausschliesslich zwi
schen den Partnern stattfinden, und von einem
derTrainer z.T. begleitet werden. Dieser Kurs fin
det in Zusammenarbeit zwischen der Erwachse
nenbildung Stein-Egerta und dem Haus Guten
berg statt und steht unter der Leitung von Sand
ra und Robert Büchel-Thalmaier. Beide sind aus-
. gebildete Kommunikationstrainer (EPL). Kurs
dauer: Freitag, 7. April, 19.00 Uhr bis Sonntag, 9.
April, 13.30 Uhr. Anmeldung bis spätestens
31. März, direkt im Haus Gutenberg, Balzers,
Tel. 388 11 33. (Eing.)
Symbol einer Lektion
Liechtenstein-Institut mit Vortrag von Dr. Josef Wolf über die Geschichte des Europarates
Der ständige Vertreter Liech
tensteins beim Europarat refe
rierte gestern Abend am
Liechtenstein-Institut in Ben
dern. Er zeichnete dabei Inhal
te der 1949 gegründeten Insti
tution auf und ging nach sei
nem ausführlichen Vortrag auf
die Fragen der Gäste ein.
Iris Frick-Ott
Dr. Josef Wolf ist seit März 1992
als ständiger Vertreter Liechten
steins beim Europarat (ER). Dort
obliegen ihm ausserdem die Verant
wortlichkeit für die Beobachtung
des Europäischen Parlaments sowie
die Vertretung Liechtensteins beim
Sozialfonds des ER. Gestern Abend
berichtete er über geschichtliche
Abläufe der Organisation und teilte
den Abend in vier Themenschwer
punkte: «Zur Geschichte der eu
ropäischen Einigung in der zweiten
Hälfte des letzten Jahrhunderts»
ging er auf die Ausgangslage des
Europarates zurück. Der unmittel
bar nach Kriegsende formulierte
Slogan «Nie wieder Krieg zwischen
uns» entfaltete eine grosse Wirkung
und die Initiatoren des europäi
schen Abenteuers haben diese Visi
on geformt. Nachforschungen im
Archiv des Europarates haben übri
gens zutage gebracht, dass auch
Liechtenstein am Haager Kongrcss
- der Geburtsstunde des Europara
tes - vertreten war. «Die Väter des
europäischen Gedankens besassen
eine Zukunftsvision, ihr Herz war
voll von Verständigung und Öff
nung gegenüber dem Anderen», er-
Der Ständige Vertreter Liechtensteins beim Europarat: Dr. Josef Wolf bei sei
nem gestrigen Vortrag am Liechtenstein-Institut in Bendern. (Bild: I.D.
klärte Josef Wolf. Als Grundlage des
europäischen Annäherungsprozes
ses dienten verschiedene Kolloqui
en, Partnerschaften von Städten so
wie der Jugendaustausch. «Der Eu
roparat habe sich für intergouver-
nementale Zusammenarbeit ent
schieden und damit später an Ter
rain gegenüber der EU verloren,die
sich für den supranationalen Weg
entschieden hätte, so Josef Wolf.
Das Statut des Europarates wur
de am 5. Mai 1949 in London unter
zeichnet und war, so Josef Wolf, «das
Symbol für die Lektion, welche die
europäische Öffentlichkeit aus den
Entgleisungen der 30er und 40er
Jahre gezogen hat». In den 90er Jah
ren begann, nach bis dahin 22 Mit
gliedstaaten, eine neue Epoche des
ERs. Einerseits sollten die demo
kratischen Errungenschaften der
«Alten» bewahrt werden, gleichzei
tig aber stand der ER nach dem Fall
der Mauer vor der Aufgabe, den
«Neuankömmlingen» - heute zählt
der ER 41 Mitglieder - dabei zu hel
fen, den demokratischen Rückstand
aufzuholen.
Bescheiden, aber greifend
Mit Konventionen könne keine
pressemässige Furore gemacht wer
den, so der Referent. Der ER sucht
nicht das Spektakuläre: «Im Mo
ment zielt sein Bemühen darauf hin
aus, auf gesamteuropäischer Ebene
einen Prozess einzuleiten, welcher
der Stärkung des demokratischen
Prinzips dient und der die wirklich
grossen Gesellschaftsprobleme an
geht, was wiederum den Sinn von
Staatsgrenzen in Frage stellt».
Im Weiteren ging Josef Wolf auf
die Erwartungen an den ER ein:
«Europa kann nicht alles leisten.
Die Institutionen können Europa
nicht geistig definieren, ohne dass
die ganze Gesellschaft daran einen
aktiven Anteil nimmt». Als ersten
Schritt propagierte der Referent an
die uns übermittelten Grundwerte
des humanistisch-christlichen Men
schenbildes, welches in uns selbst
wieder lebendig bzw. erneuert wer
den muss. Sich also die Gedanken
der ER-Gründungsväter ins Ge
dächtnis zurückzurufen - «Um den
Frieden zum Wohl der Menschen zu
schaffen und die hochgesteckten
Ziele zu verwirklichen, haben sie
Taten gesetzt!»
Balzers AG: Kein Vertrauen in die LKK
Rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wechseln zur FKB
7J
Durch die von der Regierung herbei
geführte Gesundheitsrcform bleibt
kein Stein auf dem anderen: Sämtli
che Versicherte, deren Kassen auf
grund der Reform Liechtenstein ver
lassen haben, sind gezwungen, sich
nach einem neuen Krankenversiche-
rer umzusehen. Gross- und Kleinbe
triebe, welche ihre Mitarbeiter bei der
CSS versichert hatten, müssen nun in
nert kürzester Frist ihre Entschei
dung Fällen. Die Balzers AG wandert
mit ihren Mitarbeitern zur Freiwilli
gen Krankenkasse Balzers. In die
LKK habe man kein Vertrauen.
Peter Kindle
Rund 400 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Balzers AG bekom
men mit der FKB einen neuen
Krankenversicherer. Walter Sulser,
Verantwortlicher der Balzers AG
für Krankenkassenfragen, unter
streicht: «Die Balzers AG verhält
sich bei der Wahl einer neuen Kran
kenkasse neutral, aber wir haben
Die Balzers AG wechselt mit etwa 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur
Freiwilligen Krankenkasse Balzers. Zur LKK, welche bereits einmal bank
rott war, besteht offensichtlich kein Vertrauen. (Archivbild)
volles Vertrauen in die FKB». Jeder
Mitarbeiter häbe bei der Wahl völlig
freie Hand und soll frei über den
bevorstehenden Wechsel entschei
den können. «Die Freiwillige Kran
kenkasse Bafeers steht auf einem
i
gesunden Fundament», betonte
Walter Sulser, «zudem steht sie vor
unseren Türen». Dies seien die Be
weggründe gewesen, warum man
sich zu einem Wechsel zur FKB ent
schieden habe. Walter Sulser führte
an, dass bei der FKB das Verhältnis
zwischen Preis und Prämienhöhe
stimme.
Freie Wahl immer noch
möglich
«Für einen Wechsel zur LKK
spricht sich bei unseren Mitarbei
tern kaum jemand aus, einige je
doch möchten gerne zur Konkordia
wechseln», teilte Walter Sulser mit.
Die Wahl der Kasse stehe bis zum
30. April frei. Mit der FKB habe
man bereits einen fairen Kollektiv
vertrag ausgehandelt, welcher kurz
vor einer Unterzeichnung stehe.
«Für die Versicherten wird es durch
diesem neuen Kollektivvertrag
kaum Änderungen in der Leistung
geben. Jeder Einzelne muss sich
aber entscheiden, ob er sich dem
Hausarztmodell anschliesst, oder
eben nicht». Falls viele Mitarbeiter
der Balzers AG zur Konkordia
wechseln möchten, will Walter Sul
ser mit dieser ebenfalls einen Kollek
tivvertrag aushandeln.
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