6 Mittwoch, 29. März 2000
Land und Leute
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Muttertagsgeschenke
basteln
BALZERS: Am Mittwoch, den 5. April um
14.00 Uhr beginnt im Kindergarten Heiligwies
in Balzers der Kinderkurs 116 unter der Leitung
von Rita Beck. Der Muttertag steht bald vor der
Türe. Wir basteln aus verschiedenen Materia
lien kleine Überraschungen zum Muttertag. Die
Kinder können auch selber Wünsche anbrin
gen, mit welchen Geschenken sie ihre Mütter
überraschen möchten. Anmeldung und Aus
kunft bei der Erwachsenenbildung Stein-Eger-
ta in Schaan,Telefon 232 48 22. (Eing.)
Venenerkranku ngen
vorbeugen
MAUREN:Am Dienstag,den 4. April um 19.00
Uhr findet in der Primarschule Mauren im Sit
zungszimmer der Vortrag von Sylvie Hoelter-
hoff statt. Wie entstehen Venenbeschwerden?
Welchen Einfluss hat die Ernährung? Wann ist
ein Eingriff notwendig? Wo hilft die Naturheil
kunde? Die Referentin kennt aus Phytothera
pie, Homöopathie, der Kneipp-Lehre, aber auch
aus der Praxissicht beim Beinspezialisten viele
Tipps und Anregungen, wie diese Probleme an
gegangen werden können. Berufstätige mit ste
henden oder sitzenden Tätigkeiten erhalten
praktische und alltagstaugliche Ideen, um die
Durchblutung der Beine in Schuss zu halten. Ei
ne Anmeldung ist nicht erforderlich (Abend
kasse). (Eing.)
Selbstvertrauen für
Frauen
TRIESEN: Mentaltraining/NLP mit NLP-Prac-
titioner Ueli Staub: sich seiner Stärken bewusst
werden. Sich mental auf verschiedene Situatio
nen richtig einstellen können. Andere Betrach
tungsweisen von Situationen kennenlernen. In
halt: Wo liegen meine Stärken? In welchen Si
tuationen habe ich Mühe oder keinen Erfolg?
Veränderungsarbeit; «momentaner und ge
wünschter Zustand»: ich mache das, was ich will;
der mentale Weg zum Ziel. Der Kurs 119 unter
der Leitung von Ueli Staub beginnt am Don
nerstag, den 6. April um 19.00 Uhr im Bürger
heim in Triesen. Anmeldung und Auskunft bei
der Erwachsenenbildung Stein-Egerta in
Schaan,Telefon 232 48 22. (Eing.)
Leserbriefe
Eine Bitte an die
Telecom FL
Könntet ihr eure fast täglichen Mitteilungen über
Neuerungen, Änderungen, «Pionierleistungen»
(und demnächst sicher auch über Preissenkun
gen) nicht jeweils auf der Vorderseite grossge
druckt mit einem Datum versehen?
Da hat sich nämlich in der letzten Zeit ein Stoss
solcher Mitteilungen angesammelt, und beim
Durchschauen weiss man nicht mehr, was nun ei
gentlich «der letzte Schrei» ist und was man ge
trost wegwerfen kann. Letzteres könnte aller
dings die Recycling-Container bald mal zum
Überlaufen bringen ...
Martin Sommerlad, Meierhofstrasse 116, Triesen
Telefonie: PPgeh!
Aas dem Telefonalltag einer Durchschnittsbiir-
gerin: Wo ist die gestern gross angekündigte Ta
rifreduktion von 55 bis 60 % geblieben, wenn
man nachstehendes Beispiel nimm!?
CHF-Tarife: bis März ab April 2000
1. Gespräch Nendeln-
Feldkircli Montag
18.00 h, 10 Minuten 1.50 2.40
2. Gespräch Nendeln -
Konstanz Dienstag
17.00 Ii, 10 Minuten 1.50 2.40
3. Gespräch Nendeln -
Zürich Mittwoch
21.00 h, 10 Minuten 1.30 1.20
4.30
6.00
Wie lange werden wir von den Verantwortli
chen eigentlich noch als dumm angeschaut? Die
Abschaffung der Grenzbereichstarife und Nie
dertarife Montag bis Freitag straft wieder den
kleinen Telefonbeniltzer.
Für die Telecom FL hätte ich einen viel pas
senderen Namen: PPgeh FL (Pleiten und Pan
nen gehl). Ursula Batliner, Nendeln
Holzpreise «im Keller»
Frühjahrs-Holzmarktbericht des Waldwirtschaftsverbandes St. Gallen-Liechtenstein
Die Empfehlung des Waldwirt -
schaftsverbandes (WWV) St.
Gallen-Liechtenstein, Sturm
holz zurückhaltend zu verkau
fen, hat nichts gefruchtet. Pa
nikverkäufe Hessen den Holz
preis in den Keller fallen.
Durch das hektische Aufrüsten des
«Lothar»-Sturmholzes sei der Holz
markt in der Region zur Zeit über
sättigt, schreibt der WWV im Früh
jahrsbericht. Statt das Holz - wie
vom Verband empfohlen - zu la
gern, werde es besonders von den
nicht organisierten Privatwaldbesit
zern zu miserablen Preisen richtig
gehend «entsorgt».
«Schamlos ausgenützt»
Die Preise für das am meisten
verbreitete Fichtenholz liegen der
zeit je nach Qualität noch zwischen
65 und 90 Franken pro Kubikmeter.
. Vor dem Sturm «Lothar» vom De
zember 1999 hatten sie noch 88 bis
116 Franken, vor 30 Jahren über das
Doppelte betragen.
Die Lage der nicht organisierten
Privatwaldbesitzer werde von Holz
käufern «teilweise schamlos aus
genützt», klagt der WWV. Zudem sei
en auch die Preise des vor dem Sturm
geschlagenen «Normalnutzungshol
zes» stark gesunken. Dies mache ins
besondere den Waldbesitzern in den
Bergregionen schwer zu schaffen.
Engpässe im Export
Am übersättigten Holzmarkt sind
laut WWV aber auch die SBB
schuld. Fehlende Bahnwagen und
zu lange Rücklaufzeiten führten zu
«gravierende Engpässen» im Ex
port nach Österreich. Der WWV
hatte im Januar mit zwei öster
reichischen Abnehmern Lieferver
träge für grosse Mengen Sturmholz
zu marktgerechten Preisen abge
schlossen. Wie es im Bericht heisst,
vergehen von der Bestellung eines
Bahnwagens bis zum Verlad drei bis
vier Wochen. Noch einmal zwei Wo
chen dauere es, bis die Wagen wie-
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Erhebungen der Forstorgane bezifferten das Schadensausmass von Orkan Lothar im Liechtensteiner Wald mit rund
18 000 Kubikmetern, iw« auf das ganze Land bezogen etwa einer Jahresnutzung entspricht. (Archivbild)
der aus Österreich zurückkommen
würden. Deshalb könne keine seriö
se Planung betrieben werden, kriti
siert der WWV.
Jahresnutzung am Boden
Insgesamt fielen im Kanton St.
Gallen durch den Sturm «Lothar»
die 1,1-fache Menge einer Jahres
nutzung an. Das waren 185 000 Ku
bikmeter verwertbares Nadelholz,
50 000 Kubikmeter Papier-, Brenn-
und unbrauchbares Holz und
45 000 Kubikmeter Laubholz. Eine
normale Jahresnutzung beträgt
rund 260 000 Kubikmeter.
Im Liechtensteiner Wald beziffer
ten Erhebungen der Forstorgane
das Schadensausmass von Orkan
Lothar mit rund 18 000 Kubikme
tern, was auf das ganze Land bezo
gen etwa einer Jahresnutzung ent
spricht. 80 % des Sturmholzes sind
als Flächenschäden, 20 % als über
die Waldungen verteilte Streuschä
den angefallen. Grosse Waldschä
den mit erheblichen Folgewirkun
gen verursachte der Orkan vor al
lem am Eschnerberg sowie in den
Gemeinden Balzers und Triesen-
berg, wo der Sturm soviel Bäume
gebrochen oder mit dem ganzen
Wurzelteller geworfen hat, wie in
diesen Wäldern normalerweise in
drei Jahren geerntet werden.
Mehraufwendungen
Direkte wirtschaftliche Schäden
entstehen durch einen wesentlichen
Mehraufwand, den die schwierige
Holzaufarbeitung verursacht, und
durch erhebliche Mindererlöse des
in der Qualität entwerteten Holzes.
Insbesondere in jenen Wäldern, in
denen der Schutzfunktion eine her
vorragende Rolle zukommt, erfor
dern dringende Wiederherstel-
lungs- und Sanierungsmassnahmen
in den kommenden Jahren zusätzli
che Mehraufwendungen. Bei der
Wiederbestockung der Sturm
flächen wird deren natürliche Ver
jüngung mit standortsheimischen
Baumarten entsprechend den Ziel
setzungen des naturnahen Wald
baus angestrebt. Die Liechtenstei
ner Forstbetriebe seien aufgrund ih
rer personellen und organisatori
schen Ausstattung in der Lage, die
Folgen der Sturmschäden in nützli
cher Zeit sachkompetent und ziel
führend zu beheben, hiess es in ei
ner früheren Mitteilung.
175 Besitzer im WWV
Dem WWV St. Gallen-Liechten-
stein gehören 175 Waldbesitzer an.
153 Mitglieder sind öffentliche Kor
porationen, denen 55 Prozent der
Waldfläche gehört. Von den rund
6000 Privatwaldbesitzern im Ver
bandsgebiet sind nur gerade 22 Mit
glieder. Der WWV betreibt in St.
Peterzell eine Geschäftsstelle, die
Holz vermittelt.
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Leserbriefe
Wird der
Erzbischof etwas
lernen?
War man mal ca. 14 Tage abwesend
und überfliegt nach der Rückkehr die
Zeitungen, dann fällt auf, wie viel
über den Erzbischof geschrieben
wurde, wieviele Ängste aufgekom
men sind und außomnien, denn ein
wertvolles Gut ist in Gefahr, unsere
Kinder. Sie sollen wieder in einem
Schema unterrichtet werden, das nur
Ängste, Unsicherheit, Lebensfremd
heit erzeugt, statt ihnen ein Rüstzeug
zu geben, das ihnen erlaubt, mit wa-
chen Sinnen das Leben zu meistern
und innere Festigkeit zu erlangen.
Doch dieses können sie nur, wenn sie
mit offenen Augen die Tatsachen se
hen und Leitwege aufgezeigt bekom
men, die ihnen helfen, den Gefahren
entgegenzutreten. Das aber können
sie nicht, wenn sie in enge Zäune hin-
eingepresst werden, die ihnen den
freien Blick verwehren. Die heutigen
Umstände sind anders als noch in
meiner Kindheit, wo noch kaum ein
Telefon vorhanden war, kein Radio,
kein Fernsehen, keine grosse Rei
semöglichkeit, kein Internet. Da wa
ren die Gefahren noch klein, heute
aber, mit dem freien Zugang zu all
diesen Informationsquellen, helfen
ihnen die Kenntnisse des Katechis
mus, der vorgeschriebenen Thesen
nicht mehr, heute müssen sie die Er
fahrung der inneren Führung ma
chen können, sie müssen ein Gottes-
bild erhalten, das ihnen die Kraft
gibt, das Gute zu erkennen und das
Böse zu meiden. Sie müssen mit dem
Herzen sehen lernen und nicht nur
Buchstaben nachplappern. Diese Of
fenheit zu vermitteln verstanden die
bisherigen und bewährten Unter
richtskräfte, allen voran Dr. Hirsch-
lehner.
Dass ein intelligenter Mensch, der
doch die Wirkung seines Handelns
sieht und nur Abwehr erfuhr in sei
nem früheren Tätigkeitsgebiet, nicht
aus seinen Fehlern lernt, ist mir un
verständlich. Das kann nur ein
Mensch sein, der innerlich sehr unsi
cher ist, sich daher mit Gleichgesinn
ten umgibt, selbst sich keinem Ge
genüber stellen will und andere vor
schiebt, welche die Arbeit tun, fremde
Menschen, die Land und Leute nicht
wirklich kennen. Das Unterbewusst-
sein muss dem erzbischöflichen Ge
neralvikar . Markus Walser einen
Streich gespielt haben, als er anstatt
Oligarchie Ochlokratie schrieb. Un
ser Volk ist für ihn also nur «Pöbel».
Das zeigt deutlich seine Gesinnung.
Wehrt den Anfängen. Da ist auch
unsere Regierung gefordert. Da muss
die Angst vor den Wahlen eben in den
Hintergrund treten. Ihr richtiges und
festes Auftreten wird ihnen die Gunst
der Wähler eher erhalten.
Wer am Sonntag ab 8 Uhr DRS 2
aufmerksam verfolgte, konnte hören,
was eine erzkonservative Kirche be
wirkt, es ist nichts Gutes.
Andererseits, was ein wahrhaft reli
giöser, mystischer Vollchrist wie Erz
bischof Römern in El Salvador Gutes
in die Wege zu leiten vermag. Er setz
te sich mit voller Kraft für die Armen
ein, war die «Stimme der Gerechtig
keit«, wie er genannt wurde. Romero
selbst sagt:« Unser Handeln muss zum
Wohle unserer Mitmenschen, muss
glaubwürdig sein, Wort und Tat müs
sen übereinstimmen.» Diese Einstel
lung aber vermissen wir bei unserem
Erzbischof. Wird er etwas lernen?
Herta Batliner, Vaduz
Mobilfunk-
Antennen: Harmlos
oder gefährlich?!
Gemäss dem aktuellen Faltblatt der
Regierung sollte man den «Mobil
funkantennen nicht mit mehr Skep
sis entgegentreten als zum Beispiel
den Strahlen einer Glühlampe».
Wenn ich die Regierung wäre, dann
würde ich in erster Linie den Mobil
funk-Betreibern und der indu
striefreundlichen Wissenschaft mit
Skepsis begegnen, denn auch diese
sind noch immer nicht in der Lage,
Gesundheitsrisiken bei Mobilfunk-
Antennen mit Sicherheit auszusch-
liessen. Zum Glück gibt es aber noch
«andere» Wissenschaftler und Ex
perten auf diesem Gebiet:
Für Wulf-Dietrich Rose, Sachver
ständiger der Internationalen Gesell
schaft für Elektrosmog (Vaterland
und Volksblatt vom 21.3.00) sind die
WHO-Grenzwerte und die NIS-
Werte immer noch gefährlich hoch.
Auch konnte festgestellt werden,
dass gesundheitliche Probleme in
nert kurzer Zeit nach der Inbetrieb
nahme einer Mobilfunk- Sendeanla
ge zugenommen haben.
Für Dr. Hans U. Hertel (bekannt
auch durch die Studie über die Ge
fährlichkeit von Mikrowellenöfen an
der ETH Lausanne) gibt es keine si
cheren Grenzwerte, weil für die Er
mittlung der Grenzwerte nur thermi
sche Wirkungen einbezogen werden.
Die athermischen Effekte sind viel ge
fährlicher. Für die NIS-Verordnung
der Schweiz, an der sich auch Liech
tenstein orientiert, wurden nur ther
mische Wirkungen berücksichtigt!
Für Prof. Knasmüller, medizini
sche Fakultät der Universität Wien,
wirkt jede Dosis auf die Zellen ein.
Zellwirksam heisst, wir beeinflussen
die Zellen von aussen mit einer tech
nischen Strahlung. Das muss zwin
gend schädlich sein, weil wir überall
etwas zerstören, wo wir mit einer zu
sätzlichen technischen Strahlung in
die Natur eingreifen.
Der Medizinphysiker Dr. Leb-
recht von Klitzing, Universität Lü
beck, hat nachgewiesen, dass bereits
ein kurzes Handygespräch noch
nach Stunden Veränderungen in den
Geliirnströmen (EEG) verursacht.
Prof Dr. Peter Semm (ehemaliger
Mitarbeiter der deutschen Telekom)
stellte bereits im Jahre 95 bei For
schungen fest, dass weit unterhalb
der Grenzwerte 60 % der Nervenzel
len falsch reagieren. Prof. Semm sag
te auch auf einer Veranstaltung: «Ich
würde mein Kind nicht in einen Kin
dergarten schicken, wenn dort in 250
m Entfernung eine Mobilfunkanlage
steht!» Der bekannte Schweizer Mo
bilfunk-Experte Hans-U.Jakob, wel
cher zur Zeit ca. 100 Einsprache
gruppen betreut, geht davon aus,
dass, wenn der Mobilfunk die ganze
Schweiz abdeckt und es keinen Ort
mehr gibt, wo man von dieser Strah
lung verschont wird, die Gesundheit
der Bevölkerung in einem er
schreckenden Ausmasse gefährdet
wird!
Wie Prof Felix Gutzwiller (Vater
land v. 21. 3. 00) im Interview aus
führte, müsse man auf die Menschen,
die sich fürchten, eingehen und zuge
hen. Dies bedeute eine offene Infor
mation auch von Seiten der Wissen
schaftler. VVa.s' nützt es aber der Be
völkerung, wenn sie nur die Meinung
der «Mobilfunk-Verharmloser» zu
hören bekommt. Skepsis ist wirklich
angebracht - nicht nur gegenüber
Glühlampen!
Christian Kaufmann, Vaduz