Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Journal 
AZ FL-9494 Schaan 
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Mittwoch, 
29. März 2000/Fr. 1.- 
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 73 
vaaumisüDOsisanm 
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Jugend-Extra 
Sven Väth auf 
Entdeckung 
Der Techno-Star DJ sammelt 
weitere Erfahrungen in ver 
schiedensten Musikberei 
chen. Seile 19 
Mittwoch 
Renate Wohlwend als 
Botschafterin 
SINGEN: Für die 
Landesgartenschau in 
Singen wurde die 
Liechtensteinerin Re 
nate Wohlwend zur 
Botschafterin ge 
wählt. Die Organisa 
toren wollen die 
grenzüberschreitende 
Zusammenarbeit in 
der Euregio Bodensee 
stärken und sind deshalb glücklich, dass die Juri 
stin und stellvertretende FBPL-Landtagsabge- 
ordnctc dieses wichtige Amt annahm. Seite 2 
Neues Mehrwertsteuer 
gesetz nötig 
VADUZ:Die Schweiz hat ein neues Mehrwert- 
stcuergesetz geschaffen, unser Land muss nun 
nachziehen. Die Vorlage, die unter anderem ge 
wisse Erleichterungen für den Sport mit sich 
bringt, wird auf den 1. Januar 2001 in Kraft tre 
ten. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die 
Mehrwertsteuer-Sätze linear um 0,1 % angeho 
ben. Seite 3 
Ehrgeizige Visionen 
SCHAAN: Geht es nach den Wünschen von 
TaK-Intendant Georg Rooteringund Peter Rit 
ter, Präsident der Genossenschaft desTaK, soll 
Schaan schon bald ein neues Theater erhalten. 
Zudem soll das Kulturangebot unseres Landes 
weiter ausgebaut werden. Damit diese ehrgeizi 
gen Visionen umgesetzt werden können, sei es 
vonnöten, die Causa Büchel einem Ende zuzu 
führen. Seite 7 
Kuoni weiter auf 
Einkaufstour 
ZÜRICH: Der 
Schweizer Reisekon 
zern Kuoni ist weiter 
auf Einkaufstour. Das 
«Einkaufskonto wird 
mit rund einer Milliar 
de Franken aufge 
stockt, damit bei pas 
sender Gelegenheit 
weiter zugelangt wer 
den kann. Das Unter 
nehmen blick auf ein 
äusserst erfolgreiches, wenn auch sehr turbulen 
tes Jahr zurück. Seite 11 
Eine mächtige Festung 
wartet auf Besucher 
BESENO: Im oberitalienischenTrentino laufen 
die Vorbereitungen für die Landesausstellung 
auf Hochtouren. Schauplatz ist das Castel Bese- 
no. Den ganzen Sommer steht der Ort ganz im 
Zeichen von Schlachten und Spektakel. 
Seite 20 
Wladimir Putin ist 
allgegenwärtig 
MOSKAU: Das Ge 
sicht des neu gewähl 
ten russischen Präsi 
denten Wladimir Pu 
tin ist bereits auf den 
traditionellen russi 
schen Puppen zu se 
hen. Während der 
Präsident zum Zu 
sammenhalt aufruft, 
tätigen die Strassenhändler bereits die ersten 
Geschäfte mit dem neuen starken Mann ihres 
Landes. Seite 23 
«Eine Einigung wäre 
die beste Lösung» 
Vierte Runde der Verfassungsdiskussion auf Sciiloss Vaduz - Bunte Fragen, interessante Antworten 
«Ich hoffe immer noch auf eine 
Einigung mit der Verfassungs- 
kommission», unterstrich S. D. 
der Landesfürst bei der gestri 
gen vierten Verfassungsdiskus- 
sionsrunde auf Schloss Vaduz. 
Falls mit einer endgültigen Lö 
sung der Verfassungsfrage zu 
lange zugewartet werde, könne 
Liechtenstein sowohl innen- als 
auch aussenpolitisch grossen 
Schaden nehmen, betonte der 
Landesfürst. 
Peter Kiiulle 
Rund 80 Besucherinncn und Besu 
cher folgten der Einladung des Lan 
desfürsten und des Erbprinzen, um 
im offenenen Dialog über die anste 
hende Verfassungsänderung zu dis 
kutieren. Die Diskussion verlief 
sachlich, sowohl der Landesfürst, als 
auch der Erbprinz freuten sich über 
die zahlreichen Fragen und Anre 
gungen, welche sie aus der Bevölke 
rung entgegennehmen durften. 
Zentrale Punkte der Diskussions 
runde waren die Richterbestcllung 
und das Selbstbestimmungsrecht. 
Kritische Fragen, welche beispiels 
weise auf das Separationsrecht ei 
ner einzelnen Gemeinde abzielten, 
beantwortete der Landesfürst fun 
diert: «Der Verfassungsvorschlag 
des Landesfürsten mit dem Einbe 
zug dieses nicht auf ethnischen 
Grundsätzen basierenden Selbstbe 
stimmungsrechtes, ist visionär.» 
Liechtenstein könne mit diesem 
S.D. Fürst Hans-Adam und S.D. Erbprinz Alois sahen sich mit bunten Fragen zur hängigen Verfassungsdiskussion 
konfrontiert. Jürgen Schenkenbach (Mitte) leitete die Gesprächsrunde neutral und wertungsfrei. (Bild: A. Kieberj 
Novum Meilensteine setzen und 
gleichzeitig auch die Souveränität 
des Landes manifestieren. 
Das Richtervorschlagsrecht wur 
de von Erbprinz Alois als sehr zent 
raler Punkt bei der Verfassungsre 
vision bezeichnet: «Die Staatsge 
richtshofaffäre ist sicher noch 
bei vielen Anwesenden präsent. 
Diese ist das beste Beispiel für 
das Nichtfunktionieren der heuti 
gen Verfassung, gerade im Bereich 
der Richterbestellung.» Die partei 
politische Komponente müsse be 
seitigt werden, um qualitativ hoch 
stehende Gerichte in Liechtenstein 
zu haben. 
Auch kritische Stimmen 
Wie es sich für einen offenen Dia 
log gebührt, waren nicht nur Stim 
men zu hören, die dem Verfassungs 
vorschlag des Fürstenhauses positiv 
gegenüberstehen. Der Landesfürst 
wurde auch mit Kritik an seinem 
Vorschlag konfrontiert. So wurde 
die Frage aufgeworfen, woher das 
Fürstenhaus die Legitimation für 
die Macht beziehen könne. Landes 
fürst Hans-Adam erklärte, dass in 
Zukunft vor allem wichtig sei, eine 
demokratische Legitimation anzu 
streben. Dieses Ansinnen verfolge 
der Verfassungsvorschlag des Fürs 
tenhauses. 
Einigung wäre beste Lösung 
«Wir kommen der Verfassungs 
kommission entgegen, aber nur bis 
zu einem bestimmten Punkt», stell 
te der Landesfürst fest. Falls aber 
keine Einigung erzielt werden kön 
ne, werde eine Volksabstimmung 
die Frage der Verfassungsänderung 
klären müssen. 
Marco Büchel holt Abfahrtstitel 
CH-Meisterschaften: Tamara Schädler wurde ausgezeichnete Achte 
Einen Aussenseiter- und einen Fa 
voritensieg gab es bei den alpinen 
Schweizer Skimeisterschaften, die 
auf der Fiescheralp mit den Abfahr 
ten begannen. Der Riesenslalom- 
Spezialist Marco Büchel setzte sich 
unerwartet bei den Männern durch 
und wurde als Liechtensteiner 
Schweizer Meister. Jürgen Hasler 
schied aus. Corinne Rey-Bellet ge 
wann standesgemiiss bei den Frau 
en. Tamara Schädler wurde ausge 
zeichnete Achte. 
Marco Büchel fuhr mit der Start 
nummer 18 zwei Hundertstel 
schneller als der vermeintliche Sie 
ger Didier Cuche. «Offenbar ist es 
mein Schicksal, um Hundertstelse 
kunden zu verlieren», meinte der 
Neuenburger, «vielleicht bin ich 
kein Winner-Typ.» Seit seinem Kitz- 
bühel-Triumph 1998 errang Cuche 
schon zahlreiche Ehrenplätze, wei 
tere Erfolge Hessen aber auf sich 
warten. 
Schon im letzten Jahr hatte er den 
Meistertitel nur um eine Hunderts 
telsekunde verpasst. Damals rnusste 
er Paul Accola den Vortritt lassen, 
der diesmal als Titelverteidiger 
Fünfter wurde. Und bei der Welt- 
cup-Abfahrt im März in Kvitfjell 
hatte der Amerikaner Daron Rahl- 
ves Cuche um neun Hundertstel 
von der Spitze verdrängt. 
Marco Büchel ist erst nach sei 
nem erstaunlichen 4. Platz im Su- 
per-G von Kitzbühel im Januar wie 
der auf die Abfahrtspisten zurück 
gekehrt, auf denen er sich 1994 
letztmals versucht hatte. Der 22. 
Rang auf der Streif gab ihm solchen 
Auftrieb, dass er auch die restlichen 
Weltcup-Abfahrten bestritt. «Dass 
ich aber in dieser Disziplin gleich 
Schweizer Meister werde, hätte ich 
nie erwartet», sagte der Liechten 
steiner, der erstmals seit 1990 (Paul 
Frommelt im Slalom) wieder einen 
Titel ins Fürstentum entführte. 
Zu einer einseitigen Angelegen 
heit wurde die Frauen-Abfahrt: Co 
rinne Rey-Bellet fuhr über andert 
halb Sekunden schneller als Ruth 
Kündig und die Junioren-Weltmeis- 
terin Franzi Aufdenblatten. Tamara 
Schädler sorgte mit dem achten 
Rang für eine positive Liechtenstei 
ner Überraschung. Seite 13 
Marco Büchel hat auf der Fiescheralp die Abfahrt der Schweizer Meister 
schaften im Wallis gewonnen. Mit nur 0,02 Sekunden Rückstand wurde 
Didier Cuche Zweiter vor Didier Defago. 
Abklärungen 
nötig 
Die VU hat die Einladung der 
FBPL zur Teilnahme bei der Dis 
kussionsoffensive in Sachen Ver 
fassungsrevision noch nicht ange 
nommen. Regierungschef und 
VU-Präsidiumsmitglied Mario 
Frick betonte am Pressegespräch, 
dass die VU gerne die Ausgangs 
position abgeklärt haben möchte. 
Mario Frick führte aus: «Es ist 
gönnerhaft, wenn der Präsident 
sagt, man sitzt zusammen und or 
ganisiert Veranstaltungen. Wir or 
ganisieren ebenfalls Veranstal 
tungen. In den nächsten Orts 
gruppen der VU wird das Thema 
Verfassung das primäre Thema 
sein. Die VU-Landtagsfraktion 
und die VU-Regierung hat eine 
klare Position. Wenn man infor 
mieren möchte, gehört auch die 
Ehrlichkeit dazu, dass man seine 
Meinung kundtut. Das vermisse 
ich von der FBPL. Dann kann 
man zusammensitzen und über 
gemeinsame Veranstaltungen 
sprechen. Man sollte sich nicht 
hinter Aktivismus verstecken und 
die eigene Meinung nicht be 
kanntgeben. Das ist eine Kritik, 
die ich in dieser Deutlichkeit 
dem FBPL-Präsidenten und der 
Bürgerpartei nicht ersparen 
kann.» (AIB)
	        

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