6 Samstag, 25. März 2000
Inland
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Ein Dankeschön an alle
Blutspender
Der Samariterverein Schaan möchte sich bei al
len Blutspenderinnen und Blutspendern vom
22. März herzlich bedanken. Auch möchten wir
uns beim BIutspendedicnst-Team des Öster
reichischen Roten Kreuzes für die tolle Zusam
menarbeit bedanken. Erfreulicherweise folgten
dem Slogan «Spende Blut - Rette Leben» auch
sehr viele junge Erstspender. Der Samariterver
ein Schaan hofft auch weiterhin auf eine rege
Spendenbereitschaft und freut sich schon jetzt
auf die nächste Blutspende, die am 21. März 2001
stattfinden wird. (Eing.)
Besichtigung des
Paraplegiker-Zentrum
BALZERS: Der Frauen- und Mütterverein Bal
zers organisiert eine Besichtigung des Paraple-
giker-Zentrum in Nottwil. Dazu sind alle (auch
Nichtmitglieder) herzlich eingeladen. Datum:
Donnerstag, 13. April 2000; Abfahrt: ca. 9.30
Uhr; Kosten: ca. 50 Franken (Fahrt inkl. Mitta
gessen). Anmeldungen nehmen entgegen: Edel
traud Frick. Tel. 384 25 52; Annelies Wille. Tel.
384 18 58. Aus Termingründen bitten wir um so
fortige Anmeldung.
Frauen- und Miitterverein Balzers. Der Vorstand
Einladung an Ruggeller
Jugend
RUGGELL: Die JUKO Ruggell lädt alle Ein
wohnerinnen und Einwohner von Ruggell ein,
ihren «PART» zur Entwicklungeines neuen Ju
gend-Konzeptes einzubringen: Der Informati-
ons- und Diskussionsabend findet am Freitag,
den 31. März um 20 Uhr im Theorieraum der
Feuerwehr im Vereins- und Jugendhaus Ruggell
statt. Wir würden uns freuen, wenn möglichst
viele Erwachsene ihre Ziele, Wünsche. Vorstel
lungen und Ideen für das künftige Konzept zur
Jugendarbeit unserer Gemeinde einbringen
würden. «Mach mit» JUKO Ruggell
«Mein unbewusster
Lebensplan»
In der Woche vom 31. Juli bis zum 5. August ha
ben Sie die Möglichkeit, durch Ausdrucksmalen
und Transaktionsanalyse ihren unbewussten Le
bensplan zu entdecken. Dieser Lebensplan wirkt
oft sinnstiftend und orientierungsgebend. Er
wirkt aber auch einengend. Uns selbst ist er sel
ten bewusst. Anderen hingegen fällt er schon
eher auf. Er äussert sich, wie wir mit anderen in
Beziehung treten (z. B. Arbeits- und Liebesbe
ziehungen). Wir arbeiten kombiniert mit Trans
aktionsanalyse und Ausdrucksmalen. Das Malen
erleichtert den Zugang zu kaum bewussten
Aspekten der eigenen Person, die Transaktions
analyse unterstützt die Reflexion. Das Seminar
findet im Gästehaus 11 Convento in Casola (To
skana) statt und wird geleitet von: Adele Schäd-
ler, Maltherapeutin, und J. P. Bickel, Lehrberech
tigter Transaktionsanalytiker u. S„ Psychothera
peut. Ist Ihr Interesse geweckt? Dann rufen Sie
uns einfach an, gerne beschreiben wir Ihnen das
Seminar ausführlicher,Tel. 079/432 35 68.
Wohltuende Wickel und
Kompressen für Kinder
TRIESENBERG: Am Montag,den 3. April um
19.30 Uhr beginnt in der Schule Obergufer in
Triesenberg der Kurs 136 unter der Leitung von
Agnes Sele. Was tun, wenn unser Kind krank
ist? Mit welchen sanften Methoden können wir
kranke Kinder zu Hause unterstützen und be
gleiten? An diesen Kursabenden wird der Um
gang mit folgenden Erkrankungen theoretisch
erläutert: Schnupfen, Halsweh, Husten, Oh-
renschmcrzen, Fieber und Bauchweh. Im prak
tischen Teil werden wir die Zubereitung und das
Anlegen verschiedener Wickel und Kompres
sen üben und deren Wirkung teilweise an uns
selbst erfahren.Als Zusätze verwenden wir un
ter anderem: Bicnenwachs, Zwiebeln, Heublu
men, Kartoffeln, Quark und Zitronen. Anmel
dung und Auskunft bei der Erwachsenenbil
dung Stein-Egerta in Schaan, Tel. 232 48 22.
Raku herstellen
BALZERS: Wir modellieren mit Raku-Ton. Gla
surauftrag, Glasurbrand im Holzofen unter der
Anleitung der Kursleiterin. Die Tonobjekte wer
den vom Modellieren bis zum Brennen von den
Teilnehmenden selbst hergestellt. Der Kurs 113
unter der Leitung von Gertrud Büchel beginnt am
Dienstag, den 4.4. um 20 Uhr in Balzers. Anmel
dung und Auskunft bei der Erwachsenenbildung
Stein-Egerta in Schaan,Tel. 232 48 22. (Eing.)
Planungsstopp für den
Letzetunnel gefordert
Schulterschluss der Gemeinden Mauren und Frastanz - Gemeinsame Pressekonferenz
Grenzübergreifender Schul
terschluss im Kampf gegen den
Letzetunncl: Die Gemeinden
von Mauren und Frastanz be
schlossen Donnerstag abend
eine gemeinsame Erklärung
gegen das Projekt. Sie soll nun
den Regierungen in Vaduz,
Bregenz und Wien vorgelegt
werden.
Wolfgang Pendl
Diesseits und jenseits des geplanten
Letzetunnels ist man sich einig: Die
Gemeinderäte Mauren und Fra
stanz bekräftigten am Donnerstag
abend ihr Nein zum Letzetunnel mit
einer gemeinsamen Erklärung.
Zwei wichtige Forderungen sind
darin enthalten:
• ein «sofortiger Ausbau- und Pla
nungsstopp für alle hochrangigen
Strassenbauten» an der Route
Rheintal-San Bernardino. also auch
für den Letzetunnel selbst, sowie
• die Erarbeitung eines «integrie
renden Gesamtverkehrsmodells»
für die Grenzregion zwischen
Liechtenstein, Vorarlberg und der
Schweiz.
Verkehrsmodell als
Diskussionsbasis
Ein solches «Gesamtverkehrsmo
dell» sollten die Regierungen
Liechtensteins, Österreichs und der
Schweiz gemeinsam erarbeiten las
sen, wünschen sich die beiden Ge
meinden. Erst auf dieser gemeinsa
men Basis könne dann konkret über
grenzüberschreitend wirksame Ver
kehrsprojekte diskutiert werden,
sagte der Maurer Gemeindevorste
her Johannes Kaiser bei einer Pres
sekonferenz Freitag vormittag.
Selbst über den Letzetunnel sei er
gesprächsbereit, wenn die gemein
same Prüfung der drei Länder wich
tige Gründe für das Projekt ergeben
würde. Aber, so Kaiser: «Alle Indi
zien zeigen, dass der Letzetunnel
die schlechteste Variante ist, wenn
auch im Moment vielleicht die ein
fachste.»
Ganz ähnlich argumentiert der
Frastanzer Bürgermeister Harald
Ludescher: Er verwies auf einen Be-
schluss seiner Gemeinde vom De
zember 1998, der mit der gemeinsa
men Erklärung nun bekräftigt wer
de.
Dramatische
Verkehrszunahme
Die beiden Ortschaften befürchten
durch den Letzetunnel vor allem ei
ne dramatische Zunahme des Ver
kehrs: «Letzetunnel und <Ersatz-
strasse> Unterland verbinden naht
los die beiden Rheintalautobahnen
A 13 und A 14», heisst es in der Er
klärung. «Dieser Lückenschluss
trägt zu einer alpenquerendenTran-
sitroute durch das Rheintal bei und
fördert den Güter- und Personen-
strassenverkehr weiter.» Die Schie-
Genwindevorsteher Johannes Kaiser (links) und der Bürgermeister von Frastanz, Harald Ludescher, kämpfen ge
meinsam gegen den Bau des Letzetunnels. (Bild: Wolfgang Pendl)
ne habe bei einem Ausbau der
Strasseninfrastruktur «noch weni
ger Chancen als heute», befürchten
Mauren und Frastanz.
«Der Verkehr geht dort durch, wo
ihm Schleusen geöffnet werden -
und dort bleibt er dann auch», argu
mentiert Maurens Vorsteher Kaiser.
Die drei Projekte Letzetunnel,
Lkw-Abstellplatz beim Grenzüber
gang und «Ersatzstrasse» seien
«Mosaiksteine» einer Transitspan
ge.
Schutz des Frastanzer und
Maurer Riedes
Auch Naturschutzargumente
sprechen auf beiden Seiten der
Grenze gegen das Projekt. «Ich re
spektiere alle Bestrebungen, in un
serer Nachbarstadt Feldkirch die-
Bevölkerung zu entlasten», meint
der Frastanzer Bürgermeister Lu-
cescher. Er sei aber seine Aufgabe,
cas «ganz besonders sensible Ge
biet des Frastanzer Riedes» zu
schützen.
Immerhin sei das betroffene Ge
biet in Frastanz gleich doppelt unter
Schutz gestellt: Es ist Grundwasser-
Schongebiet und Streuewiesen-
Schutzgebiet. Für ein Grundwasser-
Schongebiet sei jede Verbauung
und Boden-Veränderung gesetzlich
untersagt, argumentiert Ludescher.
Die Streuewiesen-Schutzverord-
nung erlaube keine anderen Nut
zungen als die Entnahme der
Streue.
Die Bedeutung der Streuewiesen
des Frastanzer Riedes habe vor zwei
Wochen indirekt sogar die Vorarl
berger Landesregierung anerkannt:
Sie beteiligte sich mit umgerechnet
165000 Franken am insgesamt
280000 Franken teuren Kauf eines
Grundstücks. Mit dem Kauf wurden
3000 Quadratmeter Riedlandschaft
vor der Verbauung gerettet.
«Was für den Ostteil des Rieds
gilt,muss auch für den Rest gelten»,
ist Ludescher überzeugt.
Regierungen befassen
Mit der gemeinsamen Erklärung
werden nun die Regierungen in Va
duz und Bregenz befasst, vor allem
aber die neue österreichische Bun
desregierung. Der Frastanzer Bür
germeister ist besorgt, dass der nun
mehr zuständige Infrastrukturmini
ster Michael Schmid (FPÖ) den
Letzetunnel forcieren könnte: «Wir
wisse ja, dass sich auf österreichi
scher Seite Änderungen ergeben
haben. Diese Erklärung wird Anlass
sein, mit den zuständigen Stellen
Kontakt aufzunehmen.»
Gorbach lehnt
Planungsstopp ab
Der für den Strassenbau zustän
dige stellvertretende Vorarlber
ger Regierungschef Hubert Gor
bach lehnt einen Planungsstopp
für den Letzetunnel ab: Das kom
me «überhaupt nicht in Frage»,
sagte Gorbach in einer Reaktion
zur gemeinsamen Erklärung der
Gemeinden Frastanz und Mau
ren.
«Stillstand ist Rückschritt, und
dafür bin ich nicht zu haben, denn
das würde bedeuten, die Augen
vor einem vorhandenen Problem
zu schliessen», argumentiert Gor
bach. «Wirunternehmen hier ja
keine Horuck-Aktion, sondern
dem Projekt liegen langjährige
sorgfältige Planungen zugrunde.»
Auch das geforderte überregio
nale Verkehrsmodell hält der Vor
arlberger Strassenbaureferent für
überflüssig. Zwar müssten Ver
kehrsprobleme «selbstverständ
lich grenzüberschreitend und
grossflächig» betrachtet werden,
aber: «Genau das machen wir in
Vorarlberg mit den grösseren Pro
jekten, die derzeit anstehen, und
da gehört die Verlegung der Bun
desstrasse von der Stadtmitte an
den Stadtrand von Feldkirch da
zu.»
Gorbach wirft den beiden Ge
meinden vor, «das Transit-Mär-
chen» weiter zu verbreiten: Der
Letzetunnel habe aber «mit Tran
sit überhaupt nichts zu tun, was
alle vorhandenen Studien und
Untersuchungen beweisen».
Vermehrt Hirnhautentzündungen
Mitteilung des Landesphysikus zu Meningokokkeninfektionen in Liechtenstein
Wie der Landesphysikus mitteilt,
sind seit Anfang Januar 2000 in
Liechtenstein fünf Personen an ei
ner Infektion mit Meningokokken
erkrankt.
Die Erkrankung ist bei allen Patien
tinnen und Patienten rechtzeitig
diagnostiziert und behandelt wor
den. Ebenfalls sind die in nahem
Kontakt mit den Erkrankten ste
henden Personen durch Hausärzte
und Spitalärzte mit Antibiotika ab
geschirmt worden. Trotz der im Ver
gleich zu den vergangenen Jahren
erhöhtun Erkrankungszahl kann
man nicht von einer Epidemie spre
chen. Die Liechtensteinische Ärzte
schaft ist über dieses gehäufte Auf
treten durch die Sanitätsbehörde in
formiert.
Die Krankheitszeichen (Sympto
me): De Meningokokkeninfektion
kann ei tweder eine fieberhafte All-
gemeinc|-krankung oder eine Ent
zündung der Hirnhäute hervorru
fen. Die ersten Krankheitszeichen
sind bei beiden Erscheinungsfor
men Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit,
Auftreten. von Flecken auf der
Haut, aber auch Kopfschmerzen,
Apathie, Schläfrigkeit.
Auch andere Erkrankungen kön
nen diese Krankheitszeichen her
vorrufen.Trotzdem sollten Sie wäh
rend der nächsten Wochen aus Si
cherheitsgründen sofort den Haus
arzt oder den Notfallarzt alarmie
ren, wenn vor allem ein Kind, ein
Jugendlicher oder junger Erwach
sener diese Krankheitszeichen
zeigt. Ältere Menschen erkranken
kaum an einer Meningokokkenin
fektion.
Ihr Hausarzt und der Notfallarzt
sind parat und werden Ihnen mit
Rat und Tat zur Seite stehen.
Es ist nicht nötig und nicht nütz
lich, dass Menschen, welche nicht in
nahem Kontakt zu einem Erkrank
ten standen, .vorsichtshalber» Anti
biotika einnehmen.