Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

4 Freitag. 24. Miirz 2000 
Land und Leute 
Liechtensteiner Volksblatt 
«Tango »-Fieber auf dem Mobilnetz: 
Grosses Preisepurzeln steht bevor 
Neuer Mobiltelekommunikationsanbieter: Mit «Tango» ins GSM-Netz vonTele2 AG Liechtenstein 
Mit einer klaren Marktstrategie 
will «Tango» den Liechtensteiner 
Mobilmarkt erobern. Der Start ist 
für heute 17 Uhr vorgesehen. Der 
Mobiltelefonieanbieter startet das 
neue Zeitalter der mobilen Kom 
munikation in unserem Lande mit 
einem grossen Fest auf dein Rat 
hausplatz in Schaan. Zudem war 
ten zahlreiche Extras auf die 
zukünftigen Kunden. Als nächster 
Schritt hatTelc2 auch das Festnetz 
im Visier. Gelingt dieser Start, 
kommen auch die Preise beim 
Festnetz ins Rutschen. 
Adi Lippuner 
Das kleine Land Liechtenstein ist für 
das internationale Unternehmen Socie- 
te Europeenne de Communication 
(SEC) interessant genug, um hier im 
Bereich der mobilen Telefonie aktiv zu 
werden. Tele2 Europe. ein Unterneh 
men der SEC-Gruppe verfügt über 30 
Netzbetriebe in 19 Ländern. Unter dem 
Markennamen «Tango» wird heute um 
17 Uhr das Mobilnetz in Liechtenstein 
aufgeschaltet. 
Anlässlich der gestern in Schaan 
durchgeführten Medieninformation ga 
ben sich die Verantwortlichen bezüglich 
der zu erwartenden Marktanteile in un 
serem Lande bedeckt. Mit Stolz wurde 
aber darauf verwiesen, dass man seit 
knapp zwei Jahren auf dem Markt prä 
sent sei und in Luxemburg beispiels 
weise bereits über einen Marktanteil 
von 40 Prozent verfüge. Es sei sicher 
möglich, dass «Tango» auch in Liech 
tenstein rentabel werden könne. Primär 
sei es aber wichtig, im Land präsent zu 
sein. Zu einem späteren Zeitpunkt kön 
ne dann auch die Ausweitung der An 
gebote ins Auge gefasst werden. 
Konzessionsgesuch hängig 
Der nächste, bereits konkret ins Auge 
gefasste Schritt ist das Angebot im Be 
reich der Festnetztelefonie. Dort ist ein 
Gesuch hängig. Läuft alles nach den 
Vorstellungen von Tele2, kann der Start 
am 1. Mai erfolgen. Dies ist. gemäss 
Auskunft von Frank Büchel vom Amt 
für Kommunikation, eine durchaus rea 
listische Terminplanung. Damit würden 
die vielkritisierten Telefonpreise end 
lich massiv nach unten korrigiert. Te!e2 
wirbt in der Schweiz mit Angeboten, die 
zwischen vier Rappen (Lokal- und Re 
gionalgespräche am Wochenende), 
sechs Rappen (Montag bis Freilag im 
gleichen Vorwahlkreis) und zehn Rap 
pen (internationale Gespräche in be 
nachbarte Länder) liegen. 
Klare Strategie 
Doch zuerst soll nun «Tango», der 
Tanz, respektive das Gespräch, zwi 
schen zwei Partnern realisiert werden. 
Getreu der bisher verfolgten Markt 
strategie gibt es keine Gratishandys 
oder andere Spezialvergünstigungen, 
aber auch keine Mindestvertragsdauer 
(ausser beim Startpaket) für die Kund 
schaft. 
«Wir haben überschaubare, günstige 
Preise», erklärte Jean-Claude Bintz, 
Vorstandsmitglied der SEC Gruppe die 
Unternehmensphilosophie. Mit dem 
Slogan «Tango, Kommunikation aus 
Leidenschaft» soll allen der Zugang zur 
Mobiltelefonie ermöglicht werden. Das 
besondere «Bonbon» ist das Startpaket, 
welches ab heute bis zum 20. Mai ge 
bucht werden kann. Wer ein Jahr lang 
«Tango» telefonieren will, der bezahlt 
während sechs Monaten keine Grund 
gebühr, die Freischaltung ist gratis, die 
SIM Card ist ebenfalls gratis und der 
Minutenpreis im Inland auf das Fest 
netz und von Tango zu Tango kostet nur 
20 Rappen. 
Wem das Angebot des neuen Mobil 
anbieters gefällt, der kann zwischen 
verschiedenen Abstufungen wählen. 
Bei den drei Tarifstufen «Hip Hop», 
An der gestrigen Medieninformation in Schaan waren alle wichtigen Mitarbeiter von Tele 2 fiir «Tango» anwesend. 
(Bilder: Ingrid Delacher) 
Antennen werden an bestehende Gebäu 
de angepasst. 
«Twist» und «Jazz» werden keine An 
schlusskosten verlangt. Die SIM-Karte 
ist kostenlos und die monatliche 
Grundgebühr beträgt einzig bei «Twist» 
zehn Franken, so dass bei den zwei an 
deren Tarifstufen keine Grundgebühr 
erhoben wird. Eine Gesprächsminute 
kostet im Normaltarif zwischen 50 und 
90 Rappen, beim reduzierten Tarif zwi 
schen 20 und 30 Rappen. 
Wer weder Fixkosten noch Rechnung 
will,kann sich für «Go» entscheiden. Im 
Startpaket von 40 Franken ist ein An 
rufguthaben von 40 Franken enthalten. 
Der Normaltarif im Inland zu einem 
Festnetzteilnehmer beträgt 60 Rappen 
im Normal- und 20 Rappen im redu 
zierten Tarif. Anrufe von «Tango» zu 
«Tango» werden im Sondertarif zu 20 
Rappen verrechnet. Das Senden von 
SMS kostet bei allen vier Tarifstufen 20 
Rappen. 
Nationaler Tarif 
Wer mit «Tango» von Liechtenstein 
in die benachbarte Schweiz oder nach 
Österreich telefoniert, kann dies zum 
nationalen Tarif tun. Mit diesem Ange 
bot haben die Verantwortlichen vonTe- 
Ie2 die spezielleLage des kleinen Lan 
des berücksichtigt. Anders sieht die Si 
tuation aus, wenn sich der Kunde selbst 
im Ausland aufhält. Da müssen die 
Roaminggebühren für die Nutzung der 
ausländischen Antennenanlagen be 
zahlt werden. Tele 2 verfügt gemäss ei 
genen Angaben über 102 Roamingpart- 
ner in 58 verschiedenen Ländern. 
Ein Blick auf die Gebührenliste für 
«Tango»-Auslandgespräche von Liech 
tenstein ins Ausland auf einen Festnetz- 
anschluss zeigt, dass für die Zone 1 
(Alaska, Deutschland. Frankreich, Ha 
waii. Italien, Kanada und USA), der 
Grundpreis des gewählten Abonne 
ments und zusätzlich zehn Rappen pro 
Minute berechnet werden. Für die 
Zone zwei (Australien, Belgien, Däne 
mark. Finnland, Grossbritannien, Irland, 
Island. Luxemburg. Monaco, Neusee 
land, Niederlande, Norwegen, Schwe 
den und Spanien),beträgt der Zuschlag 
zum Abonnementspreis 19 Rappen. Bei 
der Zone drei (naher und ferner Osten, 
einige GUS-Staaten) sind zusätzlich 59 
Rappen zu bezahlen und für den Rest 
der telefonisch erschlossenen Welt wird 
zum Grundtarif zusätzlich ein Franken 
pro Minute in,Rechnung gestellt. 
Fast flächendeckiend 
Liechtenstein ist' ab heute beinahe 
flächendeckend mit «Tango» versorgt. 
Einzig in Ruggell, in Teilen von Schel 
lenberg, Eschen und Mauren sowie im 
Gebiet von Planken sind weisse Flächen 
auszumachen. «Wir verstehen, dass sich 
die Bewohnerinnen und Bewohner ge 
gen das Aufstellen von Antennen weh 
ren» wurde an der gestrigen Medienori 
entierung betont. «Doch unsere Strate 
gie ist es, die Antennen möglichst gut an 
bestehende Gebäude zu integrieren. 
Als Beispiel zeigte Jean-Claude Bintz 
Bilder aus Luxemburg. Man habe dort 
grossen Wert darauf gelegt, die Anten 
nen so zu platzieren, dass sie kaum sicht 
bar sind. Mit Stolz »yurde darauf hinge 
wiesen, dass eine der Antennen sogar in 
einem überdimensionalen Bierglas auf 
einer bekannten Brauerei versteckt sei. 
Was einem der Anwesenden prompt die 
Aussage: «Tango kann man also auch 
bei einem Bier gemessen», entlockte. 
Jean-Claude Bintz, Vorstandsmitglied der SEC-Gruppe, erklärte in Schaan die Phi 
losophie des Unternehmens und zeigte auf wie «Tango» den Liechtensteiner Markt 
erobern will. 
Ein ganzes Wochenende im Zeichen von «Tango» 
J (! 3 . ■ 
An diesem Wochenende präsentiert 
die Tele2 AG Liechtenstein mit einem 
grossen Lancierungs-Event auf dem 
Rathausplatz in Schaan ihr GSM- 
Netz «Tango» der Öffentlichkeit. 
Gleich-zeitig wird der neue Shop vor 
gestellt. 
Aus diesem Anlass werden im 
«Tango»-ZeIt auf dem Rathausplatz 
Gratis-SIM-Karten abgegeben und 50 
Handys verlost. Der Eintritt zu dieser 
Eröffnungs-Party ist frei. 
Das Programm des Tango-Week 
ends präsentiert sich wie folgt: 
Meute Freitag, 24. Miirz 
Ab 17 Uhr Treffpunkt im Tango- 
Zelt auf dem Rathausplatz Schaan 
Ab 18 Uhr Tango,Aperitif mit Live- 
Musik «Las Chicas del.Son» aus Cuba 
und DJ Venom. } 
Samstag, 25. lilärjj ( 
Ab 9 Uhr ist das «Tango»-Zelt auf 
dem Rathausplatz geöffnet. 
Tango-Brunch von; 11 bis 14 Uhr. 
Tango-Happy-Hour von 16 bis 21 Uhr. 
Live-Musik mit den Resi Mittagsspitz 
und den Kuschelbären (jeweils um 13 
und um 17 Uhr). PartyrSound mit DJ 
Venom, Moderation: AI Walser. 
Karibisches Temperament 
«Los Chicas dcl Son»,- so heisst das 
temperamentgeladene Tanz- und Mu 
sikensemble aus Kuba. Die Truppe ist 
seit Juni 1999 auf Eiirppatournee und 
fast immer ausgebucht. Las Chicas del 
Son gehören der populären albani 
schen Frauenband-Bewegung der 90er 
Jahre an: Salsa, Merengue und süda- 
merikanisch-karibische Musik der Ex 
traklasse werden geboten. 
Nach dem Auftritt von heute Abend 
um 18 Uhr in Schaan ist die Truppe um 
21 Uhr bei einem Konzert im Pracht- 
Club Conrad Sohm in Dornbirn zu 
hören. 
Resi Mittagsspitz 
Unter dem Motto: «Der Stern am 
liechtensteinischen Schlagerhimmel 
schlägt wieder zu» sind Resi Mittags 
spitz und ihre Kuschelbären vor heimi 
schem Publikum zu hören. Hossa Hos- 
sa, Hölle, Hölle und Anita sind auch in 
Liechtenstein keine Fremdworte mehr. 
Ein kleiner Abriss der Bandge 
schichte: Der Kern der Band beschloss 
vor dem Milleniumswechsel, endlich 
Farbe zu bekennen und die Hits,denen 
schon Ihre Eltern frönten, endlich 
selbst zu spielen. Das Repertoire wur 
de in der Folge noch durch einige zeit 
genössische Hits aus der neuen Deut 
schen Welle und dem Zillertal angerei 
chert, und im Moment wird noch der 
letzte Schliff am Outfit angelegt, um 
auch die Frauenherzen im Publikum in 
ungeahnte Höhen aufsteigen zu lassen. 
Die Reise durch die Tiefen des deut 
schen Liedgutes wird morgen Samstag 
erneut uraufgeführt. Zu hören , am 
Samstag, 25. März auf dem Rathaus 
platz Schaan um 13 und um 17 Uhr. 
** I
	        

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