Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Journal 
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m 24. März 2(XX)/ Fr. 1 
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Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 69 
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Megatrend 
Internet 
In der heutigen Folge «Mega 
trend Internet» befassen wir 
uns mit der neuen Handy- 
Technologie UMTS. Seite 33 
Freitag 
Verjährungsfrist von 30 
Jahren ist Willkürfrist 
VADUZ: Widerrechtlich erstellte Bauten müs 
sen demnächst wohl abgebrochen bzw. in den 
vorschriftsgemässen Zustand zurückversetzt 
werden. Der Landtag ist letzte Woche auf eine 
entsprechende Abänderung des Baugesetzes 
eingetreten, die u. a. eine (umstrittene) Ver 
jährungsfrist von 30 Jahren vorsieht. Wir haben 
den FBPL-Abgeordneten Elmar Kindlc, der 
sich mit der Materie vertieft beschäftigte, zur 
Regierungsvorlage befragt. Spitc 5 
Breitgefächertes 
Arbeitsfeld des VCL 
VERKEHR: Als Weiterführung des Projekts 
«Kinderverkehrsgutachten» der Primarschulen 
wurden im Rahmen des Projekts «Fussgängcr- 
und fahrradgerechte Planung» in den Gemein 
den Balzers, Eschen, Gamprin, Mauren, Schcl- 
lenberg und Triesen Kurzgutachtcn durchge 
führt. Als Abschluss findet am 27. März ein öf 
fentlicher Vortrag mit Diskussion statt. Seile 6 
Frauenwegen 
auf der Spur 
VADUZ: Aus der Tatsache, dass Historikerin 
nen und Historiker auf der Recherche nach 
Frauengeschichte(n) nur selten in Archiven auf 
deren Spuren stossen, kann nicht der Schluss ge 
zogen werden, dass es keine Frauengeschichte 
gäbe. Die Überlieferung der eigenen Geschich 
te war für die Frauen selbst - wie auch für His 
toriker - in der Vergangenheit jedoch zu wenig 
wichtig. Sic pflegten kaum eine Archivierungs 
kultur. Dieser Mangel wird nun in Liechtenstein 
aufgrund der Initiative der infra und des Vereins 
Bildungsarbeit für Frauen behoben. Seile 9 
und Neu kombiniert 
SERIE: Im heutigen Teil der Volksblattserie 
«Alte Häuser und ihre Bewohner» wird das 
Haus Winkel 17 in Balzers vorgestellt. Die Fa 
milie Walker geniesst das grosszügige Rauman 
gebot im nach altem Vorbild wiederaufgebau 
ten Wohnhaus und der modern gestalteten ehe 
maligen Scheune. Seile 13 
LRV-Jubiläumsjahr 
RAD: Das Jahr 2000 
steht für den Liech 
tensteiner Radfahrer 
verband (LRV) ganz 
im Zeichen des 50- 
jährigen Bestehens. 
Das Hauptaugen 
merk gilt aber auch in 
diesem Jubiläumsjahr 
ganz der Nachwuchs 
förderung. Mit der 
«Metzgerei Ospclt- 
Trophy» für nichtli- 
zenzierte Schüler und 
dem «Vier-Länder- 
Cup um die Radsport- 
Zenter Hermann-Tro- 
phy» für lizenzierte Schüler führt der LRV 
seine weitherum beispielhaften Nachwuchs- 
Projekte weiter. Seile 21 
Mobiltelefonie: Antennen 
sorgen für Verwirrung 
Zitterpartie um die Markteinführung: Mitbewerber von «Tango» behalten sich rechtliche Schritte vor 
Die Markteinführung des 
zweiten Mobilfunknetzes mit 
dein Markennamen «Tango» 
ist startbereit. Aufgeschaltet 
wird, sofern die Mitbewerber 
Viag und Mobilkom Austria 
nicht in letzter Minute eine 
einstweilige Verfügung erwir 
ken. Dies deshalb, weil die An 
tennen dieser Firmen noch 
nicht betriebsbereit sind. An 
der gestern durchgeführten 
Medieninformation herrschte 
bezüglich Start von «Tango» 
noch Unsicherheit. 
Adi Lippuner 
Die Geschichte der Telefonie in 
Liechtenstein wird mit dem heuti 
gen Tag um ein Kapitel reicher. Die 
Vorbereitungen für Tele2, welche 
unter dem Markcnnamen «Tango» 
ein Mobilfunknetz anbietet, sind ab 
geschlossen. Der offizielle Start ist 
für heute 17 Uhr vorgesehen. Die 
Abdeckung erfolgt über die vier be 
stehenden Swisscom-, respektive 
Telecom-FL-Antennen. Und genau 
hier liegt die Knacknuss. Die beiden 
Mitbewerber der Mobiltelefonie, 
Viag und Mobilkom fühlen sich 
übergangen, weil die Regierung ihre 
Antennen ohne Baubewilligung 
aufstellen wollte, jedoch anschlies 
send die meisten Gemeinden keine 
Baubewilligung erteilten. 
Wettbewerbsrechtliche Fragen 
offen 
Anlässlich der gestern in Schaan 
durchgeführten Medieninformation 
war von den Verantwortlichen von 
«Tango» zu erfahren, dass eventuell 
Die Mitarbeiter Jean-Claude Bintz, Sonja Hoffmann, Michael Maurer, Pascal Koster und Jeannot Grethen von der 
Telekomntunikatkmsgesellschaft Tango freuen sich auf den heutigen Start als Mobilfunkanbieter. (Bild: /. D.) 
eine einstweilige Verfügung drohe, 
welche den Start verzögern könnte. 
Aus Sicht der Mitbewerber seien 
wettbewerbsrechtliche Fragen of 
fen. «Wir sind überzeugt, dass man 
uns keine Vorwürfe machen kann, 
bei der Mobiltelefonie gewinnt ganz 
einfach der Schnellere», gab sich 
Jean-Claude Bintz, Vorstandsmit 
glied der SEC Gruppe (Societe 
Europeenne de Communication) 
zuversichtlich. Doch mit letzter 
Sicherheit könne niemand sagen,ob 
der Start auch wirklich klappe. 
Eine Anfrage bei Frank Büchel, 
Leiter im Amt für Kommunikation 
gestern Nachmittag ergab Folgen 
des: «Ich kann, nach den bisher vor 
liegenden Informationen bestäti 
gen, dass von den Mitbewerbern 
keine rechtlichen Schritte geplant 
sind, die Unternehmen machen sich 
aber Gedanken über wettbewerbs 
rechtliche Fragen.» Er könne zwar 
keine Garantie übernehmen, dass 
nicht noch in letzter Minute eine 
Klage eingehe, doch nach dem der 
zeitigen Stand der Dinge sehe es 
nicht danach aus. 
Die Preise purzeln 
Gelingt der heutige Start von 
«Tango», beginnt in unserem Land 
ein neues Preis-Zeitalter bei derTe- 
lefonie. Die Preise purzeln vorerst 
im Mobilbereich. Mit einem befris 
teten Starkpaket wird der Appetit 
auf mehr «Tango» geweckt. Telefo 
nieren ohne Grundgebühr, gratis 
Freischaltung,gratis SIM-Karte und 
ein Minutenpreis von 20 Rappen 
locken als Einstiegsangebot. Zudem 
hat Tele2 ein Gesuch für das Fest 
netz eingereicht. Die Regierung ha 
be einen positiven Entscheid gefällt, 
bestätigte Frank Büchel auf Anfra 
ge des Volksblattes. Man habe den 
Bewerbern den Entwurf des Kon- 
zessionsvertrages unterbreitet. Die 
Frist für die Stellungnahme beträgt 
zwei Wochen. Je nach Antwort der 
Gesuchsteller seien weitere Ver 
handlungen nötig. Der von Tele2 er 
hoffte Festnetzstart am 1. Mai wird 
vom Amt für Kommunikation als 
«durchaus realistisch» bezeichnet. 
Sofern dies klappt, dürfen sich Tele- 
fonbenützer auf das neue «Zehn- 
Rappen pro Minute»-Teiefonzeital- 
ter freuen. Seile 4 
Clinton in Indien 
Clinton lernt Basisdemokratie in Indien kennen 
JAIPUR: Bei seinem Staatsbesuch 
in Indien hat US- Präsident Bill 
Clinton am Donnerstag den Vor 
marsch von Basisdemokratie und 
Gleichberechtigung der Frauen in 
den Dörfern Indiens unterstützt. 
. Im Dorf Naila im Staat Rajasthan 
traf er mit den 15 gewählten Mit 
gliedern des Ortsrates zusammen, 
von denen fünf Frauen sind. Ausser 
dem besichtigte Clinton das histori 
sche Amber-Fort bei Jaipur, das 
sechs Jahrhunderte lang der Sitz der 
Maharadschas war, und das Tiger 
schutzgebiet Ranthambhore. 
Er gab bekannt, dass die USA 
neue Projekte zum Schutz der be- 
drohtenTiger und Elefanten in Indi 
en mit 250 000 Dollar unterstützen 
werden. In Naila Hess sich Clinton 
aus erster Hand unterrichten, wie 
das 1993 durch Parlamentsbeschluss 
in Neu Delhi geschaffene so ge 
nannte Panchayat-Systeni der loka 
len Selbstverantwortung funktio 
niert. Ausserdem lernte er das mass- 
geschneiderte Computersystem ei 
ner indischen Firma für Milchbau 
ern kennen, das die Menge und 
Qualität der Milch misst und die 
Landbevölkerung mit moderner 
Technologie vertraut macht. Ausser 
in Indien wird es auch in anderen 
asiatischen Ländern und in Latein 
amerika eingesetzt. Clinton sagte, 
die Menschen von Naila bewiesen, 
dass «die Demokratie genutzt wer 
den kann, um den Armen zu helfen». 
Wenn Indien gleichzeitig die Diskri 
minierung von Frauen überwinde, 
könne es der Welt das «grösste Ge 
schenk» machen. Naila hat etwa 
10 000 Einwohner. 2800 davon kön 
nen Schätzungen zufolge lesen und 
schreiben, unter ihnen nur 700 Frauen. 
Unterdessen wurden die indi 
schen Armee-Einheiten in 
Kaschmir wegen gewalttätiger Pro 
teste von rund 10 000 Sikhs ver 
stärkt. Augenzeugen berichteten 
aus der Winterhauptstadt des indi 
schen Teils von Kaschmir, Jammu, 
dass die Polizei gegen die aufge 
brachten Sikhs Tränengas einsetzte. 
Den zweiten Tag in Folge versuch 
ten die jugendlichen Sikhs, Absper 
rungen zu durchbrechen. Seite 39 
Papst auf Pilgerreise 
Schweigen zur Rolle des Vatikans 
JERUSALEM: Papst Johannes 
Paul II. hat sich beim Besuch der 
Holocaust-Gedenkstätte Jad Va- 
schem in Jerusalem am Donnerstag 
erschüttert über Antisemitismus 
und Judenverfolgungen durch 
Christen geäussert. 
Die römisch-katholische Kirche sei 
«tief traurig über Hass, Verfolgung 
und offen zur Schau getragenen An 
tisemitismus von Christen gegen Ju 
den», zu welcher Zeit und an wel 
chem Ort auch immer. Allerdings 
äusserte er sich entgegen manchen 
Erwartungen nicht zum «Schwei 
gen» des Vatikans während der Zeit 
der Nazi morde. 
Am Abend kam es bei einem Dia 
log von Muslimen, Juden und Chris 
ten zu einem Eklat. Bei dem Treffen 
mit religiösen Führern aller Konfes 
sionen mit dem Papst warf der ein 
flussreiche Scheich Taisir Tamini in 
einer Rede israelischen Sicherheits 
kräften «Mord und Totschlag bei 
muslimischen Heiligtümern» im 
israelisch besetzten Ost-Jerusalem 
vor. 
Der Al-Aksa-Moschee werde 
kein Respekt erwiesen. Der Papst 
schwieg während des Beitrages des 
Scheichs. Danach rief er in seiner 
Rede zum stärkeren religiösen Dia 
log zwischen Juden, Muslimen und 
Christen auf. «Religion ist keine 
Entschuldigung für Gewalt.» 
Nach der Zeremonie in Jad Va- 
schem, bei der auch der israelische 
Ministerpräsidenten Ehud Barak 
anwesend war, traf der polnische 
Papst sechs Überlebende der Ver 
nichtungslager aus seiner Heimat 
stadt Wodowice in der Umgebung 
von Auschwitz. Seile 36 
RF.Kl.AMÜ 


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mit dem int Speiselokal und 
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