Liechtensteiner Volksblatt
Donnerstag, 23. März 2000 11
Die Bewohner klagten
über körperliche Be
schwerden. Seil kurzem ist
ein Entstörgerät in Betrieb.
A h sofort war das normale
Wohlbefinden wieder her
gestellt.
TIPPS UND N EWS
Erdreich-Wärmepumpe
In Liechtenstein und der Schweiz sind über
15 000 Erdreich-Wärmepumpen in Betrieb. Sie
spenden soviel Energie, dass Häuser ohne zwei
tes Heizsystem und somit auch ohne Luftbelas
tung geheizt werden können. Die Erdreich-
Wärmepumpe braucht viel weniger Platz als die
konventionelle Heizanlage. Mit der Erdwärme-
Sonde wird die unerschöpfliche geothermische
Energie der Erde genutzt.
Eine Infobroschüre über das Erdreich-
Wärmepumpensystem ist bei der Broder AG,
St. Galler Strasse 128, Sargans, erhältlich.
Schädlicher
Elektrosmog
Energie und Tech
nik spenden uns zu
den vielen An
nehmlichkeiten
auch Störstrahlen
belastungen. Be
troffene und Ge
sundheitsfachleute
bestätigen immer
mehr Auswirkun
gen auf Gesund
heit und Wohlbe
finden: Schlafprob
leme, nervöse Be
schwerden, Stress
erscheinungen,
ständige Müdig
keit, Depressionen
und Aggressionen,
Schulterverspan
nungen, Rücken
schmerzen, Gc-
lenkschmerzen,
Migräne und viele weitere Krankheitserschei
nungen. Dank 20-jährigcr Forschung ist es heu
te möglich, elektromagnetische Strahlungen zu
neutralisieren. Mit grossem Erfolg werden die
Schweizer Störfrequenz-Kompensatoren von
Rondom vital auch durch Komplementärärzte
eingesetzt und von vielen Privat- und Berufs
leuten angewendet. Diese Störfrequenz-Kom-
pensatoren erzeugen auf einer elektronischen
Basis sogenannte Gegenfrequenzen, welche
Störstrahlen biologisch kompensieren und die
Körperenergie wieder ins Gleichgewicht brin
gen können. Für den persönlichen Schutz un
terwegs, am Arbeitsplatz usw. wurde der be
quem tragbare Störfrequenz-Kompensator EG
9605 entwickelt.
Kostenlose Infos sind erhältlich bei Rondom-
vital, 8166 Niederweningen.
4-Takt-Motorsensen
Wo der Rasen
mäherschweroder
gar nicht mehr hin
kommt, leistet die
Motorsense von
Honda saubere Ar
beit. Die Motor
sense mit dem er
sten 4-Takt-Motor,
der in allen Positio
nen (360°) arbei
tet, hat viele Vor
teile. Das mühsa
me Mischen von Öl
und Benzin ent
fällt. Der Ge
räuschpegel ist im
Vergleich zu den hochdrehenden 2-Takt-Moto-
ren angenehmer. Der Mikro-4 Motor arbeitet
mit bleifreiem Benzin und leistet eine saubere
Verbrennung. Die revolutionären 4-Takt-Mo-
torsensen der UMK Reihe sind mit einem Anti-
vibrationssystem ausgerüstet. Asymmetrische
Lenker, verstellbare Handgriffe sowie ein idea
ler Schneidewinkel erlauben stundenlangen
Einsatz ohne grosse Ermüdungserscheinungen.
Mähen bis an Mauern oder Bankette, Gestrüpp
schneiden und sogar das Sägen von Ästen bis 60
mm Durchmesser ist problemlos möglich. Der
Honda Fachhändler zeigt bis zu fünf Modelle ab
695 Franken.
Absolute Neuheit, die Mo
torsense mit 4-Takt-Motor.
Impressum
Reduktion: Mario Heeb
Inserate: Werner Vonblon, Beat Schürte, Harald
Zöchbauer
Layout: Monika Schratzberger, Sonja Schatz
mann, Klaus Tement
Druck: Südostschweiz Print AG, Chur
Adresse: Liechtensteiner VOLKSBLATT,
Fcldkircher Strasse 5,9494 Schaan
E-Mail: mheeb@volksblatt.li
Ein Harmoniehaus als
Wohnidee für das Jahr 2050
In 50 Jahren werden wir wissen, wie Energie gespart wird - Gedanken zum Wohnen im Jahre 2050
Wie schaut das Energiespar
haus in 50 Jahren aus? Diese
Frage hat kürzlich das Vorarl
berger Energieinstitut an die
Architekten Oskar Leo und
Johannes Kaufmann, Bern
hard und Stefan Marte sowie
Andreas Zimmermann ge
stellt. Ihre Ansichten von der
Zukunft unterscheiden sich
auf kreative und anschauliche
Weise.
Jeder setzt die Schwerpunkte an
ders und gibt damit auch Auskunft
darüber, mit welchen Ideen und
Konzepten sie schon heute mit
zukünftigen Möglichkeiten und An
forderungen rechnen.
Entwurf
Nummer 1
«Die ausziehbare Raumeinheit»
von Dipl. Ing. Oskar Leo Kaufmann
und Brost. Johannes Kaufmann.
Transportabel und autark. Ein futu
ristisches Fertigteilkonzept aus dem
ArchitekturbUro Kaufmann 96. Ge
rade mal 9,4 nv Grundfläche hat die
neueste Wohnidee. Neue «kleine»:
3,2 x 3,2 x 3,2 m dürfen die Aussen-
masse in Anspruch nehmen. Die
knappen vierTonnen manövriert je
der LKW mit Kranaufbau. Dieser
Würfel entspricht einer kleinen,
autarken Wohneinheit. Der Stan
dort ist frei wählbar. Sollte es kein
erlei technische Versorgung bzw.
Entsorgung geben, wird in einem
Tank Regenwasser gesammelt und
aufbereitet. Die Abwässer werden
über eine Sickergrube entsorgt.
Warm und hell wirds mittels
Holzöfchen und Gaslampe. Und da
die «Wohnung» ohnehin auf
Pfählen steht, spielt auch der Unter
grund nur eine marginale Rolle.
Zehnmal an der Kurbel
drehen!
Wird diese «Wohnung» nun ir
gendwo aufgestellt, gilt es 10 Mal
die Kurbel zu drehen, Wandteile
schieben sich hinaus und mit ihnen
das Interieur. Über Kettenantrieb.
Dann noch die Fensterläden herun
tergenommen, Gitterrostelemente
auf den Boden gelegt. Fertig ist die
Terrasse. Und etwa 70 m : Wohn
fläche sind vor einem ausgebreitet.
Ausgeklappt. Ausgefahren.
Entwurf
Nummer 2
«Das Harmoniehaus» von And
reas Zimmermann, Geschäftsführer
von Zimmermann Bau, Bregenz.
Heute fragen wir: Wie spart man
Energie? In 50 Jahren werden wir
wissen wie. Die neue Frage wird lau
ten: Wie schafft man Harmonie?
Wann fühlen wir uns wohl? Bei
spielsweise an einem Frühlingstag,
wenn die ersten warmen Sonnen
strahlen uns erlauben, die Winter-
hüllcn fallen zu lassen. Was ge
schieht da? Es kommt zu einem
verstärkten Energieaustausch zwi
schen uns und unserer Umwelt.
Energie fliesst. Wir Menschen sind
ein energetisches System und befin
den uns in einem ständigen Geben
und Nehmen von Energie. Es ist uns
unmöglich, dies nicht zu tun. Ledig
lich die Intensität, mit der wir uns
austauschen (oder kann man statt
dessen auch sagen leben ?), können
wir kontrollieren.
Massgeblichen Anteil am Leben
hat das Wohnen. Um Wohlbefinden
und Freiheit zu erfahren, muss sich
ein harmonischer Energiefluss zwi
schen Aussenwelt, Wohnung und
Schaut so das ••Energiesparhaus» im Jahre 2050 aus? Jedenfalls wird es warm und hell mittels Holzöfchen und
Gaslampe.
uns selbst einstellen. Eine Woh
nung. die das gewährleistet, nenne
ich ein ••Harmoniehaus». Das Har
moniehaus als Wohnidee für das
Jahr 205(1.
Energiesparen ist keine
Vision!
Die derzeitigen Antworten auf
das Thema Wohnen, das Niedrigen-
ergiehaus, das Nullenergiehaus, das
Passivhaus oder das energieautarke
Haus sind durchwegs negativ be
legt. Sie versuchen entgegen obiger
Vorstellung zu minimieren und ab
zugrenzen. Bitte verstehen Sie mich
nicht falsch. Der Gedanke des Ener
giesparens ist ein Gebot unserer
Zeit, wollen wir uns nicht vollends
der Umweltzerstörung preisgeben.
Nur das Energiesparen an sich ver
körpert noch keine Vision. Dahinter
steckt die Angst vor der Begrenzt
heit der Ressourcen, der finalen
Weltzerstörung. Ziel ist es, den Sta
tus quo zu bewahren ...
Wir selbst sind Energie
In fünfzig Jahren werden wir kein
Energieproblem mehr haben. Alles
um uns herum ist Energie, wie zum
Beispiel Sonne und Materie. Wir
selbst sind Energie. Die technische
Herausforderung der nächsten
Jahrzehnte wird sein, diese Ener
gien nutzbar machen. In Bezug auf
solare Nutzung stehen wir bereits in
den Stai tlöchern. Die ethische Ver
antwortung wird in verantwor
tungsvollem Umgang mit neuen
Möglichkeiten zu unserem Wohle
und dem der Welt liegen.
Entwurf
Nummer 3
..Von bewohnten Maschinen und
beseelten Organismen» Visionen
von Bernhard und Stefan Marte
Erst das intelligente Baumaterial
schafft die Brücke zwischen der
Notwendigkeit des Energiesparens
und der Freiheit des architektoni
schen Gestaltens.
Wie könnte ein Energiesparhaus
im Jahre 2050 aussehen? Um diese
Frage zu beantworten, muss zuerst
definiert werden, wodurch ein Ener
giesparhaus heute charakterisiert
ist. Oberflächenoptimiert, bestens
wärmegedämmt, die Sonnenenergie
aktiv und passiv nutzend, steht es in
der Landschaft. Die gestalterische
Freiheit wird durch die Technologie
stark eingeschränkt. Die Konzep
tion muss sich in hohem Masse
der Idee des Energiesparens und
der Energieerzeugung unterord
nen. Der Entwurf eines solchen Ob
jektes richtet sich nach klar vorge
gebenen Parametern, die sinnliche
Erfahrung eines Raumes wird zur
Nebensache.
Fusion von Architektur und
Technologie
Es stellt sich also nicht die Frage,
wie sich ein Energiesparhaus in der
Zukunft darstellt, sondern, was man
von Wissenschaft und Industrie for
dern muss, um den Architekten die
Möglichkeit der freien Gestaltung
wiederzugeben. Nur radikale Neu
entwicklungen im technischen Be
reich können dieser Trennung von
Architektur. Energiespar- und So
lartechnologie entgegenwirken und
sie zu einem uneingeschränkten
Miteinander führen. Die Architek
ten sollten die in anderen Bereichen
entwickelten Stoffe für ihre Zwecke
am Bau nutzen können. Warum
kann die Wärmedämmfassade nicht
ein vielschichtiges aktives Isoliersys
tem sein, das die Wärme im Inneren
konserviert, aber auch die Energie
der Sonne aufnehmen und weiterge
ben kann? Ebenso könnten die Ver
glasungen mehr sein als nur transpa
rente Isolierungen. Würden diese
die Funktion der Kollektoren über
nehmen, käme es zu einer Fusion
von Architektur und Technologie.
Zukunft bringt effizientere
Technologien
Die Antwort auf die Frage, wie
ein Energiesparhaus in 50 Jahren
aussehen könnte, kann unserer Mei
nung nach nicht mit einem konkre
ten Entwurf beantwortet werden.
Vielmehr beinhaltet diese Vision
frei gestaltbare Gebäude, in denen
Technologie und Architektur eine
homogene Einheit bilden. Mit
Sicherheit bringt uns die Zukunft
noch effizientere Technologien, die
allerorts präsent sein werden, ohne
formal in Erscheinung zu treten.
Technische Daten
Das Energiesparhaus (Bild) von Oskar Leo und Johannes Kaufmann.
Ausmasse: 3,2 m x 3,2 m x 3,2 m
Gewicht: zirka 4 Tonnen
Grundfläche geschlossen: 9,4 m J •
Fläche: 17 m 3
Beheizung: elektrisch, Holzofen oder Fotovoltaikzellen (Sonne)
Einrichtung: Abwasch- und Waschbecken, WC/Dusche, klappbares Bett
(Standard)
Beleuchtung: elektrische oder Gas- bzw. Petroleumlampen
Wasser. 1) über Ortsnetz - Brauch- und Abwasser (Standard); 2) autark
(Zusatz) Brauchwasser über Wasserauffangtank, Ab- und Fäkalwasser
über Klärgrube (Versickerung), versenkte Tbnks, die monatlich entleert
werden müssen
Fundamentierung: Rammpfähle (Holz)
Mechanik: 1) händisch (Standard); 2) elektr. Kettenantrieb
Material: 1) gedämmte Holzsandwichelemente k-Wert = 0,2; 2) Glas k-
Wert = 1,1
Aussenhaut: Kundstoffabdichtbahn (Standard)
Terrasse und Fensterläden: Gitterroste