Liechtensteiner Volksblatt
Zum Gedenken
Dienstag, 21. März 2000 27
Josef Beck,
Triesenberg t
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l> V '•!
Nach kurzer
Krankheit ver
starb am 5.
März 2000 im
Spital Vaduz
unser lieber
Gemeindese
nior Josef
Beck, Täscher-
loch 265, im 98.
Lebensjahr.
Ein reich er
fülltes Leben fand somit seinen Ab-
schluss.
Am 5. Oktober 1902 erblickte Josef
Beck als drittältestes Kind von Johann
und Maria Beck geb. Schädler das Licht
der Weit. In seinem Geburtshaus in Ro-
tenboden Nr. 99 verbrachte er zusam
men mit seinen fünf Brüdern und einer
Schwester eine schöne Jugendzeit, die
jedoch schwer getrübt wurde, als er im
Alter von 16 Jahren seine Mutter früh
zeitig verlor. Wie es damals üblich war,
war er bis zu diesem Zeitpunkt vier Jah
re auf verschiedenen Alpen als Hüter
bub tätig gewesen. Durch das Fehlen
der Mutter wurde jedoch seine Mitar
beit nun zu Hause benötigt. Durch den
guten Zusammenhalt der Familie meis
terte der Vater mit seinen Kindern die
schwere Zeit.
Als 1925 die Schloss-Strasse gebaut
wurde, hatte Josef Beck als junger
Mann die Gelegenheit, bei seinem Vet
ter Franz-Josef Beck, Chur, der den Bau
übernommen hatte, das Maurerhand
werk zu erlernen. Diesem Beruf ging er,
wie auch seine Brüder, bis über das Pen
sionsalter hinaus nach. Einige Jahre war
er auch als Vorarbeiter zwecks Stras-
senverbreiterungen bei der Gemeinde
tätig.
Im Jahre 1929 vermählte er sich mit
Maria Beck vom Wangerberg. Die
glückliche Ehe wurde mit sechs Kin
dern gesegnet, wovon eines schon als
Kleinkind zu den Scharen der Engel ab
berufen wurde. Zusammen mit seiner
Frau Maria betrieb «dr Grezler-Sep-
pli», wie er allgemein genannt wurde,
neben seinem Beruf als Maurer eine
kleine Landwirtschaft. Wenn auch diese
Arbeiten gegenüber heute damals viel
beschwerlicher waren, machte er sie
gerne und sie prägten sein Leben.
Schwer traf ihn der Verlust seiner Frau
Maria im Jahre 1964, die sich nach län
gerer Krankheit allzu früh von ihrer Fa
milie verabschieden musste.
In den Jahren 1932/33 erbaute die
junge Familie ihr eigenes Heim in Tä-
scherloch. Zusammen mit seinen Brü
dern errichtete er das Haus in eigener
Regie. Später half der Seppli wiederum
seinen Brüdern beim Bauen ihrer Häu
ser. Von früher Jugend an aufeinander
angewiesen, war man auch in späteren
Jahren füreinander da, wenn man ge
braucht wurde.
Beim Bau der Pfarrkirche in den Jah
ren 1938/39 wurde Josef Beck in die
Kirchenbaukommission gewählt. Eben
so war er neun Jahre im Gemeinderat
tätig. Als Spezialist für Bruchsteinmau
ern war er natürlich auch als Handwer
ker beim Aufbau der Kirche beschäf
tigt. Seine Freizeit galt der Musik. Für
seine langjährige Mitgliedschaft wurde
er zum Ehrenmitglied der Harmonie
musik ernannt. Auch dankte ihm die
Harmoniemusik, indem sie sein Be
gräbnis mit ihren Weisen umrahmte.
Als rüstigen Senior haben ihn viele
Menschen bei seinem langjährigen Au
fenthalt bei seiner Tochter Marili auf der
Sücka kennen gelernt. Dank seiner gu
ten Gesundheit erledigte er mit Freude
die anfallenden Holzarbeiten und war
stets um die Feuerung im Gasthaus be
sorgt. Hinterher sass er jeweils zufrie
den seine Pfeife rauchend bei den Gäs
ten. Auch machte er noch im hohen Al
ter regelmässig ausgedehnte Spazier
gänge in der Umgebung. Der Sücka-
Eni, wie er oft genannt wurde, war all
gemein beliebt.
Trotz lebenslanger harter Arbeit
konnte er 1982 mit seinen vier noch le
benden Brüdern seinen 80. Geburtstag
feiern. Die Brüder stellten sich zu
Recht stolz dem Fotografen, zählten sie
zusammen immerhin 390 Jahre.
Nun ist Josef Beck sanft entschlafen.
Möge der Herr über Leben und Tod
ihm den ewigen Frieden schenken.
Albert Good,
Bendern t
«Leg alles still in Gottes Hände, das
Glück, den Schmerz, den Anfang und
das Ende.»
Nur eine
Woche nach
seinem 76. Ge
burtstag ver
starb in Es
chen der aus
Mels/SG stam
mende Albert
Good.
Albert wur
de am 9. Janu
ar 1924 seinen
Eltern Anton und Maria Good geb.
Vesti in die Wiege gelegt. Mit zwei
Schwestern und sechs Brüdern wuchs
er auf dem bäuerlichen Anwesen sei
nes Vaters in einfachen Verhältnissen
auf. Die grosse Schar der Kinder wur
de schon sehr früh zur Mitarbeit in
Hof und Feld herangezogen. An sei
nem Geburts- und Wohnort in Mels
besuchte Albert die Volksschule und
arbeitete nach deren Abschluss auf
dem elterlichen Bauernhof. Im Jahr
1952 trat er in die Firma Ludwig El-
kuch AG ein, die anfangs ihren Be
trieb in Schellenberg hatte, jedoch
später aus den beengten Verhältnissen
an ihren bisherigen Standort nach
Bendern übersiedelte. Albert Good
musste er aus gesundheitlichen Grün
den frühzeitig, anfangs der 80er-Jahre,
den Ruhestand antreten.
Im März 1997 zog das Ehepaar nach
Bendern in eine neue Wohnung, was
ihnen die täglichen Einkäufe und Be
sorgungen wesentlich erleichterte. In
folge eines Hirnschlages musste Al
bert, kaum an die neue Unterkunft ge
wöhnt - nur acht Monate später - am
8. Dezember 1997 ins Spital nach
Grabs überführt werden. Leider war
die Krankheit schon im fortgeschritte
nen Stadium, so dass es ihm verwehrt
war. in die häusliche Pflege zurückzu
kehren. So verbrachte er die letzten
zwei Jahre im Betreuungszentrum St.
Marin in Eschen. Daselbst war er gut
aufgehoben, und durch das Betreu-
ungspersonal fand er liebevolle Pfle
ge. Seine Frau Rosa besuchte ihn,
wenn es irgendwie ging, täglich, und so
konnten sie immerhin einige Stunden
beisammen sein. Die ihm auferlegte
Krankheit nahm kontinuierlich ihren
Verlauf. Alsbald konnte Albert nicht
mehr sprechen und die selbstständige
Nahrungsaufnahme schaffte Proble
me.
Am 16. Januar d.J. gab Albert, der
insbesondere in den letzten Wochen
und Tagen viel leiden musste, nach lan
ger Krankheit, wohl versehen mit den
heiligen Sakramenten der Kirche, sei
ne Seele dem Schöpfer zurück.
Eine grosse Schar von Trauernden
war der erste LKW-Chauffeur, der im
Kesselbau-Betrieb seine Anstellung
fand. Unter oft schwierigsten Verhält
nissen musste er die grossen Tanks an
die verschiedensten Bestimmungsorte
in der Schweiz bringen. Autobahnen
waren damals, wenn überhaupt, erst
im Planungsstadium, und so musste er
die schweren Ladungen durch die oft
engen Strassen der Dörfer und Ort
schaften hindurchschleusen.
Im November 1965 schloss Albert
die Ehe mit Rosa Schädler aus Trie-
sen. In der Badälstrasse in Gamprin
nahmen sie ihren ersten Wohnsitz. Die
Ehe blieb leider kinderlos. Beide be
vorzugten eher ein ruhiges und
zurückgezogenes Leben. Albert war
mit Leib und Seele Lastwagenchauf
feur und war gerne um Motoren her
um, so dass er gar nicht auf die Idee
kam, andere Hobbys zu pflegen. Er
machte den Beruf zu seinem Stecken
pferd.
In den vergangenen Jahren musste
er wiederholt den Tod aus den Reihen
seiner Geschwister verkraften. Die
letzten Jahre seiner beruflichen Tätig
keit griffen seine Gesundheit an. So
gab dem lieben Verstorbenen das letz
te ehrende Geleit zum Auferstehungs
gottesdienst in der Pfarrkirche in Ben
dern. Albert Goot möge ruhen in
Gottes Frieden. Den Angehörigen,
vorab seiner stets für ihn sorgenden
Gattin Rosa, gilt unsere herzliche An
teilnahme.
Alwin Gebert-
Büchel, Balzers t
Es hat Gott,
dem Herrn
über Leben
und Tod gefal
len, den all
seits geschätz
ten und von
seiner Familie
geliebten Al
win Gebert-
Büchel, Bal
zers, Heilig
wies, nach kurzem Spitalaufenthalt am
29. Januar 2000 in die Ewigkeit heim
zuholen.
Als das dritte von 11 Kindern der
Eheleute Gottfried und Paulina Ge-
bert-Hanselmann hatte Alwin am 18.
August 1921 das Licht der Welt er
blickt. Im Kreise seiner Geschwister
durfte er glücklich aufwachsen, wenn
auch in einfachen Verhältnissen. Die
Familie hatte ihr «Heimetli» auf dem
Chüebode'n, Alt St. Johann, wo es für
alle galt, von Kind auf mitzuarbeiten.
Um die Volksschule in Alt St. Johann
zu besuchen, mussten die Kinder eine
Stunde lang laufen, wenn aber Schnee
lag, fuhren sie mit ihren Skiern dort
hin. Das Geld war rar, und so konnte
Alwin nach Beendigung seiner Schul
zeit leider keine Lehre machen. Er ar
beitete in der Landwirtschaft und im
Wald. Diese Jugendzeit formte ihn zu
einem lebenstüchtigen, arbeitsamen
und bescheidenen Menschen. Im Jahre
1944 konnte er mit seiner Braut Zita
Büchel, Balzers, zum Traualtar schrei
ten, womit für das junge Paar die lange
Zeit seines glücklichen Beisammen
seins begann. 56 Jahre lebte Alwin mit
seiner Gattin in Liebe und Treue zu
sammen.
Zuerst wohnte das junge Paar im El
ternhaus der Frau auf der Pralawisch.
Zwischen 1947 und 1963 wurden ihnen
drei Töchter und zwei Söhne ge
schenkt. Der junge Familienvater ar
beitete als Mineur im Bergwerk Sar
gans, zwanzig Jahre lang. Als das Berg
werk geschlossen wurde, konnte er
dem Broterwerb im Baugeschäft
Brunhart nachgehen. Er spezialisierte
sich auf das Giessen von Betonpfählen
und blieb bei seiner Berufsarbeit, bis
er 70 Jahre alt war. Als kollegialer Mit
arbeiter, der gerne seiner Arbeit nach
ging, durfte er grosse Wertschätzung
erfahren. Er fand aber auch noch die
Zeit, für seine Familie ein eigenes
Haus zu bauen, das er 1956 fertigstel
len konnte, doch nicht genug damit, er
baute später ein zweites Haus mit dem
Sohn. Er war überhaupt ein sehr fami
liärer Mensch, ein lieber Ehemann, ein
guter Vater und ein friedfertiger Dorf
bewohner. Mit keinem Menschen habe
er je einen Streit gehabt, wird über den
teuren Verstorbenen gerne erzählt. Er
befasste sich viel mit seinen Kindern,
später mit den 11 Enkeln, und in den
letzten Jahren freute er sich an den Ur
enkeln. Den 7. konnte er leider nicht
mehr sehen.
Als Ausgleich zu seiner schweren
Arbeit pflegte er gerne den Skisport,
der in den Vierzigerjahren, als er hier
herkam, da noch nicht so populär war;
er war auch ein guter und viel bewun
derter Skispringer und später Mitglied
des Skiclubs.
Er liebte die Natur zu jeder Jahres
zeit, was er auch durch die Pflege sei
nes Gartens beweisen konnte. Er war
auch ein musischer Mensch, in der Fa
milie wurde gerne gesungen, daneben
malte er Ölbilder und schnitzte Figu
ren. Als kirchlich gesinnter Mann eig
nete er sich grosse Bibelkenntnisse an,
diese nährten seinen Glauben und be
fähigten ihn auch, sich auf tiefsinnige
Gespräche einzulassen. In dieses so
harmonische Familienleben schlug das
Schicksal mit unerbittlicher Härte ein,
der jüngste Sohn Livio starb 1992, des
sen Tod er als Vater nie ganz verwinden
konnte.
Die schwere Krankheit, an welcher
Alwin Gebert dann selber starb, hatte
ihr Zerstörungswerk schon länger be
gonnen, obwohl man meinte, dass es
ihm in seinem hohen Alter gesundheit
lich noch recht gut gehe. Erst vierzehn
Tage vor seinem Tod zeigte es sich, dass
er eine sehr schwere Krankheit hatte.
Auch die Kunst der Ärzte im Spital
Grabs und die Fürsorge des Pflegeper
sonals konnten ihm nicht mehr helfen.
Aufrecht sah er dem Sterben entgegen.
Es gehe aufwärts, in den Himmel, sag
te er. In seiner grossen körperlichen
Not wünschte er sich die frische Luft
vom offenen Fenster und immer wie
der einen Schluck kalten Wassers.
Auch wollte er das Wasser fliessen
hören, wie er sagte.
So erstieg er die letzte Stufe zur
Ewigkeit, liebevoll begleitet von sei
nen Angehörigen und dem Pflegeper
sonal. In Frieden starb er am Samstag
morgen, dem 29. Januar, übergab sei
nen Geist seinem Schöpfer, dem Herr
gott.
Nach seinem reicherfüllten und ar
beitsamen Leben möge Alwin Gebert
nun ruhen in Frieden, der grossen Trau
erfamilie sprechen wir unser herzliches
Beileid aus.
Maria Margareta
Büchel, Ruggell t
Nur wenige
Wochen nach
ihrem 59. Ge
burtstag ver
starb Maria
Büchel im
Landeskran
kenhaus in
Vaduz.
Als jüng
stes von fünf
Kindern wur
de Maria am 2. Januar 1941 ihren El
tern Arthur und Hilda Büchel geb.
Oehry in die Wiege gelegt. Infolge ei
nes Geburtsgebrechens war ihr Herz
von Anfang an in seiner Funktion be
einträchtigt und eine leichte Behinde
rung kam ebenfalls dazu. Doch Dank
der hervorragenden und fürsorglichen
Pflege ihrer Mutter Hilda,die Hebam
me war, konnte das Mädchen Maria
beinahe wie andere Kinder ihres Al
ters aufwachsen.Ihre Schulzeit ver
brachte sie im Johanneum in Neu-
St.Johann / SG. Nach Abschluss der
selben besuchte sie die Haushaltungs
schule in Hohenrain bei Luzern und
arbeitete später im Kloster Wonnen
stein in der Nähe von Teufen I AR im
Haushalt.
Erneute Herzbeschwerden zwangen
sie alsbald, ihre Arbeit aufzugeben und
in die Obhut ihrer Familie zurückzu
kehren.
Als die häusliche Pflege für ihre
über 80-jährige Mutter zu beschwer
lich wurde, zog Maria anfangs der 90er-
Jahre ins Wohnheim Resch in Schaan.
Nachdem ihre Schwester Violanda ihr
Souvenirgeschäft in Vaduz aufgegeben
hatte, um sich der Pflege ihrer Mutter
zu widmen, kehrte auch Maria ins El
ternhaus an der Schellenberger-Stras-
se Hs.-Nr. 45 in RuggeU zurück, wo sie
beste Betreuung von ihrer einzigen
Schwester erfahren durfte.
Der Geburtstag war für Maria je
weils ein besonderer Freudentag in
ihrem Leben. Und wer gerade in der
Zeit ihres Wiegenfestes zu ihr auf Be
such kam, den wies sie höflich aber be
stimmt darauf hin, dass der grosse Tag
unmittelbar bevorstehe. Maria war
stets ein fröhlicher und geselliger
Mensch.
Gerne stiess sie mit ihren Gästen
auf ein gutes Gläschen Wein an.
Trotz ihrer gesundheitlichen Proble
me klagte sie nie und freute sich auf
jeglichen Besuch. Ihre Interessen wa
ren sehr vielseitig. So verrichtete sie
Heimarbeit für die Heilpädagogische
Tagesstätte. Mit Aufmerksamkeit ver
folgte sie das tägliche Geschehen, so
wohl in der Zeitung als auch am Fern
sehen. Ausflüge, Reisen und Wallfahr
ten bildeten Höhepunkte ihres Da
seins.
Ihre Mutter Hilda nahm sie gerne
überall mit. An Wallfahrten, z. B. nach
Lourdes, wurde sie des öfteren vom
Malteser-Orden aufs Beste betreut,
und so gehörten auch andere Festi
vitäten, die dieser Orden organisierte,
zu ihren Favoriten.
Nicht nur Höhepunkte, sondern
auch Tiefschläge musste sie, nebst ih
rer angeschlagenen Gesundheit und
Gebrechlichkeit, verkraften. Ein ganz
schmerzlicher Verlust bedeutete ihr
derTod der geliebten Mutter Hilda im
Dezember 1997.
Wie es das Schicksal wollte, war es
gerade der letzte Geburtstag ihres Le
bens, an dem sie ernsthaft erkrankte
und ins Spital nach Vaduz übersiedeln
musste. Ihr schwaches und angegriffe
nes Herz vermochte die Strapazen und
die angeschlagene Gesundheit, ver
bunden mit einer ernsthaften Erkran
kung, nicht mehr zu verkraften.
Am 27. Januar 2000, gestärkt und
getröstet mit den heiligen Sakramen
ten der Kirche, nahm sie ihre letzte
Reise auf sich und gab friedlich ihre
Seele dem Schöpfer zurück.
Den Angehörigen', vorab ihrer be
treuenden Schwester Violanda, die
sich rührend um sie annahm, gebührt
unsere innige Anteilnahme. Maria
Büchel ruhe in Gottes Frieden.