Liechtensteiner Volksblatt
Land und Leute
Samstag, 18. März 2000 17
Nachrichten
Die Rolle Liechtensteins
im 21. Jahrhundert
BENDERN: Die LGT Bank in Liechtenstein
veranstaltet am Donnerstag, den 23. März 2000
um 19 Uhr im Mehrzwecksaal Campo Rin des
Service-Centers der LGT Bank in Liechtenstein
in Bendern einen öffentlichen Vortrag zum The
ma «Die Rolle Liechtensteins im 21. Jahrhun
dert».
Referent ist Prof. Dr. Josef Wolf, Botschafter
Liechtensteins beim Europarat in Strassburg.
Im Anschluss an den Vortrag bietet sich die
Gelegenheit, Fragen an den Referenten zu stel
len. Es wird ein Apöro offeriert. Wir laden Sie
recht herzlich zu dieser öffentlichen Veranstal
tung ein. Die LGT Bank in Liechtenstein freut
sich auf Ihren Besuch. (LGT)
Jahresversammlung des
Historischen Vereins
TRIESEN: Am Samstag, 25. März 2000, findet
um 16 Uhr in der Aula der Realschule in Triesen
die Jahresversammlung des Historischen Ver
eins statt. Nach der ordentlichen Mitgliederver
sammlung folgen ab 17 Uhr zwei öffentliche
Vorträge.
In einem Kurzvortrag referiert Bauanalytiker
Peter Albertin aus Winterthur über die bauge
schichtliche Untersuchung und Dokumentation
der Häusergruppe «Im Höfle Nord» in Balzers.
Die Ortsdurchfahrt von Balzers wird durch die
eigenwillige Architektur der Häusergruppe «Im
Höfle» besonders geprägt. Baugeschichtliche
Untersuchungen lassen eine kaum erwartete
Entwicklungsgeschichte erahnen, mit Fragen
und Antworten, welche die bisherige Ortsge
schichtsschreibung beeinflussen werden.
Der Hauptvortrag der Historikerin Doris
Klee aus Zürich befasst sich mit der Geschichte
unseres Landes der frühen Neuzeit. Damals
sind im Gebiet des heutigen Fürstentums Liech
tenstein bei Herrschaftswechseln zwei wichtige
Herrschaftsurbare entstanden: Nach 1500 das
sogenannte Brandisische Urbar und kurz nach
1613 das sogenannte Sulzisch-Hohenemsische
Urbar. Ausgehend von einem Konflikt im Zu
sammenhang mit der Alp Guschgfiel werden
diese Herrschaftsurbare der Grafschaft Vaduz
unter Einbezug von kommunikationsgeschicht
lichen Überlegungen betrachtet. Dabei treten
auch Fragen nach der Herstellungsweise und
der Archivierung dieser urbarialen Schrift
stücke in den Vordergrund.
Zu diesen Vorträgen lädt der Historische Ver
ein alle Interessierten freundlich ein. (Eing.)
Workshop für
Winword-Anwender
SCHAAN: Gewusst wie! In diesem Workshop
für Anwender, die bereits mit Winword arbei
ten, erfahren Sie zahlreiche Tipps und Tricks, um
die Möglichkeiten des Textprogrammes gezielt
und auf die Anforderungen Ihres Arbeitsplat
zes anzupassen (z.B. Dokumentenvorlagen,
Textbausteine und Makros). Ihre tägliche Kor
respondenz erledigen Sie nicht nur sicherer und
repräsentativer; sondern auch mit merklich we
niger Zeitaufwand. Nutzen Sie die Gelegenheit
und erfahren Sie mehr über professionelle Text
gestaltung mit Winword. Ganz nebenbei: Die
Umstellung von Word 7.0 auf Word 8.0/2000 be
reitet so manchem Anwender unerklärliche und
unerwünschte Probleme. Gewusst wie - und
dann funktioniert alles wie von selbst. Dieser
Workshop findet am Donnerstag, den 20. April
von 8.30 bis'17.00 Uhr statt. Geleitet wird er von
Rita von Weissenfluh aus Maienfeld. Sie ist eidg.
dipl. Direktionsassistentin und Kommunikati
onsberaterin. Sie hat bei der Erwachsenenbil
dung Stein-Egerta schon diverse Kurse sehr er
folgreich geleitet. Information und Anmeldung
unter Tel. 232 48 22 (oder info@erwachsenen-
bildung.li). (Eing.)
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Zur Notwendigkeit einer Ökumene
Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Josef Kuschel (Stiftung Weltethos Tübingen) in Vaduz
Tel. +423/232 05 20
«Abrahams Kinder)»: Zur Not
wendigkeit einer Ökumene
von Juden, Christen und Mus
limen spricht Prof. Dr. Dr. h.c.
Karl-Josef Kuschel (Stiftung
Weltethos Tübingen) am Don
nerstag, den 23. März 2000 um
20 Uhr im «Treffpunkt» der
Evangelischen Kirche Vaduz-
Ebenholz.
Im Rahmen der gemeinsamen Ar
beit am «Projekt Weltethos» kommt
der Frage einer abrahamitischen
Ökumene von Juden, Christen und
Muslimen eine sehr wesentliche Be
deutung zu. Seit einigen Jahren hat
sich neben Hans Küng hier vor al
lem sein Schüler und Weggefährte
Karl-Josef-Kuschel mit eigenen
Beiträgen und inzwischen auch
zahlreichen Veröffentlichungen
hervorgetan. Stellvertretend für an
dere Titel seien an dieser Stelle nur
die beiden folgenden erwähnt:
«Streit um Abraham. Was Juden,
Christen und Muslime trennt - und
was sie eint» (1994); «Vom Streit
zum Wettstreit der Religionen. Les
sing und die Herausforderung des
Islam» (1998).
«Abrahamitische Ökumene» ist
weder ein modernes Zauberwort,
das etwa alle Gegensätze und Un
terschiede zwischen den drei gros
sen monotheistischen Religionen
einfach zum Verschwinden bringen
soll, noch gar ein im modernen Wes
ten willkürlich erfundener Einheits
begriff, der etwa die Eigenständig
keit von Juden, Christen und Musli
men ignorieren bzw. leugnen will.
Gleichwohl möchte Karl-Josef Ku
schel die bestehenden Unterschiede
zwischen Judentum, Christentum
und Islam ernst nehmen und den
noch aus ehrlicher Überzeugung für
die hier und heute notwendigen
Friedens- und Verständigungs
bemühungen werben. Denn ausge
hend von der in allen drei Religio
nen bezeugten und verehrten Ge
stalt des Abraham wird nun der Ver
such unternommen, nach gemeinsa
men Perspektiven für uns als die
«Kinder Abrahams» Ausschau zu
halten.
Dazu gehört u.a. die Einsicht,
dass der grosse biblisch-koranische
Traditionszusammenhang ein soli
des theologisches Fundament dar
stellt, das gerade auch angesichts
der gegenwärtigen politischen und
religiösen Konflikte zwischen Ju
den, Christen und Muslimen welt
weit zur Umkehr und zur Erneue
rung ihrer Beziehungen mehr als
reichlich Anlass gibt. Die Würde des
Anderen also gegenseitig zu respek
tieren und die jeweiligen Bekennt
nisgrundlagen für die Wahrneh
mung einer gemeinsamen Weltver
antwortung zugleich zu nutzen, dies
könnte und sollte in der Tat ein ei
genständiger und sinnvoller Beitrag
der abrahamitischen Ökumene zu
einem für alle Religionen und Kul
turen verbindlichen Weltethos sein.
Im Zuge der seit Herbst 1999
stattfindenden «Millenniumsvorträ
ge» der Arbeitsgemeinschaft christ
licher Konfessionen (bisher: Pater
Dr. Hans Langendörfer SJ, Dt. Bi
schofskonferenz, Bonn-Fulda; Prof.
Dr. Klaus Berger, Universität Hei
delberg; des Weiteren am 4. Septem
ber: Prof. Dr. Dr. h.c. Eberhard Jün-
gel, Universität Tübingen) freuen
wir uns nun sehr darüber, dass Karl-
Josef Kuschel unsere Einladung
zum Vortrag und anschliessenden
Gespräch angenommen hat und la
den alle Interessierten herzlich dazu
ein. Eintritt: 15- , ermässigt 1 O.
Franken. Evangelischen Kirche
Leserbriefe
Fasten-Hirten-
brief - «Richter-
Brief 2000
«Bussfeiern mit Generalabsolution
sind im ganzen Erzbistum nicht ge
stattet - sind also ungültig. Bussfei
ern sind nur als Vorbereitung für die
Einzelbeichte gedacht.»
Enttäuscht, empört und wütend
mussten die Besucher der Gottes
dienste am Sonntag diese «Frohbot
schaft» über sich ergehen lassen. Mit
zwei Sätzen wird ein jahrzehntelan
ges, uns liebgewordenes Angebot der
Kirche, das auch von jungen Men
schen sehr geschätzt wird, abge
schafft und für ungültig erklärt. Was
also in einer Diözese gilt, ist in der
anderen nicht mehr gestattet. Wo
bleibt die eine, universelle Kirche?
Immer wieder wird mit geschliffenen
Worten versucht, uns ein völlig
falsches Gottesbild zu vermitteln,
und mit Strafen und Drohungen
Angst geschürt, (z. B. Pönitentiar =
Strafrichter, 12. Jahrhundert).
Machtspiele der Kirchenrechtler, die
ein Oben und Unten schaffen, ver
hindern ein engagiertes Miteinander
in einer lebendigen Kirche. Mündige
Menschen, die an einen Gott der
Liebe, der Güte und des Verzeihens
glauben, sind nicht erwünscht.
Kehren wir zurück in die Zeit des
Index, der Exkommunikation, des
Exorzismus und der Hexenprozes
se?
Es gab aber auch einen Jesus, der
mit der Peitsche den Tempel von jeg
lichem Pharisäertum reinigte!
Maria Hämmerle-Hasler, Balzers
Unterwanderung
der religiösen
Kreise
Zur Zeit sind unsere Zeitungen voll
von negativen Leserbriefen gegen
unseren Erzbischof Wie es scheint,
geht es um den Lehrstoff.
Grundsätzlich ist dazu zu sagen,
dass die katholische Kirche einen
Katechismüs herausgegeben hat, der
verbindlich ist für die katholische
Lehre, genauso wie die Juden ihren
Talmud und die Moslems ihren Ko
ran haben. Diese Bücher sind für die
jeweilige Religionslehre verbindlich.
Das ist die eine Seite. Die andere Sei
te ist, dass Erzbischof Wolfgang der
oberste Verantwortliche der katholi
schen Kirche in Liechtenstein ist. Es
obliegt dem Erzbischof deshalb, den
Stoff für den Religionsunterricht zu
erarbeiten oder ihn erarbeiten zu las
sen oder, wenn er schon erarbeitet ist,
ihn zu sanktionieren. Dies ist der Ab
lauf in einer normalen Organisation.
Nun scheint sich aber der Lehr
körper vehement dagegen zu weh
ren. Dies ist vom Lehrkörper aus ge
sehen deshalb zu verstehen, weil die
ser nicht mehr lehren kann, was ihm
vorschwebt. Es gibt eben Leute, de
nen Schlagwörter wie «interreligiö
ser; weltoffener Religionsunterricht»
geläufiger sind als die Kapitel des
Katechismus.
Seit langer Zeit verfolge ich das
Geschehen in unserer Kirche, und
ich bin auch besorgt um meine En
kel, aber nicht wegen den Bemühun
gen unseres Erzbischofs, sondern
wegen der «modernen Religionsleh
re». Wenn es noch ca. 20 Jahre so wei
tergeht, können alle Kirchen abge
brochen werden, da sie auch an
Sonntagen total venvaist dastehen,
weil niemand mehr zur Kirche geht.
Heute schon ist ein Kind, welches
den Sonntagsgottesdienst in der Kir
che besucht, ein Exot. Dies kann nur
von einer falschen Religionslehre
und religiös blinden Eltern
herrühren.
Es gehört, so könnte man glauben,
bald zum guten Ton, wenn man un
serem Erzbischof und seinem Mitar
beiter «an den Karren fährt». Unser
Erzbischof steht zwar nicht allein
unter Beschuss. Es gibt noch zwei
seiner Kollegen, die ebenfalls keine
Schilfrohre im Wind sind, nämlich
Anno dazumal
In früheren Jahren war der Vaduzer Dorfplatz, wie auf diesem Bild zu sehen, ein Paradies für Fussgänger. Wann
die Aufnahme, welche uns von Trudi Kerber, Schaan zur Verfügung gestellt wurde, entstand, ist nicht bekannt.
Der Vorrat an Bildern für die Serie «Anno dazumal» ist fast aufgebraucht. Gerne nimmt die Redaktion des
Volksblattes wieder Fotos aus alten Sammlungen oder Fotoalben zur Veröffentlichung entgegen. Bitte bei der
Einsendung Angaben zu Sujet, soweit bekannt das Aufnahmedatum und bei abgebildeten Personen deren Na
men angeben. Absender nicht vergessen.
Bischof Krenn und Bischof Dyba.
Auch diese beiden wurden wegen ih
rer Treue zum Papst und zur Kirche
mit Verleumdungen bis hin zum Ruf
mord verfolgt. Genau jene Leute
wollen diesen Bischöfen Mangel an
Nächstenliebe vorhalten.
Wenn ich über all diese Vorgänge
nachdenke, kann ich mich des Ein
druckes nicht erwehren, dass hinter
diesem internationalen Geschehen
eine grosse, kirchenfeindliche Orga
nisation steht, die mutmasslich ge
wisse religiöse Kreise unterwandert
und unsere gutgläubigen, braven Ka
tholiken über den Tisch zieht.
Jeder sollte sich merken: Esßhren
nur zwei Züge in die Ewigkeit, aber
einer davon führt ins Verderben. Ich
selber glaube nicht, dass der erz
bischöfliche Zug ins Verderben
führt!
Mit römisch-katholischem Gruss
Alfred Vogt, Schaan
Angstpolitik
Derzeit versuchen gewisse Kreise,
die Mobiltelefonie zu verteufeln
(d.h. WAP-Internet/Zukunft). Durch
unsachliche und unverhältnismässi
ge Argumente wird Angst vor Anten
nen gestreut, Expertenmeinungen
(vgl. Leserbriefe von Peter Schoeck
v. 16. März) werden übergangen.
Natürlich sind die meisten Errun
genschaften der Technik wie Autos
oder auch Antennen nicht in erster
Linie förderlich für die Umwelt/Ge
sundheit, auch wenn Handy (z.B.
Notruf) und Auto (Krankenauto)
sehr oft lebensrettend sind.
Der angeblich «mutige und weit
sichtige Entscheid», die Baugeneh
migung der Antennen in Vaduz nicht
zu genehmigen, erinnert stark an je
ne politische Gruppierung, die 1908
mit ähnlicher Angstmacherei ein völ
liges Verbot des Automobilverkehrs
in FL beantragte!
Entgegen den Unkenrufen von da
mals ist sowohl die Lebensqualität
wie auch das Durchschnittsalter ste
tig gestiegen. Beat Oehri, Schaan
REKLAME
aus der Mtdlzlntechnlk
Spliss adel
Gesundes, schönes
und volles Haar
dank therapeutischer
Haarversiegetungl
"..""""ÄNSTÄLf
TEAM OSTERLE
IHR COIFFEUR
LANDSTRASSE 121 • FL-9495 TRIESEN
TEL.: +423/392 27 24
NATEL:079/357 75 46