Liechtensteiner Volksblatt
Land und Leute
Samstag, 18. März 2000 15
Nachrichten
Grundausbildung für
Spielgruppenleiterinnen
SCHAAN: Am Dienstag, den 16. Mai beginnt
unter dem Titel «Spielgruppen leiten» eine neue
Grundausbildung, die insgesamt 60 Lektionen
umfasst und zum Leiten einer eigenen Spiel-
gruppe befähigt. Kursabende sind jeweils am
Dienstag und Donnerstag von 19 bis 22 Uhr und
zusätzlich an drei Samstagen am 20. und 27. Mai
und 17. Juni von 9 bis 17 Uhr. Während der Aus
bildung sind Praktikumsbesuche in bestehen
den Spielgruppen hilfreich. Die Ausbildung en
det mit dem 29. Juni 2000.
Das Begleiten von Kindern im Spielgruppcn-
altcr ist eine wichtige und verantwortungsvolle
Aufgabe. Die Erfahrungen, die ein Kind in der
Spielgruppe macht, sind prägend. Die ersten
sechs Jahre sind für das Kind eine Phase von in
tensivem Spiel und Kreativitätsentfaltung. Es
lernt durch selbstgewählte Spiele mit anderen
Kindern. Die Leiterin unterstützt diese freie
Spielaktivität. Sie ist vor allem Beobachterin,
denn ihre Tätigkeit geht von den Kindern und
der Gruppenaktivität aus. Durch dieses intensi
ve Beobachten nimmt sie die Bedürfnisse wahr
und stellt entsprechende Spiel- und Werkmate-
rialien bereit. Sie bietet den Kindern viel Frei
raum für Entdeckungsmöglichkeiten an und
verzichtet auf Lernzwang. Die Spielgruppenlei-
tcrin pflegt den Austausch mit den Eltern und
sensibilisiert für die Bedürfnisse des Vorschul
kindes. Sie organisiert den Aufbau der Spiel-
gruppe, das Einrichten des Raumes und erstellt
den Rahmen, innerhalb dessen Kinder und El
tern neue Erfahrungen machen können.
Das Leiten einer Spielgruppe ist meist ein
Zweitberuf in Teilzeitarbeit. In diesem Kurs
wird die Spielgruppcnlciterin auf ihre Arbeit
vorbereitet.
Aufeinander aufbauende Lcrninhalte einzel
ner Bausteine sind: Lernvorerfahrungen, was
bringe ich mit? Die kindliche Entwicklung in
den ersten fünf Jahren - die Bedeutung des
Spiels - Kleinfamilie und Umwelt - Pädagogik
und praktische Arbeit - Rhythmik - Aufbau
und Organisation - wichtige Spielsachen - El
ternarbeit - Elternabende.
Die Gesamtleitung der Ausbildung liegt bei
Ulli Jäger-Gerlich. Sie leitete während 20 Jah
ren eine Spielgruppe in Chur und ist Famili
entherapeutin und Supervisorin. Für spezielle
Bausteine werden Fachreferentinnen hinzuge
zogen. Beratung und Auskunft: Ingrid Gap-
pisch. Veranstaltet von der Erwachsenenbil
dung Stein-Egerta,Tel. 232 48 22.. Eine baldige
Voranmeldung ist unbedingt erforderlich.
Benefizkonzert der
Musiklehrer
SCHAAN: Der Rathaussaal Schaan ist am
Sonntag, den 24. März um 20 Uhr Treffpunkt
von Musikerinnen und Musikern, die ein fröhli
ches Konzert mit Musik aus den unterschied
lichsten Stilrichtungen geben werden. Im Cafd
«Künstlertreff» werden Wiener Lieder und Wal
zer, neben Tangos, Operettenmelodien, Ever
greens und Jazz-Nummern zu hören sein. Die
Lehrer und Lehrerinnen der Liechtensteini
schen Musikschule wollen mit diesem fröhli
chen Programm dem Publikum Freude bereiten
und gleichzeitig einem sozialen Zweck dienen,
nämlich die Stipendien-Stiftung mit Geld zu
versehen. Aus dieser Stipendienstiftung werden
die Schulgelder für den Musikunterricht für so
zial benachteiligte Kinder übernommen. Jedes
Jahr können auf diesem Weg rund 40 Stipendien
vergeben werden.
Die Lehrkräfte der Liechtensteinischen Mu
sikschule laden alle Musikfreunde zu diesem
fröhlichen Konzert herzlichst ein und hoffen auf
einen zahlreichen Besuch. Um für Sie den
Abend rundum zum Vergnügen werden zu las
sen, ist auch Küche und Keller zum Service be
reit.
Spenden können auch auf das Konto bei der
Liechtensteinischen Landesbank Nr. 521.556.02
überwiesen werden. Eintritt frei - Kollekte.
Liechtensteinische Musikschule
E
Wer gibt uns Liebe und
Geborgenheit?
Das Tierheim in Schaan sucht wieder Plätze für Vierbeiner
Vier Hunde warten im Tierheim auf neue Freunde: links «Eileen», auf dem mittleren Bild «Tequilla» und «Nero», und rechts «Eika». (Bilder: Tierheim)
Im Tierhcim des Liechtenstei
ner Tierschutzvereines in
Schaan warten wieder zahlrei
che treue Vierbeiner auf ein
neues Zuhause bei lieben
Menschen. Wer sich für eines
der nachgenannten Tiere inte
ressiert, melde sich bitte direkt
oder unter der Telefonnummer
232 60 02 bei der Tierheimlei
terin, die gerne nähere Aus
künfte erteilt.
Aber denken Sie bitte daran: Wenn
Sie einen Schützling bei sich auf
nehmen, dann sollte es auch bis zu
seinem Lebensende sein. Es wäre
für das Tier nämlich' eine sehr
schmerzliche Erfahrung, wenn es
schon nach kurzer Zeit wieder im
Heim landen würde. Wir lassen zu
erst Tequilla und Nero gleich selber
zu Wort kommen. «Mann nennt uns
«Tequilla und Nero», sind am 3. De
zember 1999 geboren und durch
Unverständnis der Menschen be
reits mit drei Monaten im Tierheim
Schaan «entsorgt» worden. Hier im
Tierheim gibt man sich mit uns gros
se Mühe und wir sind zwei recht auf
geweckte Hundebuben geworden.
Trotzdem hätten wir gerne unser ei
genes Zuhause, wo wir als Familien
mitglieder anerkannt wären.»
Erika
«Erika»,eine ca. acht Monate alte
Mischlingshündin, lebt seit dem 27.
Februar 2000 als Findelkind imTier-
heim. Trotz aller Bemühungen des
Liechtensteiner Tierschutzvereins
konnte der/die Besitzerin nicht aus
findig gemacht werden.
«Eileen», geboren am 14.9.1999,
Leonberger-Schäferhündin-Mix,
sehr aufgeschlossen und kinderlieb.
Auch diese Hündin ist - wie eine von
so vielen pro Jahr - ein Wegwerfarti
kel, der von uns Menschen produ
ziert, nicht mehr gebraucht und
dann im Tierheim entsorgt wird.
Zahlreiche Katzen
Viele Katze, darunter zwei herrli
che Perserweibchen, dreieinhalb
Jahre alt. suchen ein neues, bleiben
des Zuhause.
Wer sich seiner Verantwortung
dem Tier gegenüber bewusst, das
Tier nicht als Sache sieht und Inter
esse an unseren Schützlingen zeigt,
melde sich bitte während der Öff
nungszeiten im Tierheim Schaan
unter Tel.-Nr. 232 60 02 oder bei
Yvonne Risch, Liechtensteiner
Tierschutzverein, unter der Tel.-Nr.
392 22 38.
Zahlreiche Katzen - darunter auch ganz junge - sehnen sich nach einem neuen Zuhause.
Ein wahrer Diener der geplagten Menschen
Padre Giovanni Salerno weilte zu einem Vortrag in Eschen
Padre Giovanni Salerno war bei
uns, am Montag, den 13.3.2000. Wir
sind einem einfachen Arzt und
Priester begegnet. Was einem aber
bleibt, berührt die innere Seite des
Menschen. Der Gründer der Bewe
gung der «Diener der Armen der
Dritten Welt» liebt das Dienen. We
nige Worte, viele Taten, so könnte
man seine stille aber grosse Persön
lichkeit umschreiben. Ja, der Au
gustinermönch strahlt wohltuende
Ruhe und Demut aus, was auch sei
nem wunderbaren Werk entspricht.
Sein Lebenswerk begann mit der
Vorbereitung auf die erste hl. Kom
munion so: «Wenn dieser Apfel die
Erdkugel darstellt, so ist dieses win
zige Scheibchen der Anteil der
Menschen, denen es gut geht. Alles
übrige stellt Menschen dar, die an
Hunger leiden und denen es am Le
bensnotwendigsten mangelt. Da Je
sus eure Bitten erhört, bittet um die
se armen Menschen, um so viel ihr
nur könnt.» Da sagte er sich: «Ich
will Missionar werden, ich will ih
nen helfen,» Zuerst wurde er Augus
tinermünch, dann, als Vorbereitung
für die Prälatur von Chuquibambil-
la in Peru, studierte er noch Medi
zin. Dann erzählt P. Giovanni, und
seine Worte entströmen einem vol
len Herzen voller Liebe zu den Ar
men. Er traf viele Menschen in
schrecklich viel Elend in den Ber
gen und Städten Perus. Das entsetz
liche Schicksal der kleinen Kinder,
die den Eltern weggenommen wer
den und als Sklaven arbeiten müs
sen, die nicht selten geprügelt und
sogar verunstaltet werden; oft findet
er in den Hütten, in die er auf allen
Vieren kriechen muss, weil die Öff
nung so klein ist, mehrere kleine al-
leingelassene Waisenkinder, und
viele andere Beispiele hält der liebe
Pater in seinem Herzen noch ver
borgen. Da kann er nicht untätig
bleiben. Er gründete mobile Ge
sundheilszentren an verschiedenen
Orten in den Anden. Ohne Ende ist
das Elend. Er erlebt, wie die Indios
bereit sind, tagelange Fussmärsche
auf sich zu nehmen, um einen Pries
ter zu sehen, der ihnen von Gott
spricht und ihr Wasser segnet, das
Weihwasser, das oft zum sichtbaren
Mittel für die Hilfe Gottes wird. Als
Papst Johannes Paul II. 1985 in Cuc-
zo sprach, wurde dieser Tag ein Tag
von Licht und Wärme. Salerno woll
te heute nicht mehr von Gott «weg
laufen», und er wagte die Gründung
seiner heutigen Bewegung. Als er si
cher war im Namen Gottes zu han
deln, entschied er ohne Zögern und
Zweifel. Heute sind Niederlassun
gen in einigen Ländern zu findent.
In Cuszo z. B. werden mehr als 1000
Kinder angenommen und glücklich
gemacht. Pater Giovanni erzählt
auch,dass viel junge Leute, Ehepaa
re oder Unverheiratete sich für ein
. Jahr zur Mitarbeit verpflichten. Ei
nige entscheiden sich, ihren Lebens
weg hier zu gehen, als Laien, als
Priester. Schwestern oder Kontem
plative. Wer sich für ein Leben in
dieser Bewegung entschliesst, legt
seinem Stand entsprechend ein
Gelübde der Armut, der Keuschheit
und des Gehorsams ab, das jedes
Jahr erneuert wird. Ohne Gott in ei
ner unablässigen Bekehrung des
Herzens zu suchen, könne man kein
guter Diener der Armen sein, meint
Pater Giovanni Salerno. «Ich bin
sehr glücklich. Priester zu sein. Wie
gerne hätte ich 1000 Leben, um der
Kirche und den Armen in der
ganzen Welt helfen zu dürfen. Und
wenn auch wir Wunder erleben
möchten, dann lebet drei Impulse:
1. Das Evangelium in Fülle leben; 2.
Für die Missionare beten; 3. Unsere
täglichen Kreuze und Schwierigkei
ten aufopfern.» Pater Giovanni Sa
lerno, wir danken Ihnen. Möge die
Begegnung mit Ihnen und in Ihnen
mit den Armen, uns allen zum Se
gen werden.
Pfarrer Paul Deplazes, Eschen
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Erscheinungstermin:
Donnerstag, 13. April 2000
Inserateschluss: 31. März 2000