pp/Journal
AZ FL-9494 Schaan
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Samstag,
18. März 2000/Fr. 1.-
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 64
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Redaktion und Verlag: Feldkircher Str. 5,9494 Schaan, Telefon '.+423 237 51 51 - Fax RedaktionAferlag +423 237 515|fi£lnserate -*»23 237 5.1 66
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Samstag
Naturkundliche Band 13
Forschung "
im Fürstentum *
Liechtenstein
Mit neuem Ruck an
eine neue Aufgabe
Früher, wenn er seinen
Eltern bei der Garten
arbeit helfen sollte,
suchte er verzweifelt
nach einer Ausrede:
«Diese Arbeit war mir
ein Gräuel», erzählt
Thomas Gstöhl. Das
hat sich für den mittler
weile 37-Jährigen aber
stark verändert - in sei
ner Freizeit versucht er sich bei der Gartenar
beit zu entspannen. Wir haben Thomas Gstöhl,
der sich für das Amt des FBPL-Vizepräsidenten
Oberland zur Verfügung stellt, in seinem schö
nen Haus in Balzers getroffen. Seile 9
Mehr Programme ohne
Gebührenerhöhung
Die LGGA-Genossenschaft wurde auf Jahres
beginn 2000 in eine Aktiengesellschaft umge
wandelt. Die BBN Breitbandnetz AG führt die
Betreibung des Kabelnetzes für Fernseh- und
Radioempfang weiter. Geplant ist die Erweite
rung des Senderangebotes, die ohne Gebühren
erhöhung erfolgen wird. Seile 11
Weltcup-Showdown
für FL-Skiasse
SKI-ALPIN: Mit
den Riesensla
loms steigt heute
in Bormio für
Birgit Heeb
(Bild) und Marco
Büchel der Welt-
cup-Showdown.
Liechtensteins
Ski-Asse haben
sich dabei einiges
vorgenommen
und wollen in
ihren Paradedis
ziplinen zum WC-Saisonabschluss nochmals
voll zuschlagen. Seile 21
Lebensgrundlagen der
Orchideen erhalten
UMWELT: Orchi
deenfreunde leis
ten bei der Erfor
schung der selte
nen Pflanzen wert
volle Arbeit. Dies
zeigt sich auch in
der zweiten Auf
lage des Buches
über Orchideen in
Liechtenstein. Ins
gesamt konnten 48
Arten nachgewie
sen werden. Ein
Ansporn dafür, al
les zu unterneh
men, um die Lebensgrundlagen dieser seltenen
Pflanzen zu sichern. Seile 33
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Missio Canonica:
Auffassungen differenzieren
Teilweise heftige Diskussion beim Streitgespräch zwischen Generalvikar Walser und Wolfgang Seeger
Der Entzug der Missio Cano
nica von Dr. Stefan Hirschleh-
ner hat die letzten zwei Wo
chen die Gemüter unseres
Landes erregt. Das Volksbiatt
brachte zwei Exponenten die
ser Thematik an einen Tisch.
Im Streitgespräch diskutierten
Generalvikar Markus Walser
und Wolfgang Seeger, Präsi
dent des Vereins für eine offe
ne Kirche, teilweise sehr heftig.
Generalvikar Walser betonte
hierbei, dass die Missio Cano
nica nicht entzogen sondern
abgelaufen sei.
Alexander Batliner
Ausgangspunkt des Streitgesprächs
war die Missio Canonica von Dr.
Stefan Hirschlehner. Während Wolf
gang Seeger seine Unverständlich-
keit für den Entscheid des Erzbi-
schofs zum Ausdruck brachte, be
tonte Generalvikar Walser, dass die
Missio Canonica nicht entzogen,
sondern abgelaufen sei. Des Weite
ren müsse dies differenziert betrach
tet werden. Markus Walser führte
aus: «Es ist nicht die Missio Canoni
ca als Religionslehrer abgelaufen.
Ich weiss nicht einmal, ob er diese
besitzt. Es ist nur die Missio Canoni
ca als Referent beim Schulamt da
von betroffen. Dies ist die Missio
Canonica von 1986, welche Bischof
Johannes damals ausgestellt hat.
Diese wurde konkret für seine
Tätigkeit als Referent beim Schul
amt ausgestellt.» Wolfgang Seeger
zeigte diesbezüglich seine Unver-
ständlichkeit. Er betonte: «Was pla
nen Sie eigentlich?'Was stellen Sie
Wolfgang Seeger, Präsident des Vereins für eine offene Kirche (rechts) und Generalvikar Markus Walser (Mitte) beim
Streitgespräch. Teilweise wurde heftig über die Missio Canonica, Uber den Religionsunterricht und Uber das Verhält
nis von Kirche und Staat diskutiert.
sich vor, plötzlich nach zwei Jahren,
so lange besteht nun das Erzbistum,
auf die Idee zu kommen, dass Herr
Hirschlehner die Missio Canonica
nicht mehr besitzt?»
Differenzen über
Religionsunterricht
Zudem kam im Streitgespräch klar
zum Ausdruck, dass erhebliche Mei
nungsunterschiede bezüglich der
Ausgestaltung de
richtes bestehen.
Religionsunter-
Während das
Schulamt einen R^ligion-Ethik-Le-
benskunde (REL) Unterricht be
vorzugt, spricht sich das Erzbistum
für einen konfessionellen katholi
schen Religionsunterricht aus. Mar
kus Walser führte aus: «Es stellt sich
nun die Frage: Haben wir in Zu
kunft einen REL-Unterricht oder
einen konfessionellen katholischen
Religionsunterricht? Über das muss
man sich mit dem Schulamt unter
halten und eine Entscheidung fäl
len.» Diese zukünftige Ausrichtung
des Religionsunterrichtes würde
auch entscheiden, ob Stefan Hirsch
lehner die Missio Canonica wieder
erhalte oder nicht. Markus Walser
unterstrich: «Wenn das Schulamt
sagt, dass das Ziel ein REL-Unter
richt sei, der eben kein kirchlicher
Unterricht ist, dann muss man auch
(Bild: bak)
sagen, dass man für einen REL-Un-
terricht keine Missio Canonica der
katholischen Kirche braucht.»
Kirche und Staat
Zudem bestehen grundlegende
Differenzen bezüglich des zukünfti
gen Verhältnisses von Kirche und
Staat. Während Markus Walser das
italienische Modell der Mandats
steuer bevorzugen würde, betont
Wolfgang Seeger, dass dieses
Modell bei uns gar nicht umsetzbar
sei. Wolfgang Seeger führte aus:
«Dies ist bei uns nicht durchführbar,
das kann ich Ihnen jetzt schon
sagen.» Seiten 3 bis 5
TaK setzt Zeichen des guten Willens
TaK-Genossenschaft schlägt Dr. Alois Büchel aussergerichtlichen Vergleich vor
Die Genossenschaft Theater am
Kirchplatz (TaK) hat erstmals seil
Jahren wieder so gut gewirtschaftet,
dass Betriebsdeflzite aus den Vor
jahren beseitigt werden können.
Damit sieht sich der Aufsichtsrat
erstmals in der Lage, auch das noch
immer hängige Gerichtsverfahren
mit dem früheren Iniendanten Dr.
Alois Büchel im Rahmen eines Ver
gleichs zu Ende zu bringen
Mit dem Angebot zur aussergericht
lichen Regelung des Falles Dr. Alois
Büchel will sich der heutige Auf
sichtsrat endgültig von einer über
nommenen Altlast befreien. Die
diesbezüglichen Beschlüsse wurden
in der Aufsichtsratssitzung vom 15.
März 2000 gefasst.
Zeichen des guten Willens
Obwohl keines der heutigen Mit
glieder des Aufsichtsrates an den
Entscheidungen beteiligt war, die
seinerzeit zum Gerichtsverfahren
mit Dr. Alois Büchel führten, will
Das TaK in Schaan strebt einen aus
sergerichtlichen Vergleich an.
das Führungsgremium der Genos
senschaft mit dieser Entscheidung
ein Zeichen des guten Willens set
zen. Die inzwischen eingetretenen
Verbesserungen der Finanzlage des
TaK und die weiterhin guten wirt
schaftlichen Aussichten geben dem
seit 1998 amtierenden Aufsichtsrat
erstmals die Möglichkeit,alte Prob
leme aus eigener Finanzkraft zu lö
sen. Daher auch die erklärte Ab
sicht,die Erträgnisse des Theaters u.
a. auch zu einer vergleichsweisen
Regelung derseit 1994 bestehenden
Forderungen von Dr. Büchel einzu
setzen. Wenn der angestrebte Ver
gleich zustande kommt, wird vorge
schlagen, die noch zu vereinbarende
Summe in Jahresraten zu beglei
chen.
Vorleistung von CHF 100 000
unterstreicht Ernsthaftigkeit
des Angebotes
Um den Wunsch für die Einlei
tung von Vergleichsgesprächen zu
unterstreichen, hat der Aufsichtsrat
der Genossenschaft TaK überdies
beschlossen, Dr. Alois Büchel vorab
eine Anzahlung von CHF 100 OOO.t
anzubieten. Der Aufsichtsrat der
Genossenschaft Theater am Kirch
platz hofft, dass Dr. Alois Büchel
das Angebot zur Aufnahme von
Vergleichsgesprächen unter den ge
gebenen Voraussetzungen an
nimmt, und dass es in diesem Falle
in relativ kurzer Zeit zu einer end
gültigen, aussergerichtlichen Eini
gung in Form eines Vergleichs kom
men wird.
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