30 Freitag, 17. März 2000
Extra
Liechtensteiner Volksblatt
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Computer am Gürtel ■ Megatrend Inter
net: Was uns in Zukunft erwartet ■ Micro-
soft drängt jetzt auch in die Spielebranche
Nächrichten
In der Freizeit zum
Millionär
CHICAGO: Man kann aus seiner Freizeit auch
was Sinnvolles machen - zum Beispiel Millionär
werden. So wie der 15-jährige Rishi Bhat, der in
den Ferien, weil ein Vorbereitungskurs für den
Mathematikunterricht ausfiel, ein Computer
programm schrieb, das es einem erlaubt, uner
kannt im Internet zu surfen. Ein Schulfreund
kümmerte sich um die Grafik und schon war die
Firma SiegeSoft geboren. Inzwischen ist er um
1,6 Millionen Dollar reicher. Bhat sagt, mit sei
nem Programm könne man sich im Internet be
wegen. ohne Spuren zu hinterlassen, es ver
schleiere die Identität des Web-Surfers. Das
Programm interessierte auch den in Kanada an
sässigen Investor David Hodge. Nach einem
Monat Verhandlungen verkaufte Bhat sein Pro
gramm. Seine Eltern erfuhren dies alles erst, als
schon alles perfekt war.
Schneller Bilder-Browser
FRANKFURT/MAIN: Für den einfachen Um
gang mit grossen Bildarchiven empfiehlt sich
der Bildbetrachter ACDSee, der im bhv-Verlag
jetzt in neuer Version erschienen ist. Bis zu 17
verschiedene Formate erkennt die Software, die
zwei verschiedene Werkzeuge bereit hält: Der
schnelle ImageBrowser ist ein Datei-Manager,
der alle Bilddateien in Miniatur-Ansichten dar
stellt. Der ImageViewer zeigt die Bilder im
Grossformat an und bringt sie in einer Dia-
Show auf den Bildschirm. Die alternativen An
sichten des Browsers ermöglichen stets einen
schnellen Überblick über die Bilddateien eines
Ordners, einschliesslich Informationen wie Pi-
xelgrösse oder individuelle Beschreibungen.
Diese Angaben beschleunigen die Suche nach
bestimmten Bildern und unterstützen in Ver
bindung mit einer sinnvollen Verzeichnisstruk
tur den Aufbau komplexer Archive. Über das
mit der rechten Maustaste geöffnete Kontext-
Menü können Bilder nicht nur kopiert, verscho
ben und gelöscht, sondern auch in andere For
mate umgewandelt werden. Ausserdem kann
von hier aus der Viewer oder ein anderes Bild
bearbeitungsprogramm gestartet werden.
Roman im Internet
WASHINGTON: Bestseller-Autor Stephen
King hat am Dienstag erstmals einen Roman
exklusiv im Internet veröffentlicht. Die Horror
geschichte «Riding the bullet» ist nach US- Me-
dienberichten ausschliesslich für Computer,
elektronische Organizer und das elektronische
Buch eBook bestimmt. Für umgerechnet vier
Franken lässt es sich von der Homepage des
Verlages Simon & Schuster's (www.simonand-
schuster.com) herunterladen. Eine gedruckte
Version des Romans wird es nicht geben. Der
Roman über die gruseligen Abenteuer eines
Anhalters entstand, während King sich im ver
gangenen Herbst von den Folgen eines schwe
ren Autounfalls erholte. Zu den bekanntesten
Büchern des Erfolgsschriftstellers, der auch un
ter dem Pseudonym Richard Bachman veröf
fentlichte, zählen «Der Friedhof der Kuscheltie
re», «Carrie», und «Es».
Firewall für Private
Unternehmen geben Millionen für den Schutz
ihrer Computernetze vor Viren und Hackern
aus - der private Internet-PC ab^r ist den Ge
fahren aus dem Netz oft wehrlos ausgesetzt. Ei
nen preiswerten Rundum-Schutz für die Wege
durchs World Wide Web verspricht eine neue
Software des Sicherheitsspezialisten Symantec:
Mit der Norton InternetSecurity können uner
wünschte Inhalte ausgefiltert, Werbebanner
blockiert und Eindringlinge oder Viren abge
wehrt werden. Für die Installation und Einrich
tung der privaten Firewall, der eigenen Brand
schutzmauer für den PC, sollte man sich einige
Stunden Zeit nehmen. Bereits die vorab zu
empfehlende Installation des integrierten Pa
kets Norton Antivirus 2000, des verbreiteten
Virenschutzprogramms von Symantec, dauert
mehr als eine halbe Stunde. In dieser Zeit wer
den unter anderem Rettungsdisketten für den
Notfall erstellt, die neuesten Virenschutzinfor-
mationen aus dem Internet geholt und alle Da
teien auf dem PC daraufhin überprüft.
Microsofts stellt
Spielekonsole vor
Die sogennante «X-Box» beeindruckte die Experten
Gomnuteram
Buttel
Microsoft-Inhaber Bill Gates persönlich stellte die neue X-Box in Japan der Öffentlichkeit vor.
Die vom Softwareriesen
Microsoft in der vergangenen
Woche vorgestellte Spielekon
sole mit der vorläufigen Be
zeichnung X-Box hat die Ex
perten beeindruckt.
Ob das schon den kommerziellen
Erfolg garantiert, bleibt abzuwar
ten, zumal das Gerät wohl erst Ende
2001 in den Handel kommen wird.
Der oberste Softwareentwickler
von Microsoft persönlich, Bill Ga
tes, beschrieb das Ziel: Der Spass
der Benutzer, bei dem, was sie tun,
sei das Wesentliche.
Wesentlich für Microsoft dürfte
es wohl sein, sich ein Stück vom elf
Milliarden Dollar grossen Kuchen
abzuschneiden, den die drei Gros
sen der Computerspielbranche, die
japanischen Konzerne Sony, Sega
und Nintendo, bislang unter sich
aufteilen. Bei den Vorführungen der
X-Box zumindest hatten die gesto
chen scharfen Bilder Fernsehqua
lität. Der Ton und die Bewegungen
kamen ohne Verzögerungen, welche
bislang bei anderen Spielekonsolen
leider oft noch vorhanden sind.
Mehrere vorher skeptische Pro
grammierer von Spieleherstellern
zeigten sich nach der Vorführung
positiv überrascht. Microsoft habe
da sicher ein sehr gutes System, er
klärte Gary Weber von SolWorks.
Und Rick Ruckavina von Universal
Interactive sagte, Microsoft habe
sich einige Gedanken gemacht, um
etwas zu entwickeln, was voll den
Nerv der Konsumenten treffe, wo
mit aber auch Designer, Program
mierer und Künstler sofort arbeiten
könnten. Die X-Box von Microsoft
wird mit einem Pentium-III-Prozes-
sor mit 600 Megahertz, einem
DVD-ROM-Laufwerk und mindes
tens 64 Megabyte Speicher ausge
rüstet sein. Was ungefähr einem
heutigen Mittelklassecomputer ent
spricht. Zugute kommt Microsoft,
dass es schon Erfahrungen in der
Spieleindustrie gesammelt hat, ob
mit der DirectX-Technik, die im
Windows-Betriebssystem die Multi
mediafähigkeiten verbessert, ob er
mit bekannten und erfolgreichen
Spielen wie «Age of Empires», die
in den Verkauftslisten ganz oben
stellen.
jbDas Erwhetnungsbild von Com- *
»püfehl^d^ctf ih den/nächsten ]
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^Bisfeir kemien "wir sie als graue.;
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k-odecbestenfalls als flache,Map- j
^j>e,zuih AilfldappenVweifri es um ;
^eirienfmödernen Laptop geht. \
- K/,Ddci|:;ieine f neue ^Computer- i
!/Generation sieht ganz anders ■
/ aus; Sie erinnern eher an einen
pD^layer, der am .Gürtel fest- >
l'gemacht'ist, und sind Uber, Köpf-1
IhÖrer^ Mikrofon und,einen win- *
AzigenBildschirm^nitdemBenut- •
l^zer^rbunden. ;
;;f- «Wearable .Computer», trag- s
\bare Computer heissen die ,
Geräte, die in den USA schon im ■
Einsatz sind. Befehle werden
über dais Mikrofon eingegeben ■
ij'unä von einem Spracherken-
g.nungsprogramm verarbeitet. Sie
4g?ben- dem Benutzer so volle
^Ifteiheit beim'Einsatz der Hän-
s»dej'Ulm;etwa Sachen zu reparie- 1
wen oder für Operationen ;
'^■In den USA sind erste TVagba- :
;,re schon im Einsatz. Die' Firma !
' ''Xybernaüt ist nach eigenen An-
" gaben Marktführer und hat zum
^Beispiel Brückeninspektoren ■
* <,mitden Geräten; ausgerüstet.
Die Experten müssen nun nicht :
r mehr grosse Konstruktionspläne •
aus Papier in der Hand halten,
^sondern sehen die Pläne in dem ■;
den Computer am Gürtel gela- ?
^ den. Anderes Beispiel: Ein Mon- |
teur bei einer Maschinenrepara- i
' tuiykann sich in demllragbaren ,
» die, Anweisungen zur.Reparatur j
| zeigen 'lassen,;oder sich etwa ei-
' nen Lehnddeo mit der Problem
lösung' vorführen lassen. So'
1 könnten Probleme gleich an Ort {
[ und Stelle '.bewältigt werden.,
^AuchVChirurgen könnten zum '
"Beispiel dieköjpertyertedesPa-;
, ' tienten. oder- sein Krankenblatt!
ständig im Blick haben.
Das Internet der zweiten Generation
Megatrend Internet- Was uns in naher Zukunft erwartet / VOLKSBlATT-SerieTeil 2
Internetfähige Handys, E-Govern-
ment, Telemedizin, das vernetzte
Heim... In unserer Serie wird auf
gezeigt, was uns das Netz der Netze
in nächsten Jahren bescheren wird.
In seiner Rede zur Lage der Nation
im Februar 1997 gab Bill Clinton
den Startschuss zum Aufbau des
Next Generation Internets (NGI),
im Volksmund Internet II genannt.
300 Millionen Dollar hat sich die
US-Regierung das Vorhaben bisher
kosten lassen. Neben zahlreichen
Regierungsstellen sind alle wichti
gen amerikanischen Universitäten
sowie Privatunternehmen wie IBM,
AT&T, Cisco und Sun an dem Vor
haben beteiligt. Das Internet II ver
folgt drei Ziele: Steigerung des Da
tendurchsatzes mit Hilfe eines Dop-
pel-Backbones, Verbesserung der
Netzwerkdienste und Entwicklung
neuartiger Anwendungen. Insbe
sondere soll das Internet II für Echt
zeitanwendungen nutzbar gemacht
werden. So z. B. für Applikationen
im Bereich Telemedizin, ferngesteu
erte wissenschaftliche Experimente
oder Weiterbildung an virtuellen
, Universitäten. Mit der Entwicklung
des Internets der zweiten Generati
on und der Förderung durch Steuer-
gelder werden die USA ihren tech
nologischen Vorsprung weiter aus
bauen können. Weil das Internet in
den USA entstand, haben amerika
nische Firmen in verschiedenen
Internet-Schlüsselmärkten eine
Führungsrolle inne. Es ist nur folge
richtig, wenn die US-Regierung mit
der Initiative für die Entwicklung
des Internets II diesen Wettbe
werbsvorsprung mit staatlicher Hil
fe vergrössern möchte. Wie immer
auch die Industrie das Bandbreiten
problem zu lösen gedenkt: Dass es
gelöst wird, daran zweifelt keiner.
Auf jeden Fall sind potentet Band
breiten eine «conditio sine qua non»
für diverse Trends und Dienstleis
tungen, deren Technologie bereits
weitgehend vorhanden wäre.
IP-Telefonie
Das Internet ist ein Portal zur
grossen weiten Welt zu Lokaltari
fen. Was läge näher, als auch telefo
nische Ferngespräche zum Lokalta
rif, über Internet eben, zu führen?
Das sogenannte VOIP (Voice-over
Internet Protocol) verwandelt die
analogen Daten (den Ton) in digita
le Daten, komprimiert diese und
schickt sie paketweise an den Emp
fänger. Noch ist die Qualität dieses
Verfahrens ungenügend (bezie
hungsweise die Bandbreiten des In
ternets zu klein), aber es ist eine
Frage von wenigen Jahren, bis IP-
Telefonie die herkömmliche Telefo-
nie konkurrenzieren wird und
schliesslich sogar ablösen könnte.
Für Unternehmen werden dann
die Total Cost of Ownership (An-
schaffungs- plus Wartungskosten)
für Telefonanlagen ebenso ins Ge
wicht fallen wie die reduzierten Ver
bindungskosten. Es ist wahrschein
lich, dass die IP-Telefonie auch die
Art, per Internet einzukaufen ver
ändern wird. Beim Online-Shop
ping bleiben trotz raffinierten Pro
duktbeschreibungen immer wieder
Fragen offen, die den Konsumenten
vom sofortigen Kauf abhalten. Die
IP-Telefonie würde den Einsatz so
genannter Call-me-buttons verein
fachen. Diese stellen per Mausclick
eine telefonische Verbindung mit ei
nem Call-Center her, wo der poten
zielle Kunde die Gelegenheit hat,
Fragen zum Produkt oder der
Dienstleistung zu stellen.
Mobiltelefonie
Das herkömmliche GSM-Mobil
telefon kann mehr als telefonieren:
Ein populärer Dienst ist auch der
Versand von sogenannten SMS-
Kurzmitteilungen bis zu 160 Zei
chen Länge. Aufs Internet zugreifen
möchte mit dem Handy aber kaum
jemand, ausser vielleicht zum Sen
den und Empfangen von E-mails.
Denn die Verbindung mit 9,6 Kbit/s
(der Standard bei Heimcomputern
ist 56 Kbit/s) ist viel zu langsam, und
in der Regel wird für den Datenaus
tausch zusätzlich ein Laptop
benötigt. Trotzdem ist man sich in
der Telekommunikationsbranche
einig: Den mobilen Datendiensten
gehört die Zukunft. Denn die Tech
nologie dazu ist bereits entwickelt:
Sie heisst WAP (Wireless Applicati
on Protocol) und wird als Wcltstan-
dard zur Internet-Kommunikation
mit mobilen Geräten gehandelt. Es
gibt bereits Handys, die das neue
Protokoll unterstützen und auch
schon Inhalte. So hat z. B. Swisscom
am 21. Februar eine umfassende
WAP-Plattform in Betrieb genom
men. Das Angebot soll News, Wet
terprognosen, Fahr- und Flugpläne,
E-mail sowie Online-Shopping und
-Banking umfassen.
(Fortsetzung folgt)
REKLAME
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Datenbankapplikationen --.br>
für das Internet^;»
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Besuchen Sie uns-im Internet
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oder rufen Sie uns am<i»>
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