Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Sport 
Freitag, 17. März 2000 23L 
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Marco Büchel einen Podestrang 
Der Balzner belegte beim Super-G in Bormio Rang 11 - Hermann Maier deklassierte die Konkurrenz 
Schade! - Fehler kostete 
Marco Büchel verpasste trotz des grossen Fehlers einen Podestrang lediglich um 51 Hundertstel Sekunden. 
In seinem gewohnt angriffslusti- 
gen Stil lag Marco Büchel beim 
Super-G in Bormio lange Zeit auf 
Podestkurs. Ein Fehler im unter 
sten Streckenteil warf den Vize- 
Weltmeister aber auf den - immer 
noch guten - 11. Rang zurück. 
Mann des Tages war einmal mehr 
Hermann Maier, der die Konkur 
renz bei seinem 10. Saisonsieg 
förmlich deklassierte und damit in 
der Gesamtwertung die 2000er- 
Schallmauer auf den Punkt genau 
erreichte. 
Robert Brüstte 
Sein grosses Super-G-Saisonziel - der 
Sprung in die erste Gruppe - hat Marco 
Büchel mit dem 11. Rang beim Welt- 
cup-Finale in Bormio souverän reali 
siert. Doch es lag für den momentan in 
beneidenswerter Form befindlichen 
Balzner noch mehr drinnen. In seiner 
gewohnt angriffslustigen Art lag er sen 
sationeller Weise lange Zeit voll auf Po 
destkurs - Rang zwei oder drei lagen in 
greifbarer Nähe. Ein Fehler im unters 
ten Streckcnteil warf Marco Büchel 
aber auf den immer noch tollen 11. 
Rang zurück. «Ich habe mich zwar im 
Super-G für die erste Gruppe qualifi 
ziert, aber es ist ärgerlich, denn ohne 
diesen «Bock» hätte ich auf das Podest 
fahren können», so der Balzner, der in 
Bormio trotzdem ein tolles Rennen 
fuhr und lediglich 51 Hundertstel fehl 
ten schlussendlich auf Platz drei: «Es 
war ein langer, schwerer und harter 
Lauf. Ich bin voll am Limit gefahren - 
einmal war ich sogar mit der Hand im 
Schnee - und es ist bestens gelaufen. Im 
Schlussteil war ich, wie alle anderen 
auch, schon ziemlich «blau» und dann 
kam der Fehler. Vielleicht habe ich die 
Stelle unterschätzt, oder ich war kurz 
unkonzentriert. Auf jeden Fall hat es 
mir den Ski «gefressen» und ich musste 
alles mobilisieren, um einen Ausfall zu 
vermeiden.» 
Im Herzen tut es weh 
Die akrobatische Einlage bei der 
«Fehlerbehebung» verlief glücklicher 
weise glimpflich ab. Es gab ja in dieser 
Saison bei ähnlichen Situationen schon 
schwere Verletzungen zu beklagen. 
«Körperlich verspüre ich keine 
Schmerzen, aber im Herzen tut es schon 
ein bisschen weh», trauert der Vize- 
Weltmeister dem verpassten grossen 
Coup - sprich Podestrang in seiner er 
sten Super-G-Saison - doch nach. Mar 
co Büchel hat in Bormio aber noch eine 
Chance zuzuschlagen. Morgen steigt 
der Riesenslalom, und da zählt der 
Balzner nach seinen zuletzt gezeigten 
Hermann Maier fuhr der Konkurrenz 
auf und davon. 
Leistungen (Rang fünf, vier, zwei, eins) 
zu den ganz heissen Sieganwärtern. 
Der «Herminator» durchbrach 
die 2000er-Schallmauer 
Mann des Tages in Bormio 2000 war 
einmal mehr Hermann Maier, der mit 
seinem 10. Saisonsieg die 2000er-Schall- 
mauer auf den Punkt genau erreichte. 
Bis zu diesem Winter war Paul Accola 
mit 1699 Punkten Rekordinhaber gewe 
sen. «Das war mein bestes Rennen seit 
langer Zeit», freute sich Maier, «endlich 
konnte ich wieder einmal wunschgemäss 
angreifen.» Drei Super-G hintereinan 
der war der «Herminator» sieglos ge 
blieben, eine endlose Zeitspanne für ei 
nender sonst im Schnitt nur jedes vierte 
Rennen zu verlieren pflegt. 
Auch das Austria-Team, dessen Serie 
von 21 Siegen in Folge in Kvitfjell ge 
stoppt worden war, schlug gnadenlos 
zurück. Dem Vierfach-Triumph in der 
Abfahrt Hessen die Österreicher einen 
weiteren «Vierfachen» im Super-G fol 
gen. Und da Andy Schifferer und Wer 
ner Franz ex-aequo Dritte waren, durf 
ten gleich alle vier aufs Podest steigen. 
Wasi-Rekord '86 ausgelöscht - 
Schweizer Super-G-Debakel 
Hermann Maiers unbändiger Sieges 
willen provozierte einen weiteren Re 
kord. Mit seinem Vorsprung von 1,91 
Sekunden auf Fritz Strobl löschte er die 
alte Bestmarke von Markus Wasmeier 
aus dem Jahr 1986 in Whistler Mountain 
(1,71 Sekunden Vorsprung auf Martin 
Hangl) aus. Und mit seinen 13 Siegen in 
dieser Sparte ist Maier ohnehin schon 
der beste Super-G-Fahrer aller Zeiten 
(nächstbester Zurbriggen mit 10 Sie 
gen). In der ewigen Bestenliste hat sich 
Maier mit 28 Siegen binnen dreier Jah 
ren an die vierte Stelle vorgearbeitet: 
Erfolgreicher waren nur die andern Su 
perstars wie Ingemar Stenmark (86), 
Alberto Tomba (50), Marc Girardelli 
(46) und Pirmin Zurbriggen (40). 
Die Schweizer erlebten im letzten 
Super-G die schlimmste Niederlage des 
ganzen Winters. Keiner kam unter die 
ersten 15 und somit auch keiner zu 
Punkten. Didier Cuche, als 16. noch der 
Beste, bekannte selbstkritisch: «Das 
war schwach, was wir hier gezeigt ha 
ben.» Die Athleten seien leer gewesen, 
meinte Cheftrainer Dieter Bartsch, 
«und zwar körperlich und im Kopf.» 
Ihrem langjährigen Konditionstrainer 
Edgar Kuonen, der zusehen musste, 
wie den Fahrern die Kraft ausging, je 
näher sie ans Ziel kamen, wäre ein 
schönerer Abschied zu gönnen gewe 
sen. Kuonen wechselt in die Privatwirt 
schaft und übernimmt ein Transportun 
ternehmen. 
Weitere Infos: mvw.ris-ski.com 

Götschl setzt sich die Krone auf 
Renate Götschl erringt Super-G-Sieg und Gesamt-Weltcup 
Weltcup-Finale 
WJ 
Die Österreicherin Renate Götschl er 
rang in Bormio im letzten Super-G des 
Winters ihren sechsten Saisonsieg, und 
damit steht die 24-jährige aus der Stei 
ermark auch rechnerisch als neue Ge- 
samt-Weltcupsiegerin fest. Götschl 
siegte 6 Hundertstel vor der Deutschen 
Martina Ertl und 8 vor ihrer Teamkolle 
gin Brigitte Obermoser. Corinne Rey- 
Bellet, die einzige Schweizer Starterin, 
erreichte Platz 9, was ihrem besten Sai 
son-Ergebnis im Super-G entsprach. 
Im Gegensatz zum Vortag, als Corinne 
Rey-Bellet die schwache Abfahrtsbilanz 
der Männer mit einem Podestplatz auf 
polierte, wurde sie diesmal «nur» Neun 
te. Für sie stellte es gleichwohl einen 
persönlichen Erfolg dar: «Es war das be 
ste Super-G-Ergcbnis im Winter.» 
Götschl definitiv Gesamtsiegerin 
Renate Götschl, die mit der Winzig 
keit von 0,06 vor Martina Ertl und 0,08 
vor Brigitte Obermoser siegte, sicherte 
sich damit definitiv den Gesamtwellcup 
und trat die Nachfolge von Alexandra 
Meissnitzer an, die schon im November 
mit einem Kreuzbandriss ausgefallen 
war. Die Basis zum Erfolg legte Göt 
schl, die erst 24- jährig ist, vor drei Wo 
chen in Innsbruck, als sie dank einem 
Doppelsieg an ihrer führenden Team 
kollegin Michaela Dorfmeister vorbei 
zog und die Reserve sukzessive auf nun 
uneinholbare 341 Punkte ausbaute. 
«Was mir dieser Weltcup bedeutet, 
kann ich noch nicht beurteilen», meinte 
Götschl. «Fast wichtiger erscheint mir, 
dass ich im Riesenslalom und Slalom 
wieder allmählich mein einstiges Ni 
veau erreiche.» Nach dem Abfahrts- 
Weltcup 1999 gewann sie heuer den Su- 
per-G-Weltcup. 
Weitere Infos: www.fis-ski.com 
Weltcup-Super^G der Minnen 1: Hermann Maier (Ö) 1 1»0| 
3. Werner Franz (ö) und Andreas Schifferer (ö);l,98.5?|t 
Rahlves (USA) 2,09.7. Hannes Itinkl (Ö) 2,12.8. Peter R W 
:(ö) 237.10. Christian Mayer (ö) 2,45. IL Stephan EbfSjtöh 
, 2^9.13. Kristian Ghedina (It) 2^0.14. Christophe Sgioiü^F 
Super-G (Schlussklassement nach 7 Rennen): 1. Herrn Wftfaier't 
371.3. Fritz Strobl (ö) 334.4. Josef Strobl (ö) 30S, 5fAifdip'ä 
; Nyberg (Sd) 272.7. Stephan Eberharter (ö) , 
(Sz) 214.10. Daron Rahlves (USA) 183.11. ChristümMaj r er(0)U& 12,'Häj 
13. Kjetil Andrd Aamodt (No) 158.14. Man» BÄcW(Ue)i25.15. Pä'uI'jM} 
nen 4L Jürgen Hasler (Lie) IL 1 
Mit dem Super-G-Sieg sicherte sich Renate Götschl souverän den Gesamtwellcup. 
' seit letztem Wochenende al$ Gesamtsieger fest)/£i| 
Strobl (ö) 994.4. Kristian Ghedina (It) 
; 884.7. Andreas Schifferer (ö) 881.8. Werner 
r Christian Mayer (ö) 7221 Femen 21. Marco BOdm 
WeHcup-Super-G der frauem 1, RenateGötsch£(j!5) 
3. Brigitte Obermoser (ö) 0,08.4. Mojca Suliadolc.(Slä) 0p^ 5V,. 
Warwara Zelenskaja (Russ) 0,60.7-Rdgine Cavagnoud (Fr) 0,<H. ! !£ 
9. Corinne Rey-Bellet (Sz) 0,85.10; M£lanieüUreeon (KaM.OXÜ 
Michaela Dorfmeister (ö) 135.13.Isolde Kbstn«r'(It) 1,44114.Spei 
fanieSchuster(Ö) 1,73. 
• Supep-G (Schlussklassement nach 8 Renne»)! lsRena«Gätschi'( 
■ (Ka) 343.3. Mojca Suhadolc (Sin) 341.4. R6gihe Cavagnoud (Fr) 3 
: 6.1bnja Schneider (ö) 296.7. Michaela Dorfmeistet (0)j287.8rj 
9. Melanie Suchet (Fr) 195.10. Hilde Gerg (De) 178, ll. lyfa 
ra Merlin (It) 162.13. Karen Putzer (It) 160li4?PetraHlht 
Bellet (Sz) 146. • ' i , 
' Frauen. Gesamtwertung (nach 38 vpn 40 Prftftag&)plij^te(, 
Dorfmeister (ö) 1226.3. Rigine CavagnoUd(ft)4Öl^£Js^4el 
• (Sz) 721. 6. Brigitte Obermoser (Öf706.7.Thhjai S^i0wtÖ)w 
691.9. Spela Pretnar (Sin) 685.10. Martina 
Hüusl (De) 615.13. Christel Saioni (Fr) $01. JM. WtolS' 
(Sin) 546. Ferner. Birgit Heeb 280. , 
• Nationenwertung (nach 76 von 80 PriUbngen)t l:;Ö$ten«khl8^ 
11170). 2. Italien 5761 (3247+2514). 3; SchvK&tfHl (l952+;r 
(3468+1409). 5. Norwegen 4045 (1158+2887), 6, Skwenien-35811 
2780 (2374+406). 8. Schweden 2742 (1647+1Ü95). 9,<USÄ f r ~ ' 
(987+ 560). IL Liechtenstein 744 (28M64), 1Z 
(420+0). 14. Russland 415 (415+0). 15. Spanien 256 (2Ü£H>).J6; Neu 
pan 146 (304-116). 18. Australien 136 (13$+0). 1& Island 
Grossbritannien 40 (40+0). 22. Andorra 5 (5+0). ,f 
1 . v-. r'ii. Jmkm
	        

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