14 Samstag, II. März2000
Land und Leute
Liechtensteiner Volksblatt
Zum Gedenken
Oskar Ospelt, Vaduz f
Am Dienstag, den 18.
Januar 2000 nahmen
Angehörige, Ver
wandte, Freunde und
Bekannte Abschied
von Oskar Ospelt.
Er ist am Freitag, den
14. Januar 2000 nach
einem reich erfüllten
Leben im Alter von
fast 98 Jahren fried
lich entschlafen und gab seine Seele dem Schöp
fer zurück.
Diakon Peter Vogt sagte beim Trauergottes
dienst unter anderem: «Wenn wir an den ver
storbenen Oskar Ospelt denken, können wir sa
gen. dass mit ihm der älteste Vaduzer gestorben
ist. Wir haben das Bild eines alten Mannes vor
uns. Sein Leben umfasst ein ganzes Jahrhundert.
Was mag er als kleiner Bub im damaligen Vaduz
erlebt haben? Welche Sehnsucht und Freuden
bewegten den jungen Mann? Und als er seine
Heimat verlassen musste, um sein tägliches Brot
in Amerika zu verdienen, war wohl das Heim
weh sein Begleiter. Hat er in der neuen Welt oh
ne die Muttersprache ein Stück neue Heimat
gefunden? Als Pensionierter kam Oskar zurück
aus Amerika in die alte Heimat, die anders ge
worden war. Wenn ein Mensch stirbt, stirbt mit
ihm sein erster Schritt, sein erstes Wort, seine
grösste Freude und sein tiefster Schmerz. All
das ist aufgehoben, nicht verloren, aufgehoben
in Gottes Liebe, so glauben wir...»
Oskar Ospelt ist am 13. Mai 1902 als drittes
Kind der Eheleute Hermann Ospelt und Maria,
geb. Nigg. geboren. Er wuchs zusammen mit
acht Geschwistern im Vaduzer Oberdorf auf.
Vater Hermann Ospelt war Buchhalter bei der
Fa. Spörry. Auch während des Ersten Weltkrie
ges gab es bei der grossen Familie Ospelt genug
zum Essen. Oskar erlebte eine unbeschwerte
Jugendzeit. Nach der Realschule besuchte er zu
sammen mit seinem Bruder Paul in Korneuburg
bei Wien zwei Jahre lang eine landwirtschaftli
che Schule. Da Oskar in der Heimat keine Ar
beit fand, wanderte er im Jahre 1924 mit seinem
Bruder Paul nach Amerika aus. Sie folgten
ihrem älteren Bruder Egon, der bereits im Jah
re 1922 vorausgegangen war. Die drei Brüder
liessen sich in Syrakus im Staate New York nie
der. Während die beiden anderen Brüder Egon
und Paul in Amerika heirateten und Familien
gründeten, blieb Oskar ledig. Die drei Brüder
mussten hart arbeiten. Oskar war zuerst auf ei
ner Farm tätig, dann lernte er den Malerberuf
und arbeitete bis zu seiner Pensionierung in die
ser Branche. Während den 40 Jahren, die Oskar
in Amerika lebte, erlebte er viel und lernte Land
und Leute gründlich kennen. Er wurde Ameri
kaner. Oskar hatte aber immer enge Kontakte
zu seinen Brüdern und zu weiteren Verwandten,
die ebenfalls im Staate New York lebten. Seine
alte Heimat Liechtenstein, seine Eltern und die
anderen Geschwister in Vaduz vergass er nicht
und besuchte sie in den dreissiger Jahren und in
den fünfziger Jahren des öfteren.
Im Jahre 1964 hat er die Vereinigten Staaten
endgültig verlassen und ist in seine alte Heimat
zurückgekehrt. Seither lebte er zusammen mit
seiner jüngeren, ebenfalls ledigen Schwester
Marianne im Elternhaus im Oberdorf. Oskar
und Marianne wurden zusammen alt und erleb
ten viele schöne gemeinsame Jahre. Oskar war
ein begeisterter Winzer und bewirtschaftete sei
nen Weinberg bis ins hqhe Alter. Oskar Ospelt
war nicht ein Mann der grossen Worte, aber er
fühlte sich in seiner Heimatgemeinde Vaduz
wohl und genoss die engen Kontakte mit seinen
Angehörigen, mit den Verwandten und Bekann
ten. Immer wieder kamen auch die Verwandten
aus Amerika zu Besuch. Die Religion, die leben
dige Verbindung zu seinem Schöpfer und seinem
Erlöser Christus, gehörte zu seinem Leben. So
lange ihn seine Beine trugen,ging er jeden Sonn
tag in die Kirche, und zwar wenn immer möglich
in die St. Josefskirche ins Ebenholz.
Beim lieben Herrgott holte er Kraft, bis es
nicht mehr ging. Am Freitag, den 14. Januar 2000
hörte sein Herz zu schlagen auf. Ein geliebter
Mensch ist von uns gegangen.
Diakon Peter Vogt sagte am Schluss der Ver
abschiedung von Oskar Ospelt: «Wo ist der
Mensch zu Hause? Dort, wo seine Freunde sind,
dort, wo er sich geliebt weiss. <Ihr seid meine
Freundo sagt Jesus, und im Buch der Weisheit
heisst es von Gott: <Du schonst alles, weil es dein
eigen ist, du Freund des Lebens.) Diese bleiben
de Freundschaft Gottes wünschen wir Oskar.»
Wir teilen mit ihm den Glauben, dass die Lie
be und Freundschaft weiterreichcn als die Fang
arme des Todes, dass er ein Geliebter Gottes
bleibt. Wir teilen den Glauben, dass der Traum
vom Heimfinden in Erfüllung geht.
Leserbriefe
Zum Leserbrief
von Josef Joop
«Wenn die Worte
nicht stimmen»
Lieber Josef!
Deine Zeilen haben mich bewo
gen das meistgelesene Buch der Welt
(die Bibel) wieder einmal in die
Hand zu nehmen und darin nachzu-
stöbern. Nicht weil ich andere damit
eines Besseren belehren möchte -
schliesslich bin ich nur ein mittel-
massiger Christ, kein Schriftgelehr
ter oder dergleichen - sondern aus
lauter Neugierde darüber, ob das,
was in der Hochglanzbroschiire
«Vobiscum» der letzten Ausgabe
steht, und die Du zitierst, mit den mir
zur Verfügung stehenden Bibellexten
übereinstimmt. Ich persönlich habe
das «Vobiscum» zwar nicht gelesen
und muss mich deshalb auf Deine
gemachten Angaben stützen. Ich
kenne auch Dr. Günther Schwarz
nicht und kann darum seine angebli
che Übersetzung ins Aramäische
auch nicht beurteilen. Aber so man
ches was die Bibel betrifft ist schon
übersetzt worden, was dann angeb
lich doch nicht mit Originaltexten
übereinstimmte.
Zu meiner Überraschung aber
muss ich feststellen, dass der von Dir
im «Vobiscum» erwähnte Bibeltext,
mit denen mir zur Verfügung siehen
den Bibelauszügen wortwörtlich
übereinstimmt.
Im Vobiscum wird nach Deinen
Angaben das Mathäus-Evangelium
Kap.!0,34 mit folgenden Worten zi
tiert: «Denkt nicht, ich sei gekommen
um Frieden auf die Erde zu bringen.
Ich bin nicht gekommen, um Frieden
zu bringen, sondern das Schwert.»
Genauso kann ich es in meinen Bi
beln lesen und auch die Stellen Lk
12,49 und 16,8 sind vollkommen au
thentisch mit dem, was anscheinend
im «Vobiscum» zu lesen ist. Ich stüt
ze mich dabei auf folgende Quellen:
1. Ikonenbibel vom Pattloch Ver
lag Ausgabe 1997, die Übersetzun
gen stammen von Prof. Dr. V. Hamp,
Prof. Dr. M. StenzelundProf.]. Kür
zinger.
2. Eine Einheitsübersetzung des
Neuen Testamentes, herausgegeben
im Auftrag der Bischöfe von DE;A T;
CH; LU; des Bischofs von Lüttich,
Bozen und Brixen, des evangeli
schen Bibelwerks DE und des Rates
der evangelischen Kirche DE.
3. Die hl. Schrift, herausgegeben
vom Christiana Verlag Zürich, II.
Auflage i960
Ich frage mich deshalb, sind diese
wortkonformen Schriftstellen voll
kommen fragwürdig, total unglaub
würdig und kann ich diese Literatur
dem Papierkorb preisgeben? Auf
grund dieser Gegensätze fühle ich
mich im Moment vollends verunsi
chert und weiss nicht mehr so recht,
wem ich glauben und vertrauen soll.
So überlasse ich es auch dem Leser,
seine eigene Meinung zu diesem
Thema zu bilden.
Gebhard Kieber, Mauren
18 200 mehr
Verkehrsbewegun
gen pro Tag -
eine schöne
Lösung!
Nächsten Mittwoch, den 15. März
besprechen die Landtagsabgeordne
ten die Beantwortung des Postulats
zu den strassenbaulichen Massnah
men im Liechtensteiner Unterland.
Nicht nur, dass die Fragestellung un
befriedigend war und die zentralen
Fragen deshalb nicht beantwortet
wurden, ist dabei stossend. Die frag
würdige Bewertung der Varianten
führt zu eindeutigen Falschaussagen.
Obwohl die Gutachter, Schaech-
terle und Mögerle, durch jede Um-
fahrungsstrassen-Variante 5-15%
Mehrverkehr prognostizieren, ist
gemäss der Postulatsbeantwortung
bspw. eine Verkehrslösung ohne
neue Strassen, aber mit Begleitmass-
nahmen und Verbesserungen im
Verkehrsablauf (0+) «aus verkehrli
cher Sicht nicht weiter verfolgungs
würdig.» Mehr noch, bei der soge
nannten 0+- Variante überwiegen
scheinbar die Nachteile mehr als bei
allen anderen Varianten. Wa.s ist hier
geschehen?
Es wurde ein Vergleich durch die
Bewertung von Vor- und Nachteilen
mit Hilfe von Kriterien und einer
entsprechenden Gewichtung dersel
ben durchgeführt. Eine Sensitivitäts-
analyse fehlt. Dieser Umstand
beniängelt auch Prof. Hidber von
der ETII, der für die LGU das Gut
achten kurz durchgesehen hat. Eine
Sensitivitätsanalyse mit einer stärke
ren Gewichtung der Kriterien Um
welt, Landschaft und Ökologie und
einer kleineren Gewichtung für die
Wirtschaftsentwicklung und ver
kehrlichen Kriterien hätte gezeigt, ob
die Reihenfolge der Varianten stabil
ist. Das heisst, konkret hätte festge
stellt werden können, ob auch bei an
deren Gewichtungen die sogenannte
0+ - Variante an letzter Stelle gestan
den wäre.
Die Verlagerung des Verkehrs weg
von einem einzigen Strassenzug und
DANKSAGUNG
Fromm und schlicht bist Du gewandelt
auf der ganzen Lebensbahn.
Allzeil trau hast Du gehandelt,
gute Werke viel getan.
Selbstlos ilienen war Dein Leben
bis zu Deinem raschen Tod.
VMi.v an Liebe Du gegeben,
ilas vergelle Dir jetzt Göll.
Wir danken herzlich für die unzähligen Zeichen der Anteilnahme
und des Mitgefühls beim allzu frühen Abschied meiner geliebten
und unvergesslichen Gattin, unserer Mama,Tochter, Nana,Schwes
ter, Schwiegermutter und Tante.
Vroni Pfeiffer-Haider
15. Januar 1942 - 9. Januar 2000
Besonders danken möchten wir auch für die vielen hl. Messen,
Geld-, Kranz- und Blunienspenden, die zahlreichen Spenden für
wohltätige Zwecke, die zahlreichen Kondolenzschreiben sowie für
das ehrende Geleit zur letzten Ruhestätte.
Wir bitten, unsere liebe Vroni in guter Erinnerung zu behalten und
ihrer im Gebete zu gedenken.
Schaanwald, im Februar 2000
Die Trauerfamilien
die Wirtschaftsentwicklung sind stär
ker gewichtet worden als Lärm und
Schadstofßelastungen in der Sum
me und auch als der Flächenver
brauch und Einflüsse auf Boden und
Gewässer, Tiere und Pflanzen. Bei
der verkehrlichen Wirkung wurde
ausserdem weder die Gesamtsituati
on im Unterland oder ganz Liech
tenstein noch die Region berück
sichtigt. Die ganzen Bewertungen
beziehen sich auf einen einzigen
Strassenzug, nämlich die heutige
Strassenverbindung vom Zoll in
Schaanwald über Nendeln, Eschen
nach Bendern. Mehrbelastungen für
andere Gemeinden und Quartiere in
Liechtenstein (Gamprin, Teile von
Eschen, Schaan) oder auch für be
nachbarte Gebiete wie Feldkirch
oder Haag werden nicht betrachtet
und bewertet.
Die Ersatzstrasse bringt im Unter
land 18'200 mehr Verkehrsbewegun
gen pro Tag. Die oben beschriebene
Bewertung führt denn auch dazu,
dass die sogenannte Ersatzstrasse
entlang der Esche am besten ab
schneidet, obwohl sie gegenüber der
0+-Variante im Jahr 2015 in der
Summe im Unterland einen Mehr
verkehr von rund 18200 Kfz pro Tag
verursacht! Eine solche Verschlech
terung der Gesamtsituation kann un
ier keinen Umständen als Lösung
bezeichnet werden. Wir fordern eine
gesamthafte Betrachtung der Situati
on und keine unzulässig einge
schränkte Bewertung.
Mehr zu den bisher verschwiege
nen Nachteilen und negativen Aus
wirkungen der sogenannten Ersatz
strasse entlang der Esche finden Sie
auf dem Flugblatt, das für alle Haus
halte der Unterländer Gemeinden
diesen Sonntag der LIEWO beige
legt ist. Wer es nicht erhält und die In
formationen gerne hätte, kann das
Flugblatt auf der Geschäftsstelle der
LGU bestellen: Tel: 232 52 62 oder
Fax 237 40 31.
Liechtensteinische Gesellschaft
für Umweltschutz
Höfliche
Entschuldigung
an die Wildmandli
Dear Wildmandli!
In den letzten Wochen und Mona
ten ist es vermehrt vorgekommen,
dass gewisse unpässliche Bemerkun
gen über die Körpergrösse der Mit
glieder eurer Heerscharen gefallen
sind. We love youü! Offensichtlich
lässt es sich nicht verheimlichen, dass
der Ursprung dieser verabscheu-
ungswiirdigen Verleumdungen aus
unseren Reihen hervorgegangen zu
sein scheint. We love youü! Nach
dem wir während dieser Fasnacht
den exorbitanten Geist und Esprit
innerhalb eures Konglomerates mit
ansehen, erleben und gemessen durf
ten, hat uns das zutiefst in unserem
innersten Wohlbefinden berührt und
betroffen. We love youü! Trotz kei
ner schlaflosen Nächte sind wir
deshalb zu der unwiderruflichen
Einsicht gelangt, dass es uns ein An
liegen innigster Innigkeit ist, diese
widerwärtigst widerwärtigen Wider
wärtigkeiten zu exkommunizieren.
We love youü! Lange Rede, kurzer
Sinn: ES TUT UNS LEID!!! We love
youü! Wir hoffen, dass wir durch
diese höfliche Entschuldigung euer
Vertrauen und Wohlwollen
zurückerlangen können. We love
youü! Hochachtungsvoll und unter
tänigst eure Freunde aus dem Tuar-
baland
Leander Marxer, Mauren
Armin Hoop, Ruggell
Michael Meyerhans, Rüggell
Martin Oehry, Ruggell
Harald Hoop, Ruggell
Elterninformation
Ich bin sehr betroffen von den Zu
ständen in unserem Land. Froh und
dankbar bin ich für alle, die sich Zeit
nehmen, einen Leserbrief sachlich,
fundiert, wahrheitsgetreu und klar iß
abzufassen. Nach meiner langen Er
fahrung als Lehrerin und Katechetin
kam mir ein Gedanke bezüglich Re
ligionsunterweisung: Wäre es nicht
sinnvoll, neben dem fundierten Reli
gionsunterricht der Kinder parallel
dazu Eltern-Information durchzu
führen? Die Eltern haben volles
Recht zu erfahren, was ihrem Kind
geboten wird. So könnten Gespräche
in der Familie schön und fruchtbar
werden. Das ist mein Wunsch und
meine Hoffnung, dass unser Glaube
gemeinsam wachse. In diesem Sinn
wünsche ich meinen liebgewordenen
liechtensteinischen Familien den Se
gen Gottes und seine Führung.
Sr. Elfriede Angerer,
Kloster St. Elisabeth, Schaan
Moderne
Architektur in
der Region
SCHAAN: In Zusammenarbeit
zwischen der Erwachsenenbil
dung Stein-Egerta und der FH
Liechtenstein (Bereich Archi
tektur) beginnt am Montag, den
20. März um 18 Uhr im Haus
Stein-Egerta in Schaan ein Se
minar unter dem Thema «Mo
derne Architektur in der Regi
on». Fortsetzung am Montag,
den 27. März. Eingeladen dazu
sind alle am Thema Interessier
ten.
Die beiden Abende werden
gestaltet von Fachkräften der
Fachhochschule Liechtenstein,
Bereich Architektur (Leiter:
Hansjörg Hilti). Auskünfte und
Anmeldungen bei der Erwach
senenbildung Stein-Egerta,
Schaan, Tel. 232 48 22.
DANKSAGUNG
Wir durften viele Zeichen der Verbundenheit und des Mitgefühls
erfahren beim plötzlichen Abschied von meinem lieben Gatten, un
serem herzensguten Vater, Ehne, Bruder, Schwiegervater, Schwa
ger, Götte und Vetter
Peter Bürzle-Willi
Ein inniges Vergelts Gott entbieten wir den Stiftern von hl. Messen
und den Spendern für ihre Zuwendungen an die Heilpädagogische
Tagesstätte. Ebenso danken wir für den wunderschönen Kranz- und
Blumenschmuck sowie Spenden für späteren Grabschmuck.
Ein herzliches Dankeschön dem Männergesangverein Balzers so
wie Hr. Pfarrer Walter Bühler für die würdevolle Gestaltung des
Trauergottesdienstes. Ebenso gilt unser Dank allen, die dem lieben
Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben.
Balzers, im März 2000
Die Trauerfamilien