Liechtensteiner Volksblatt
Sport
Donnerstag, 9. März 2000 J.9
R ES U LTAT E & N E W S
Sampras gelang
Comeback - Rafter out
TENNIS: Pete Sampras ist das Comeback ge
lungen. Der Amerikaner bezwang im ATP-Tlir-
nier in Scottsdale. Arizona (USA), wo es am
Dienstag erstmals seit Tagen nicht regnete, so
dass die Spiele mit eintägiger Verspätung aufge
nommen werden konnten, den unbequemen
Briten Greg Rusedski 6:3,6:4.
Der 6-fache Wimbledonsieger Sampras hatte
wegen einer hartnäckigen Muskelzerrung im
Hüftbereich seit der Halbfinal-Niederlage ge
gen seinen Landsmann Andre Agassi im Aus
tralien Open nicht mehr gespielt. Patrick Rafter
wird sich fragen, ob er nach der Schulter-Ope-
ration im Oktober nicht zu früh zurückgekom
men war. Gegen den 20-jährigen Spanier Juan
Carlos Ferrero setzte es für den Australier je
denfalls eine überraschende 4:6,2:6-Niederlage
in 73 Minuten ab.
Zwei Derbys in den
Playoff-Halbfinals
EISHOCKEY: Die heute beginnenden Playoff-
Halbfinals in der NLA versprechen Brisanz.
Meister Lugano trifft wie vor einem Jahr im Fi
nal auf Kantonsrivale Ambri, das den ersten
Meistertitel der Klubgeschichte anstrebt. Im
«Z-Derby» spielt der ZSC, der vor 39 Jahren
letztmals Meister wurde, gegen Zug, den Cham
pion von 1998.
Ausgeglichen verliefen die bislang zwei Seri
en zwischen den ZSC Lions und dem EV Zug,
obwohl beide von den Inncrschweizern gewon
nen wurden. Vor 13 Jahren im NLB-Final sieg
ten die Zuger als Aussenseiter mit 3:1 und vor
fünf Jahren in einem NLA-Viertelfinal mit 3:2
Siegen. In der Qualifikation gewannen die ZSC
Lions vier von fünf Spielen gegen Zug. In den
Saisons zuvor waren die Zürcher indessen ein
Zuger Lieblingsgegner.
Der HC Ambri-Piotta freut sich auf die Re
vanche gegen den ungeliebten Rivalen aus dem
Sottoceneri. Vor einem Jahr starteten die Le-
ventiner nach dem überlegenen Gewinn der
Qualifikation als Favorit, gewannen in der Fi
nalserie aber bloss ein Spiel. Diesmal lastet der
ganze Druck auf dem scheinbar übermächtigen
Lugano. Die Vorteile, die Lugano vor einem
Jahr im Final insbesondere auf dem Torhüter
posten und bei den Ausländern besass, scheinen
noch die Gleichen zu sein.
Ambri hat in der Qualifikation bewiesen, dass
es Lugano fordern kann. Zwar gewann in den
fünf Partien zweimal Lugano und nur einmal
Ambri; aber kein Spiel endete mit mehr als ei
nem Tor Unterschied. Für Lugano spricht die
. Playoff-Vergangenheit. Fünfmal standen sich
Lugano und Ambri schon in den Playoffs ge
genüber, stets gewannen die Städter. 1987,1990
und 1994 in den Viertelfinals, 1989 im Halbfinal
und 1999 im Final. Von den 18 Playoff-Partien
gewann Lugano 15.
Bucher erneut mit
starker 800-m-Leistung
LEICHTATHLETIK: Andr6 Bucher hat in
Adelaide (Au) seine Frühform erneut bestätigt.
Der 23-jährige Neudorfer beendete ein 800-m-
Rennen in 1:45,35 als Zweiter. Bucher, der am
Montag die 400 m erstmals unter 47 Sekunden
gelaufen war, wurde vom Kenianer William
Chirchir um zwei Zehntelsekunden geschlagen.
Ex-Weltmeister Dieter
Runkel hat genug
RAD: Der Radquer-Spezialist Dieter Runkel
hat seine sportliche Laufbahn beendet. Als
Grund gab der 33-Jährige aus Neuendorf SO
auslaufende Sponsorverträge an. Zu Runkels
grössten Erfolgen zählen der Quer-WM-Titel
1995 in Eschenbach sowie der Gesamtsieg beim
Grand Prix Teil 1992. Künftig will Runkel die
eigene Textilstickerei erfolgreich betreiben, die
er während seiner Aktivzeit aufgebaut hatte.
Turnier der Extraklasse
Morgen startet das 21. Internationale LGT-Tennisturnier in Vaduz
Schon das letztjährige Teilneh
merfeld beim Jubiläumstur
nier wurde höchsten An
sprüchen gerecht. Für die am
Freitag beginnende 21. Auflage
des LGT-Tennisturniers in Va
duz ist es dem OK gelungen,
sowohl das Damen- als auch
das Herren-Tableau gegen
über dem Vorjahr noch zu top-
pen. An Nummer 1 gesetzt sind
die Spanierin Marta Marrero
(Nl/4, WTA 148) und Daniel
Merkert (Nl/6, ATP 650) aus
Deutschland.
Roberl Briistle
Schon im Vorfeld des 21. Internatio
nalen LGT-Tennisturniers in Vaduz
wurde das zum Teil neuformierte
OK um Präsident Fredy Kaufmann,
der Richard Negele nach vielen tol
len Jahren in dieser Funktion ab
gelöst hat, und Turnierleiter Jösy
Martin Vedana, Vertreter der LGT Bank in Liechtenstein, Fredy Kaufmann, OK-Präsident, und Jösy Banzer, Tur
nierleiter (von links) anlässlich der gestrigen Pressekonferenz. (Bild: Ingrid Delacher)
Titelverteidiger Lüben Pampoulov
zählt auch heuer zu den Favoriten.
Banzer von Anmeldungen nur so
«bombardiert».. «Aus zeitlichen
Gründen haben wir uns wie in den
vergangen Jahren auf zwei 32-
Tableaus beschränkt. Aufgrund der
vielen Anmeldungen hätten wir
aber locker ein 48- oder 64-Tableau
aufbieten können», berichtete Fre
dy Kaufmann anlässlich der gestri
gen Pressekonferenz. Dieses grosse
Interesse hat - neben der guten Ar
beit, die das OK in den letzten Jah
ren vollbracht hat - einen speziellen
Grund, den Vorjahresfinalist Ralph
Kok genau auf den Punkt bringt:
«Das Turnier in Vaduz wird in erster
Linie für die Spieler veranstaltet.
Dies ist das Besondere an diesem
Tbrnier.» Der Holländer stellt heu
er in Vaduz bereits zum sechsten
Mal sein Können unter Beweis.
Die Jubiläumsauflage 1999 war
schon auf sehr hohem Niveau. Aber
was das OK heuer - mit dem glei
chen Budget wie im Vorjahr - auf
die Beine gestellt hat, ist schon fast
sensationell. Wie stark das Teilneh
merfeld ist, beweist allein die Tatsa
che, dass bei den Damen die ersten
sieben und bei den Herren sogar die
ersten neun Gesetzten alle N1-Spie
lerinnen sind.« Wir wussten bei den
Damen N4- und R1-klassierten und
bei den Herren sogar N3-klassier-
ten Akteuren absagen», fügt Fredy
Kaufmann hinzu.
Daniel Merkert der grosse
Unbekannte
Das Herrentableau führt der in
der ATP-Rangliste an Nummer 650
geführte Deutsche Daniel Merkert
an. «Daniel Merkert wurde durch
Mundpropaganda anderer Teilneh
mer auf unser T\irnier aufmerksam
und hat sich angemeldet. Über seine
tatsächliche Spielstärke wissen wir
sehr wenig. Er wird aber bei der Ti
telvergabe sicher ein Wort mitre
den», weiss Turnierleiter Jösy Ban
zer, für den es aber noch weitere Fa
voriten gibt: «Die unheimliche Leis
tungsdichte verspricht bestes Ten
nis. Und neben Merkert rechne ich
stark mit Thomas Schiessling (Num
mer 2),Titelverteidiger Lüben Pam
poulov, Tomislav Gospic und Ralph
Kok.
Marta Marrero - eine
Traumverpflichtung
Bei den Damen ist die Spanierin
Marta Marrero (Nl/4, WTA 148) als
Nummer 1 gesetzt. «Wir sind sehr
stolz, das wir eine in der WTA-
Rangliste so weit vorne platzierte
Spielerin dabei haben. Sie war letz
tes Jahr immerhin im Finale der
spanischen Meisterschaft. Das star
ke und ausgeglichene Teilnehmer
feld macht es sehr schwer, Progno
sen über den Turniersieg abzuge
ben. Eines ist aber klar - es wird vie
le spannende Partien geben», fie
bert Jösy Banzer dem Damen-Be-
werb entgegen. Mit dabei auch die
Vorjahressiegerin Angela Bürgis
(Nummer 8) und die Vorjahres-
finalistin Daniela Casanova (Num
mer 6).
Kleines FL-Aufgebot
Das Liechtensteiner Aufgebot be
steht mit Sabrina Vogt (Balzers,
N4/62) und Fabienne Gmeiner
(Schaan, R1) nur aus zwei Spielerin
nen, die beide mit einer Wildcard an
den Start gehen. «Beide wollen mit
spielen und sich dem starken Teil
nehmerfeld stellen. Es wird sicher
schwierig, aber vielleicht ist eine
Überraschung möglich», so Jösy
Banzer.
21. Internationales LGT-
Tennisturnier in Vaduz
Zeitplan
.fteitag (10. März): i, v
9.30 - 22.00 Uhr: Secbzehntelfina-
le Damen und Herren
Samstag (IL Marz):
ab 9.30 Uhr: Achtelfinale Damen ,
ab 12.30 Uhr: Achtelfinale
Herren
ab 16.00 Uhr. Viertelfinale
Damen
ab 17.30 Uhr: Viertelfinale'
Herren;
Sonntag (12. März):
ab 9.30 Uhr: Halbfinale Damen
ab 11.00 Uhr: Halbfinale Herren
14.00 Uhr Finale Damen
' 16.00 Uhr Finale Herren
Die topgesetzten Damen
1 Marta Marrero, Spanien (Nl/4,
WTA 148); 2 Hana Sromova,
Tschechien (Nl/6, WTA 247); 3
Syna Schmidle, Deutschland
(Nl/6);4 Zuzana Hejdova,Tsche
chien (Nl/7); 5 Stephanie Gehr
lein, Deutschland (Nl/8); 6 Da
niela Casanova, Schweiz (Voijah-
resfinaJistin, Nl/10); 7 Sandra
Mitrovic, Deutschland (Nl/10); 8
Angela Bürgis, Schweiz .(Vor
jahressiegerin, N2/11).
Die topgesetzten Herren
1 Daniel Merkert, Deutschland
(Nl/6, ATP 650); 2. Uromas
Schiessling, Österreich (Nl/6); 3
Lüben Pampoulov, Österreich
(Nl/7); 4 Tomislav Gospic, Öster
reich :(NI^);C5fiRalph Kok,
Holland (Nltö); 6 Armändo Bru-
nold, Schweiz (Nl/9);7 Petr Spou-
sta,Tschechien (Nl/10);8Jaroslav
Bulant,Tschechien (Nl/10).
Die vertretenen Nationen
Liechtenstein, Schweiz, »Öster
reich, Italien, Spanien, Deutsch
land, Holland,: Tschechien. und
Kroatien,
Fast unlösbare «Mission» für Vaduz
Squash: Der SRCV ist gegen Tabellenführer Royal Cham klarer Aussenseiter
Vor einer fast unlösbaren «Mission»
steht der Squash Rackets Club Va
duz heute in der Nationalliga-A-
Auswärtspartie gegen Royal Cham.
Ein Punktegewinn beim souverä
nen Tabellenführer dürfte unter die
Rubrick Riesensensation fallen.
Robert Briistle
Nachdem der Grasshopper-Club
Zürich die beiden Spiele gegen Van
der Merwe Basel (2:2) und Royal
Cham (2:2) nachträglich jeweils mit
0:4-w.o. verliert, - GC setzte den
nicht spielberechtigten Yurij Del
Tenno ein - ist Royal Cham der
Meistertitel kaum noch zu nehmen.
Und mit einem vollen Erfolg gegen
Vaduz kämen die Schweizer diesem
Ziel ein weiteres Stück näher. Das
weiss auch SRCV-Captain Marcel
Rothmund: «Cham wird sicher ver
suchen einen Sieg einzufahren, um
zu beweisen, dass sie nicht zu Un
recht da oben stehen. Das wird für
uns ein ganz schweres Spiel, bei dem
wir nur minimale Chancen auf ei
nen Punktegewinn haben.» Roth
mund trifft auf der Position 2 auf
Paul Steel. «Ich werde alles geben,
aber realistisch gesehen habe ich
keine Chance. Paul war vor vier Jah
ren noch unter den Top-20 der Welt
und das wird für mich sicher eine
gute Lehrstunde.»
Adrian Hansen ist auf der Position 1 leicht zu favorisieren.
Für einen Punktgewinn könnte
Adrian Hansen auf der Position 1
gegen den amtierenden Schweizer
Meister Lars Harms sorgen. Der
frischgebackene Swiss-Open-Sieger
ist in dieser Begegnung jedenfalls
leicht zu favorisieren.
Kleine Aussenseiter-Chancen be
sitzt Ralf Wenaweser gegen Dany
Oeschger auf der Position 3. Einen
schweren Stand hat Christoph
Schmiedinger auf der Position 4 ge
gen den Routinier Giorgio Sorio.
Einzelpartien
Position 1: Lars Harms (AI) -
Adrian Hansen (AI)
Position 2: Paul Steel (AI) - Mar
cel Rothmund (A2)
Position 3: Dany Oeschger (AI) -
Ralf Wenaweser (Bl)
Position 4: Giorgio Sorio (Bl) -
Christoph Schmiedinger (B3)
Weitere Infos: www.squash.ch