Liechtensteiner Volksblatt
Wirtschaft
Donnerstag, 9. März 2000 15
Nachrichten
Volvo weist EU-
Forderungen zurück
STOCKHOLM: Der schwedische Volvo-Kon-
zern will keine weiteren Zugeständnisse an die
EU zur Genehmigung der Übernahme von Sca
nia machcn: Der Widerstand aus Brüssel gegen
das Zusammengehen , der beiden Lkw- und
Bushersteller stehe «in keinem Verhältnis zum
Umfang des Problems». Dies sagte Volvo-Vor
standschef Leif Johansson am Mittwoch in
Stockholm. Beobachter in der schwedischen
Hauptstadt sehen es danach als sicher an, dass
die geplante Fusion von Volvo und Scania nicht
zu Stande kommt. Die EU-Kommission fordert
nach Aussage Johanssons von Volvo, nach dem
Zusammengehen mit Scania die gesamte Buss-
Sparte zu verkaufen und keine Scania-Produk-
te in Nordeuropa sowie in Irland zu verkaufen.
Der dominierende Marktanteil beider Unter
nehmen in Nordeuropa galt als ausschlagge
bend für den Brüsseler Widerstand gegen die
Fusion. Volvo will nach dem Verkauf der eige
nen Autosparte an Ford Scania für insgesamt
60,5 Milliarden Kronen (11,4 Mrd. Fr.) kaufen.
Nextrom mit höherem
Betriebsverlust
ECUBLENS: Die zum
finnischen Nokia-Kon-
zern gehörende Nextrom
hat 1999 einen massiven
Verlust eingefahren. Re-
strukturierungen sollen
im laufenden Jahr für ein
«nahezu ausgeglichenes»
Ergebnis sorgen. Der
konsolidierte Betriebs
verlust betrug 45,5 Mio. Franken,gegenüber 2,1
Mio. Fr. im Vorjahr. Der Reinverlust lag bei 47,6
Mio. Franken. 1998 hatte der Reinverlust noch
11,1 Mio. Fr. betragen. Dies liege im Bereich der
früher bekannt gegebenen Erwartung, teilte
Nextrom (ex-Nokia Maillefer) am Mittwoch
mit. Nextrom erzielte 1999 einen um 24,1 Pro
zent gesunkenen Nettoumsatz von 311
Mio.Franken. Der Auftragsbestand belief sich
Ende 1999 auf 127 Mio. Franken, was gegenüber
dem Vorjahr einer Abnahme um 2,3 Prozent
entspricht. Nextrom stellt Maschinen für die
Produktion von Kabeln, Kunststoffreihren und
Kunststofffolien her.
Swiss Life gründet
Asset Management
ZÜRICH: Die Rentenanstalt/Swiss Life hat
durch die Gründung der EU-Holding-Gesell-
schaft «Swiss Life Asset Management Holding»
mit Sitz in Luxemburg den Grossteil ihrer Ver
mögensverwaltung verselbstständigt. Die neue
Gesellschaft sei für ein Anlagevolumen von gut
100 Mrd. Fr. verantwortlich, teilte Swiss Life am
Mittwoch mit. Diese Vermögenswerte stammen
den Angaben zufolge aus hauseigenen Anlage
fonds, konzerneigenen Gesellschaften und von
institutionellen Anlegern. Die Asset Manage
ment Teams der einzelnen Gruppengesellschaf
ten bilden bereits seit Anfang 1999 eine Ge
schäftseinheit. Diese wird jetzt unter dem Dach
der Anfang März gegründeten Swiss Life Asset
Management Holding zusammengefasst. Die
neue Holding wird vorerst mit drei Gesellschaf
ten operativ. Die grösste der drei Einheiten ist
in der Schweiz domiliziert und seit Anfang März
tätig. Weitere Gesellschaften in Deutschland
und Grossbritannien sollten im April, bzw. Mit
te des Jahres ihre Geschäftstätigkeit aufneh
men.
REKLAME
<8>
SERI-VALUE Anlagefonds
Inventarwert vom 8. März 2000
SERI-VALUE Income
SERI-VALUE Global Portfolio
SERI-VALUE America Growth
SERI-VALUE Europe Equitv Growth
CHF 106.81 *
CHF 107.02"
USD 108.97*
EUR 101.88'
'plus Ausgabekommission
<s>
SERICA FONDSLEITUNG
AKTIENGESELLSCHAFT
POSTFACH 725 • PFLUGSTRASSE 12 • FL-9490 VADUZ
TELEFON +423 - 236 54 99 ■ FAX +423 - 236 56 85
E-MAIL: F0NDS@SERICA.C0M • HTTP://WWW.SERICA.COM
Protest gegen Lohnabbau
Warnstreik bei der Zentralwäscherei Basel
~A
BASEL: Die privatisierte Zen
tralwäscherei Basel Zeba AG
ist am Mittwoch durch einen
ganztägigen Warnstreik lahm
gelegt worden. Der Protest
richtete sich gegen eine massi
ve Lohnkürzung für rund ein
Drittel der 210-köpfigen Be
legschaft.
Streikposten der Gewerkschaften
GBl und vpod verhinderten am
frühen Mittwochmorgen die Ar
beitsaufnahme in der Zeba AG.
Sämtliche Eingänge blieben den
ganzen Tag blockiert. Der Zutritt
wurde auch den vereinzelten Ar
beitswilligen und der Geschäftslei
tung verwehrt. «Dieser Betrieb
bleibt heute geschlossen», hiess es
auf einem Plakat.
Lohnabbau um 25 Prozent
Grund für den Warnstreik war ei
ne vom Verwaltungsrat aus wirt
schaftlichen Gründen beschlossene
Lohnkürzung um rund 25 Prozent.
Betroffen davon sind jene 68 unge
lernten und zumeist ausländischen
Arbeitskräfte, denen vor der Priva
tisierung des ehemaligen Staatsbe
triebs 1994 zunächst die Wahrung
des Besitzstands garantiert worden
war.
Die privatisierte Zentralwäscherei Basel Zeba AG ist gestern durch einen Warnstreik lahmgelegt worden. (Bild: Key)
Jetzt sollen ihre Löhne von
durchschnittlich 4200 auf 3100 Fr.
und damit auf jenes Niveau gesenkt
werden, das die 1999 in die roten
Zahlen geratene Zeba AG als
«marktkonform» und für das Über
leben im hart umkämpften Markt
als zwingend erachtet. Nach der Pri
vatisierung angestellte Arbeitskräf
te erhalten seit jeher den tieferen
Lohn.
Der Warnstreik stand unter dem
Motto «Keine saubere Wäsche für
dreckige Löhne». Gewerkschafter
forderten den Verzicht auf den
«skandalösen Lohnabbau» und die
Rücknahme der Änderungskündi
gungen. Die Folgen von «Missma
nagement und Fehlinvestitionen»
dürften nicht auf das Personal abge
wälzt werden.
Rekord-Ölpreis
OPEC-Öl teurer als zur Zeit des Golfkriegs
WIEN: OPEC-Öl ist nach einer er
neuten Preiserhöhung teurer als zu
Zeiten des Golfltriegs im Jahr 1991.
Ein Barrel (159 Liter) OPEC-Öl
habe am Dienstag 31,26 Dollar ge
genüber 29,28 Dollar am Tag zuvor
gekostet. Damit wurde der bisheri
ge Preisrekord während des Golf
krieges von 30,42 Dollar im Jahre
1991 deutlich Uberschritten.
Dies berichtete das Sekretariat der
Organisation Erdöl exportierender
Länder (OPEC) am Mittwoch in
Wien. OPEC-Öl ist damit nach dem
Preistief von 9,66 Dollar im Februar
letzten Jahres innerhalb eines Jah
res mehr als drei Mal so teuer.
Die Erdölminister der elf OPEC-
Staaten wollen Ende März bei ihrer
turnusmässigen Halbjahres-Konfe-
renz in Wien entscheiden, ob die
Förderquoten ihrer Organisation
erhöht werden. Einflussreiche
OPEC-Länder wie Saudiarabien,
Kuwait und Venezuela hatten sich
für die Erhöhung der täglichen Pro
duktionsmenge ausgesprochen, um
die Preise wieder zu senken. Im Ge
spräch ist eine zusätzliche Förde
rung von rund einer Millionen Bar
rel.
Demgegenüber lehnen Algerien,
Iran und Libyen jede Änderung
der Förderquoten ab. Die Höchst
preise seien nur eine vorüberge
hende Erscheinung und gingen be
reits im zweiten Quartal des Jahres
wegen der nachlassenden Nachfra
ge zurück, begründeten diese Staa
ten ihre Position. Der Preis für
OPEC-Öl war drastisch nach oben
geschnellt, nachdem die OPEC-
Länder vor einem Jahr ihre Förde
rung um 1,7 Mio. Barrel gekürzt
hatten.
Erste WWL-Konzession
United Pan-Europe Comm erhält Zuschlag
NIDAU: Die erste gcsamtschweize-
rische Konzession für den Wireless
Local Loop (WLL) ist von der briti
schen United Pan-Europe Comm
ersteigert worde. Das Unternehmen
hat in der ersten Internetauktion
des Bundes 120,85 Mio. Fr. geboten.
Die erste WLL-Konzession für die
in der Telekom-Branche berühmte
«letzte Meile», die Verbindung der
Hausanschlüsse mit der lokalen
Zentrale per Funk, geht an United
Pan-Europe Comm. Die britische
Gruppe hat dafür 121 Mio. Fr. be
zahlt. Das ist mehr als das 17-fache
des vom Bundesamtes für Kommu
nikation (Bakom) vorgegebenen
Mindestpreises.
Bisher sind alle Telefonapparate
im Schweizer Festnetz über eine
Kupfer- oder Glasfaserleitung mit
einer Ortszentrale der Swisscom
verbunden. «Auch dieses Monopol
soll geknackt werden», ist für
Bakom-Direktor Marc Furrer Ziel
der neuen WLL-Konzessionen. Ins
gesamt sind 48 Konzessionen für
WLL vorgesehen, drei nationale
und je fünf aufgeteilt auf neun Re
gionen.
Die nächsten Auktionen laufen
am Donnerstag und Freitag für die
zweite und dritte landesweite Kon
zession. Ab nächster Woche sind die
neun Regionen dran, als erstes die
Westschweiz (ab 13.3.).
Dann folgen Zürich (ab 20.3),
Basel (ab 27.3.), Bern (ab 3.4.), Lu-
zern (ab 10.4.), St. Gallen (ab
17.4.), Wallis (ab 26.4), Tessin (ab
3.5.) und Graubünden (ab 10.5.).
Für jede der Auktionen ist ein Tag
vorgesehen. Sie lassen sich jeweils
auf «www.ofcomauction» mitver
folgen.
Wechsel an Julius-Bär-Spitze
Erstmals Berichterstattung nach Segmenten publiziert
ZÜRICH: Bei der Privatbanken
gruppe Julius Bär kommt es zu ei
nem Wechsel an der Spitze der Kon
zernleitung.
Auf Ende Jahr tritt Rudolf E. Bär al
tershalber sein Amt ab. Zum ersten-
reklame
LGT Anlagefonds
aktuelle Kurse
Inventarwert vom 07.03.2000
LGT StS^yS? 997.30*
LGT Strategy 2 Years 1 000.90'
LGT Strategy 3 Years 1'011.40*
LGT Strategy 4 Years 1 '036.85*
LGT Strategy 1 Year 990.75*
LGT Strategy 2 Years 995.50*
LGT Strategy 3 Years 1 039.15*
LGT Strategy 4 Years 1 074.75*
•+ Ausgatx'kuimnissiun
mal veröffentlichen die «Bären» ei
ne Berichterstattung nach Segmen
ten. Die Nachfolge von Rudolf Bär
wird der <W-jährige Walter Knaben
hans antreten, sagte VR-Präsident
Thomas Bär am Mittwoch vor den
Medien. Knabenhans ist Leiter der
Sparte Handel/Rrokerage und war
bis 1998 in führenden Funktionen
bei der CS Group tätig. Die Sparte
Handel/Brokerage soll ab 2001 auf
geteilt werden. Michael P. Bär, bis
her Leiter des Devisenhandels, wird
die neue Sparte Handel leiten. St£-
ruki.ami;
w
LGT Bank in Liechtenstein
A Member of Liechtenstein Global Trust
Tel. +423 235 111-12
Fax +423 235 Iii (i(i
Internet www.lgt.roni
E Mail lf!tf«nils(fl : lgt com
ßm
FbRTUNA
■Kail Investment AG Vaduz
Inventarwert vom 8. März 2000
FORTUNA
Europe Balanced Fund Euro
EUR 109.28*
FORTUNA
Europe Balanced Fund
Schweizer Franken
CHF 103.60'
*+Ausgabekommission
o
CRNTRUM (UNK
phane Michel, Vorstandsmitglied
der Julius Bär France, soll die Spar
te Brokerage übernehmen. Nach ei
nem guten Jahr 1999 mit überdurch
schnittlichen Steigerungsraten im
betreuten Kundenvermögen und
bei den Anlagefonds visiert die
Bankengruppe für die nächsten Jahre
ein durchschnittliches Wachstum von
15 Prozent an. Auf der anderen Seite
soll der Sachaufwand auf ein einstel
liges Kostenwachstum gedrosselt
werden. Zurückhaltend geben sich
die Zürcher Privatbanker bezüglich
des Internets. Es sei fraglich, ob sich
der Kunde aus dem immensen Infor
mationsangebot wirklich die relevan
ten Details herauslesen werde, oder
ob er dafür weiterhin den Kundenbe
rater in Anspruch nehmen werde.
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 8. März 2000
Kategorie A (thesaurierend)
Ausgabepreis: ■€ 68.70
Rücknahmepreis: < 67.27
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: € 68.10
Rücknahmepreis: ■€ 66.65
Arbeitnehmer
diskriminiert
GENF: Mindestens ein Drittel
der ausländischen Arbeitneh
mer in Europa werden auf dem
Stellenmarkt diskriminiert. Dies
erklärte die Internationale Ar
beitsorganisation (ILO) in einer
am Mittwoch in Genf veröffent
lichten Studie.
Die Stellenbewerbungen der
betroffenen Ausländer würden
wegen ihrer Herkunft abge
lehnt, hiess es in der ILO-Studie,
die in Belgien, Deutschland,
Spanien und in den Niederlan
den durchgeführt wurde. Meis
tens werde ein ausländischer
Kandidat bereits beim ersten
Auswahlverfahren ausgeschlos
sen.
Insbesondere im Dienstleis
tungssektor, wo der Kunden
kontakt wichtig ist, werden dem
nach ausländische Arbeitneh
mer diskriminiert. Auch in der
verarbeitenden Industrie erhiel
ten Ausländer tiefere Löhne und
hätten eine geringere Arbeits
platzsicherheit,schreibt die ILO.
Auch in den Arbeitslosenstatis
tiken tauchen Ausländer pro
portioneil häufiger als einheimi
sche Arbeitnehmer auf.
I