Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

24 Mittwoch, 8. März 2000 
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Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Zweites Kind für 
Prinzessin Elena 
MADRID: Die spanische Prinzessin Elena wird 
voraussichtlich im September ihr zweites Kind 
bekommen. Dies gab das spanische Königshaus 
am Dienstag bekannt. Prinzessin Elena rangiert 
in der Thronfolge auf Platz zwei hinter ihrem 
Bruder, dem Kronprinzen Felipe. Elenas erstes 
Kind. Felipe Juan Froilan, kam im August 1998 
zur Welt. Die Prinzessin ist seit 1995 mit dem 
Adligen Jaime de Marichalar verheiratet. 
Lösegeld in der 
Schweiz gewaschen 
ROM: Zu Strafen von bis zu 13 Jahren und vier 
Monaten sind wegen der Entführung des italie 
nischen Industriellen Giuseppe Soffiantini in 
Rom acht Personen verurteilt worden. Drei von 
ihnen hatten Teile des Lösegelds zum Waschen 
in die Schweiz geschafft. Vom Lösegeld von 4 
Millionen Franken waren 3,4 Millionen in zwei 
Banken in Graubünden und imTessin gelandet. 
Wegen Geldwäscherei erhielten nun zwei Pfer- 
dezüchter und ein sardischer Anwalt am Mon 
tag Strafen zwischen 3 Jahren und 6 Jahren und 
4 Monaten Zuchthaus aufgebrummt. Zur 
höchsten Strafe aller acht Angeklagten wurde 
am Montag einer der materiellen Entführer ver 
urteilt. Alle Angeklagten sind nach dem ver 
kürzten Verfahren abgeurteilt worden, das ih 
nen eine Reduzierung der Strafe um einen Drit 
tel bringt. Der Entführungsfall Soffiantini hatte 
1997 für grosses Aufsehen gesorgt. Einer der 
Entführer wartet in Australien noch auf seine 
Auslieferung. Wegen Geldwäscherei war vorü 
bergehend auch ein Bündner Unternehmer in 
Untersuchungshaft genommen worden. Das 
Verfahren gegen ihn wurde von der Tessiner 
Staatsanwaltschaft aber eingestellt. 
1999: Zweitschlimmstes 
Katastrophenjahr 
CARACAS: Bewohner von Blandin, im Westen 
von Caracas, suchen am 17. Dezember 1999 in 
den Trümmern ihrer Häuser nach dem verblie 
benen Hab und Gut, welches mit den Häusern 
bei den verheerenden Regenfällen in Venezue 
la von den Fluten stark in Mitleidenschaft gezo 
gen wurde. 1999 geht als das zweitschlimmste 
Katastrophenjahr in die Geschichte ein. Welt 
weit sind mehr als 105 000 Menschen bei Kata 
strophen ums Leben gekommen. Der finanziel 
le Gesamtschaden betrug gegen 100 Milliarden 
Dollar. In Venezuela zählte man nach den Flu 
ten vom letzten Dezember mit 50000 Toten 
oder Vermissten am meisten Opfer. 
LTU-Maschine in 
Klagenfurt notgelandet 
WIEN: Ein LTU-Charterflugzeug musste ges 
tern auf dem Flughafen im österreichischen 
Klagenfurt wegen Rauchentwicklung in der Ka 
bine notlanden. Die 195 Passagiere und acht Be 
satzungsmitglieder seien mit dem Schrecken 
davongekommen. Die Rauchentwicklung sei 
durch einen defekten Backofen ausgelöst wor 
den, hiess es. Die Boeing 757 befand sich auf 
dem Flug von München nach Luxor (Ägypten), 
als der Defekt über slowenischem Luftraum 
auftrat. Der Kapitän entschloss sich daraufhin 
zur Rückkehr nach München, musste jedoch 
aus Sicherheitsgründen bereits in Klagenfurt 
landen. Die grösstcils deutschen Touristen 
konnten ihre Reise am Nachmittag mit einer 
Ersatzmaschine fortsetzen. 
Einbrecherbande das 
Handwerk gelegt 
ZUG: Das Zuger Untersuchungsrichteramt hat 
die Ermittlungen gegen sechs Personen abge 
schlossen, die in den Kantonen Aargau, Zürich, 
St. Gallen, Glarus und Schwyz 24 Einbrüche be 
gangen und dabei Beute in der Höhe von 72 000 
Franken gemacht haben sollen. Wie die Kan 
tonspolizei Zug am Dienstag mitteilte, handelt 
es sich um sechs einschlägig bekannte, 20 bis 36 
Jahre alte, im Kanton Zug wohnhafte Männer 
aus dem ehemaligen Jugoslawien. 
Box für Findelkinder 
Hamburg-Altona: Ein Angebot für Mütter in ausweglosen Situationen 
Die erste Box für Findelkinder steht im Hamburger Stadtteil Altona. Mütter in ausweglosen Situationen können ihr 
Baby in diese Box schieben. Dahinter wartet ein warmes Bettchen auf das Kind. (Bild: Keystone) 
Tempolimit 
BASEL: Ein Tempolimit ist für 
•abgenutzte Bahngeleise in Basel 
verhängt worden: Zwischen dem 
Bahnhof SBB und Frankreich 
gilt 40 statt 75 km/h. Bis die am 
stärksten abgenutzten Schienen 
ersetzt sind, werden keine 
Atombrennstäbe mehr darüber 
transportiert. Die Geschwindig 
keitsbeschränkung hat das Bun 
desamt für Verkehr (BAV) nach 
einer Begehung der Strecke mit 
Verantwortlichen der SBB und 
der französischen Staatsbahnen 
SNCF beschlossen. Die betrof 
fene Strecke liegt auf Basler Bo 
den, ist aber an die SNCF ver 
pachtet. Diese ist auch für den 
Unterhalt verantwortlich. Das 
Tempolimit gilt, sobald die for 
melle BAV-Verfügung vorliegt, 
sagte BAV-Sprecher Heinz 
Schöni gestern vor den Medien. 
Die SNCF prüften überdies den 
Abschnitt noch von Hand mit 
tels Ultraschall; Resultate sollen 
bis Montag vorliegen. Der plan- 
mässige Gcleiseunterhalt werde 
abschnittweise vorgezogen. 
Unglückstanker «Clement» wird untersucht 
Nach dem Freischleppen nach Kopenhagen gebracht - Weiterfahrt ungewiss 
NEUSTADT: Der in der Ostsee 
aufgelaufene Unglückstanker «Cle 
ment» ist im zweiten Vcrsuch am 
Dienstagmittag freigeschleppt wor 
den. 
Das 211 Meter lange Schiff sollte 
am Nachmittag in den Grossen Belt 
Richtung Kopenhagen zurückfah 
ren und dort von Tauchern unter 
sucht werden, sagte der Sprecher 
des Bundesgrenzschutzsamtes See 
in Neustadt/Holstein, Peter Bär. 
Ob das Schiff mit 55 000 Tonnen 
Öl dann seine Fahrt nach Spanien 
fortsetzen kann, werde sich vermut 
lich erst am Mittwoch ergeben. Der 
unter Bahama-Flagge fahrende 
Tanker war am Montagmorgen in 
dänischem Wirtschaftsgewässcr 
zwischen Rostock und dem däni 
schen Gedser auf eine Sandbank 
aufgelaufen. 
Bei einer Untersuchung durch die 
dänischen Behörden seien am Mon 
tagabend keine Schäden festgestellt 
worden, sagte Bär. Daher sei das 
Freisclileppen ungefährlich gewe 
sen. Ein erster Versuch am Morgen 
war noch gescheitert. Danach hat 
ten sich die Bedingungen jedoch 
verbessert, weil der Wind nachge 
lassen und der Wasserpegel in zwei 
Stunden um fast 50 Zentimeter an 
gestiegen war. 
So konnten ein deutscher und ein 
dänischer Schlepper gegen 13.00 
Uhr das vorne und in der Mitte auf 
gelaufene Schiff am Heck gegen sei 
ne ursprüngliche Fahrtrichtung frei- 
zichcn. Andernfalls hätte ein Teil 
des Öls in kleinere Tankschiffe ab 
gepumpt werden müssen. 
Neben den Schleppern waren 
nach BGS-Angaben vorsorglich 
auch ein deutsches und zwei däni 
sche Ölbekämpfungsschiffe am Un 
glücksort, ein weiteres der Bundes 
wehr war unterwegs. 
Die so genannte Kadetrinne zwi 
schen Rostock und der dänischen 
Insel Falster wird jährlich von 
50 000 Schiffen befahren, darunter 
Tausende Tanker mit jährlich insge 
samt 40 Millionen Tonnen Öl. Zu 
grösseren Umwelt-Unglücken kam 
es dabei bisher nicht, seit 1990 sind 
nach Angaben des Wasser- und 
Schiffahrtsamtes in Stralsund am 
Rande des rund 20 Meter tiefen 
Fahrwassers aber 16 Schiffe auf 
Grund gelaufen, davon acht allein 
in den vergangenen beiden Jahren. 
Wie bei der «Clement» war die 
Ursache meist «eine geringfügige 
Abweichung von der empfohlenen 
Fahrtroute», sagte der Umweltmi 
nister von Mecklenburg-Vorpom 
mern, Wolfgang Methling. Mit 
Dänemark sei vereinbart, «bis spä 
testens 2. April» diese Route besser 
durch Bojen zu kennzeichnen. 
Fasnacht ist vorbei 
Ausklang in Luzern 
LUZERN: Dutzende Guggenmu- 
siken haben am Güdisdicnstag er 
neut Luzern erbeben lassen. In ei 
ner langen, farbigen und lauten 
Nacht nahmen lausende Fasnächt- 
lerinnen und Fasnächtier Abschied 
von den sechs schönsten Tagen des 
Jahres. 
Seit 50 Jahren gehört der letzte Fas 
nachtstag ganz den Gugen. Ob «Nä- 
belhüülcr» oder «Noteheuer» - alle 
strapazierten noch einmal tüchtig 
ihre Instrumente und schränzten 
was das Zeug hielt. Luzern verfiel 
ein letztes Mal in fasnächtliche 
Trance. 
Den Auftakt zum lautstarken Fi 
nale machte am Nachmittag bei 
prächtig-lauem Wetter der Nach 
wuchs mit dem Kinder-Monster 
konzert. Globi-Formationen, die 
Simpsons, ein Rudel Einhörner und 
weitere Phantasiegruppen defilier- 
Nacli der Fasnacht bleibt die Erinne 
rung und ein Abfallberg. 
ten an einem aus kleinen Cowboys, 
Feen,Tigern undTeletubbies beste 
henden Publikum vorbei. 
Hilfe angelaufen 
In Mosambik steigt die Seuchengefahr 
MAPUTO: Die Hilfe für die Hoch- 
wusser-Opfer in Mosambik läuft auf 
Hochtouren. In einem Wcttlauf mit 
der Zeit werden laut Welt- 
erniihrungsprogrumni täglich 125 
Tonnen Lebensmittel zu den Be 
troffenen geflogen. Die UNO rech 
net indes mit zahlreichen Toten. 
Die Zahl derToten wird nach UNO- 
Schätzungen auf mehrere Tausend 
steigen. Ein Sprecher des Kinder- 
hilfswerks UNICEF sagte, es sei da 
mit zu rechnen, dass die Helfer in 
entlegenen Gebieten auf viele To 
desopfer stiessen. Zudem würden 
sicherlich zahlreiche Menschen 
Krankheiten erliegen. 
Die Weltgesundheitsorganisation 
(WHO) warnte, im Katastrophen 
gebiet sei Malaria auf dem Vor 
marsch. Auch die Zahl der Durch 
fallerkrankungen steige, sagte ein 
Sprecher in Genf. 
Die UNICEF will in den nächsten 
Tagen eine gross angelegte Impf 
kampagne starten. Alle Kinder un 
ter fünf Jahren sowie Frauen im ge 
bärfähigen Alter sollen gegen Ma 
sern und Hirnhautentzündung 
geimpft werden, sagte eine Spreche 
rin in Genf. 
Das Hilfswerk hat mehr als fünf 
Tonnen Seife nach Mosambik geflo 
gen und fordert die Bewohner der 
Auffanglager per Megafon auf, un 
bedingt vor dem Essen die Hände 
zu waschen. Damit könne die Über 
tragungsrate von Krankheiten er 
heblich eingedämmt werden. 
Die Flutkatastrophe erhöht nicht 
nur die Epidemiegefahr. Auch die 
Gefahr durch Landminen steigt. 
Der Weltsicherheitsrat in New York 
befürchtet, dass viele Minen von 
den Fluten mitgerissen werden und 
auf Felder oder in Wohnbereiche 
gelangen. 
wetter 
Warm und feucht 
Das Hochdruckgebiet über Mittel- und Südeu 
ropa zieht sich allmählich etwas nach Südwes 
ten zurück. Damit verlagert sich die Westströ 
mung über Nordeuropa nach Süden zu den Al 
pen. Darin eingelagerte Störungszonen bringen 
wärmere und feuchtere Luft zu uns. 
Zuerst noch Sonne 
Auf der gesamten Alpennordseitc am Morgen 
zunächst recht sonnig. Im Laufe des Tages zu 
nehmend bewölkt, in der Nordostschweiz und 
in unserem Land aber meist trocken.Tempera 
turen in der Nacht um 1 Grad, am Nachmittag 
um 12. Auf 2000 Meter Höhe bei Null Grad. In 
den Bergen mässiger West- bis Nordwest wind. 
Die Aussichten 

Im Norden am Donnerstag und Freitag wech 
selnd bewölkt und im Osten etwas Regen mög 
lich. Tendenz für das Wochenende: Im Osten 
zeitweise bewölkt aber wahrscheinlich trocken. 
Im Westen teilweise sonnig. Im Süden weiterhin 
sonnig.
	        

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