Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Region 
Mittwoch, 1. März 2000 25 
Nächrichten 
Südostschweiz Portal: 
Heute Start 
Der anfänglich per 22. Februar 2000 geplante 
Start des Südostschweiz Portals unter www.sue- 
dostschweiz.ch wird aufgrund eines Soft- 
.warefehlers nun definitiv auf den 1. März 2000 
verschoben. Während der Verzögerung konnte 
der Inhalt des Portals noch weiter verfeinert 
und ausgebaut werden. 
Marco Baikhardt und sein Team bedauern die 
kurze Verzögerung beim Start des Portals, ha 
ben die Zwischenzeit aber genutzt, um die Seite 
noch benutzerfreundlicher zu gestalten und 
weitere Dienstleistungen zu realisieren. 
Wie bereits früher erwähnt liegt der 
hauptsächliche Nutzen für die Benutzer des 
Portals darin, dass hier mit einem Mausklick 
Service-Leistungen aus der Südostschweiz ver 
fügbar sind, welche genau auf die Region zuge 
schnitten sind: Damit sind unter anderem Re 
gionalnachrichten, Veranstaltungshinweise und 
nützliche Links von Tourismus bis hin zur Part 
nervermittlung (SingleServe) gemeint. Dem In 
ternet-Surfer eröffnet sich hier auch ein direk 
ter Zugang zu den einzelnen Medien der Süd 
ostschweiz Mediengruppe wie die Südost- 
schweiz-Zeitungen. Radio Grischa oder Tele 
Südostschweiz. 
Kinderfasching auf dem 
Karren 
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DORNBIRN: Zum Kinderfasching auf dem 
Karren lädt die Karrenseilbahn am kommen 
den Freitagnachmittag ein. Von 14 bis 16 Uhr 
fährt jedes «Kindermäschgerle» gratis. Um 
16.00 Uhr erfolgt die Prämierung des lustigsten 
und originellsten Kostüms. Für Unterhaltung 
sorgt ein Zauberer. Jedes Kindermäschgerle er 
hält zudem einen Gratis-Krapfen vom Panora 
marestaurant. 
Radio Arabella nimmt 
Sendebetrieb auf 
SCHWARZACH: Pünktlich zum 1. März 2000 
erlebt der Hörfunksender Radio Arabella heu 
te seine Geburtsstunde in der Region Vorarl 
berg. Damit hat es Radio Arabella nach einer 
nur dreimonatigen Planungsphase geschafft,ein 
komplettes Sendeprogramm zu gestalten und 
für den Hörer interessant umzusetzen. Von A 
wie Abba bis Z wie Zappa bietet Radio Arabel 
la dem Hörer zukünftig ein vielfältiges Pro 
gramm aus Musik und Unterhaltung an. Damit 
trägt Radio Arabella dem verstärkten Wunsch 
der Hörerschaft nach Schlagern und Oldies in 
der Region Rechnung. Radio Arabella wird täg 
lich vom Vorarlberger Medienhaus in Schwarz- 
acli aus senden und das 24 Stunden, an 365 Ta 
gen im Jahr. Über die Sendefrequenzen von 95,9 
UKW und 104,6 UKW strahlt Radio Arabella 
sein Programm im Vorarlberger Land aus, wo 
bei die Sendereichweite auch die benachbarten 
Bodensee-Regionen in Deutschland und der 
Ost-Schweiz abdeckt. (Eing.) 
Vorarlberg Familienland 
Nummer eins 
BREGHNZ: Vorarlberg will die Position als 
«Österreichs Familienland Nr. 1» ausbauen. 
Schon jetzt sei Vorarlberg mit der höchsten Pro- 
Kopf-Förderung von 217 Schilling (27 Fr.) vor 
anderen Ländern klar führend. 
Im Landesbudget sind 2000 für den Familien- 
zuschuss und andere familienfördernde Mass 
nahmen wie Familienpass, Wohnbeihilfe oder 
Jungfamilienförderung fast 102 Mio. Schilling 
(12,75 Mio. Fr.) vorgesehen, sagten Landes 
hauptmann Herbert Sausgruber und Landes- 
rätin Eva Maria Waibel am Dienstag. Gegen 
wärtig leben in Vorarlberg fast 93 5Ü0 Familien, 
davon haben 66 636 ein oder mehrere Kinder. 
10 931 «Familien» sind allein erziehende Mütter 
und 1365 allein erziehende Väter. Schwerpunkt 
der Vorarlberger Familienförderung ist der 1989 
eingeführte Familienzuschuss, der für die häus 
liche Erziehung und Pflege von Kleinkindern 
durch einen Elternteil monatliche Zuschüsse 
zwischen 529 und 4279 Schilling (zwischen 66 
bis 535 Fr.) vorsieht. 
Gespräche äusserst wichtig 
Ehemaligentreffen in der Klinik St. Pirminsberg 
Erstmals kam es in der Klinik 
St. Pirminsbcrg in Pfsifers zu 
einem Treffen von ehemaligen 
Patientinnen und Patienten 
der Psychotherapiestation 
A3C. Es bot Gelegenheit zum 
Rückblick auf die Zeit in der 
Klinik, zum gegenseitigen Er 
fahrungsaustausch darüber, 
was an einem Klinikaustritt be 
sonders herausfordernd ist und 
wie die Reaktion im Umfeld 
darauf war. Das Behand 
lungsteam seinerseits interes 
sierte es zu erfahren, wie es den 
Patientinnen und Patienten 
heute geht und wie sie die Fer 
tigkeiten einsetzen, die sie er 
lernt haben. 
Wer aus einer psychiatrischen Kli 
nik austreten kann, weil es ihm wie 
der besser geht oder weil er das 
Rüstzeug erarbeitet hat. um mit 
Krisen umgehen zu können, hat al 
len Grund zur Freude, denn eine 
Zeit des Leidens und der Verunsi 
cherung ist vorerst abgeschlossen. 
Für viele Menschen kann die Hos- 
pitalisation jedoch nachträglich zu 
einer Herausforderung werden. Das 
Angebot der Psychotherapiestation 
AC3 der Klinik St. Pirminsberg in 
Pfäfers ermöglicht es zwar, Expertin 
oder Experte im Umgang mit der ei 
genen Erkrankung zu werden und 
Selbstsicherheit, Eigenverantwor 
tung und Unabhängigkeit während 
des Therapieverlaufs zu erlernen 
resp. zu verbessern. Ein Zurückfin 
den in den Alltag ist jedoch nicht 
immer einfach. 
Das Behandlungsteam der Psy 
chotherapiestation A3C lud alle 
ehemaligen Patientinnen und Pati 
enten, welche im zurückliegenden 
Jahr 1999 eine Therapie auf dieser 
Station abgeschlossen hatten, zum 
Erfahrungs- und Meinungsaus 
tausch nach Pfäfers ein. Nach einer 
lockeren Begegnung beim Aperitif 
im vertrauten Umfeld der Station 
und einem gemeinsamen Mittages 
sen widmeten sich die Besucher in 
Klinikansicht - Fotografie eines ehemaligen Patienten. 
Arbeitsgruppen den Fragestellun 
gen des Behandlungsteams. 
Zurückfinden ist eine 
Herausforderung 
Was macht den Austritt aus einer 
Psychiatrischen Klinik so heraus 
fordernd? Es ist die Konfrontation 
mit der Lebenssituation ausserhalb 
der Klinik, die sich in der Regel 
während des Klinikaufenthalts 
nicht verändert hat. Es sind die noch 
immer herrschenden Vorurteile im 
Umfeld der Patientinnen und Pati 
enten, also in der eigenen Familie, 
im Freundeskreis und am Arbeits- 
platz^pvi^Lvprhindern verletzen 
de Neugierde und skeptische Fra 
gen, ein andermal schlichtes 
Schweigen und durch Angst beding 
te Nichtanteilnahme das offene 
Sprechen über die zurückliegende 
Zeit. So fällt es eben schwer, Ver 
ständnis zu finden für die Krank 
heit, welche viele Patientinnen und 
Patienten auch nach dem Klinikaus 
tritt begleitet. Hinzu kommt die 
Angst vor einem Rückfall und da 
vor. nicht wieder in die bisherige 
oder neue Lebenssituation hinein 
finden zu können. Es fehlen die An 
sprechpartner aus dem Behand 
lungsteam, ebenso wie diejenigen 
unter den Mitpatientinnen und -pa- 
tienten. In diesen kritischen Mo 
menten kommt der Nachbetreuung 
in Selbsthilfegruppen und der Ge 
wissheit, auch nach Abschluss der 
Behandlung auf dem A3C beim 
ehemaligen Behandlungsteam im 
mer einen Gesprächspartner zu fin 
den, grosse Bedeutung zu. Es ist 
wichtig, «draussen» über Kontakte 
mit Menschen verfügen zu können, 
welche sich mit den gleichen Proble 
men auseinandersetzen müssen. 
Positive Seiten einer 
Erkrankung 
Etwas Gutes an einer Krankheit 
zu finden, fällt bestimmt nicht 
leicht. Und doch gibt es dies: Ge 
schärfte Wahrnehmung, erhöhte 
Feinfühligkeit und gesteigerte Auf 
merksamkeit gegenüber sich selber, 
aber auch gegenüber seinen Mit 
menschen wurden als positive Ef 
fekte genannt. Sich selber besser 
kennengelernt zu haben, für seine 
eigene Meinung eintreten zu kön 
nen und die eigenen Bedürfnisse 
klar zu formulieren, sind ebenfalls 
wesentliche Resultate aus der Ar 
beit. Ein weiterer wichtiger Akzent 
liegt auf dem Umgang mit der eige 
nen Krankheit. Sie anzunehmen 
und zu lernen, mit Konflikten umzu 
gehen und kompetenter auf Belas 
tungen zu reagieren, wird durch die 
Therapiearbeit möglich. Der Zu 
sammenhalt unter den Patientinnen 
und Patienten, das Zusammenleben 
auf der Station, das Wissen um 
Rückhalt bei Gleichgesinnten oder 
im Betreuungsteam sind weitere 
Werte von grosser Bedeutung. 
Wie geht es weiter? 
Es hat sich gezeigt, dass es einem 
grossen Bedürfnis von ehemaligen 
Patientinnen und Patienten ent 
spricht, sich in der Klinik zu treffen, 
über den Alltag, den Klinikaustritt 
und die eigene Krisenerfahrung zu 
reden und sich darüber auszutau 
schen. Ebenfalls geschätzt wird der 
dadurch weiterhin bestehende 
Konktakt zum Behandlungsteam. 
Diesen Anliegen entsprechend sol 
len Ehemaligentreffen in der Klinik 
St. Pirminsberg in Pfäfers auch 
zukünftig durchgeführt werden. 
Gesprächsgruppe 
Seit neun Jahren existiert in 
Buchs die Gruppe «Impuls - eine 
Gesprächsgruppe für seelische Ge 
sundheit», wo Menschen mit psychi 
schen und sozialen Problemen, aber 
auch solche, die in Krisensituatio- 
nen ihren Weg suchen; sich austau 
schen können. Information können 
über Frau A. Graf,Tel. 081/750 30 03 
bezogen werden. Eine weitere sol 
che Gruppe hat sich auch in Uznach 
gebildet. Kontaktperson ist Herr T. 
Kieser, Sozialpsychiatrische Bera 
tungsstelle 'in Uznach, Telefon 
055 /280 29 05. 
Übers Jo-Jo zum realen Arbeitsalltag 
bzb-Lehrlinge aus drei Berufssparten fertigten ein Spielgerät 
Was in einem Freifachkurs entste 
hen kann, wurde am vergangenen 
Freitag im Interstaatlichen Berufs- 
bildungszentriim Buchs (bzb) prä 
sentiert. In einem «Automations 
projekt» produzierten und ver 
markteten Lehrlinge aus drei ver 
schiedenen Lehrberufen das «Mil- 
lenniunis»-Jo-Jo. Es ist dies das ers 
te Projekt unter der neuen Schul 
organisation bzb. 
Reto Neurauter 
Das Ding funktionierte wie eine 
richtige Firma: Evaluation, Planung, 
Entwicklung, Fertigung, Montage 
und Präsentation-, alles lief (fast) 
wie am Schnürchen. Motiviert wer 
den müssen auch in einer «rechten» 
Firma die Mitarbeiter ab und zu und 
Ferien brachten auch in diesem Pro 
jekt Personalengpässe. Doch am 
Ende Freude und Glücksgefühle bei 
allen: die fünf Roboter sind ein 
wandfrei programmiert worden 
(Ausschuss kanns immer mal geben 
...), alle können nun Jo-Jo spielen. 
Theoretisches Wissen 
umgesetzt 
Bis es aber soweit war, mussten 
die 13 Maschinenmechaniker, sie 
ben Maschinenzeichner und der ei 
ne Elektroniker einiges in Bewe 
gung setzen. Und sie konnten ihr 
theoretisch gewonnenes Wissen in 
einer realistischen und praktischen 
Aufgabe anwenden. Hinter diesem 
Projekt stecke eine enorme Arbeit, 
betonte Ueli Tinner, Schulleiter des 
bzb, «diese Schüler haben eine her 
vorragende Leistung gezeigt». Es 
freue ihn, dass «seine» Schule diese 
jungen Menschen ein Stück auf 
ihrem Lebensweg begleiten könne, 
«und zwar in einer ganz entschei 
denden Phase, der Ausbildung.» 
In ihrer Präsentation vor Mitglie 
dern der Berufsschulkommission, 
Behördenvertretern, Eltern, 
Freundinnen, Lehrmeistern und 
Lehrern schilderten die Lehrlinge 
ebenso den Werdegang bis zum 
Endprodukt als auch die kleineren 
und grösseren auftretenden Proble 
me. Festgehalten wurde die rund 
fünf Monate dauernde Projektar 
beit auch in einem 10-Minuten-Vi 
deo. 
Gelernt, Verantwortung zu 
Ubernehmen 
In seinem Schlusswort zog Hano 
Meuli als Projektleiter Parallelen 
zur Nonstop-Unirundung der Welt 
von «Orbiter 3». «mit dem Unter 
schied, dass die Probleme in einer 
Waren am Freifach-Projekt«Millennium» - hergestellt wurde ein Jo-Jo - des 
Interslaatlichen Berufsbildungszentrum Buchs aus dem Fürstentum Liech 
tenstein beteiligt (von links): Martin Bieberschulte, Manfred Frick, Patrick 
Fischli und Carl Batliner. (Bild: Reto Neurauter) 
wesentlich grösseren Dimension für 
Bertrand Piccard und seinen Part 
ner auftraten als beim Automa 
tionsprojekt.» Beide meisterten ih 
re Schwierigkeiten und beide kön 
nen am Ende stolz auf ihre Leistung 
sein, denn bei beiden Projekten ha 
be der Weg zum Ziel die Teams ge 
prägt. Neben neuem technischen 
Wissen konnten die Lehrlinge auch 
viel für das tägliche Leben dazuler- 
nen. «Auch wir machten die Erfah 
rung, dass man auf bestimmte Prob 
leme Einfluss nehmen kann, auf 
andere nicht», führte Meuli aus. Die 
Zeit habe aufgezeigt, dass in einem 
modernen und gut funktionieren 
den Betrieb sehr viele Komponen 
ten zusammenpassen müssen. 
Alle hätten auch gelernt, dass je 
der Verantwortung übernehmen 
müsse, «denn nicht nur Fachwissen 
ist bei einer solchen fächerübergrei 
fenden Arbeit gefragt.» Auf der 
Zielgeraden hätten auch alle bewie 
sen. dass man an einer solchen Auf 
gabe persönlich wachsen könne. 
Die nötige Unterstützung erfuhr 
das Team auch durch die beiden 
Projektbegleiter Michael Sochin, 
Hauptlehrer für Maschinenbau und 
Fachbereichsverantwortlicher für 
Elektrotechnik am bzb, und Ernst 
Frehner, Hauptlehrer für Allge 
meinbildung am bzb. Die Lehrlinge 
konnten aber auch stark auf ihre 
Lehrfir'men und Lehrlingsausbild 
ner zählen.
	        

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