Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

20 Montag, 28. Februar 2000 
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Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Bombenleger Fuchs 
beging Selbstmord 
WIEN: Der Bom- 
benleger Franz 
Fuchs, der Öster 
reich von 1993 bis 
1996 in Angst lind 
Schrecken ver 
setzt hatte, ist tot. 
Er habe am Sams 
tag in seiner Ge 
fängniszelle in 
Graz Selbstmord 
verübt. Der im 
März 1999 wegen 
der fremdenfeindlichen Attentate zu lebenslan 
ger Haft Verurteilte habe sich mit einem Kabel 
erhängt. Der Einzelgänger Fuchs war der Poli 
zei im Oktober 1998 nur durch Zufall ins Netz 
gegangen. Dabei war eine vom 51-jährigen her 
gestellte Rohrbombe explodiert, die ihm beide 
Unterarme abgerissen hatte. 
Ansturm auf Mount 
Everest 
KATHMANDU: Mehr Bergsteiger als jemals 
zuvor wollen im ersten Frühling des neuen Jahr 
tausends auf den höchsten Berg der Erde, den 
Mount Everest,klettern.41 Gruppen haben sich 
nach einer Umfrage am Sonntag unter Tour 
organisatoren in Nepal angesagt, um den 8850 
Meter hohen Berg zu bezwingen. Von den 37 
Bergsteiger-Teams, die es im vergangenen Jahr 
versuchten, schafften 24 den Aufstieg. Bis Ende 
März werden unter anderem Gruppen aus 
Deutschland, den USA, Grossbritannien und 
Frankreich in Kathmandu erwartet. 21 Teams 
wollen den Everest von der tibetischen Nord 
seite besteigen, 20 Gruppen wollen von der 
nepalesischen Südseite aufbrechen. Ende De 
zember war der Versuch des Amerikaners 
Robert Anderson gescheitert, als erster Mensch 
im 21. Jahrhundert den Berg zu bezwingen. 
Finnen: Weltmeister im 
«Winterbaden» 
HELSINKI: Schwimmen in minus ein Grad kal 
tem Wasser beherrschen die Finnen wie keine 
andere Nationalität. Das war das eindeutige Er 
gebnis der ersten Weltmeisterschaft im «Win 
terbaden» in Helsinki, bei der die Gastgeber 
neun der zehn Titel holten. Bei Aussentempera- 
turen von sieben Grad Frost und Sonnenschein 
hatten die Veranstalter am Wochenende im 
Rodd-Schwimmstadion eine 25-Meter-Bahn 
frei hacken lassen. Die 1500 Teilnehmer aus 18 
Länder niussten dabei in Disziplinen wie «Kurz 
Eintauchen» bis zum «50- Meter-Marathon» an 
treten. Sie begaben sich ausnahmslos in Bade 
hose oder Badeanzug zum Start, wobei einige 
sich aber doch mit Badelatschen ein bisschen 
Wärme zu verschaffen suchten. 
Toter nach Schiesserei 
ZÜRICH: Ein 49-jähriger Mann aus Ex-Jugo 
slawien hat am Sonntagvormittag in der Nähe 
des Bahnhofs Wädenswil einen 31-jährigen 
Landsmann angeschossen und tödlich verletzt. 
Der Schütze stellte sich nach derTat der Polizei. 
Aus noch ungeklärten Gründen gab der Mann 
kurz nach 11.15 Uhr an der Engelslrasse einen 
Schuss auf das Opfer ab, wie die Polizei mitteil 
te. Der Schwerverletzte verstarb am Nachmit 
tag im Spital. Der Täter liesssich wenige Minu 
ten nach derTat widerstandslos in der Nähe des 
Tatortes festnehmen. 
Ende der «Scheinehe» 
LOS ANGELES: Oscar-Preisträger Nicolas 
Cage (36) und Schauspielerin Patricia Arquette 
(31) lassen sich scheiden und beenden damit 
nach Medienberichten eine vierjährige Schein 
ehe. Wie amerikanische Fernsehsender am 
Sonntag berichteten, reichte Cage am Donners 
tag in Los Angeles die Scheidung ein. Er nann 
te unüberbrückbare Differenzen als Grund. Aus 
den Papieren geht hervor, dass Cage und Ar 
quette bereits 1996, ein Jahr nach ihrer Heirat, 
ihren Besitz aufgeteilt hatten. 
Erste Frühlings 
boten 
In punkto Wetter konnte man auf 
ein Traumwochenende zurück 
blicken. Wer konnte, war im Freien 
unterwegs (wie hierauf unserem 
Bild an der Uferpromenade in Lu- 
zern). In den Wintersportorten zeigt 
man sich zufrieden, aus dem Wallis 
wurden gar Rekordzahlen gemel 
det. Praktisch in der ganzen 
Schweiz und im Fürstentum Liech 
tenstein war es am Wochenende 
mild und sonnig. Lediglich am 
Samstag war es am Alpennordhang 
und in Teilen des Juras noch be 
deckt. In den Bergen allerdings 
lockte während des ganzen Wo 
chenendes ein strahlend blauer 
Himmel. Die Temperaturen stiegen 
auf 7 bis 13 Grad Celsius. Am 
wärmsten war es in Sitten, wo am 
Samstag 14,6 und am Sonntag gar 
16 Grad gemessen wurden. Auch in 
der Höhe war es mit 2 bis 3 Grad 
auf2000 Metern über Meer mild. 
Ganze Landstriche verwüstet 
250 Tote bei Jahrhunderthochwasser im Süden Afrikas 
JOHANNESBURG: Das Jahr 
hunderthochwasser im südli 
chen Afrika hat bisher rund 
250 Menschen das Leben ge 
kostet, weit über eine Million 
obdachlos gemacht und ganze 
Landstriche verwüstet. 
Nach wochenlangen Regenfällen 
war die Lage am Wochenende be 
sonders in Mosambik dramatisch, 
wo bisher über die Hälfte aller To 
ten zu beklagen sind. 
Flucht auf die Bäume 
Wie das inosambikanische Radio 
berichtete, flüchteten sich in Nova 
Mambone - ungefähr 900 Kilome 
ter nördlich der Hauptstadt Maputo 
- rund 5000 Menschen auf Bäume, 
Häuserdächer und höher gelegene 
Plätze, um den Fluten zu entkom 
men. Sie können nur auf Rettung 
durch Helikopter oder fallende 
Wasserstände hoffen. 
Die für Hilfsgüterflüge bestimm 
ten Helikopter müssten nun 
Rettungseinsätze fliegen, sagte 
eine Sprecherin des UNO-Welt- 
ernährungsprogramms (WFP). 
Fünf Transporthelikopter aus dem 
benachbarten Südafrika flogen 
Sondereinsätze, um mehrere Tau 
send Menschen im Norden der 
Hauptstadt Maputo vor neuen 
Überschwemmungen in Sicherheit 
zu bringen. 
Verschärft wurde die Situation in 
der zentralen Region Mosambiks 
durch riesige Wassermassen, die der 
Limpopo aus dem Norden Südafri 
kas und aus Simbabwe nach Mo 
sambik brachte. Auch in Botswana 
regnete es am Wochenende weiter. 
Der Limpopo schwoll in den letz 
ten Tagen so stark an, dass er das 
umliegende Land bis zu sieben Ki 
lometer weit überschwemmte. Der 
Grenzübergang Beitbridge zwi 
schen Simbabwe und Südafrikaner 
täglich von Hunderten von Fahr 
zeugen überquert wird, musste we 
gen des Hochwassers vorüberge 
hend geschlossen werden. 
Milliardenschäden 
Die Sachschäden - verursacht 
durch schwer beschädigte Strassen, 
weggerissene Brücken, defekte 
Wasser- und Stromleitungen, über 
schwemmte Felder sowie zusam 
mengestürzte Häuser und Hütten - 
gehen inzwischen in die Milliarden. 
Allein in der Nord-Provinz Südafri 
kas, wo es am Wochenende weiter 
heftig regnete, wurden Schäden von 
rund 1,8 Milliarden Rand (etwa 460 
Millionen Fr.) angerichtet. 
In Mosambik, das sich seit 1992 
um die Beseitigung der Folgen des 
16-jährigen Bürgerkrieges bemüht, 
ist die Lage mit rund 800 000 Ob 
dachlosen am schlimmsten. Exper 
ten schätzen, dass es zwei bis drei 
Jahre dauern wird, ehe sich das 
Land - eines der ärmsten der Welt - 
von den Unwetterschäden erholt 
haben wird. 
Präsident Joaquim Chissano ap 
pellierte an die internationale Ge 
meinschaft. Dringend benötigt wer 
den Hilfsgüter - unter anderem 
Decken, Kleidung und Lebensmit 
tel - sowie Aufbauhilfe für rund 70 
Millionen Dollar. Auch Simbabwe 
hat um internationale Hilfe gebe 
ten. 
Zwei Kleinflugzeuge abgestürzt 
Eine Tote und drei Verletzte 
BERN: Beim Absturz einer Cessna 
152 in Bcrgdietikon AG ist am 
Samstag die 30-jährige Pilotin ums 
Leben gekommen. Ihre 29-jährige 
Begleiterin wurde verletzt, ebenso 
die beiden Insassen einer Piper PA 
28, die am Samstag bei Nendaz VS 
abstürzte. 
Die einmotorige Cessna 152 mit der 
Immatrikulation HB-CGT war um 
11.23 Uhr auf dem Flughafen Klo- 
ten gestartet und in Richtung Ber 
ner Alpen unterwegs. Rund zehn 
Minuten später stürzte die Maschi 
ne in einem unwegsamen Waldge 
biet auf dem Heltersberg in der 
Nähe des Egelsees in Bergdietikon 
AG ab. 
Eine alarmierte Polizeipatrouille 
fand an der Unfallstelle im Wald 
zwei schwer verletzte Frauen vor. 
Sie wurden mit der Ambulanz nach 
Kindhausen transportiert und dort 
Zehn Minuten nach dem Start stürzte diese Cessna in unwegsamem Wald 
gelände ab. Die Pilotin erlag später ihren Verletzungen. 
von der Rega übernommen und in 
die Universitätsklinik nach Zürich 
geflogen. Die aus Uster stammende 
Pilotin erlag am Samstagabend 
ihren Verletzungen. 
Ebenfalls am Samstag ging um 
16.35 Uhr ein Notsignal aus der Re 
gion der Rosablanche bei den Bun 
desbehörden ein. 
Ein Suchhelikopter und ein 
Peilflugzeug des Bundesamtes für 
Zivilluftfahrt spürten in einem 
Steilhang südlich des Stausees von 
Cleuson bei Nendaz VS auf einer 
Höhe von 2800 Metern eine Piper 
PA 28 auf, die abgestürzt war. 
Die beiden Insassen - zwei in der 
Schweiz wohnhafte Männer im Al 
ter von 72 und 64 Jahren - waren bei 
Bewusstsein, als man sie gegen 
17.30 Uhr fand. 
Die beiden Verletzten wurden ins 
Spital von Sitten geflogen. Sie sind 
ausser Lebensgefahr. 
Wette r 
Die Wetterlage 
Das Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über 
Osteuropa zieht sich allmählich vom Alpen 
raum zurück. Im Vorfeld eines umfangreichen 
Tiefs mit Kern bei Island nimmt die Südwest 
strömung über den Alpen zu. In der Nacht er 
reicht aus Westen eine Kaltfront unser Land. 
Sonnig und mild 
Alpennordseite, Wallis und Graubünden: Vor 
wiegend sonnig und mild. Im Mittelland am 
Morgen einzelne Nebelfelder. Temperatur am 
frühen Morgen um 3, am Nachmittag um 14 
Grad, in den Alpentälcrn mit vorübergehend 
aufkommendem Föhn bis 17 Grad.Temperatur 
auf 2000 Metern um +3 Grad. In den Bergen 
starker Südwestwind. 
Die Wetteraussichten 
Am Dienstag und Mittwoch: Im Norden am 
Dienstag zunächst bewölkt und etwas Nieder 
schlag. Dann aus Westen einige Aufhellungen. 
Am Mittwoch oft stark bewölkt und einige Nie 
derschläge, Schneefallgrenze zum Teil unter 
1000 Meter sinkend.
	        

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