Liechtensteiner Volksblatt
Wirtschaft
Samstag, 26. Februar 2000
Nachrichten
Olpreis treibt deutsche
Importpreise
WIESBADEN: Vor allem steigende Ölpreise,
aber auch der schwächere Euro haben im Janu
ar für einen starken Anstieg der deutschen Im
portpreise wie seit Dezember 1981 nicht mehr
gesorgt. Der Index habe um 9,2 Prozent über
dem Vorjahresmonat gelegen, teilte das Städti
sche Amt am Freitag in Wiesbaden mit. Der In
dex war schon zuletzt kräftig von 5,9 Prozent im
November auf 8,2 Prozent im Dezember gestie
gen. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse hät
te sich ein Plus von 3,9 (Dezember 3,0) Prozent
ergeben. Das Amt wies auf Nachfrage darauf
hin, dass die Preise im Januar auf Grund vieler
neuer Geschäftsabschlüsse tendenziell stärker
stiegen. Im Monatsvergleich stieg der Index der
Einfuhrpreise um 0,8 Prozent auf 106,0 nach
plus 1,6 Prozent im Vormonat. Ohne Öl hätten
die Preise um 0,6 (Vormonat plus 1,1) Prozent
zugelegt. Im Jahresvergleich stellte das Amt be
sonders hohe Preissteigerungen bei Erdöl (plus
155,6 Prozent) und Mineralölerzeugnissen
(139,6 Prozent) aber auch bei Aluminium (48,1
Prozent) und Kupfer (46,7 Prozent) fest. Die
deutschen Ausfuhrpreise lagen im Berichtmo
nat um 2,3 (1,7) Prozent über dem Vorjahres
niveau. Im Monatsvergleich stiegen die Aus
fuhrpreise um 0,3 (0,4) Prozent.
Fall Rey: Kaution von
500000 Dollar
BERN: Sollte der gescheiterte Financier Wer
ner K. Rey freikommen, müsste möglicherweise
eine Kaution in der Grössenordnung von
500 000 Dollar hinterlegt werden. Der Haftrich
ter zieht dies «ernsthaft in Betracht». Dies ist
der schriftlichen Begründung eines Urteils der
Anklagekammer des Berner Obergerichts zu
entnehmen. Dieses musste über ein Ausstands
begehren entscheiden, dessen Ablehnung, am
Donnerstag bekannt geworden ist. Demnach
könnte eine Freilassung gegen eine Kaution in
der Grössenordnung von 500 000 Dollar erfol
gen. Der Haftrichter verhandelt derzeit darü
ber, hat sich aber noch nicht festgelegt. Frau
Rey würde für ihren Mann mit 547 551 Dollar
bürgen, heisst es weiter. Die Höhe der Kaution
ist seit längerem Gegenstand der Verhandlun
gen. Im November hatte das Haftgericht eine
Kaution von vier Millionen Franken für eine
Freilassung verlangt. Rey hatte dies abgelehnt
und seinerseits 200000 Franken angeboten. .
Kleiderfabrik Truns AG
entlässt 36 Angestellte
TRUN: Die frühere Kleiderfabrik Truns AG in
Trun im Bündner Oberland übergibt die Nähe
rei per 1. Mai der Firma Ritex in Zofingen AG
und entlässt 36 Angestellte. Überkapazitäten im
Bereich Herren- und Damenkonfektion wer
den als Grund angegeben. Mit einer Koopera
tion wollen die Truns und die Ritex Synergien
beim Einkauf, bei der Fertigung sowie der Logis
tik erzielen und die Produktionskosten reduzie
ren. Im Verkauf operieren die Unternehmen au
tonom, wie Truns am Freitag mitteilte. In Trun
verbleiben 17 Arbeitsplätze für den Stoffzu
schnitt und sieben im Vertrieb. Um den Konkurs
abzuwenden, hatte Firmenbesitzer Martin Zin-
del im Frühling letzten Jahres die Auffangge
sellschaften Truns Produktions AG und Thins
Vertriebs AG gegründet. Altlasten aber drück
ten, und die Banken gaben keine Kredite mehr.
Löhne sollen rückwirkend
angehoben werden
CHUR: Der GraubUndnerische Baumeister
verband empfiehlt den Mitgliedern, die Löhne
rückwirkend auf den 1. Januar um 110 Franken
pro Monat anzuheben. 80 Franken sollen gene
rell, und 30 Franken individuell ausgerichtet
werden. Die 110 Franken entsprechen dem letz
ten Angebot, das der Schweizerische Baumeis
terverband den Gewerkschaften gemacht hat.
Die Arbeitnehmerorganisationen hatten 200
Franken mehr pro Monat für alle verlangt. Weil
es zu keiner Einigung kam, kündigten die Ge
werkschaften den Landesmantelvertrag auf En
de März. Für die Kaderlöhne empfiehlt der
Graubündnerische Baumeisterverband eine
Erhöhung um 175 Franken pro Monat. 100
Franken sollen generell ausbezahlt werden, 75
Franken individuell, wie der Verband am Frei
tag mitteilte. Sofern der Schweizerische Bau
meisterverband und die Gewerkschaften natio
nal doch noch ein Abkommen erzielen, emp
fiehlt der Graubündnerische Verband zudem,
die Arbeitnehmer bestätigen zu lassen, dass die
rückwirkend auf den 1.. Januar gewährten
Lohnanpassungen voll angerechnet werden.
Umsatz und Gewinn gesteigert - Fettere Umsätze im Foodbereich - Schokolade als Wermutstropfen
VEVEY: Der Nahrungsmittel-
konzern Nestle blickt auf ein
Rekordjahr zurück. Der Um
satz erhöhte sich 1999 um 4,1
Prozent, der Reingewinn gar
um 12,3 Prozent. Analysten
fuhren das gute Ergebnis unter
anderem auf die tieferen
Rohmaterialpreise zurück.
Der Reingewinn stieg von 4,205 auf
4,724 Mrd. Franken, wie Nestlö am
Freitag mitteilte. Der Reingewinn
pro Aktie stieg um 14,1 Prozent auf
122,1 Franken. Der Verwaltungsrat
hat deshalb beschlossen, der Gene
ralversammlung am 25. Mai eine
Erhöhung der Dividende um 13,2
Prozent von 38 auf 43 Franken pro
Aktie vorzuschlagen.
Der Umsatz erhöhte sich im glei
chen Zeitraum um 4,1 Prozent auf
74,660 Mrd. Franken trotz des
ungünstigen wirtschaftlichen Kli
mas in Südamerika und der unbe
friedigenden Wirtschaftslage in Ost
europa während der ersten Jahres
hälfte, wie es in der Mitteilung wei
ter heisst.
In der Region Nord- und Süda
merika hat sich der Umsatz im Be
reich Nahrungsmittel denn auch
von 22,563 Mrd. auf 22,045 Mrd. Fr.
und das Ergebnis von 2,963 auf
2,799 Mrd. Fr. verringert. In allen
anderen Regionen konnten dage
gen Zuwächse verzeichnet werden.
Bei den Produkten mussten in
den Bereichen Schokolade und
Süsswaren Einbussen hingenom
men werden. Der Umsatz nahm von
10,5 auf 10,2 Mrd. Fr. ab. Getränke,
Milchprodukte, Glacö, Fertiggerich
te und Pharmazeutische Produkte
legten dagegen zu. Südamerika und
Gutes Jahr für
EMS-Gruppe
ZÜRICH: Die weltweit tätige
EMS-Gruppe blickt trotz hohem
Aufwand für Umstrukturierungen
auf ein gutes Jahr 1999 zurück. Der
Reingewinn ist um 30 Prozent auf
210 Mio. Fr. gestiegen. Kritik übte
Besitzer Christoph Blocher an der
Nationalbank.
Christoph Blochers EMS-Gruppe
hat 1999 umfangreiche Umstruktu-
rierungsmassnahrnen durchgeführt.
Im Bereich Polymere Werkstoffe
seien margenschwache Produkte
mit einem Jahresumsatz von 59 Mio.
Fr. stillgelegt worden, teilte EMS
am Freitag mit. Diese Massnahme
hätte 1999 zu einer Umsatzeinbusse
von 39 Mio. Fr. geführt.
Die Umstrukturierungskosten
wurden nicht separat ausgewiesen
und sind daher betriebswirksam.
TVotzdem konnte die EMS-Gruppe
ihr Betriebsergebnis (Ebit) um 5,1
Prozent auf 199 Mio. Fr. verbessern.
Dies sei unter anderem auf die gute
Konjunktur in den USA, den star
ken Aufschwung in Asien und die
verbesserte Situation in Europa
zurückzuführen.
Mitverantwortlich für das gute
Resultat sei auch der deutlich
schwächere Schweizer Franken,
sagte Christoph Blocher auf Anfra
ge der sda. Für ihn als Unternehmer
sei die gegenwärtige Schwach
währungspolitik der Nationalbank
unverständlich und gefährlich.
Die meisten guten Gewinnresul
tate der Schweizer Unternehmen
seien währungsbedingt geschönigt,
sagte Blocher. Dies vgrleite-Mäna-
ger dazu, die Augen vor der Zukunft
zu schliessen. Als Unternehmer, so
Blocher, müsse man aber langfristig
denken. Bei der gegenwärtig star
ken Konjunktur bestehe die Gefahr
einer Inflation; die in den nächsten
Jahren in einer Rezession münden
werde.
Vl/i
Auch im Bereich der Fertigprodukte legte Nestli im vergangenen Geschäftsjahr kräftig zu.
die Schokolade wurden auch bei
den Analysten, die sich vom guten
Ergebnis /übeirascht zeigten, als
Schwachpunkte geortet. Die Mar
gen untff Umsatzzahlen bei der
Schokolade seien bereits seit 1996
rückläufig, sagte Claudia Agbaba,
Analystin bei der Bank Sal. Oppen
heim in Zürich, auf Anfrage. Seit
zwei Jahren werde der Bereich re
strukturiert.
Eine^weitcre Schwachstelle seien
die Milchprodukte in Lateinameri
ka. Dort sei die Marge zwar gestie
gen, doch man verzeichne nach wie
vor tiefe Umsatzzahlen. Wichtig sei
für das Unternehmen nun, die Re-
strukturierungen in Südamerika
weiterzuführen. Positiv auf das Ge
samtergebnis ausgewirkt hätten
sich insbesondere die tieferen
Rohmaterialpreise. Dadurch konn
ten rund drei Mrd. Franken einge
spart werden, sagte Agbaba weiter.
Ein Teil davon sei in das Marketing
und die Distribution geflossen.
«Die Resultate übertreffen unse
re Erwartungen», sagte Eric Pari-
sod, Analyst bei der Waadtländer
Kantonalbank. Die allgemeinen
Restrukturierungsmassnahmen
hätten demnach Früchte getragen.
Parisod führt das Ergebnis unter
anderem auf die gute Wirtschaftsla
ge in Nordamerika und den begin
nenden Aufschwung in Europa
zurück. Die wirtschaftliche Erho
lung in Europa und Asien dürfte
sich denn auch positiv auf das Jahr
2000 auswirken, so Parisod. Das
Umsatzwachstum von 4,1 Prozent
setze sich aus dem internen Real
wachstum von 3,6 Prozent und aus
den Devestitionen zusammen, die
mit 0,9 Prozent beitrugen, erklärte
Nestlö-Sprecher Frangois-Xavier
Perroud auf Anfrage. Dazu kam der
negative Einfluss der Währungs
schwankungen gegenüber dem
Schweizer Franken, der sich dank
dem stärkeren Dollar auf - 0,6 (Vor
jahr: - 5,6) Prozent verringerte.
Schliesslich trugen Preisanpassun
gen mit 0,2 (1,9) Prozent zum
Wachstum bei.
Zum guten Ergebnis beigetragen
hätten auch das Wassergeschäft, die
beiden Joint Ventures mit General
Mills und Coca-Cola, die Bereiche
Gastronomie und Grossküchen so
wie das Catering und die Foodauto-
maten, welche laut Perroud zuneh
mend an Gewicht gewinnen.
REKI.
n
VP Bank Aktienfonds Japan
$. -i
«Profitieren Sie vom langfristig überdurchschnittlichen Kurs-
Zusätzlich zu den drei bereits bestehenden Segmenten
'Schweiz, Euroland und USA bieten wir neu zur Zeichnung an:
VP Bank Aktienfonds Japan
W
| Aktives Management
'Das Anlageziel der VP Bank Aktienfonds besteht darin,
'durch aktives Management eine möglichst hohe Performance
unter Minimierung der Risiken zu erwirtschaften.
Erstklassige Qualitätstitel
I Bei der Auswahl der Unternehmen legen wir grossen Wert
3 auf eine starke Marktstellung, die Qualität des Managements,
Wachstumspotential und eine solide Ertragslage.
Liquidität
I Sie gönnen die Anteile jederzeit ohne Rücknahmekommission
verkaufen.
' Gerne stehen Ihnen die Kundenbetreuer der VP Bank unter
! Telefon (+423) 235 66 56 Air weitere Informationen zur
Verfügung. Bitte verlangen Sie den detaillierten Prospekt mit
Anlagereglement.
Wahrend der Emissionsfrist wird keine Ausgabekommission
Anlagefonds nach
liechtensteinischem
Recht
Emissionspreis
JPYIOO'OOO
Mindestzeichnung
1 Anteil
Emissionsfrist
28. Februar bis
6. März 2000
Liberierung
8. März 2000
: VP BANK FONDSLEITUNG AKTIENGESELLSCHAFT
FL-9490 Vaduz ■ Aaulaatraua 20 • liachtanatein • Tal. (+423) 235 66 99 • Fax (+42U) 235 76 99
www.vpbank.com • a-mail: vpfOvpbank.com