Liechtensteiner Volksblatt
Inland
Donnerstag, 24. Februar 2000 7
Nachrichten
«Baith Jaffe»-Quartett
in der «Alten Weberei»
TRIESEN: In ein «Schaumbad» der Gefühle
fallen lassen; in Melancholie baden und die See
le massieren lassen: Das ist Klezmer-Musik.
Morgen Freitag spielen in der Alten Weberei in
Tttesen die Vollblutmusiker des «Baith Jaffe»-
Quartetts jiddische Musik voller Gefühle.
Die «Baith Jaffe»-Band spielt typische Klez
mer-Musik, garniert mit Geist und musikali
scher Professionalität. Das Wort Klezmer ist
entstanden aus den aramäischen Wortstämmen
«Kli» und «Zemer» und bedeutet ursprünglich
«der Mensch macht sich zum Überbringer des
Liedes» (H. Eisel). Heute bezeichnet Klezmer
einen Musikstil und den Musiker, der diese Mu
sik macht. Klezmer ist im Ursprung die Musik
(ost)europäischer Juden, dargeboten auf Festen
aller Art von umherziehenden Musikern, den
Klezmorim. Die Klezmermusik wurde von allen
Kulturen der Welt beeinflusst, und sie hat alle
Kulturen der Welt beeinflusst.
Von Glück und Verzweiflung
Feurige Musik voller Melancholie spielen die
«Baith Jaffe» am Freitag auch in der «Alten We
berei» in Uriesen. Die Bandmitglieder Sascha
Schönhaus, Davis Schönhaus, Andreas Wäldele
und Marc Hänsenberger betrachten sich als
Brückenbauer zwischen Einst und Jetzt, zwi
schen Ost und West. Sie erzählen auf ihren In
strumenten Geschichten von Glück undTYauer,
von Liebe und Leid, von Hoffnung und Ver
zweiflung. Gefühle, die überall auf der Welt
gleich sind, deshalb wird Klezmer oft auch die
Weltsprache der Seele genannt.
«Baith Jaffe»: Freitag, den 25. Februar 2000
um 20 Uhr, «Alte Weberei», Spörryfabrik We
sen (Eingang Radio L), Eintritt: 25 Franken
(Abendkasse).
Malkurs mit Gerhard
Almbauer
NENDELN: Die Galerie Altesse veranstaltet
mit dem bekannten österreichischen Maler und
Aquarellisten Gerhard Almbauer einen Mal
kurs vom Donnerstag, 2. März 2000 bis Sonntag,
5. März 2000 vier volle Tage, täglich von ca. 9 bis
17.30 Uhr. Voraussetzungen sind Freude am
Malen, gute Laune (keine Angst, wir wissen,
dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist
...!) Es geht vor allem darum, mit viel Müsse zur
Muse herauszufinden, was alles in Ihnen steckt.
Lassen Sie sich selbst von sich überraschen...!
Der Kurs ist für Anfänger, wie auch für Fort
geschrittene geeignet.
Zum ersten Mal wird nicht nur in den Aqua
rellfarben, sondern auch in Mischtechnik gear
beitet und zusätzlich, nachmittags, zwei Stunden
in die Aktmalerei mit lebendem Modell einge
führt
Zur Information:
Zum Kennenlernen treffen wir uns am Vor
abend, Mittwoch, den 1. März 2000 um 19.30
Uhr in der Galerie Altesse in Nendeln, Churer-
strasse 69, Nendeln
Es sind noch einige Plätze für interessierte
Teilnehmer(innen) frei.
Anmelden können Sie sich per Fax (373 20 85)
oder schriftlich. Handy (079/413 03 62)
Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 15 -
19 Uhr; Samstag 10-12,14-17 Uhr; Sonntag 15
- 18 Uhr oder nach tel. Vereinbarung.
Meditation mit Dr. Penz
SCHAAN: Morgen Freitag,den 25. Februar (18
bis 21 Uhr), am Samstag, den 26. Februar (8 bis
ca. 12 Uhr) sowie an einem weiteren Halbtag (in
Absprache mit den Teilnehmenden) veranstal
tet die Erwachsenenbildung Stein-Egerta ein
Meditations-Seminar unter dem Titel «Medita
tion und Alltag» mit dem Arzt und Psychothe
rapeuten Dr. Gerald Penz aus Feldkirch im
Haus Stein-Egerta in Schaan.
In der Meditation entwickeln wir eine Hal
tung, in der wir unsere Aufmerksamkeit auf das
Unveränderliche gerichtet halten und unser
Herz gleichzeitig vom Reich der veränderlichen
Gedanken, Gefühle und Ereignisse berühren
lassen. Durch diese Verbindung erfahren wir ein
Gefühl der Offenheit für das Jetzt. Dieses Se
minar gibt einen Erfahrungsraum für diesen
Weg und gleichzeitig Anregungen für die Ge
staltung Ihrer persönlichen Übung, abgestimmt
auf die Bedürfnisse Ihres Alltags. Dr. Gerald
Penz aus Feldkirch/Tisis ist praktischer Arzt
und Psychotherapeut. Er leitet seit mehreren
Jahren Kurse über Heilfasten und Meditation in
Liechtenstein. Kurzfristige Anmeldungen sind
noch möglich bei der Ewachsenenbildung
Stein-Egerta in Schaan,Tel. 232 48 22. (Eing.)
«Wir brauchen einen Plan
für die Gemeinde»
Interview mit der FBPL-Gemeinderätin Hedy Beck zur Zonenplanabstimmung
An diesem Wochenende wer
den die Stimmbürgerinnen
und Stimmbürger von Triesen-
berg ein weiteres Mal aufgeru
fen, über einen Zonenplan ab
zustimmen. Die FBPL-Ge-
meinderätin Hedy Beck gehör
te der Arbeitsgruppe zum Zo
nenplan an. Sie fuhrt im Inter
view aus, dass Tkiesenberg ei
nen Zonenplan für die Ge
meinde und nicht für die Re
gierung brauche. Deshalb hof
fe sie, dass das Stimmvolk der
Berggemeinde diesem Vor
schlag zustimme.
Mit Hedy Beck sprach
Alexander Batliner
VOLKSBLATT:
Sie sprechen sich
für diesen Vor
schlag zum Zo
nenplan aus. Wes
halb sollen die
Stimmbürgerin
nen und Stimm
bürger von Triesenberg ein Ja in die
Urne weifen?
Hedy Beck: Als Mitglied der
neunköpfigen Arbeitsgruppe Zo-
ncnplanung wurden in etlichen Sit
zungen sowie Begehungen im
Gelände die beiden Abstimmungs
vorlagen von 1998 sowie die Vor
schläge des Projektteams «Ünscha
Boda» miteinbezogen und
nochmals überarbeitet. Schon des
halb würde ich es begrüssen, wenn
nun ein Ja aus dieser Abstimmung
resultieren würde. Dies würde be
deuten, dass wir selber fähig wären,
diesen für Triesenberg notwendi-
lYiesenberg
FBPL-Gemeinderätin Hedy Beck: «Es darf doch jetzt nicht das Ziel sein,
dass Ofs die Regierung. einen Zonenplan aufdiktiert. Wir brauchen einen
Plan fjir unsere Gemeinde und nicht für die Regierung.» (Bild: bak)
gen Zonenplan samt Bauordnung
zu erarbeiten. Es darf doch jetzt
nicht das Ziel sein, dass uns die Re
gierung einen Zonenplan aufdik
tiert. Wir brauchen einen Plan für
unsere Gemeinde und nicht für die
Regierung, j,
Die ufeiriiingkn der Befürworter
und der Gegner gehen besonders in
Bezug auf das übrige Gemeindege
biet auseinander. Wie beurteilen
Sie, dass mit übrigem Gemeindege
biet gearbeitet wurde?
Was Silum anbetrifft haben wir
mit den Silumer-Grundeigentü-
mern das Gespräch geführt. Dabei
konnten wir keine einvernehmliche
Lösung finden. Dies lässt uns alle
Optionen für die Zukunft offen.
Das ÜG ist eine Art Übergangslö
sung. In einigen Jahren muss der
Zonenplan erneut überprüft wer
den. Dabei ist die Entwicklung von
Triesenberg massgebend zu berück
sichtigen.
Die Gemeinde möchte in Zukunft
aktive Bodenpolitik betreiben.
Welche Meinung haben Sie bezüg
lich aktiver Bodenpolitik und wie
soll das mit diesem Vorschlag in
Zukunft umgesetzt werden?
Ich begrüsse die Idee der aktiven
Bodenpolitik. Meiner Meinung
nach hätte dies schon längst in An
griff genommen werden sollen. Die
Gemeinde Triesenberg besitzt
nicht viel Bauland, schon deshalb
ist die Gemeinde verpflichtet, die
aktive Bodenpolitik zügig voranzu
treiben. Tatsache ist aber auch, dass
die Privaten mehr für Bauland be
reit sind zu bezahlen als die Ge
meinde.
Ein Diskussionspunkt war auch die
Landwirtschaftszone, die in der
Grössenordnung von 42,5 Prozent
geplant ist. Wie stellen Sie sich zu
dieser Grössenordnung?
Das Gesetz Uber die Erhaltung
und Sicherung des landwirtschaft
lich nutzbaren Bodens schreibt vor,
dass in allen Gemeinden eine Land
wirtschaftszone auszuscheiden ist,
die mindestens 30 Prozent der Ge-
samtzonengrösse ausmacht. Warum
aber 42 Prozent? Ungefähr die Hälf
te ist einigermassen gut zu bewirt
schaften. Der Rest befindet sich in
teils schwer zu bewirtschaftenden,
jedoch schützenswerten Gebiet, wie
zum Beispiel «Stärnabärg», «Wis-
fläcka» und weiteren Magerwiesen.
Wir erachten es jedoch als sinnvoll,
auch diese Rächen der Landwirt
schaftszone zuzuordnen, denn derer
Bewirtschaftung ist ebenfalls sehr
wichtig im Hinblick auf die Land
schaftspflege und Sicherheit. (Erosi
on und Lawinen)
Fragen» zum abgeänderten KVG
V '> \ tef;
Antworten
Wenn ich zum Beispiel eine Stirn-
hölenentzündung habe, muss ich
zuerst meinen Hausarzt konsultie
ren, damit mich dieser zum Hals-
Nasen-Ohrenarzt überweist?
Nein, das müssen Sie nicht. Wenn
Sie sich für die freie Arztwahl ent
schieden haben, sind Sie ohnehin
frei, jeden Arzt direkt zu konsultie
ren. Wenn Sie sich für das Hausarzt
system entscheiden, können Sie alle
Arzte innerhalb des Systems (alle
Ärzte des Hausarztvereins, d.h. des
Gesundheitsnetzes Liechtenstein,
das sind praktisch alle in Liechten
stein niedergelassenen Ärzte) di
rekt aufsuchen, sofern Sie vorher
Ihren Hausarzt informieren. In ei
nem Notfall sind Sie - gemäss dem
Wortlaut des Gesetzes - in der Wahl
des Arztes frei. Sie sind dann auch
nicht verpflichtet, einen Arzt inner
halb des Hausärztevereins zu kon
sultieren. Allerdings steht diese Aus
sage noch auf unsicheren Beinen:
Die allgemeinen Versicherungsbe
dingungen der Krankenkassen oder
die Verordnung der Regierung könn
ten diese Wahlfreiheit noch ein
schränken. Wir alle warten dringend
auf diese Entscheidungen, um wirk
lich die Details der neuen Regelun
gen richtig einordnen zu können.
Wenn etwas im Auge ist (Fremdkör
per) kann ich sofort zum Augenarzt?
Ja, das können Sie.Wenn Sie sich
für die freie Arztwahl entschieden
haben, sind Sie ohnehin frei, jeden
Arzt direkt zu konsultieren. Wenn
Sie sich für das Hausarztsystem ent
scheiden, können Sie alle Ärzte in
nerhalb des Systems (alle Ärzte des
Hausarztvereins, d.h. des Gesund
heitsnetzes Liechtenstein, das sind
praktisch alle in Liechtenstein nie-
auf die Fragen der Leserinnen und Leser des Volksblatts -Teil 3
dergelassenen Ärzte) direkt aufsu- die Verordnung der Regierung
chen, sofern Sie vorher Ihren Haus
arzt informieren. In einem Notfall
sind Sic - gemäss dem Wortlaut des
Gesetzes - in der Wahl des Arztes
frei. Sie sind dann auch nicht ver
pflichtet, einen Arzt innerhalb des
Hausärztevereins zu konsultieren.
Allerdings steht diese Aussage noch
auf unsicheren Beinen: Die allgemei
nen Versicherungsbedingungen oder
REKLAME
könnten diese Wahlfreiheit noch ein
schränken. Wir alle warten dringend
auf diese Entscheidungen, um wirk
lich die Details der neuen Regelun
gen richtig beurteilen zu können.
Frauen können zu einem Frauenarzt
in Liechtenstein. Wie steht das
bei Männern beim Besuch eines
Urologen?
Wenn Sie sich für die freie Arzt
wahl entscheiden, können Frauen
und Männer ohne Einschränkung
jeden Facharzt im Inland oder im
Ausland konsultieren. Auch wenn
sich Männer für das Hausarztsy
stem entschieden haben, können Sie
einen Urologen in Liechtenstein di
rekt konsultieren. Sie müssen nur
ihren Hausarzt vorher darüber in
formieren.
Marktverkauf „am Lindenplatz in Schaan'
Freilag, 25. Februar, von 10 bis 18 Uhr
Samstag, 26. Februar, von 10 bis 15 Uhr
/T
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